Neil Lennon

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Neil Lennon
Personalia
Voller Name Neil Francis Lennon
Geburtstag 25. Juni 1971
Geburtsort Lurgan, ArmaghNordirland
Größe 175 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1987–1989 Manchester City
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1989–1990 Manchester City 1 0(0)
1990–1996 Crewe Alexandra 147 (15)
1996–2000 Leicester City 170 0(6)
2000–2007 Celtic Glasgow 214 0(3)
2007–2008 Nottingham Forest 18 0(0)
2008 Wycombe Wanderers 9 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1990–1994 Nordirland U-21 2 0(0)
1990 Nordirland U-23 1 0(0)
1994 Nordirland B 1 0(0)
1994–2002 Nordirland 40 0(2)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2008–2010 Celtic Glasgow (Co-Trainer)
2010–2014 Celtic Glasgow
2014–2016 Bolton Wanderers
2016–2019 Hibernian Edinburgh
2019–2021 Celtic Glasgow
2022 Omonia Nikosia
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Neil Lennon (* 25. Juni 1971 in Lurgan, County Armagh) ist ein ehemaliger nordirischer Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer. In seiner Laufbahn spielte er unter anderem für Crewe Alexandra, Leicester City und Celtic Glasgow.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der dynamische, kampfstarke Nordire begann seine Karriere in der Jugend von Manchester City. Nach seinem Debüt im Profiteam wurde Lennon 1990 zu Crewe Alexandra transferiert. Dort empfahl er sich für höhere Aufgaben und wechselte schließlich 1995 zu Leicester City, wo er schnell zu einem Leistungsträger avancierte und dann zu seinem Traumclub Celtic wechselte (Ablöse: 8,625 Mio. Euro im Winter 2000). Lennon war aufgrund seiner „typisch schottischen Spielweise“ einer der beliebtesten Spieler bei den Celtic-Fans, aber auch innerhalb der Mannschaft ein absoluter Führungsspieler und von 2005 bis 2007 Kapitän.

Lennon war Nationalspieler Nordirlands und trug sogar in einigen Spielen die Kapitänsbinde. Nach mehreren Morddrohungen beendete er allerdings nach 40 Länderspielen seine Nationalmannschaftslaufbahn. Nach dem Wechsel zu Nottingham Forest, unterschrieb er im Januar 2008 bei den Wycombe Wanderers und verkündete im April 2008, dass er mit sofortiger Wirkung in den Trainerstab von Celtic wechselt. Nach der Entlassung von Tony Mowbray im März 2010 rückte er als Interimstrainer zusammen mit Johan Mjällby als seinem Assistenten nach.[1] Am 9. Juni 2010 teilte Celtic mit, dass Lennon das Team als Cheftrainer (Manager) in die neue Saison führen werde.[2] Obwohl er erst wenige Wochen Erfahrung in dieser Position hatte. Mit 38 Jahren wurde er der jüngste Trainer in der Geschichte des Klubs. Am 22. Mai 2014 ließ Lennon verlauten, dass er sein Amt nach drei errungenen Meisterschaften und zwei Pokalsiegen niedergelegt habe, aber bei der Suche nach einem Nachfolger noch behilflich sein wolle.[3]

Am 12. Oktober 2014 gab der englische Zweitligist Bolton Wanderers die Verpflichtung von Lennon als neuen Trainer bekannt.[4] Am 15. März 2016 erfolgte die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen, nachdem Bolton auf den letzten Platz der Championship abgerutscht war.[5]

Im Juni 2016 wurde er neuer Trainer des schottischen Zweitligisten Hibernian Edinburgh, nachdem Alan Stubbs zu Rotherham United gewechselt war.[6] Die Hibs führte er zum Aufstieg in die Premiership und in den Europapokal. Im Januar 2019 wurde der Vertrag von Lennon in Edinburgh aufgelöst. Im Februar 2019 wurde er neuer Trainer von Celtic, nachdem Brendan Rodgers den Verein verlassen hatte.

Nach einem guten Start in die Saison 2020/21 wurde Lennon aufgrund einer Reihe schlechter Ergebnisse, die mit einer 0:2-Heimniederlage im Old Firm gegen die Rangers am 17. Oktober 2020 begannen, heftig kritisiert. Es folgten das Scheitern in der Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League, das Ausscheiden aus der Europa League nach der Gruppenphase und nach der zweiten Runde des Ligapokals, wodurch ein fünftes Triple in Folge nicht mehr möglich war. Als die Fans nach dem Ausscheiden aus dem Ligapokal zu protestieren begannen und die Entlassung von Lennon gefordert wurde, veröffentlichte der Vorstand am 7. Dezember 2020 eine Erklärung, in der er Lennon und dessen Mitarbeitern seine volle Unterstützung zusicherte.[7] Nach einer kurzen Trendwende verlor Celtic am 2. Januar 2021 auch das zweite Old-Firm-Spiel der Saison, wonach erneut die Entlassung Lennons gefordert wurde.

Lennon wurde auch für eine Trainingsreise nach Dubai kritisiert, bei der sich zwei Spieler mit COVID-19 infizierten.[8] Nach der ersten Heimniederlage gegen den FC St. Mirren seit 1990 kam es zu weiteren Fanprotesten. Entgegen voriger Beteuerungen trat Lennon nach einer 0:1-Niederlage gegen Ross County am 24. Februar 2021 zurück.[9]

Am 8. März 2022 unterschrieb Lennon einen Zweieinhalbjahresvertrag als Cheftrainer beim zyprischen Erstligisten Omonia Nikosia und wurde Nachfolger des ehemaligen Rangers-Verteidigers Henning Berg. Bereits nach zweieinhalb Monaten im Amt gewann er am 25. Mai 2022 durch einen Sieg nach Elfmeterschießen gegen Ethnikos Achnas den zyprischen Pokal.

Vor der Saison 2022/23 rekrutierte Lennon mit Adam Matthews und Gary Hooper (Celtic) sowie Brandon Barker (Hibernian) Spieler, die er bereits bei seinen früheren Vereinen trainiert hatte. Nach zwei 2:0-Siegen gegen KAA Gent aus Belgien zog er mit Omonia in die Gruppenphase der UEFA Europa League ein. Am 18. Oktober 2022 wurde Lennon nach einer 0:1-Heimniederlage gegen den Aufsteiger Nea Salamis Famagusta entlassen.[10]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neil Lennon stammt aus dem republikanisch-katholischen Viertel im nordirischen Lurgan. Schon als Spieler war er ein Hassobjekt loyalistischer Rangers- und Hearts-Fans gewesen. Als er 2003 einige Wochen vor dem UEFA-Pokal-Finale in Glasgow an einer Roten Ampel stoppte, stürmten drei Rangers-Fans auf sein Auto zu, bespuckten diesen und schrien religiöse Beleidigungen. Als Lennon ausstieg wurde er tätlich angegriffen. Ein anderes Mal wurde er in einem Restaurant im Westen Glasgow attackiert. Als Trainer von Celtic stand er noch stärker im Fokus militanter Rangers- und Hearts-Fans. Er ist für sie der „Fenier“ schlechthin. Im Januar 2011 erhielt er und die beiden nordirischen und katholischen Spieler Paddy McCourt und Niall McGinn Pistolenkugeln zugeschickt. Aufgegeben wurden diese in einem Postamt in der nordirischen Grafschaft Antrim.

2011 erhielt Lennon im März und April über die Royal Mail Briefbomben zugeschickt. Nach den Morddrohungen und Briefbomben bekam Lennon und seine Familie rund um die Uhr Polizeischutz. Im Mai 2011 wurde er während eines Spiels bei den Hearts von einem Fan der Heimmannschaft angegriffen.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neil Lennon in der Datenbank von soccerbase.com (englisch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. fussball24.de: „Celtic entlässt Trainer Mowbray“ (abgerufen am 26. März 2010)
  2. telegraph.co.uk: Celtic confirm Neil Lennon appointment as new manager (9. Juni 2010), abgerufen am 23. September 2018
  3. bbc.co.uk: „Celtic: Neil Lennon exits but will help find successor“ (abgerufen am 23. Mai 2014)
  4. Neil Lennon: Bolton appoint ex-Celtic boss as manager (BBC Sport)
  5. Neil Lennon: Bolton Wanderers manager leaves by mutual consent (BBC Sport)
  6. Neil Lennon: Hibernian make former Celtic boss new manager. BBC Sport, 8. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016 (englisch).
  7. Board Statement. celticfc.com, 7. Dezember 2020, abgerufen am 13. Oktober 2022 (englisch).
  8. Neil Lennon furious at Dubai criticism: 'You’re all wanting blood, it’s scandalous'. The Guardian, 18. Januar 2021, abgerufen am 13. Oktober 2022 (englisch).
  9. Neil Lennon: Celtic manager resigns with side 18 points adrift of Rangers. BBC Sport, 24. Februar 2021, abgerufen am 9. Juni 2016 (englisch).
  10. Neil Lennon: Former Celtic manager sacked by Cypriot side Omonia Nicosia. BBC Sport, 18. Oktober 2022, abgerufen am 16. März 2023 (englisch).