Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 4 × 400 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 16 Staffeln mit 64 Athletinnen
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 27. August 2004 (Vorrunde)
28. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Russland Russland
Jamaika Jamaika
2000 2008

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 27. und 28. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. In sechzehn Teams nahmen 64 Athletinnen teil.

Olympiasiegerinnen wurden die Läuferinnen der USA mit DeeDee Trotter (Finale), Monique Henderson, Sanya Richards-Ross und Monique Hennagan (Finale) sowie den im Vorlauf eingesetzten Crystal Cox und Moushaumi Robinson.
Sie siegten vor Russland mit Olesja Krasnomowez, Natalja Nasarowa (Finale), Olesja Sykina, Natalja Antjuch (Finale) sowie den außerdem im Vorlauf eingesetzten Natalja Iwanowa und Tatjana Firowa.
Jamaika gewann die Bronzemedaille in der Besetzung Novlene Williams (Finale), Michelle Burgher, Nadia Davy und Sandie Richards sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Ronetta Smith.

Auch die in den Vorläufen für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Der deutsche Staffel schied in der Vorrunde aus.
Staffeln aus der Schweiz, Österreich Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerinnen 2000 Vereinigte Staaten USA 3:22,62 min Sydney 2000
Weltmeisterinnen 2003 3:22,63 min Paris 2003
Europameister 2002 Deutschland Deutschland 3:25,10 min München 2002
Panamerikanischer Meisterinnen 2003 Vereinigte Staaten USA 3:26,40 min Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterinnen 2003 Jamaika Jamaika 3:29,75 min St. George’s 2003
Südamerika-Meisterinnen 2003 Brasilien Brasilien 3:28,64 min Barquisimeto 2003
Asienmeisterinnen 2003 China Volksrepublik Volksrepublik China 3:31,30 min Manila 2003
Afrikameisterinnen 2004 Senegal Senegal 3:29,41 min Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterinnen 2002 Australien Australien 4:01,71 min Christchurch 2002

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:15,17 min Sowjetunion Sowjetunion
(Tazzjana Ljadouskaja, Olga Nasarowa,
Marija Pinigina, Olha Bryshina)
Finale OS Seoul, Südkorea 1. Oktober 1988[1]
Olympischer Rekord

Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte das siegreiche Team der USA mit 3:19,01 min im Finale. Damit verfehlte diese Staffel den Rekord um 3,84 Sekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden zwei Landesrekorde aufgestellt:

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden zwei Vorläufe absolviert. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind Ortszeit auf Athen (UTC+2) bezogen.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. August 2004, 20:35 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Russland Russland Olesja Krasnomowez
Natalja Iwanowa (Vorlauf)
Tatjana Firowa (Vorlauf)
Olesja Sykina
3:23,52
2 Jamaika Jamaika Ronetta Smith
Michelle Burgher
Nadia Davy
Sandie Richards
3:24,92
3 Polen Polen Zuzanna Radecka
Monika Bejnar
Małgorzata Pskit
Grażyna Prokopek
3:25,05
4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Christine Ohuruogu
Catherine Murphy
Helen Karagounis (Vorlauf)
Lee McConnell
3:26,99
5 Rumänien Rumänien Angela Moroșanu
Alina Rîpanu
Maria Rus
Ionela Târlea
3:27,36
6 Belarus 1995 Belarus Natallja Salahub
Iryna Chljustawa
Ilona Ussowitsch
Swjatlana Ussowitsch
3:27,38
7 Kamerun Kamerun Mireille Nguimgo
Hortense Béwouda
Carole Kaboud Mebam
Muriel Noah Ahanda
3:29,93
8 Nigeria Nigeria Ngozi Nwokocha
Gloria Nwosu
Halimat Ismaila
Christy Ekpukhon Inuhaegbo
3:30,78

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. August 2004, 20:44 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Vereinigte Staaten USA Crystal Cox (Vorlauf)
Moushaumi Robinson (Vorlauf)
Monique Henderson
Sanya Richards-Ross
3:23,79
2 Griechenland Griechenland Kharikleia Bouda
Chrysoula Goudenoudi
Dimitra Dova
Fani Chalkia
3:26,70
3 Indien Indien Rajwinder Kaur
K. M. Beenamol
Chitra Soman
Manjeet Kaur (Vorlauf)
3:26,89 NR
4 Deutschland Deutschland Claudia Hoffmann
Claudia Marx
Jana Neubert
Grit Breuer
3:27,75
5 Mexiko Mexiko Liliana Allen
Magali Yañez
Ana Guevara
Mayra Marcela González
3:27,88 NR
6 Brasilien Brasilien Maria Laura Almirão
Josiane Tito
Geisa Aparecida Coutinho
Lucimar Teodoro
3:28,43
7 Ukraine Ukraine Oleksandra Ryschkowa
Oksana Iljuschkina
Antonina Jefremowa
Natalija Pyhyda
3:28,62
8 Senegal Senegal Aïda Diop
Mame Tacko Diouf
Aminata Diouf
Fatou Bintou Fall
3:35,18

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. August 2004, 22:00 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Vereinigte Staaten USA DeeDee Trotter (Finale)
Monique Henderson
Sanya Richards-Ross
Monique Hennagan (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Crystal Cox
Moushaumi Robinson
3:19,01
2 Russland Russland Olesja Krasnomowez
Natalja Nasarowa (Finale)
Olesja Sykina
Natalja Antjuch (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Natalja Iwanowa
Tatjana Firowa
3:20,16
3 Jamaika Jamaika Novlene Williams (Finale)
Michelle Burgher
Nadia Davy
Sandie Richards
im Vorlauf außerdem:
Ronetta Smith
3:22,00
4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Donna Fraser (Finale)
Catherine Murphy
Christine Ohuruogu
Lee McConnell
im Vorlauf außerdem:
Helen Karagounis
3:25,12
5 Polen Polen Zuzanna Radecka
Monika Bejnar
Małgorzata Pskit
Grażyna Prokopek
3:25,22
6 Rumänien Rumänien Angela Moroșanu
Alina Rîpanu
Maria Rus
Ionela Târlea
3:27,36
7 Indien Indien Sathi Geetha (Finale)
K. M. Beenamoll
Chitra Soman
Rajwinder Kaur
im Vorlauf außerdem:
Manjeet Kaur
3:28,51
8 Griechenland Griechenland Kharikleia Bouda
Chrysoula Goudenoudi
Dimitra Dova
Fani Chalkia
3:45,70

In den Staffeln gab es im Finale folgende Besetzungsänderungen:

  • USA – Crystal Cox wurde durch DeeDee Trotter und Moushaumi Robinson durch Monique Hennagan ersetzt.
  • Russland – Natalja Nasarowa lief für Natalja Iwanowa und Natalja Antjuch für Tatjana Firowa.
  • Jamaika – Novlene Williams ersetzte Ronetta Smith.
  • Großbritannien – Helen Karagounis wurde durch Donna Fraser ersetzt.
  • Indien – Sathi Geetha lief anstelle von Manjeet Kaur.

Es wurde ein Dreikampf zwischen den letzten drei Weltmeisterstaffeln erwartet. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA trafen auf Russland (Weltmeisterinnen 1999) und Jamaika (Weltmeisterinnen 2001).

US-Startläuferin DeeDee Trotter brachte ihre Staffel in die führende Position. Die Russinnen und Jamaikanerinnen folgten auf Tuchfühlung. Doch auf ihrer Schlussgeraden vergrößerte die zweite US-Läuferin Monique Henderson den Vorsprung erheblich. Russland wechselte an zweiter, Jamaika an dritter Stelle. Mit größerem Abstand folgte Polen auf Rang vier. In der dritten Runde änderte sich nicht viel. Sanya Richards-Ross übergab mit deutlichem Vorsprung der USA an ihre Schlussläuferin Monique Hennagan, Russland wechselte dahinter knapp vor Jamaika. Alle anderen Mannschaften lagen bereits weit abgeschlagen auf den folgenden Plätzen. Die US-Staffel ließ sich auf der Schlussrunde den Sieg nicht mehr nehmen, auch Russland verteidigte den zweiten Platz. Die Jamaikanerinnen kamen als Dritte ins Ziel mit einem Vorsprung von über drei Sekunden auf Großbritannien – die britische Schlussläuferin Lee McConnell war auf den letzten Metern noch an der Polin Grażyna Prokopek vorbeigezogen. Die Staffel Rumäniens kam auf den sechsten Rang. Auf den ersten drei Plätzen gab es somit den exakt gleichen Einlauf wie bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr.

Für die US-Staffel war es der dritte Olympiasieg in Folge über 4-mal 400 Meter, der vierte Sieg insgesamt.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. Februar 2022