Sânpaul (Cluj)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sânpaul
Paulsdorf
Magyarszentpál
Wappen von Sânpaul (Cluj)
Sânpaul (Cluj) (Rumänien)
Sânpaul (Cluj) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 52′ N, 23° 25′ OKoordinaten: 46° 52′ 26″ N, 23° 24′ 58″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 428 m
Fläche: 93,22 km²
Einwohner: 2.314 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407530
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Sânpaul, Berindu, Mihăiești, Sumurducu, Șardu, Topa Mică
Bürgermeister: Ovidiu Colceriu (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 195
loc. Sânpaul, jud. Cluj, RO–407530
Website:
Sonstiges
Stadtfest: Ende Juni das Gemeindefest Zilele Comunei Sînpaul

Sânpaul oder Sînpaul [sɨnˈpaul] (veraltet Sânpaulul-Unguresc; deutsch Paulsdorf, ungarisch Magyarszentpál oder auch Szentpál)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Sânpaul im Kreis Cluj

Die Gemeinde Sânpaul liegt im Westen des Siebenbürgischen Beckens im Somesch-Hochland (Podișul Someșelor) im Westen des Kreises Cluj. Am Bach Valea Mare und der Nationalstraße Drum național 1F – Teil der Europastraße 81 – befindet sich der Ort Sânpaul 22 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Sânpaul wurde erstmals 1295 urkundlich erwähnt.[4] Auf eine Besiedlung des Gemeindeareals bis in die Altsteinzeit, deuten nach Angaben von Márton Roska archäologische Funde bei Cremenea im eingemeindeten Dorf Șardu (ungarisch Magyarsárd). Weitere zahlreiche Funde sowie auch ein Römerweg werden auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes verzeichnet.[5] Im eingemeindeten Dorf Mihăiești (ungarisch Nádasszentmihály), auf der Anhöhe von den Einheimischen genannt Piatra Detunată, stand ein Wachturm aus der Römerzeit, dessen Bausteine Mitte des 19. Jahrhunderts zum Bau einer Straße verwendet wurden.[6]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Nádasmente in der Gespanschaft Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[7] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.784 2.571 111 - 102
1900 3.546 3.308 204 32 2
1941 4.343 3.904 216 1 222
1992 2.693 2.441 6 - 246
2002 2.563 2.219 11 - 33
2011 2.382 1.873 23 2 484 (Roma 366)
2021 2.314 1.653 15 - 646 (Roma 465)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl (4348) und die der Magyaren 1941 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen (4119) wurde 1956, die der Roma 2011 und die der Rumäniendeutschen 1900 ermittelt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Sânpaul die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil, 1722 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Berindu (ungarisch Nádasberend) die Holzkirche Inalțarea Domnului, 1752 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Sumurducu (ungarisch Szomordok) die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil, 1715 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Șardu die Ruinen einer reformierten Kirche[9] etwa um 1300 errichtet, deren Chor und Sakristei zum Teil noch stehen[4] und die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil 1752 oder 1800[4] errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sânpaul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei ziare.com, abgerufen am 17. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 3. Februar 2018 (ungarisch).
  4. a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Șardu, abgerufen am 10. Februar 2018 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Mihăiești, abgerufen am 10. Februar 2018 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  8. a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  9. Angaben zur Holzkirche in Târgușor bei biserici.org, abgerufen am 10. Februar 2018 (rumänisch)
  10. Tribuna: Biblioteca Astra informează:. tribuna.ro, 16. Februar 2015, abgerufen am 8. Februar 2018 (rumänisch).
  11. Österreichische Nationalbibliothek: Jahresübersicht 1875. ANNO, abgerufen am 8. Februar 2018.