Saša Obradović

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Basketballspieler
Basketballspieler
Saša Obradović
Spielerinformationen
Geburtstag 29. Januar 1969
Geburtsort Belgrad, SFR Jugoslawien
Größe 196 cm
Position Point Guard /
Shooting Guard
Vereine als Aktiver
1987–1993 Serbien und Montenegro Roter Stern Belgrad
000 0 1993 FrankreichFrankreich CSP Limoges
1993–1994 Serbien und Montenegro Roter Stern Belgrad
1994–1997 Deutschland Alba Berlin
1997–1999 ItalienItalien Virtus Roma
1999–2000 Serbien und Montenegro Roter Stern Belgrad
2000–2001 Montenegro KK Budućnost Podgorica
2001–2005 Deutschland RheinEnergie Köln
Nationalmannschaft1
1993–2001 BR Jugoslawien
Vereine als Trainer
2005–2008 Deutschland Köln 99ers
2008–2009 UkraineUkraine BC Kiew
2009–2010 Polen Turów Zgorzelec
2010–2012 UkraineUkraine BK Donezk
2012–2016 Deutschland Alba Berlin
2016–2018 RusslandRussland PBC Lokomotiv-Kuban
2019–2020 Monaco AS Monaco
000 0 2020 Serbien Roter Stern Belgrad
0 seit 2021 Monaco AS Monaco
1Stand: 19.11.2016
Saša Obradović
Medaillenspiegel

Basketball (Herren)

Jugoslawien Bundesrepublik 1992 BR Jugoslawien
Olympische Spiele
Silber 1996 Atlanta
Weltmeisterschaften
Gold 1998 Athen
Europameisterschaft
Gold 1995 Athen
Gold 1997 Katalonien
Bronze 1999 Frankreich
Gold 2001 Türkei

Saša Obradović (serbisch-kyrillisch Саша Обрадовић; * 29. Januar 1969 in Belgrad, SFR Jugoslawien) ist ein serbischer Basketballtrainer und ehemaliger -spieler.

1993 wurde er mit KK Roter Stern Belgrad jugoslawischer Meister.[1] Zur Saison 1993/94 wechselte er zum amtierenden Europapokalsieger der Landesmeister, Limoges CSP, nach Frankreich. Dort sollte er den Slowenen Jurij Zdovc ersetzen, der Limoges verlassen hatte. Obradović konnte sich nicht durchsetzen. Nach acht Ligaspielen (7,6 Punkte, 3,6 Korbvorlagen/Spiel) kehrte er zu Roter Stern Belgrad zurück und wurde 1994 mit der Mannschaft erneut Meister.[2]

1994 unternahm er einen weiteren Versuch, sich im Ausland einen Namen zu machen. Er wechselte in die deutsche Basketball-Bundesliga zu Alba Berlin. Er wurde dort gleich zum Leistungsträger, gewann mit den Berlinern in der Saison 1994/95 den Europapokal Korać-Cup und wurde deutscher Vizemeister. In beiden Wettbewerben war Obradović in seinem ersten Berliner Jahr zweitbester Korbschütze hinter Teoman Alibegović. In der Bundesliga erzielte Obradović 1994/95 19,1 Punkte/Spiel, zudem bereitete er im Mittel 3,8 Korberfolge seiner Nebenleute vor. Im Korać-Cup brachte er es auf 15,8 Punkte je Begegnung.[3] Im Hinspiel des Korać-Cup-Finales überragte er mit 34 Punkten, im Rückspiel erzielte er zwölf Punkte.[4] 1996 musste er sich mit Berlin in der Bundesliga wieder mit dem zweiten Platz hinter Leverkusen begnügen, 1997 gewann mit den Hauptstädtern dann den Meistertitel und wurde Pokalsieger.[5] Obradović war im Meisterspieljahr mit 15,0 Punkten je Begegnung zweitbester Berliner Korbschütze hinter Wendell Alexis und bester Vorlagengeber (4,1 pro Spiel).[3] Bei Virtus Rom spielte er von 1997 bis 1999, erzielte dort 15,3 Punkte (1997/98) beziehungsweise 17,9 Punkte pro Ligaspiel.[6] 2001 wurde er mit KK Budućnost Podgorica jugoslawischer Meister.[2]

Zum Abschluss seiner Spielerlaufbahn stand er beim Bundesligisten RheinEnergie Köln (später Köln 99ers) unter Vertrag und wurde noch zweimal deutscher Pokalsieger. Er erzielte in der Bundesliga insgesamt 3269 Punkte.[7] Er spielte auf der Position des Aufbauspielers, sein Markenzeichen in seinen letzten Jahren als Spieler war der kahlrasierte Schädel mit dem weißen Stirnband.

Von 1993 bis 2001 war Obradović Stammkraft der jugoslawischen Nationalmannschaft, wurde 1998 Weltmeister, 1995, 1997 und 2001 Europameister, 1996 gewann er Silber bei Olympia.[2] Statistisch war die EM 1995 sein bestes Turnier, als er elf Punkte pro Spiel verbuchte.[8] In der Nationalmannschaft spielte er unter den Trainergrößen Željko Obradović,[9] Dušan Ivković[10] und Svetislav Pešić,[11] der auch sein Trainer in Berlin war.[12]

Nach 17 Jahren als Spieler wechselte er 2005 auf den Posten des Cheftrainers bei den Köln 99ers. Als Trainerneuling (mit Draško Prodanović hatte er einen erfahrenen Assistenten an seiner Seite) führte er die Rheinländer in der Saison 2005/06 zum Gewinn des deutschen Meistertitels.[13] 2007 wurde er mit Köln Pokalsieger. In der Bundesliga ließ der Erfolg nach dem Meistertitel 2006 nach: In der Saison 2006/07 schied man im Halbfinale aus, 2007/08 wurde Köln unter Obradović Tabellenzwölfter.[5] Das Amt in Köln hatte er bis 2008 inne. Nach verschiedenen Stationen in Polen und der Ukraine wurde Obradović zur Saison 2012/2013 neuer Cheftrainer von Alba Berlin. Nach dem Ende der Saison 2015/16 wurde sein Vertrag in Berlin nicht verlängert.[14] Dreimal (2013, 2014, 2016) hatte er den Verein zum deutschen Pokalsieg geführt, 2014 erreichte die Mannschaft unter seiner Leitung die deutsche Vizemeisterschaft. Obradovic wurde in der Spielzeit 2014/15 in der Basketball-Bundesliga als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Vom 14. November 2016 bis Anfang November 2018 war er Cheftrainer von Lokomotive Kuban Krasnodar und führte die Mannschaft 2017 bis ins Finale des Eurocups,[15] verlor dort aber gegen Darüşşafaka SK Istanbul. Vor der Endspielniederlage feierte er mit Krasnodar in dem Wettbewerb 20 Siege in Folge.[16]

Ende Februar 2019 übernahm er das Cheftraineramt bei AS Monaco (erste französische Liga).[17] 2019 wurde er mit Monaco französischer Vizemeister.[18] Im Juni 2020 wurde er von Roter Stern Belgrad als Trainer verpflichtet.[16] Ende Dezember 2020 kam es nach einer Serie von sechs Niederlagen aus sieben Spielen zur Trennung.[19] Mitte Dezember 2021 kehrte er als Trainer nach Monaco zurück.[20] Die Mannschaft führte er 2023 ins Euroleague-Halbfinale. Dort unterlag man Olympiakos Piräus, gewann aber anschließend das Spiel um den dritten Platz gegen den FC Barcelona.[21] Im Juni 2023 führte Obradović Monaco zum ersten französischen Meistertitel der Vereinsgeschichte.[22] 2024 wiederholte er mit der Mannschaft den Gewinn der französischen Meisterschaft.[23]

Obradovićs Trainerstil wurde als temperamentvoll,[2] autoritär, fordernd und streng beschrieben.[24] Ihn zeichnen ein großes Arbeitspensum aus, während seiner Amtszeit in Krasnodar sagte Obradović, er habe abseits der Arbeit kein Sozialleben, er habe keine Zeit, sich zu entspannen und sei 24 Stunden am Tag Trainer. Er ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau zwei Kinder, die jedoch weitgehend von der Mutter erzogen werden.[2]

  • als Trainer:
    • Deutscher Meister 2006 mit RheinEnergie Köln
    • Deutscher Pokalsieger 2007 mit RheinEnergie Köln
    • Ukrainischer Meister 2012 mit BK Donezk
    • Deutscher Pokalsieger 2013, 2014 und 2016 mit Alba Berlin
    • Bundesliga-Trainer der Saison 2014/15
    • Russischer Pokalsieger 2017 mit Lokomotive Kuban Krasnodar
    • EuroLeague-Bronzemedaille mit AS Monaco 2023
    • Französischer Meister mit AS Monaco 2023, 2024

Einzelnachweise

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  1. Moja Crvena Zvezda: Ono što se mora znati o KK Crvena zvezda. In: Moja Crvena Zvezda. 19. März 2011, abgerufen am 14. November 2020 (serbisch).
  2. a b c d e 10 choses à savoir sur Sasa Obradovic. In: LNB.fr. Abgerufen am 14. November 2020 (französisch).
  3. a b 25 Jahre Alba Berlin Basketball. Eine Chronik. Alba Berlin, abgerufen am 14. November 2020.
  4. Korac Cup 1994-95. In: linguasport.com. Abgerufen am 14. November 2020.
  5. a b Alle Saisons im Überblick. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 205–209.
  6. Obradovic Sasa - Statistiche Individuali. In: Legabasket Serie A. Abgerufen am 14. November 2020.
  7. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.
  8. Sasa Obradovic profile, European Championship for Men 1995. In: FIBA. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. November 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fiba.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. World Championship 1998. In: linguasport.com. Abgerufen am 14. November 2020.
  10. European Championship 1995. In: linguasport.com. Abgerufen am 14. November 2020.
  11. European Championship 2001. In: linguasport.com. Abgerufen am 14. November 2020.
  12. Dietmar Wenck: Alba-Trainer Obradovic tritt auf seinen Lehrmeister Pesic. In: Berliner Morgenpost. 2. Dezember 2012, abgerufen am 14. November 2020.
  13. Horst Schneider: Der Balkan in der Bundesliga. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 133.
  14. Justus Strauven: Sasa Obradovic verlässt Alba Berlin. Alba Berlin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2016; abgerufen am 24. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.albaberlin.de
  15. Neuer Job für Ex-Trainer von Alba Berlin: Sasa Obradovic übernimmt Krasnodar. In: Der Tagesspiegel. 15. November 2016, abgerufen am 31. Dezember 2016.
  16. a b Zvezda tabs Obradovic as head coach. In: Euroleague. Abgerufen am 17. Juni 2020 (englisch).
  17. Sasa Obradovic est le nouvel entraîneur de Monaco ! In: Basket Europe. 25. Februar 2019, abgerufen am 25. Februar 2019.
  18. Basket - Elite. L’Asvel étouffe Monaco et décroche son 19e titre de champion de France. In: Le Progrès. Abgerufen am 17. Juni 2020 (französisch).
  19. Zvezda parts ways with Coach Obradovic. In: Euroleague. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).
  20. Sasa Obradovic revient sur le Rocher. In: AS Monaco. 13. Dezember 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021 (französisch).
  21. Sasa Obradovic (Monaco) : « Cette troisième place est le plus beau succès de ma carrière de coach ». In: Basket Europe. 21. Mai 2023, abgerufen am 22. Mai 2023 (französisch).
  22. Monaco remporte son premier titre de champion de France. In: Ligue Nationale de Basket. 15. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023 (französisch).
  23. Basket : Obradovic «stupéfait» par la large victoire et le sacre de Monaco. In: Le Figaro. 12. Juni 2024, abgerufen am 13. Juni 2024 (französisch).
  24. Alba Berlin: Die Rückkehr des Sasa Obradovic. In: Tagesspiegel. Abgerufen am 14. November 2020.