Spiss (Tirol)
Spiss
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Landeck | |
Kfz-Kennzeichen: | LA | |
Fläche: | 24,57 km² | |
Koordinaten: | 46° 58′ N, 10° 26′ O | |
Höhe: | 1628 m ü. A. | |
Einwohner: | 98 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 4 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6544 | |
Vorwahl: | 05474 | |
Gemeindekennziffer: | 7 06 25 | |
NUTS-Region | AT334 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Spiss 20 6544 Spiss | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alois Jäger (TBB) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (9 Mitglieder) |
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Lage von Spiss im Bezirk Landeck | ||
Blick von Oberspiss auf Mittelspiss mit der Filialkirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Spiss (rätoromanisch ) ist eine Gemeinde mit 98 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Landeck im Bundesland Tirol (Österreich). Spiss ist mit 1628 m ü. A. die höchstgelegene Gemeinde Österreichs und ist Teil des Gerichtsbezirks Landeck.
Geografie
Spiss im Samnauntal an der Grenze zum Schweizer Kanton Graubünden (Gemeinde Samnaun) zählt einwohnermäßig zu den kleinsten Gemeinden Österreichs. Die Streusiedlung aus mehreren Weilern und exponierten Hängen erstreckt sich im Gebiet entlang der Spisser Landesstraße, die von Pfunds nach Samnaun führt.
Nachbargemeinden
Zwei der vier Nachbargemeinden liegen im Bezirk Landeck, zwei in der Schweiz.
See | ||
Samnaun (Kanton Graubünden) | Pfunds | |
Valsot (Kanton Graubünden) |
Geschichte
In römischer Zeit gehörte Spiss zur Provinz Raetien, worauf heute noch rätoromanische Orts- und Flurnamen hinweisen. Im obersten Inntal und im Vinschgau wurde noch bis ins 15. Jahrhundert die rätoromanische Sprache gesprochen, in Samnaun noch bis zum 19. Jahrhundert, die dann aber zugunsten eines bairisch-tirolischen Dialekts aufgegeben wurde. Der Name „Spiss“ leitet sich vom lateinischen Wort „spissus“ ab, was Dickicht, Gestrüpp bedeutet.
Die ersten Siedler kamen vermutlich um 1000 in das Tal, sind aber historisch nicht belegt. Eine erste urkundliche Erwähnung von Spiss findet sich aus dem Jahr 1302, damals noch als Teil der Gemeinde Nauders. Erst 1547 wurde Spiss eine selbständige Gemeinde.
1621 waren im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs österreichische Truppen in das Engadin eingefallen, wonach ein Jahr später die Engadiner in einem Rachefeldzug das Dorf plünderten und niederbrannten. Spiss musste einen Teil seines Gemeindegebiets an das schweizerische Tschlin abgeben.
In den 1960er und 1970er Jahren wurden Grundzusammenlegungen durchgeführt, Erschließungswege angelegt und Bauplätze erschlossen, um einer Abwanderung entgegenzuwirken.
Die unwegsame Schlucht am Schalklbach, der hier die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz bildet, war lange ein Verkehrshindernis, vom Inntal führte nur ein schmaler Saumpfad nach Spiss. Die Hauptverbindung führte über Samnaun. Eine bessere Zugänglichkeit brachte erst der Ausbau der Spisser Landesstraße im Jahr 1980, die auch von der Gemeinde Samnaun mitfinanziert wurde. Spiss hat nun eine Verbindung auf rein österreichischer Seite, die wesentlich lawinensicherer ist als die Straße auf Schweizer Seite und somit auch Samnaun zugutekommt.
Spiss war bis Ende 1920 Teil des Gerichtsbezirks Nauders, der jedoch infolge des Ersten Weltkriegs aufgelöst und dem Gerichtsbezirk Ried in Tirol zugeschlagen wurde. Seit 1978 ist die Gemeinde Teil des Gerichtsbezirks Landeck.
Wappen
- „In Silber aus grünem Buschwerk wachsender goldenbewehrter roter Adlerkopf.“
Die Farben der Gemeindefahne sind Grün-Rot.[1]
Das 1991 verliehene Wappen symbolisiert mit dem Buschwerk den Ortsnamen („Dickicht“, „Gestrüpp“) und betont mit dem Kopf des Tiroler Adlers die trotz der Grenzlage und der Abgeschiedenheit jahrhundertelange Zugehörigkeit zu Tirol.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Expositurkirche hl. Johannes der Täufer mit Friedhof und Kriegerdenkmal
- Kapelle hl. Martin im Weiler Gstalda (rätoromanisch )
- Spisseggerkapelle auf einer Felsnase ober dem Schergenbach
Wirtschaft
Zwei Drittel der Bewohner pendeln täglich in das Zollfreigebiet und Skigebiet Samnaun, das als Wintersportgebiet Silvretta-Samnaun (mit Ischgl verbunden) viele Arbeitsplätze bietet. Daneben hält sich bescheidene Landwirtschaft und ein paar Tourismusbetriebe im Einzugsgebiet von Samnaun.
Weblinks
- 70625 – Spiss. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 83/1991. Digitalisat
- ↑ Wappen von Tirol, Bezirk Landeck