Uhlstädt-Kirchhasel

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Wappen Deutschlandkarte
Uhlstädt-Kirchhasel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 44′ N, 11° 25′ OKoordinaten: 50° 44′ N, 11° 25′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saalfeld-Rudolstadt
Höhe: 526 m ü. NHN
Fläche: 121,64 km2
Einwohner: 5505 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07407
Vorwahlen: 036742, 036743, 03672
Kfz-Kennzeichen: SLF, RU
Gemeindeschlüssel: 16 0 73 109
Gemeindegliederung: 32 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Jenaische Straße 90
07407 Uhlstädt-Kirchhasel
Website: www.uhlstaedt-kirchhasel.de
Bürgermeister: Frank Dietzel (Linke)
Lage der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
KarteAllendorfAltenbeuthenBad BlankenburgBechstedtCursdorfDeesbachDöschnitzDrognitzGräfenthalHohenwarteKatzhütteKaulsdorf (Saale)KönigseeLehestenLeutenbergMeuraProbstzellaRohrbachRudolstadtSaalfeld/SaaleSchwarzatalSchwarzburgSitzendorfUhlstädt-KirchhaselUnterweißbachUnterwellenbornThüringen
Karte
Weißenburg

Uhlstädt-Kirchhasel ist eine Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uhlstädt-Kirchhasel war bis 2018 die flächenmäßig größte Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Sie nimmt den nordöstlichen Teil des Kreises ein. Im Süden der Gemeinde liegt das Tal der Saale, in dem die Ortsteile Catharinau, Kolkwitz, Weißen, Rückersdorf und Niederkrossen (rechtes Ufer) sowie Kirchhasel, Etzelbach, Uhlstädt und Zeutsch (linkes Ufer) liegen. Alle weiteren Ortsteile liegen auf der Ilm-Saale-Platte nördlich des Saaletals verstreut. Die westlichen Ortsteile grenzen an die Stadt Rudolstadt und sind somit für Wohn- und Gewerbeflächen attraktiver als die anderen Orte der Gemeinde. Die höchsten Berge im Gemeindegebiet erreichen Höhen von bis zu 450 Metern, während die Höhe im Saaletal rund 190 Meter beträgt.

Ortsteile (Stand: 31. Dezember 2010)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Kochberg
Kirche in Weißbach
Gehöft in Kolkwitz
Kirche in Niederkrossen
Ortsteil Einwohner
Beutelsdorf 155
Catharinau 361
Clöswitz 37
Dorndorf 118
Engerda 322
Etzelbach 412
Großkochberg 547
Heilingen 223
Ortsteil Einwohner
Kirchhasel 587
Kleinkochberg 55
Kleinkrossen 48
Kolkwitz 182
Kuhfraß 129
Mötzelbach 87
Naundorf 55
Neusitz 107
Ortsteil Einwohner
Niederkrossen 261
Oberkrossen 139
Oberhasel 94
Partschefeld 114
Röbschütz 97
Rödelwitz 84
Rückersdorf 147
Schloßkulm 63
Ortsteil Einwohner
Schmieden 52
Teichweiden 182
Uhlstädt 884
Unterhasel 7
Weißbach 108
Weißen 272
Weitersdorf 11
Zeutsch 326

Außerdem liegt die 1850 verlassene heutige Wüstung Töpfersdorf in der Gemeindeflur.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kuhfraß gab es ein Gut derer von Kochberg. Es wurde 1825 durch James Patrick Parry, den Ehemann von Luise von Stein, übernommen. Dieser ließ von 1835 bis 1838 das Jagdschloss Hirschhügel bauen. 1892 erbte Graf Henckel von Donnersmarck den Besitz. Im „Neuen Haus“ wurde 1941 ein Kinderlandheim eingerichtet. 1945 erfolgte die entschädigungslose Enteignung von Schloss und Gut. Das Schloss wurde Altersheim und psychiatrische Einrichtung, jetzt (2010) ist es Altenheim eines Sozialwerks. 1994/1995 wurde noch erhaltenes mobiles Inventar an die Familie Henckel von Donnersmarck restituiert, die einen Dauerleihvertrag mit der Klassik Stiftung Weimar darüber abschloss. Darunter fielen Gemälde, Grafiken, Kunstgegenstände, Möbel und 39 Goethe-Handzeichnungen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel entstand am 1. Juli 2002 durch den freiwilligen Zusammenschluss von zunächst elf bis dahin selbständigen Gemeinden, die mit Ausnahme von Kirchhasel alle der Verwaltungsgemeinschaft Uhlstädt angehörten.[2] Am 1. Dezember 2007 wurden die Gemeinden Großkochberg und Heilingen eingegliedert,[3] für die Uhlstädt-Kirchhasel bereits erfüllende Gemeinde war.

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Beutelsdorf 1. Juli 20020
Catharinau 9. April 1994 Eingemeindung nach Kirchhasel
Dorndorf 1. Juli 2002
Engerda 1. Juli 2002
Etzelbach 9. April 1994 Eingemeindung nach Kirchhasel
Großkochberg 1. Dezember 2007
Heilingen 1. Dezember 2007
Kirchhasel 1. Juli 2002
Kleinkochberg 9. April 1994 Eingemeindung nach Großkochberg
Kleinkrossen 1922 Eingemeindung nach Uhlstädt
Kolkwitz 9. April 1994 Eingemeindung nach Kirchhasel
Kuhfraß 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Kirchhasel
Mötzelbach 30. Juni 1994 Eingemeindung nach Kirchhasel
Naundorf 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Kirchhasel
Neusitz 9. April 1994 Eingemeindung nach Kirchhasel
Niederkrossen 1. Juli 2002
Oberhasel 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Kirchhasel
Oberkrossen 1922 Eingemeindung nach Uhlstädt
Partschefeld 1. Dezember 1972 Eingemeindung nach Uhlstädt
Röbschütz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Heilingen
Rödelwitz 1. Juli 2002
Rückersdorf 1922 Eingemeindung nach Uhlstädt
Schloßkulm 1. Juli 2002
Schmieden 1. Juli 2002
Teichweiden 1. Juli 2002
Uhlstädt 1. Juli 2002
Zeutsch 1. Juli 2002

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 2002: 5766
  • 2003: 5757
  • 2004: 5743
  • 2005: 5718
  • 2006: 5636 (mit Eingemeindungen 6637)0
  • 2007: 6590
  • 2008: 6482
  • 2009: 63800
  • 2010: 6347
  • 2011: 6220
  • 2012: 6177
  • 2013: 5984
  • 2014: 5952
  • 2015: 5955
  • 2016: 59210
  • 2017: 5865
  • 2018: 5807
  • 2019: 5729
  • 2020: 5642
  • 2021: 5595
  • 2022: 5505
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[5][6]
Wahlbeteiligung: 66,5 % (2014: 57,9 %)
 %
40
30
20
10
0
31,3 %
21,5 %
19,9 %
14,5 %
12,9 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−3,0 %p
−11,9 %p
+3,4 %p
+14,5 %p
−2,9 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Bürger für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wahl 2019 ergab folgende Sitzverteilung:

Partei/Liste Sitze
Freie Wähler 6 (−1)
CDU 4 (−3)
LINKE 4 (+1)
BfL1 3 (+3)
SPD 3 (±0)
1 
Bürger für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde ist seit dem 8. Oktober 2020 Frank Dietzel (Die Linke). Er setzte sich bei der Bürgermeisterwahl 2020 in der Stichwahl am 12. Juli 2020 mit 50,4 % der abgegebenen gültigen Stimmen durch.[7][8] Zuvor waren von 2002 bis 2014 Peter Schröter und von 2014 bis 2020 Toni Hübler (CDU) Bürgermeister von Uhlstädt-Kirchhasel.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Geviert; Feld 1: Grün, Feld 2 bis 4: Silber; Feld 1 eine herschauende silberne Eule mit ausgebreiteten Flügeln, Feld 2 und 3: je drei grüne Lilien, Feld 4: ein grüner Haselnussstrauch mit sechs Blättern und zwei Früchten auf einem grünen, mit silbern bordierten, blauen Wellenbalken belegten Grund.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saalleitenweg mit Bräutigamswand

Besondere Erwähnung verdienen das Schloss Kochberg und die Burg Weißenburg.

Teile der Dorfkirche Uhlstädt stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Im Zentrum des Ortsteils Zeutsch erinnert in einer Parkanlage in der Nähe des Kindergartens seit 1985 eine Stele an die KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus einem der Außenlager des KZ Buchenwald durch den Ort getrieben wurden.

Der Saaleradweg führt durch die Gemeinde, ebenso der 6 km lange Saalleitenweg. Im Südosten der Gemeinde beginnt das Naturschutzgebiet Uhlstädter Heide.

Die Talsperre Engerda südöstlich des Ortsteils Engerda ist ein beliebter Angelsee.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uhlstädt-Kirchhasel ist eine weitestgehend landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Dies gilt besonders für die nördlichen Ortsteile. Jene im Saaletal weisen teils auch kleinere Gewerbegebiete mit verschiedenen Industrien auf.

Die wichtigsten Straßenverbindungen auf dem Gemeindegebiet sind die Bundesstraße 88 (RudolstadtJena), die im Saaletal durch die Ortsteile Kirchhasel, Etzelbach, Uhlstädt und Zeutsch verläuft, sowie die Landesstraße von Teichel im Westen nach Zeutsch im Osten für die nördlichen Gemeindeteile. Des Weiteren gibt es noch zahlreiche Kreis- und Gemeindestraßen, die alle Ortsteile erschließen. Bahnhöfe der Saalbahn gibt es in Zeutsch und Uhlstädt. Seit Dezember 2017 fielen die Fernverkehrshalte in Jena, Saalfeld und Naumburg durch die Eröffnung der Schnellfahrstrecke Ebensfeld–Erfurt weitestgehend weg, dadurch ist die nächste Stadt mit regelmäßigem Fernverkehr Erfurt, welche man über Jena-Göschwitz mit einem Umstieg in gut 75 Minuten erreichen kann.

Klinik an der Weißenburg

Die Klinik an der Weißenburg ist der wichtigste Arbeitgeber der Gegend.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uhlstädt-Kirchhasel – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2007
  4. Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel, Bevölkerung am 31. Dezember nach Geschlecht. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  5. Gemeinderatswahl Uhlstädt-Kirchhasel 2019. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 1. August 2019.
  6. Gemeinderatswahl Uhlstädt-Kirchhasel 2014. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 1. August 2019.
  7. Thüringer Landesamt für Statistik: Bürgermeisterwahlen in Thüringen, Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel. Abgerufen am 8. August 2020.
  8. Frank Dietzel neuer Bürgermeister für Uhlstädt-Kirchhasel. Ostthüringer Zeitung, 12. Juli 2020, abgerufen am 8. August 2020 (deutsch).