Voila (Brașov)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Voila
Wolldorf
Vojlea
Voila (Brașov) (Rumänien)
Voila (Brașov) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Brașov
Koordinaten: 45° 49′ N, 24° 50′ OKoordinaten: 45° 49′ 4″ N, 24° 50′ 26″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 420 m
Fläche: 86,42 km²
Einwohner: 2.863 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km²
Postleitzahl: 507260
Telefonvorwahl: (+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen: BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Voila, Cincșor, Dridif, Ludișor, Sâmbăta de Jos, Voivodeni
Bürgermeisterin : Rodica Marcu (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 124
loc. Voila, jud. Brașov, RO–507260
Website:

Voila (deutsch Wolldorf, ungarisch Vojlea)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage der Gemeinde Voila im Kreis Brașov

Die Gemeinde Voila liegt im Süden des Siebenbürgischen Beckens in den Nordausläufern der Fogarascher Berge (Munții Făgăraș). Im Westen des Kreises Brașov an der Mündung des Baches Breaza in den Olt (Alt), an der Bahnstrecke Avrig–Făgăraș und an der Europastraße 68 liegt der Ort Voila elf Kilometer westlich von der Stadt Făgăraș (Fogarasch); die Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt) befindet sich etwa 75 Kilometer südöstlich von Voila entfernt.

Der Ort Voila wurde erstmals 1231 urkundlich erwähnt.[4] Eine Besiedlung der Region deutet nach archäologischen Funden auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Cincșor (Kleinschenk) jedoch in die Frühbronzezeit zurück.[5] Im Königreich Ungarn befand sich die Gemeinde Voila im Fogarascher Komitat.

Bis 2003 gehörte auch die heutige Gemeinde Sâmbăta de Sus (Ober-Mühlendorf) zur Gemeinde Voila.

Die Bevölkerung der Gemeinde Voila entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 5.717 4.921 22 582 192
1910 6.860 5.788 348 629 97
1941 6.377 5.474 51 587 265
1977 6.168 5.588 33 381 166
1992 4.794 4.254 48 91 401
2002 4.618 4.186 30 40 362
2011 2.660 2.303 18 8 331
2021 2.863 2.306 6 6 545 (152 Roma)

Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Voila die höchste Einwohnerzahl – gleichzeitig die der Rumänen und die der Magyaren – 1910 registriert. Die höchste Anzahl der Rumäniendeutschen (667) wurde 1880 und die der Roma (401) 1992 ermittelt. Des Weiteren wurden 1910 zehn Slowaken (1910 sieben und 1977 einer) und vier Ukrainer (2002 zwei), und 1930 und 1966 je ein Serbe registriert.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Im eingemeindeten Dorf Cincșor (Kleinschenk): die evangelische Kirchenburg der Siebenbürger Sachsen, im 13. Jahrhundert errichtet, im 19. erneuert, steht unter Denkmalschutz.[7]
  • Im eingemeindeten Dorf Sâmbăta de Jos (Unter-Mühlendorf) das Brukenthal-Schloss,[8] zwischen 1750 und 1760 durch Josef von Brukenthal – der Bruder von Samuel von Brukenthal – errichtet, ist seit 2002 im Besitz eines Forstunternehmens und befand sich 2017 in einem desolaten Zustand.[9] 2020 lassen lediglich noch einige Kachelöfen von der einstigen Ausstattung des Schlosses erahnen.[10] Das Schloss steht unter Denkmalschutz.[7]
  • In Sâmbăta de Jos die rumänische-orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului, nach unterschiedlichen Angaben 1802[7] oder 1806[11] errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7]
  • Im eingemeindeten Dorf Voivodeni die Kirche Adormirea Maicii Domnului, im 13. Jahrhundert errichtet und im 20. Jahrhundert erneuert[12] somit eine der ältesten Steinkirchen im Fogarascher Land und die Kirche Sf. Nicolae 1767 errichtet. Beide Kirchen stehen unter Denkmalschutz.[7]
Commons: Voila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 1. Oktober 2024 (rumänisch).
  3. Karl Gottlieb von Windisch: Geographie des Großfürstenthums Siebenbürgen, Preßburg 1790.
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Cincșor bei cimec.ro, abgerufen am 6. September 2015 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
  7. a b c d e Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
  8. Brukenthal Castle, Sâmbăta de Jos. Abgerufen am 1. Dezember 2019 (englisch, ungarisch, rumänisch).
  9. Das Brukenthal-Schloss ist eine Ruine und eine Gefahr für die Turisten am 23. September 2017 bei stirileprotv.ro, abgerufen am 1. Dezember 2019 (rumänisch).
  10. Ralf Sudrigian: Sanierung des Brukenthal-Schlosses erneut angestrebt. ADZ, 11. Juni 2020, abgerufen am 18. Juni 2020.
  11. Die orthodoxe Kirche in Sâmbăta de Jos bei biserici.org abgerufen am 11. September 2015 (rumänisch).
  12. Die Kirche Adormirea Maicii Domnului bei cimec.ro.
  13. Gerhardt Binder (Hrsg.): Kleinschenk in Siebenbürgen: Ein Heimatbuch. Verlag der Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung, München 1997, S. 14.