Dürrhennersdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Dürrhennersdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dürrhennersdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 3′ N, 14° 36′ OKoordinaten: 51° 3′ N, 14° 36′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Neusalza-Spremberg
Höhe: 396 m ü. NHN
Fläche: 10,71 km2
Einwohner: 922 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02708
Vorwahl: 035872
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 070
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 60
02708 Dürrhennersdorf
Website: www.duerrhennersdorf.com
Bürgermeister: Daniel Herklotz (parteilos)
Lage der Gemeinde Dürrhennersdorf im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Dürrhennersdorf (obersorbisch Suche Hendrichecy) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Sie erstreckt sich im Tal des Großschweidnitzer Wassers in der Oberlausitz, nahe der Grenze zu Tschechien und gehört der Verwaltungsgemeinschaft Neusalza-Spremberg an.

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Dürrhennersdorf liegt im westlichen Teil des Landkreises, etwa 7 km südlich von Löbau am Nordrand des Lausitzer Berglandes zwischen dem Kuhberg (433,6 m), dem Seidelberg (424,7 m), dem Hutberg (422,5 m) und dem Hölleberg (347,1 m). Die Bundesstraße 96 und die Grenze zur Tschechischen Republik verlaufen südlich des Gemeindegebietes. Der Bahnhof Dürrhennersdorf befindet sich an der Bahnstrecke Ebersbach–Löbau, die jedoch außer für den Güterverkehr und Sonderfahrten stillgelegt ist. Nordöstlich des Dorfes beginnt der Höllengrund, ein enges Tal des Großschweidnitzer Wassers.

Von 1892 bis 1945 führte die Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf über Schönbach und Oppach nach Taubenheim/Spree.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte von Oberreit mit Ausschnitt von Dürrhennersdorf von 1821–22
Karte von Oberreit mit Dürrhennersdorf um 1845

Dürrhennersdorf wurde 1306, wie die meisten Dörfer in der Umgebung, unter das Obergericht Löbau gestellt, damals Heinrickesdorpp geschrieben, was auf einen Lokator Heinrich hinweist. Dieses Jahr gilt auch als erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Im Jahre 1631 im Dreißigjährigen Krieg wurde Dürrhennersdorf geplündert.

Im Frühjahr 1940 kamen die polnischen Eheleute Anton und Josefa Mielniczuk als Zwangsarbeiter auf das Rittergut des Ortes. Ihr Sohn Kazimierz wurde von der deutschen Hebamme Gertrud Landgraf aufgezogen – entgegen den NS-Weisungen zur Behandlung von „Fremdvölkischen“ – und damit rette sie sein Leben.[2]

Am Ende des Zweiten Weltkrieges nach der Sprengung des Bahnviaduktes und der Kleinbahnbrücke wurde Dürrhennersdorf zwangsweise zur vorläufigen Endstation für zahlreiche Vertriebene und Flüchtlinge aus dem Sudetenland und Schlesien. Einige blieben für immer hier.

Ortsnamenformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1306: Heinrickesdorpp, 1348: Henrichisdorf, 1419: Heynerßdorff dorre, 1448: Heinirsdorff, 1483: Heinerßdorff, 1503: Dorrheynerßdorff, 1569: Dorrenhennerßdorf, 1657: Dürrhennersdorff

Verwaltungszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Neusalza, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[3]
1777 19 besessene(r) Mann,
22 Gärtner, 66 Häusler
1834 0.870
1871 1.100
1890 0.969
1910 0.978
1925 1.311
1939 1.321
1946 1.609
1950 1.724
1964 1.523
1990 1.203
2000 1.272
2007 1.163
2009 1.148
2012 1.046
2013 1.018

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile sind Dürrhennersdorf und Neuschönberg.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 66,7 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
35,9 %
(−25,0 %p)
64,1 %
(+27,9 %p)
n. k. %
(−2,9 %p)
2014

2019


Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wählervereinigung (FW): 7 Sitze
  • CDU: 3 Sitze
  • unbesetzt, da nicht genügend Bewerber kandidierten: 2 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2022 Daniel Herklotz.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Daniel Herklotz Herklotz 81,4
2015 Albrecht Gubsch Gubsch 98,8
2008 76,1
2001 97,8

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rittergut Dürrhennersdorf: Pferdestall mit offner Kumthalle
  • Umgebindehäuser
  • Schützenhaus (Gaststätte mit Vereinsraum und Kegelbahn)[5]
  • Park mit jährlich stattfindenden kulturellen Veranstaltungen[6]

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Dürrhennersdorf erfasst.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cornelius Gurlitt: Dürrhennersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 95.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Ursula Höntsch: Kazio und seine Mütter, in: Die Stunde Null, Berlin 1966, S. 140
  3. Dürrhennersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. http://www.schuetzenhaus-duerrhennersdorf.de/
  6. http://www.park-duerrhennersdorf.de/

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dürrhennersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien