Maria Schmolln
Maria Schmolln
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Braunau | |
Kfz-Kennzeichen: | BR | |
Fläche: | 34,50 km² | |
Koordinaten: | 48° 8′ N, 13° 13′ O | |
Höhe: | 557 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.462 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5241 | |
Vorwahl: | 07743 | |
Gemeindekennziffer: | 4 04 20 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Maria Schmolln 64 5241 Maria Schmolln | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wilfried Gerner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (19 Mitglieder) |
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Lage von Maria Schmolln im Bezirk Braunau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Maria Schmolln ist eine Gemeinde im Innviertel in Oberösterreich. Die Gemeinde ist vor allem durch ihre Wallfahrtskirche bekannt.
Geografie
Maria Schmolln liegt auf 557 m Höhe im Süden des Innviertels inmitten der Ausläufer des Kobernaußerwaldes.
Die Gemeinde ist in die drei Katastralgemeinden Oberminathal, Schnellberg und Schweigertsreith gegliedert.
Wappen
Das Wappen zeigt auf silbernem Grund einen grünen Nadelbaum auf einem Hügel, darauf ein goldenes Mariagramm, das Name und Bedeutung des Wallfahrtsortes charakterisiert.
Geschichte des Ortes
Mit der Errichtung der großen Wallfahrtskirche in den Jahren 1860 bis 1863 bildete sich um das Gotteshaus herum eine Siedlung, die mit der Zeit immer größer wurde. Ende 1898 wurde Maria Schmolln eine selbständige Gemeinde.
Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1780 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Am 12. August 2006 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig auf Einladung von Gedenkdienst-Gründer Andreas Maislinger einen Stolperstein für den von den Nationalsozialisten ermordeten Franziskanerpater Ludwig Seraphim Binder.
Politik
- Bürgermeister ist Wilfried Gerner (ÖVP).
- Gemeinderat: Im Schmollner Gemeinderat sind seit 2009 drei Parteien vertreten: ÖVP (11 Sitze), SPÖ (6 Sitze), FPÖ (2 Sitze). Der Gemeinderat besteht aus 19 Gemeinderäten.
Geschichte der Wallfahrt
Der Überlieferung nach hängte 1735 der Bauer Michael Priewasser zum Gedenken an seinen verschollenen Sohn ein Marienbild an einen Baum. Vorbeigehende sollten dadurch bewegt werden für seinen Sohn zu beten. Bereits 1784 wurde auf Grund der wachsenden Popularität des Ortes eine hölzerne Kapelle errichtet, die aber 1810 auf behördlichen Befehl abgerissen werden musste. Weil aber das Marienbild weiterhin von der Bevölkerung verehrt wurde, baute man 1850 wieder eine Holzkapelle. Es entstand eine Jausenstation, durch Rodung kamen Bauernansiedlungen und der Ort wuchs. Die Bewohner errichteten in Eigenregie die heutige Wallfahrtskirche, die mitsamt dem Franziskanerkloster und der Volksschule 1863 eingeweiht wurden. 1880 wurde anstelle der Holzkapelle die jetzige Gnadenkapelle nordseitig angebaut.
Sehenswürdigkeiten
Wallfahrtskirche Maria Schmolln
Am 18. Juni 1860 wurde der Grundstein für die heutige Wallfahrtskirche gelegt und 1863 feierlich eingeweiht. Es ist im Rundbogenstil erbaut und hat eine Länge von 42 Metern und eine Breite von 15 Metern.
1867 wurde Maria Schmolln eine eigene Pfarre, seitdem gilt der Ort als wichtigster Wallfahrtsort des Innviertels. Da sich die Seitenkapelle mit dem Marienbild als zu klein erwies, wurde 1880/81 nach den Plänen des Künstlers und Franziskanerpaters Johannes Maria Reiter eine größere Gnadenkapelle errichtet. Außerdem zeigt eine Glasplatte im Boden der Kapelle den Standort des Baumes, an dem der Bauer das Marienbild befestigte.
Im Jahre 1949 konnten die Glocken, die im Zweiten Weltkrieg konfisziert wurden, durch ein neues Geläute (Töne: C, Es, G, B) ersetzt werden. 1992 wurde die Kirche umfangreich restauriert und der Innenraum neu gestaltet. Haupt- und Nebenaltäre entwarf und fertigte der Tiroler Bildhauer Rudolf Millonig nach Themen aus dem Glaubensbekenntnis.
Theater
Seit 1991 ist die Theatergruppe Lampenfieber in Maria Schmolln tätig. In regelmäßigen Abständen führt die Gruppe, die sich hauptsächlich aus Maria Schmollnern zusammensetzt, im Sportsaal bzw. an anderen Orten (z.B. Klostergarten) diverse Stücke (Komödie, Drama, etc.) auf.
Besonders beliebt sind auch die "Schmollner Lachrichten", eine Art "Jahresrückblick" im Stil von Zeit im Bild, welche immer im Februar - während des Faschings - im Gasthaus Wührer zum Besten gegeben werden.
Vereine
Zechkameradschaften: Ziel der Zechen ist die Aufrechterhaltung gewisser Brauchtümer wie Landler tanzen, Maschkerer, Palmbaumbinden, etc. In Maria Schmolln gibt es zwei aktive Zechkameradschaften:
- Zeche Michlbach
- Zeche Schweigertsreith
Regelmäßige Veranstaltungen
- Waldfest: Die Veranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr am Sportplatz Maria Schmolln findet immer im Juli statt und dauert 3 Tage von Freitag bis Sonntag.
- Schmollner Adventmarkt: Am 1. Adventwochenende des Jahres findet am Ortsplatz Maria Schmolln ein Adventmarkt statt, der von ortsansässigen Vereinen (Goldhauben, Sportunion, etc.) organisiert wird.
- Maschkerer: Am Tag vor der letzten Rauhnacht, am 5. Jänner, ziehen maskierte "Passen" von Haus zu Haus. Die Zechen Schweigersreith und Michlbach pflegen das "Maschkerergehen" seit mehr als 200 Jahren. In den letzten Jahren haben sich in der Gemeinde immer mehr Kindergruppen zusammengeschlossen, die es den großen Zechen nachmachen.
Bildung
Im Zuge der Errichtung der Wallfahrtskirche wurde auch ein Schulhaus gebaut und 1861 eröffnet. In Maria Schmolln gibt es heute einen Kindergarten sowie eine Volksschule, in der durchschnittlich 70 - 100 Schüler unterrichtet werden.
Franziskanerkloster Maria Schmolln
Bald nach der Errichtung der Wallfahrtskirche bemühte sich Bischof Franz Joseph Rudigier um Ordensleuten zur seelsorglichen Betreuung der Pilger. So kamen 1864 die ersten Franziskaner der Tiroler Provinz nach Maria Schmolln. Auf Grund des starken Aufblühens der Wallfahrt wurde 1871 das ursprüngliche Priesterhaus ausgebaut, sodass zehn Franziskaner im Kloster wohnen konnten. Sie sorgten sich um die Wallfahrer und betrieben auch Seelsorgsarbeit in den umliegenden Gemeinden.
Im Jänner 1941 wurde das Kloster unter der Nationalsozialistischen Herrschaft aufgehoben. Es durften nur mehr zwei Priester für die Pfarrseelsorge in Maria Schmolln bleiben und das Gebäude wurde unter anderem als Kinderferienlager genützt. Im August 1945 wurde das Kloster wieder seiner ursprünglichen Bestimmung übergeben. Heute lebt noch ein kleiner Konvent von Franziskanern als Wallfahrtseelsorger in Maria Schmolln.
Alten- und Pflegeheim "Maria Rast"
Das Alten- und Pflegeheim "Maria Rast" existiert bereits seit 1884 und wird von den Franziskanerinnen Vöcklabruck betrieben. Im Jahr 2002 wurde das Heim um einen neuen Gebäudekomplex mit 3 Stockwerken und 80 Betten erweitert. Das neue Heim identifiziert sich besonders durch seine moderne Architektur. Im alten Gebäude wurden mehrere Wohnungen für betreutes Wohnen eingerichtet.
Sport
Die AAG Union Raiba Maria Schmolln wurde gegründet am 23. Juli 1949. In den Sektionen werden Fitness, Judo, Langlauf, Ski alpin/Snowboard, Stocksport, und Tennis betrieben. Außerdem besitzt der schöne Wallfahrtsort ein Freibad und einen Schilift.
Galerie
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Blick auf Maria Schmolln
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Maschkerer der Zeche Michlbach im Jahre 1969
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Ortsplatz Maria Schmolln (Panorama)
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Blick von der Jagdkapelle (Panorama)
Literatur
Florentin Nothegger, Wallfahrtsort Maria-Schmolln, Maria Schmolln 1963 Der Wallfahrts- und Kirchenführer (Auflage jeweils 5.000 Stück)wird für jede Neuauflage überarbeitet und auf Gegenwartsstand gebracht. P.H.R.