Sankt Margarethen im Burgenland

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Marktgemeinde
Sankt Margarethen im Burgenland
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Margarethen im Burgenland
Sankt Margarethen im Burgenland (Österreich)
Sankt Margarethen im Burgenland (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Eisenstadt-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: EU
Fläche: 26,54 km²
Koordinaten: 47° 48′ N, 16° 36′ OKoordinaten: 47° 48′ 11″ N, 16° 36′ 23″ O
Höhe: 151 m ü. A.
Einwohner: 2.734 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 103 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7062
Vorwahl: 02680
Gemeindekennziffer: 1 03 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
7062 Sankt Margarethen im Burgenland
Website: www.st-margarethen.at
Politik
Bürgermeister: Eduard Scheuhammer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(23 Mitglieder)

15 ÖVP, 8 SPÖ

Lage von Sankt Margarethen im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-UmgebungVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Sankt Margarethen im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)Breitenbrunn am Neusiedler SeeDonnerskirchenGroßhöfleinHornsteinKlingenbachLeithaprodersdorfLorettoMörbisch am SeeMüllendorfNeufeld an der LeithaOggau am Neusiedler SeeOslipPurbach am Neusiedler SeeSankt Margarethen im BurgenlandSchützen am GebirgeSiegendorfSteinbrunnStotzingTrausdorf an der WulkaWimpassing an der LeithaWulkaprodersdorfZagersdorfZillingtalEisenstadtRustBurgenland
Lage der Gemeinde Sankt Margarethen im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Sankt Margarethen im Burgenland ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung in Österreich.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Margita.

Geografie

Die Gemeinde liegt im nördlichen Burgenland nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Sankt Margarethen im Burgenland ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Sankt Margarethen dann in der Provinz Pannonia.

Marktgemeinde ist Sankt Margarethen im Burgenland seit 1647. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab dem Jahr 1867 war der ungarische Name „Szemetmargitbanya“. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der in der ungarischen Sprache geänderte Namen „Margita“ verwendet werden.

Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Am heutigen Grenzübergangspunkt zwischen Sankt Margarethen und Sopronkőhida (Ungarn) gelang am 19. August 1989 am Rande des Paneuropäischen Picknicks mehreren hundert DDR-Bürgern die Flucht über die damals abgeriegelte Grenze in den Westen. Dieses Ereignis wird heute vielfach als wegweisend für den Fall des Eisernen Vorhangs gewertet.

Politik

Bürgermeister ist Eduard Scheuhammer von der ÖVP.

Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 8 und ÖVP 15.

Wappen

Blasonierung: In rotem Schild über einem grünen Berg die goldene Figur der Hl. Margarethe mit dem goldenen Wurm.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Römersteinbruch, in dem auch heute noch St. Margarethener Kalksandstein abgebaut wird. Hier wurde unter Anderem das Baumaterial für den Wiener Stephansdom, aber auch später zum Bau vieler Gebäude entlang der Wiener Ringstraße gewonnen.


Rund 450 Laienschauspieler und weitere 200 Mitarbeiter aus allen Alters- und Berufsschichten - vorwiegend aus St. Margarethen – führen im Römersteinbruch in 5-jährigem Intervall die Passionsspiele auf. Im Jahre 1926 wurden in St. Margarethen zum ersten Mal Passionsspiele in einem Bauernhof dargestellt. Seit 1961 wird für die alle fünf Jahre stattfindende Aufführung die Naturkulisse des Römersteinbruchs genutzt. Im Jahre 2001 kamen an 20 Spieltagen insgesamt 70.000 Interessierte. Mit dem Reinerlös der Aufführungen werden pfarrliche, soziale und missionarische Projekte unterstützt. Die nächsten Passionsspiele werden wieder im Jahre 2011 im Römersteinbruch stattfinden.

Die weithin bekannten Opernfestspiele St. Margarethen finden im Sommer im stillgelegten Teil des Steinbruchs statt.

Im und um den Römersteinbruch sind mehr als 100 Skulpturen aufgestellt. Von 1959 bis in die 70er Jahre wurden hier, auf Initiative von Karl Prantl, Bildhauer-Symposien durchgeführt (Symposion Europäischer Bildhauer). Das Bildhauersymposion in St. Margarethen war die Initialzündung für eine weltweite Bewegung, die sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte in zahlreichen neuen Bildhauer-Symposien in Europa, Amerika und Asien niederschlug (siehe auch Straße der Skulpturen (St. Wendel) und Steine an der Grenze).

Opernbühne im Römersteinbruch Sankt Margarethen mit Kulissen für Carmen.
Portrait Karl Prantl

Eine weitere Sehenswürdigkeit St. Margarethens ist die im Kern gotische Pfarrkirche. Das heutige Gebäude wurde 1516 fertiggestellt. Die barocke Kanzel aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1795. Ferner sind ein Karner aus dem 14. Jahrhundert und ein Pranger aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Die Kirche wurde und in den Jahren 1959/60 erweitert. Im Jahr 1991 wurde der Altarraum neu gestaltet.


Persönlichkeiten

Weblinks

St. Margarethen und der Steinbruch an der Straße nach Rust (Mitte links) am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)