Achslach

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Wappen Deutschlandkarte
Achslach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Achslach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 58′ N, 12° 56′ OKoordinaten: 48° 58′ N, 12° 56′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Verwaltungs­gemeinschaft: Ruhmannsfelden
Höhe: 600 m ü. NHN
Fläche: 30,04 km2
Einwohner: 991 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94250
Vorwahlen: 09929, 09905
Kfz-Kennzeichen: REG, VIT
Gemeindeschlüssel: 09 2 76 111
Gemeindegliederung: 27 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstr. 25
94239 Ruhmannsfelden
Website: www.achslach.de
Bürgermeisterin: Gabriele Wittenzellner (UCD)
Lage der Gemeinde Achslach im Landkreis Regen
KarteLandkreis ChamLandkreis Straubing-BogenLandkreis DeggendorfLandkreis Freyung-GrafenauZwieselZachenbergViechtachTeisnachRuhmannsfeldenRinchnachRegen (Stadt)PrackenbachPatersdorfLindbergLangdorfKollnburgKirchdorf im WaldKirchberg im WaldGotteszellGeiersthalFrauenauDrachselsriedBöbrachBodenmaisBischofsmaisBayerisch EisensteinArnbruckAchslachTschechien
Karte

Achslach (bairisch: Oxla) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden.

Geografie

Geografische Lage

Achslach liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes am Fuß des Hirschensteins im Tal der Teisnach etwa 18 km nördlich von Deggendorf, 14 km südlich von Viechtach sowie 19 km westlich der Kreisstadt Regen (Stadt).

Achslach mit der Pfarrkirche St. Jakobus

Gemeindegliederung

Achslach hat 27 Ortsteile[2]

Nachbargemeinden

Folgende Kommunen grenzen an die Gemeinde Achslach:

Nördlich und östlich im Landkreis Regen:     

Südlich im Landkreis Deggendorf:     

Westlich im Landkreis Straubing-Bogen:

Geschichte

Achslach um 1866 - Detail Hochaltarblatt Pfarrkirche St. Jakobus

Das Achslacher Tal liegt im Gebiet des sogenannten Karolinger Waldes (Nordwald) welches ab dem 9. Jahrhundert vom Kloster Metten aus besiedelt wurde. Im 11. Jahrhundert übernahmen diese Tätigkeit die Grafen von Bogen.

Achslach wurde 1115 zum ersten Mal unter dem Namen Drasloha erwähnt[3]. Damals tritt im Gefolge des Grafen Adalbert I. von Bogen der Ministeriale Eppo de Drasloha auf einer Stiftungsurkunde des Kloster Oberalteich auf. In der Folge entstand hier im Einvernehmen mit dem Kloster Metten ein von Eppo verwaltetes gräfliches Kammergut. Am 11. Dezember 1126 wird Eppo de Drahsala wieder auf einer von Papst Honorius II. im Lateran zu Rom ausgefertigten Stiftungsurkunde für das Kloster Oberalteich als Zeuge genannt[4].

Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen im Jahr 1242 ging das Gebiet in den Besitz der Wittelsbacher über.

Im Jahr 1409 wird von einem Erbbrief berichtet, den der Ritter Eberhard der Nußberger siegelte, dass dem Kammergut eine erträgliche Taverne (Bierschenke) angeschlossen war.

In einer Urkunde aus dem Jahr 1431 überließ der Ritter Hans von Degenberg dem Kloster Gotteszell den Wildbann (Jagdrecht) in der Oxla.

Achslach wurde 1464 Sitz einer Hauptmannschaft. Es war auch Sitz eines Amtmann der fünf Ämter des Landgerichts Viechtach (Oberamt Viechtach, Amt Riedern, Mitteramt Böbrach, Amt Achslach und Amt Prackenbach). Zum Amt Achslach gehörten die Hauptmannschaften Achslach, Allersdorf, Kogl, Haidenberg, Zachenberg, Tafertsried, Grün, Frath, Randsburg (früher Wildenrandtsperg) und die Hofmark Lindenau. Der Amtmann hatte seinen Sitz im kurfürstlichen Amtshaus.[5] Als einer der wenigen Orte des Bezirks hatte Achslach noch im 17. Jahrhundert ein Patrimonialgericht mit einem Amtmann als Richter und einem Henker. Der Flurname Galgenwiesel am Ortsausgang nach Gotteszell zeugt noch von dieser Zeit.

Achslach gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Viechtach des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die Erhebung Achslachs zur Pfarrei erfolgte 1818.

Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde Achslach am 1. Mai 1978 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden.[6][7][8][9]

Namensgebung

Der Ortsname änderte sich von Drasloha im Jahr 1115 über Drahsala (1126), Drahsla (1310) und Achszlach (1431) zur jetzigen Fassung Achslach, die so 1527 erstmals erwähnt wurde.[10]

Der mundartliche Sprachgebrauch zeigt, dass es sich bei Achslach um einen alten Flurnamen handelt, der die ganze von der Teisnach durchflossene Au bezeichnet: in der Oxla bedeutet in der Achslach. So wurde damals auch das Gotteszeller Gebiet zu der Oxla gezählt. Die Mundart (Oxla) gibt den Formen mit dem Gaumenlaut (x) von 1126 und 1310 das Übergewicht. Das Grundwort ist Ach (verkürzt zu –a) mit der Bedeutung Wasser, großer Bach. Das Bestimmungswort muss offenbar in der damaligen Schrift ahsal (1126), in der Mundart Oxl und heute Achsel lauten. Achslach bedeutet also die hochgelegene Ache oder die Hochau, da ein vom Wasser durchflossenes Tal meist als Au bezeichnet wurde. Der Grund für den Beginn der älteren Namensformen bis 1310 mit Dr- ist die Abfassung der Urkunden und sonstigen Schriftstücke in der lateinischen Sprache. Das deutsche in der Achslach wurde im Lateinischen, das kein Geschlechtswort kennt, zu in drahsala, von der Achslach zu de drahsala.

Einwohnerentwicklung

  • 1840:    956 Einwohner
  • 1871: 1.009 Einwohner
  • 1900:    955 Einwohner
  • 1925:    977 Einwohner
  • 1939:    965 Einwohner
  • 1950: 1.180 Einwohner
  • 1961:    950 Einwohner
  • 1970: 1.024 Einwohner
  • 1987: 1.088 Einwohner
  • 2012:    915 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Zusammensetzung des Gemeinderates in der Legislaturperiode 2014–2020:

  • CSU/Freie Wähler Achslach: 7 Sitze (55,2 % der Stimmen)
  • Unabhängige Christ-Demokraten (UCD): 5 Sitze (44,8 % der Stimmen)

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist Gabriele Wittenzellner (UCD), die sich bei der Kommunalwahl 2014 mit 56,5 % der Stimmen gegen den seit 1978 amtierenden Bürgermeister Gerhard Mies (CSU) durchsetzte.

Wappen

Beschreibung: In Blau ein silberner Wellenbalken, oben schräg gekreuzt zwei goldene Pilgerstäbe, belegt mit einer silbernen Pilgermuschel, unten ein golden bewehrter silberner Steinbockrumpf.

Das Gemeindegebiet stand bis 1242 unter der Oberherrschaft der Grafen von Bogen und kam dann mit deren Erbe an das Haus Wittelsbach (Gericht und Kastenamt Viechtach). Die Farben Silber und Blau erinnern an diese Verbindung. Der silberne Wellenbogen steht für das Achslacher Tal der Teisnach. Muschel und Pilgerstäbe verweisen auf den Achslacher Kirchenpatron St. Jakobus. Der golden bewehrte silberne Steinbockrumpf stellt das geminderte Wappen der Ramsberger dar, die als ehemalige Ministeriale der Grafen von Bogen im Ortsteil Randsburg ansässig waren.

Bauwerke

Statistik

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, im produzierenden Gewerbe 85 und im Bereich Handel und Verkehr Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 51 Personen am Arbeitsort beschäftigt. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 371. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 69 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 729 Hektar. Davon waren 60 Hektar Ackerfläche und 669 Hektar Dauergrünfläche. Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 264.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 17.000 Euro.

Verkehr

Achslach ist durch die Kreisstraßen REG 11 (Achslach - Kalteck - Metten/Deggendorf) und REG 14 (Viechtach - B 85 - Achslach - Gotteszell - B 11) erschlossen.

Die Autobahn A 3 ist 17 km entfernt (Ausfahrt Metten) und die A 92 18 km (Autobahnkreuz Deggendorf A 3 - A 92).

Der nächste Haltepunkt der Waldbahn (Bahnstrecke Plattling-Bayerisch Eisenstein) befindet sich im fünf Kilometer entfernten Gotteszell Bahnhof.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtung:

  • Kindergarten St. Jakob mit 25 Kindergartenplätzen und integrierter Krippengruppe

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Ortsdatenbank. (HTML) Achslach. In: Bayerische Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen Format invalid (deutsch).
  3. Monumenta Boica, Band 12, 1775, S. 31
  4. Monumenta Boica, Band 12, 1775, S. 327
  5. Historischer Atlas von Bayern, Band Altbayern Reihe I Heft 18, 1968, S. 201
  6. Landkreis Regen (Hrsg.): Der Landkreis Regen - Heimat im Bayerischen Wald, ISBN 3-87553-194-9
  7. Anne-Rose Baumgartner: Achslach und sein Gemeinwesen 1892–1992, März 1996
  8. Anton Trellinger (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der einzelnen Orte der Gemeinde Achslach, Buchdruckerei Nothaft Deggendorf
  9. Alois Zimmermann (Hrsg.): Heimatgeschichte Achslach 1115-1972
  10. Der Bayerwald - Willibald Schmidt: Drachselsried oder Achslach? - Ein Beitrag zur Geschichte der Ortsnamen, 23. Jahrgang, Juni 1925, Heft 6

Weblinks

Commons: Achslach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien