Apt
Apt | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Vaucluse (84) | |
Arrondissement | Apt (Unterpräfektur) | |
Kanton | Apt | |
Gemeindeverband | Communauté de communes Pays d’Apt-Luberon | |
Koordinaten | 43° 53′ N, 5° 24′ O | |
Höhe | 170–567 m | |
Fläche | 44,57 km² | |
Einwohner | 10.536 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 236 Einw./km² | |
Postleitzahl | 84400 | |
INSEE-Code | 84003 | |
Website | www.ot-apt.fr |
Apt ist eine französische Stadt mit 10.536 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Vaucluse und in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Administrativ ist sie Sitz des Kantons Apt und des gleichnamigen Arrondissements. Sie ist zudem Sitz des Gemeindeverbandes Communauté de communes du Pays d’Apt.
Geographie
Apt liegt zwischen dem Plateau von Vaucluse und dem Gebirgszug des Luberon im Tal des Calavon. Die Stadt gilt als Zentrum des Luberon und befindet sich etwa 50 Kilometer nördlich von Aix-en-Provence. Nach Avignon, westlich von Apt, sind es ebenfalls etwa 50 Kilometer; dort befindet sich ein TGV-Bahnhof.
Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Luberon. In Apt befindet sich auch die Parkverwaltung mit dem Besucherzentrum.
Geschichte
Apt war eine wohlhabende römische Kolonie, von Julius Caesar 45 v. Chr. an Stelle einer früheren Stadt als Apta Julia neu gegründet. Sie war eine Station an der Via Domitia, der alten Römerstraße von Mailand nach Arles. Zudem war Apt einer der frühesten Bischofssitze der Region.
Die Stadt hat seit 1975 gut 11.000 Einwohner.
Bauwerke
Die ehemalige Kathedrale Ste-Anne, in die Enge der Rue des Marchands gezwängt, ist ein bemerkenswertes Beispiel provenzalischer Kirchenbaukunst des 12. bis 14. Jahrhunderts. Begonnen im 11. Jahrhundert wurden letzte Arbeiten erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fertiggestellt (Chapelle royale). Bis zur Französischen Revolution war die Kirche Sitz der Bischöfe von Apt. Mit dem Konkordat von 1801 wurde die Diözese aufgelöst und zwischen den Bistümern Avignon und Digne aufgeteilt.
Wirtschaft
Apt ist als „Welthauptstadt der kandierten Früchte“ bekannt. Der Ort ist von vielen Obstplantagen und Rebflächen umgeben, die zum Gebiet des Côtes du Ventoux gehören. Außerdem gilt Apt als das Wirtschaftszentrum der dünn besiedelten Luberon-Region in der zentralen Provence. Jeden Samstag findet in der Innenstadt von Apt ein großer, als „marché classé de la France“ ausgezeichneter Markt statt.
Militär
Bis Ende der 1990er-Jahre beherbergte das „Plateau d'Albion“ nördlich von Apt als Base aérienne 200 die landgestützte Nuklearstreitmacht Frankreichs. Heute wird ein Teil der ehemaligen Raketenbasis als Ausbildungslager der Fremdenlegion sowie Abhörstation des Auslandsgeheimdienstes DGSE genutzt.
Tourismus
Von Apt aus ist die Region um die Höhenzüge Grand Luberon und Petit Luberon zu erschließen (bis 1.256 m über dem Meeresspiegel, etwa 600 km²). Die Gegend um Apt (z. B. in Gordes) wird seit den 1970er Jahren von der französischen High Society und vornehmlich britischen (neuerdings auch deutschen) Urlaubern bewohnt und besucht, die ein „rurales“ Leben wünschen. Beim Sportklettern ist Apt als Ausgangspunkt für Klettertouren an den Kalksteinfelsen von Buoux beliebt.
Städtepartnerschaften
Apt hat Städtepartnerschaften geschlossen mit
- Bakel, Senegal
- Boussu im wallonischen Teil Belgiens
- Thiene, Veneto, Italien
Berühmte Söhne der Stadt
- Jacques Bernard d’Anselme (1740–1814), General
- Michaël Guigou (* 1982), mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Handball
Verschiedenes
- Nach der Stadt Apt ist das Aptium, eine erdgeschichtliche Stufe der unteren Kreidezeit, benannt.
- (9393) Apta und ein Marskrater sind nach Apt bzw. Colonia Julia Apta benannt; siehe Liste der Marskrater/A
- Peter Mayle hat die Landschaft und die Lebensart der Einheimischen in mehreren Romanen beschrieben.
Literatur
- Max Ihm: Apta Iulia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 286.