BMG Rights Management

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BMG

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Rechtsform GmbH
Gründung Oktober 2008
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Hartwig Masuch, Maximilian Dressendörfer, Martin Dannhoff, Thomas Mackenbrock, Fred Casimir
Mitarbeiterzahl 550
Branche Musikgeschäft
Website www.bmg.com
Stand: 2016

BMG ist eine auf das Management von Musikrechten spezialisierte internationale Gruppe von Musikfirmen mit Hauptsitz in Berlin und weiteren Büros in New York, Nashville, Los Angeles, London, Madrid, Mailand, Paris, München, Stockholm, Dublin und Hilversum (Niederlande).

BMG übernimmt die Administration, Vermarktung und Verwertung von Musikrechten. 2012 stieg BMG in den New Recordings-Bereich ein. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2008 hat sich BMG Standorte in acht Musikmärkten aufgebaut und vertritt die Rechte an mehr als 900.000 Songs und Aufnahmen. Das Unternehmen wuchs rasch und akquirierte mehrere „Independent“-Musikverlage, unter anderem Crosstown Songs, Cherry Lane Music Publishing, Stage Three Music, Evergreen Copyrights, Chrysalis[1], Bug Music[2] und R2M[3]. BMG ist ein Unternehmen des internationalen Medienkonzerns Bertelsmann. Bis Februar 2013 war der Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. mit 51 % beteiligt.[4] Als viertgrößter Musikverlag weltweit generiert das Unternehmen laut Billboard (Magazin) einen jährlichen Umsatz von ca. 325 Mio. US-Dollar.[5]

Unternehmensentwicklung

Der Medienkonzern Bertelsmann war bereits seit Mitte der fünfziger Jahre mit dem Schallplattenring (gegründet 1956) und der 1958 gegründeten Plattenfirma Ariola im Musikgeschäft präsent. Durch Aufkauf von RCA Records entstand 1986 die klassische Bertelsmann Music Group (BMG), die 2003 mit Sony für einige Jahre das gemeinsame Joint Venture Sony BMG einging. Von 1987 bis 2007 existierte zudem die für das Musikverlagsgeschäft zuständige BMG Music Publishing.

2008 wurde Sony BMG allerdings wieder aufgelöst und Bertelsmann begann unter der „Traditionsmarke“ BMG mit dem Aufbau eines neuen Musikrechtegeschäfts. Bertelsmann und der US-Finanzinvestor KKR (damals neben Permira auch der Hauptanteilseigner der ProSiebenSat.1 Media) gründeten ein Joint-Venture für Musikrechte-Management, bei dem KKR von Sommer 2009 bis Februar 2013 51 Prozent hielt. Im Zuge des Verkaufs der Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Sony BMG Music Entertainment an Sony richtete das Medienunternehmen mit Sitz in Gütersloh seine Bertelsmann Music Group neu aus. Diese ging als BMG Rights Management hervor.[6]

Als Dienstleister vermarktet BMG für Komponisten und Songwriter die Rechte an deren Werken. Dazu gehört unter anderem, Lizenzen für urheberrechtlich geschützte Melodien zu vergeben, die in Werbespots, als Klingelton oder im Internet genutzt werden sollen.[7] BMG bringt sein Know-how aus der Lizenzierung und Verwaltung von Musikrechten, eine Vielzahl an Musikkatalogen und Künstlern, die etablierte Marke BMG sowie sein erfahrenes Management in das Gemeinschaftsunternehmen ein.[8]

Hartwig Masuch ist der CEO von BMG. Zuvor war Masuch für BMG Music Publishing, den früheren Musikverlag von Bertelsmann, tätig, der 2007 an Vivendi (Universal) verkauft wurde. 2008 gab Bertelsmann auch sein Tonträgergeschäft auf und verkaufte seine Hälfte des Joint-Ventures Sony BMG an Sony. Ein ausgesuchter Katalog mit Musikrechten von 200 Künstlern wurde zurückbehalten und diente zur Neugründung von BMG Rights Management.[9]

„Bereits kurz nach Gründung zeigte sich, dass sich das Ziel, ein europäischer Dienstleister im Musikbereich zu werden, als realistisch erwies. Wir konnten sehr etablierte wichtige nationale Künstler wie Sasha, Nena, Peter Fox und 2raumwohnung für unser Geschäftsmodell gewinnen. Unsere Ambitionen haben sich geändert, weil sich der Markt geändert hat. Als die Idee für BMG geboren wurde, waren insbesondere Finanzinvestoren bereit, hohe Summen für Musikrechte an jeden zu bezahlen, der seinen Katalog verkaufen wollte […] Ich denke, die Strukturen der Industrie werden sich noch dramatisch verändern. Es kommt einiges zusammen: Die hohen Kosten, um mit einem Riesenapparat zwei oder mehr Milliarden Euro Umsatz mit Musik zu erzielen. Die sinkenden CD-Erlöse. Vor allem aber die Unfähigkeit, aus der Digitalisierung Effizienz- und Profitabilitätsvorteile zu ziehen […] Es geht um künstlerische Integrität und Authentizität. Das liefert nachhaltig die höhere Wertschöpfung. Und die, die Musik hören, honorieren es.“

Hartwig Masuch[9]

„Heute geht es darum, einem Künstler garantieren zu können: Wo auch immer deine Musik gespielt und genutzt wird – wir halten das nach, und du erhältst jeden einzelnen Cent, der dir zusteht.“

Hartwig Masuch[10]

Seit 2012 konzentriert sich BMG auf den Aufbau eines Master-Katalogs. Das Masterrechte-Modell unterscheidet sich vom regulären Plattendeal in der Ausbeute für den Künstler: der Act erhält 70 Prozent der Netto-Einnahmen im Gegensatz zu weniger als 20 Prozent beim Vertrag mit einem Label.[11] Die dänische Alternative-Pop-Band The Asteroids Galaxy Tour zählt zu den ersten Künstlern, die sich für eine Zusammenarbeit mit BMG Rights Management entschieden. Das Musikrechte-Unternehmen vertritt exklusiv die Verlags- und Masterrechte für die Alben Fruit und Out of Frequency.[12]

Anfang 2013 erwarb BMG die Musikkataloge der Labels Mute und Sanctuary sowie den Virgin-Verlagskatalog, die durch die Aufspaltung der EMI Group zum Verkauf standen.[13]

Autoren und Künstler

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BMG kauft Musikverlag Chrysalis. In: faz.net. 26. November 2010, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  2. Hans-Peter Siebenhaar: Bertelsmann und KKR übernehmen Musikverlag. In: handelsblatt.com. 13. September 2011, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  3. www.musikmarkt.de
  4. www.billboard.com
  5. www.billboard.biz
  6. www.wuv.de
  7. Johannes Ritter, Hamburg: Bertelsmann engagiert sich im Musikgeschäft. In: faz.net. 8. Juli 2009, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  8. www.musikmarkt.de
  9. a b „Das Spiel hat sich geändert“. In: tagesspiegel.de. , abgerufen am 7. Dezember 2014.
  10. www.nw-news.de
  11. www.musikmarkt.de
  12. www.musikmarkt.de
  13. Ileana Grabitz: So will Bertelsmann wieder zum Musikriesen werden. In: welt.de. 3. März 2013, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  14. www.musikmarkt.de