Bahnstrecke Lübeck–Hamburg

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Lübeck–Hamburg
Strecke der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg
Verlauf der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg
Streckennummer (DB):1120 Fernbahn
1240 S-Bahn HH-Hbf – HH-Hasselbrook
1249 S-Bahn HH-Hasselbrook – Bad Oldesloe
Kursbuchstrecke (DB):104, 140
Streckenlänge:62,843 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
von Kiel, von Puttgarden
von Lübeck-Travemünde
0,000 Lübeck Hbf
nach Bad Segeberg
2,150 Lübeck Hauptgüterbahnhof
Lübeck-Genin
2,488 nach Lüneburg, nach Bad Kleinen
Trave
Elbe-Lübeck-Kanal
4,747
5,800
Unterlänge 1053m
7,520 Lübeck-Niendorf
Trave
15,833 Reinfeld (Holstein)
B 75
Trave
von Neumünster
(39,969) 23,887 Bad Oldesloe (S-Bahn geplant)
nach Elmshorn
nach Ratzeburg
nach Schwarzenbek
(33,885) 29,971 Kupfermühle (S-Bahn geplant)
A 21
28,451 35,405 Bargteheide (S-Bahn geplant)
(Ende geplante S-Bahn)
23,946 39,910 Ahrensburg-Gartenholz (S-Bahn geplant)
40,300 Ahrensburg Nord (Awanst)
41,242 Hünnau
21,419 42,437 Ahrensburg (S-Bahn geplant)
43,491 U1 Volksdorf – Großhansdorf
Ahrensburg West (geplant)
16,827 47,029 Landesgrenze SH/HH
16,079 00,000 Stellmoorer Quellfluss
13,583 00,000 Wandse
51,000 Hamburg-Rahlstedt Bbf
12,691 00,000 Wandse
12,223 51,665 Hamburg-Rahlstedt (S-Bahn geplant)
10,864 00,000 Wandse
10,496 00,000 Pulverhof (geplant)
9,273 54,436 Hamburg-Tonndorf
(ehem. Wandsbek Ost, Rückbau geplant)
7,620 00,000 Holstenhofweg (geplant)
6,829 00,000 Systemwechselstelle =/~ (geplant)
6,038 00,000 Bovestraße (geplant)
5,844 00,000 Gehölzgraben
58,200 Hamburg-Wandsbek (Aufgabe im PV geplant)
5,329 00,000 Claudiusstraße (geplant)
            
4,590 00,000 Güterumgehungsbahn
4,300 00,000 S-Bahn von Ohlsdorf/Flughafen S1  
4,170 59,689 Hamburg Hasselbrook
2,793 00,000 Landwehr
1,530 00,000 Hamburg Berliner Tor
S-Bahn von Bergedorf, von Berlin
S-Bahn von Harburg
von Hannover, nach Berlin
0,110 63,896 Hamburg Hbf (Keilbahnhof)
nach Hamburg-Altona

Die Bahnstrecke Lübeck–Hamburg ist eine der wichtigsten Eisenbahnhauptstrecken Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Sie verbindet die beiden Hansestädte und wird gelegentlich als Teil der internationalen Vogelfluglinie gesehen.

Streckenbeschreibung

Von Lübeck aus verläuft die Strecke südwestlich durch meist landwirtschaftlich geprägtes, leicht gewelltes Flachland. Die Trave wird drei Mal gequert. Wichtigster Zwischenhalt ist Bad Oldesloe, von wo aus mit der nordbahn Eisenbahngesellschaft stündlich Verbindungen nach Bad Segeberg und Neumünster bestehen. Zwischen Ahrensburg und Hamburg-Rahlstedt verläuft die Strecke entlang des Stellmoorer Tunneltales. Auf Hamburger Stadtgebiet wird nach Querung der Güterumgehungsbahn parallel zur S-Bahn-Strecke der Hamburger Hauptbahnhof von Osten aus erreicht.

Geschichte

Bereits 1831 wurde der Bau einer Bahnstrecke zwischen Lübeck und Hamburg diskutiert. Zuerst kam es jedoch wegen der Weigerung der das Herzogtum Holstein regierenden dänischen Behörden zum Bau der Bahnstrecke Lübeck–Büchen durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE). So war Lübeck an die Berlin-Hamburger Bahn angeschlossen, Züge nach Hamburg mussten aber den rund 32 Kilometer längeren Weg über Büchen in Kauf nehmen. Erst am 1. August 1865 wurde die Direktverbindung von Lübeck nach Hamburg durch die LBE eröffnet. Bereits 1875/76 wurde sie zweigleisig ausgebaut.

1963 wurden die Bahnstrecken Lübeck–Puttgarden und Rødby Havn–Kopenhagen zur Vogelfluglinie ausgebaut. Damit vergrößerte sich das Angebot an Fernreisezügen zwischen Lübeck und Hamburg. Neben den Zügen nach Kopenhagen verkehrten Interzonenzüge Richtung Rostock. Die D-Züge, der TEE Merkur und die TEEM-Güterzüge Richtung Puttgarden wurden mit Diesellokomotiven der DB-Baureihe 221 bespannt.

In den 1960er und 1970er Jahren wurden die Eilzüge im Wendezugbetrieb mit Diesellokomotiven der DB-Baureihe 220 bespannt. Als Besonderheit führten diese Züge neben Eilzugwagen der Gattung yl bis 1977 Doppelstockwagen der früheren LBE mit. Die Strecke Lübeck–Hamburg war damals die einzige Strecke der Deutschen Bundesbahn, auf der Doppelstockwagen eingesetzt wurden.

Regionalbahnen im Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe wurden bis Dezember 2008 zuletzt mit modernisierten n-Wagen (Silberlingen) oder Doppelstockwagen mit Bespannung durch Diesellokomotiven der Baureihe 218 oder Triebwagen der Baureihe 628 gefahren.

Die Bahnstrecken Lübeck-Travemünde–Lübeck und Lübeck–Hamburg wurden 2008 elektrifiziert. Dazu wurde für 14 Millionen Euro das dezentrale Bahnstrom-Umrichterwerk Lübeck-Genin gebaut, das die Bahnstrecke Lübeck–Hamburg mit Einphasenwechselstrom von 15 kV 16,7 Hertz versorgt.[1] Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde der Zugbetrieb mit E-Loks aufgenommen. Seitdem wird auch ein ICE aus/nach München über Hamburg nach Lübeck durchgebunden.

Betrieb

MF der Dänischen Staatsbahnen in Hamburg Hauptbahnhof
RE Lübeck–Hamburg im Bahnhof Bad Oldesloe

Der seit dem Bau der Großer-Belt-Brücke zwischen Fünen und Seeland deutlich reduzierte Eisenbahnfernverkehr zwischen Hamburg, Lübeck und Kopenhagen wird seit Dezember 2007 mit Intercity-Express-Zügen der DB sowie EuroCity-Zügen der Danske Statsbaner betrieben. Diese Fernzüge werden heute mit Diesel-ICE der deutschen Baureihe 605 und dänischen MF-Garnituren gefahren.

Zwischen Lübeck Hauptbahnhof und Hamburg Hauptbahnhof verkehren morgens bis abends von montags bis freitags Regionalexpress-Züge im 30-Minuten-Takt, am Wochenende im Stundentakt. Auf diesem Abschnitt gibt es die größte Zahl Bahnreisender in Schleswig-Holstein. Die Regionalexpress-Züge halten lediglich in Reinfeld, Bad Oldesloe und zeitweise auch in Ahrensburg. Auf dem Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe verkehren Regionalbahn-Züge, die auch an den übrigen Stationen halten. Sie werden fast immer mit Doppelstockwagen gefahren. Aktuell (Stand Februar 2010) werden die lokbespannten Züge mit E-Loks der Baureihe 112 oder Baureihe 143 bzw. Dieselloks der Baureihe 218 gefahren.

Zwischen Ahrensburg und Bargteheide wurde ab 2009 der Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz gebaut. Die Eröffnung der Station zum Fahrplanwechsel 2009 scheiterte jedoch an rechtlichen Fragen[2] und wurde mit einem Jahr Verzögerung am 12. Dezember 2010 vollzogen.

Zukunft

Der beschrankte Bahnübergang an der Hammer Straße in Marienthal soll einer Unterführung weichen.

Der Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe soll ab 2017 für den S-Bahn-Betrieb mit neuen Halten Claudiusstraße, Bovestraße, Holstenhofweg, Pulverhof und Ahrensburg West (mit Übergang zur U-Bahn) ausgebaut werden.[3][4] Bis 2018 soll der Bahnübergang an der Hammer Straße in Marienthal einer Unterführung weichen, was als Voraussetzung für den Ausbau zur S-Bahn gesehen wird.[5]

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Hamburg-Lübeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sebastian Prey: Lübeck jubelt: Endlich fließt der Strom für die Bahn! In: Lübecker Nachrichten vom 2. Oktober 2008. (Abgerufen am 5. November 2008)
  2. Bericht zum Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz, abgerufen am 14. Oktober 2010
  3. Christian Hinkelmann: Bauarbeiten für S-Bahn nach Bad Oldesloe sollen 2017 beginnen. Nahverkehr Hamburg, 24. August 2012, abgerufen am 8. Dezember 2012.
  4. Christian Hinkelmann: S4 wird schlanker und bekommt Umsteigebahnhof zur U-Bahn. Nahverkehr Hamburg, 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  5. „Hammer Straße: Beide Bahnübergänge werden Unterführungen“, in: Hamburger Abendblatt vom 10. Juni 2013.