Benutzer:SteffanBs/Unterseitentitel

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SteffanBs/Unterseitentitel
Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 1955 m ü. A.
Italien
Wasserscheide Aqua dell Gallo Adda
Talorte Santa Maria Bormio
Ausbau Fahrweg
Karte
SteffanBs/Unterseitentitel (Italien)
SteffanBs/Unterseitentitel (Italien)
Koordinaten 46° 33′ 11″ N, 10° 15′ 9″ O region-Parameter fehlt6Koordinaten: 46° 33′ 11″ N, 10° 15′ 9″ O


Der 1955 m hohe Fraelepass, oder auch Passo di Fraèle, stellt eine gewisse Einzigartigkeit im Bereich der Alpen da. Er befindet sich unweit südlich der schweizer Grenze auf italienischen Boden und verbindet die Ofenpassstraße über das Val Mora mit dem italienischen Valle di Fraèle und darüber hinaus mit Bormio. Mit einer Scheitelhöhe von unter 2000m ist er der einzige solche Pass des Alpenhauptkammes zwischen dem Reschen und Maloja, wo alle anderen Pässe deutlich über 2000 m liegen. Auch seine Lage ist offensichtlich ideal, bildet er doch eine hervorragende Fortsetzung eines Weges aus dem Addatal ins Inntal, bzw. auch Richtung Rheintal hin. Allein schon auf Grund seiner Topographie müsste der Fraèlepass daher zu den wichtigen Pässen der Alpen gehören, dennoch führt nicht mal ein unbedeutendes Verbindungssträsschen von Graubünden über den Fraèle ins Veltlin, sondern eben nur ein einfaches aus dem Veltlin kommendes und im Passbereich endendes Strässchen und dieses auch nur, wegen den umliegenden Kraftwerksbauten. Es ist eigentlich schon erstaunlich das dies so ist und nicht anders. Das es mit der Schlucht von Munt la Schera auch hier eine enge Schlucht, ähnlich der Viamala oder Schöllenen, gibt, kann eigentlich nicht der Grund sein, der dem Fraèle seiner Zukunft beraubte in einem Zug mit dem Gotthard oder Brenner genannt zu werden, oder zumindest mit dem Bernina oder Reschen. Immerhin gibt es hier schon seit alters her einen Weg entlang des Spölflußes, welcher schon von Carl Ulysses von Salis 1807 als Reitweg beschrieben wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als heute zog vom 15.-17.Jahrhundert über den Fraèlepass zumindest ein Teil des damaligen regionalen inneralpinen Vieh- und Warenverkehrs. Dieser führte von Davos über den Scaletta- und Casannapass nach Livigno, und von dort über den Alpisella- und Fraèlepass auf die veltlinische Addastraße, von der zahlreiche Pässe hinein in venezianisches Gebiet bedient werden konnten. An diese einstige Bedeutung erinnern die Ruinen einer alten Festung, die sich auf halben Wege über einen Abhang befindet. Von zwei alten Türmen, die sich noch heute am Ende des Aufstieges erheben, konnte man den Passweg bis nach Bormio hin gut kontrollieren. Heute kann man zumindest den herrlichen Ausblick bis in das bormesische Gebiet genießen. Im Oktober 1634 zogen Soldaten über den Fraèlepass und im Val Fraèle standen sich die Truppen des Herzogs Heinrich von Rohan den österreichisch-spanischen Truppen gegenüber und konnte bei einer Schlacht sogar einen Sieg über diese erringen. Im 18.Jh. verlor der Fraèlepass aber seine Bedeutung, kurzzeitige Planungen zum Bau einer befahrbaren Straße wurden alsbald wieder fallen gelassen, es bedurfte erst der Wasserenergiewirtschaft, die für Kraftwerke in diesen Raum auch Werkstraßen benötigen. Sowie dem Militär, welches hier, seit dem 1.Weltkrieg so manchen Weg anlegten.

Auch von Santa Maria im Münstertal bestand ein alter Handelsweg der durch das Val Mora über den Passo Val Mora hin zum Fraèlepassweg führt. Eigenartiger Weise ist seit Mitte der 80er Jahre der Weg über den Passo Val Mora gesperrt. Wer dennoch versucht ihn zu nutzen, riskiert eine Strafanzeige wegen illegalen Grenzübertritts. Allerdings kann man von der Alp Mora auch einen alten Weg über das Döss dal Termel (2324m) nehmen, der hin zum Ofenpass führt und so das Val Mora dennoch nicht zur Sackgasse werden lässt.

Die Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für einen ersten Kraftwerksbau wurde 1926-27 auch eine erste Straße über den Fraèlepass angelegt, sie war zwar überaus einfach, aber dennoch befahrbar. Zum Bau des Cancano Staudammes bauten die Kraftwerksbauer in den Jahren nach dem 2.Weltkrieg die Werkstraße über den Passo Torri di Fraèle aus, die eine Verlängerung über den Passo di Fraèle hinaus fand. Diese Passstraße stellte als Werkstraße während des Kraftwerkbaues ein Unikum da, sie war die einzige Straße der Hochalpen, über die eine Oberleitung geführt wurde. Diese diente Elektro-LKW‘s der Kraftwerksbauer um Zement vom mehr als 50km entfernten Bahnhof in Tirano, zur Baustelle zu transportieren. Sie wurde knapp zweispurig, aber nicht staubfrei errichtet. Der Passo Torri di Fraèle wird dabei von einen kurzen Scheiteltunnel unterquert, nachdem die Straße zum Anstieg 17 dicht über einander liegende Kehren benötigte. Man kann aber auch eine direkte Verbindung vom Lago di Cancano nach Bormio nutzen, dort wo die alten ‚Römerbäder‘ sich befinden, sie ist aber steil und heute faktisch nur noch dem Wanderer vorbehalten. [1]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steffan Bruns: Alpenpässe - vom Saumpfad zum Basistunnel