Cavriglia
Cavriglia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Arezzo (AR) | |
Koordinaten | 43° 31′ N, 11° 29′ O | |
Höhe | 308 m s.l.m. | |
Fläche | 60,86 km² | |
Einwohner | 9.462 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 52022 | |
Vorwahl | 0575 | |
ISTAT-Nummer | 051013 | |
Bezeichnung der Bewohner | Cavrigliesi | |
Schutzpatron | San Donato d’Arezzo (7. August) | |
Website | Gemeinde Cavriglia | |
Panorama von Cavriglia |
Cavriglia ist eine Gemeinde mit 9462 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Arezzo in der Region Toskana in Italien.
Geografie
Die Gemeinde erstreckt sich über ca. 61 km². Sie liegt ca. 35 km westlich von Arezzo und 35 km südöstlich von Florenz. Sie ist die westlichste Gemeinde der Provinz Arezzo und liegt im oberen Arnotal (Valdarno Superiore) wenige Kilometer nordöstlich des Chianti in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 106 GG[2]
Zu den Ortsteilen zählen Castelnuovo dei Sabbioni (280 m, ca. 1000 Einwohner), Massa dei Sabbioni (351 m, ca. 150 Einwohner), Meleto Valdarno (240 m, ca. 450 Einwohner), Montegonzi (439 m, ca. 140 Einwohner), Neri (294 m, ca. 520 Einwohner), San Cipriano Valdarno-Santa Barbara (143 m, ca. 1800 Einwohner) und Vacchereccia (150 m, ca. 730 Einwohner). [3]
Die Nachbargemeinden sind Figline e Incisa Valdarno (FI), Gaiole in Chianti (SI), Greve in Chianti (FI), Montevarchi, Radda in Chianti (SI), und San Giovanni Valdarno.
Geschichte
Die Gemeinde entstand 17. März 1809 unter Napoleononischer Herrschaft. Vorher waren die meisten Ortsteile eigenständig und meist mit etruskischer Herkunft. [4] Aus der Zeit der Etrusker und der Römer leiten sich auch die meisten Ortsnamen ab: Caprilius für Cavriglia oder auch Avane für die gesamte Region des oberen Arnotals, wie z. B. Castelnuovo d’Avane (heute Castelnuovo dei Sabbioni) und San Cipriano in Avane (heute San Cipriano Valdarno). Im Mittelalter (12. und 13. Jahrhundert) wurde die Gegend durch die Grafenfamiglien Conti und Ricasoli beherrscht, später von den Ubertini und den Pazzi[4] (14. Jahrhundert). Nach Einführung der sogenannten Ligen (ital. Leghe) durch die Republik Florenz schlossen sich die meisten der Orte der Lega d’Avane an, zu deren Hauptstadt der heutige Ortsteil Montegonzi erkoren wurde. Mit den Reformen von Leopold II. wurden die Lega d’Avane 1773 der Nachbargemeinde San Giovanni Valdarno angegliedert, wo sie bis zur Gemeindegründung von Cavriglia 1809 verblieben. [4] Am 4. Juli 1944 (und zum Teil an den darauffolgenden Tagen) fand eine Vergeltungsaktion der Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring der Wehrmacht statt, bei der mehr als 190 männliche Einwohner ihr Leben verloren. Das sogenannte Strage di Cavriglia (Blutbad von Cavriglia) fand hauptsächlich in den Ortsteilen Castelnuovo dei Sabbioni (83 Opfer) und Meleto (94 Opfer) statt. [5]
Sehenswürdigkeiten
- Pieve di San Giovanni Battista, Pieve im Ortskern, die bereits im 11. Jahrhundert erwähnt wurde. Enthält zudem das Museum Museo della Pieve, das eine Terrakottoskulptur von Benedetto Buglioni ausstellt. [6]
- Chiesa di Santa Maria, Kirche im Ortskern, die bereits 1066 erwähnt wurde.
- Pieve di San Pancrazio, Pieve außerhalb des Ortes, die bereits im 11. Jahrhundert erwähnt wurde. [7]
- Monumento ai Caduti, Gefallenendenkmal von Venturino Venturi im Ortsteil Castelnuovo dei Sabbioni.
- Murales, Kunstwerk von Venturino Venturi im Ortsteil Castelnuovo dei Sabbioni.
- Museo della Miniere e del Territorio im Ortsteil Castelnuovo dei Sabbioni, Bergbaumuseum[8]
- Chiesa di San Pietro, Kirche aus dem 13. Jahrhundert im Ortsteil Montegonzi.
Wirtschaft
- Centrale termoelettrica di Santa Barbara, Thermoelektrizitätswerk im Ortsteil Santa Barbara, das heute von der Enel betrieben wird und in den 1950er Jahren entstand. [9]
- Der Ortsteil Santa Barbara ist Namensgebend für das Mineral Santabarbarait.
Verkehr
- Unweit des Gemeindegebietes verläuft die Autostrada A1/E 35 von Mailand nach Neapel. Nächstgelegene Anschlussstelle ist Valdarno nahe Montevarchi (ca. 10 km).
- Der nächstgelegene Bahnhof ist die Haltestelle Montevarchi-Terranuova an der Bahnstrecke Florenz-Rom (ca. 5 km).
Gemeindepartnerschaften
Literatur
- Emanuele Repetti: CAVRIGLIA, o CAPRIGLIA (Caprilia) Nel Val d’Arno superiore. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
- Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 978-88-365-2767-0, S. 781.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.) (PDF; 330 kB)
- ↑ Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)
- ↑ a b c Offizielle Webseite der Gemeinde Cavriglia zur Geschichte des Ortes, abgerufen am 7. Januar 2010 (ital.)
- ↑ Carlo Gentile: Le stragi del 1944 in provincia di Arezzo e i loro perpetratori. Köln 1998, Onlineversion bei academia.edu, abgerufen am 3. Juli 2013 (ital.)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cavriglia zu den Museen im Ort, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cavriglia zur Pieve San Pancrazio, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)
- ↑ Webseite des Museo della Miniere e del Territorio in Castelnuovo dei Sabbioni, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)
- ↑ Webseite der Region Toskana zur Centrale Termoelettrica Santa Barbara, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cavriglia zu den Gemeindepartnerschaften, abgerufen am 29. Juni 2013 (ital.)