FK Sarajevo

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SD FK Sarajevo
Abzeichen de FK Sarajevo
Basisdaten
Name Sportsko društvo Fudbalski klub Sarajevo
Sitz Sarajevo, Bosnien und Herzegowina
Gründung 24. Oktober 1946.
Farben bordeauxrot-weiß
Eigentümer Vincent Tan
Präsident Edis Kusturica
Vorstand Sabrina Buljubašić
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Mehmed Janjoš
Spielstätte Stadion Asim Ferhatović Hase
Plätze 37.500
Liga Premijer Liga
2015/16 4. Platz
Heim
Auswärts

FK Sarajevo steht für Fudbalski klub Sarajevo (Fußballverein Sarajevo). Der Klub aus Sarajevo ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten aus Bosnien und Herzegowina. Während der jugoslawischen Zeit war der FK Sarajevo ein regelmäßiger Teilnehmer der ersten jugoslawischen Fußballliga. Heute spielt der Verein aus Sarajevo in der Premijer Liga. Stadtrivalen sind Bosniens Rekordmeister FK Željezničar Sarajevo und FK Olimpic Sarajevo.

Geschichte

Der FK Sarajevo wurde am 24. Oktober 1946 gegründet. Eine Fusion zwischen dem FK Udarnik und SDM Sarajevo brachte den Verein hervor. Seit dem Jahr 1950 war der FK Sarajevo ein regelmäßiger Teilnehmer der ersten jugoslawischen Fußballliga. In der Saison 1964/1965 wurde der FK Sarajevo Vizemeister Jugoslawiens. In der Saison 1966/1967 errang der FK Sarajevo erstmals die jugoslawische Fußballmeisterschaft und unterbrach somit die langjährige Überlegenheit der Fußballvereine aus Serbien und Kroatien.

Schnell wurde der Verein überregional bekannt, da er viele internationale Begegnungen in den wichtigsten Wettbewerben Europas bestritt. Die Jahre 1957–1967 gehören zu den erfolgreichsten des Vereins. Zu dieser Zeit spielten beim FK Sarajevo bekannte Spieler wie Mirsad Fazlagić, Vahidin Musemić und Asim Ferhatović.

In der Saison 1967/1968 spielte FK Sarajevo im Europapokal der Landesmeister. In der ersten Runde spielte die Mannschaft gegen Olympiakos Nikosia in Nikosia 2:2 und gewannen zuhause im Stadion Koševo mit 3:1 und erreichten somit die zweite Runde. In der zweiten Runde mussten sie gegen Manchester United aus England spielen. Zu Hause spielten sie 0:0 und im Old Trafford verlor FK Sarajevo 2:1.

Asim Ferhatovićs Rücktritt im Jahre 1968 erschütterte die Sportfreunde Sarajevos. In Erinnerung an den Fußballer schrieb in den 1980er Jahren die Sarajevoer Rockband Zabranjeno Pušenje das Lied Nedelja kad je otišo Hase (Der Sonntag als Hase ging). Die bekannteste Zeitung aus Sarajevo, Oslobodenje schrieb damals Jedan je Hase (Es gibt nur einen Hase). Auch nach dem Rücktritt von Asim Ferhatović spielte der FK Sarajevo weiterhin sehr erfolgreich. Vom Jahre 1948 bis 1982 spielte der FK Sarajevo insgesamt 226 internationale Fußballspiele auf vier Kontinenten. Davon gewann er 107, spielte 58-mal unentschieden und verlor 61-mal mit der Tordifferenz 570:383.

Die frühen 1980er Jahre war die zweite „goldene Ära“ des Vereins. Im Jahre 1980 wurde er zunächst jugoslawischer Vizemeister. 1982 erreichten er die 3. Runde des UEFA-Pokals, wo er gegen den späteren Gewinner RSC Anderlecht verlor. 1985 spielten die Mannschaft als jugoslawischer Landesmeister wiederum im Europapokal der Landesmeister, angeführt vom legendären bosnischen Spieler Safet Sušić.

Die 1990er waren die schwersten Zeiten für den FK Sarajevo. Infolge des Bosnienkriegs kam das gesamte kulturelle und sportliche Leben in der Hauptstadt Sarajevo praktisch zum Erliegen. 1994 spielte der FK Sarajevo ein Freundschaftsspiel gegen eine UNPROFOR-Auswahl, das er mit 4:1 gewann.

Seit dem Ende des Krieges in Bosnien spielt FK Sarajevo in der bosnischen Premijer Liga. Er ist einer der erfolgreichsten Vereine aus der jungen Geschichte des Landes. Zum 25. Jubiläum der erstmaligen Teilnahme am Europapokal der Landesmeister wurde 2001 Safet Sušić zum besten Spieler Bosnien und Herzegowinas gewählt. Asim Ferhatović landete auf Platz 3.

Europapokalbilanz

2007/08

Als bosnischer Meister qualifizierte sich FK Sarajevo für die Qualifikation für die UEFA Champions League. In der 1. Qualifikationsrunde musste man gegen den Vertreter von Malta, den FC Marsaxlokk antreten. Sarajevo siegte in Malta mit 6:0 und stellte somit den höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte im Europapokal auf. Im Rückspiel in Sarajevo wurde Marsaxlokk mit 3:1 bezwungen. In der 2. Runde der Qualifikation für die Champions League war der belgische Vertreter KRC Genk der Gegner von Sarajevo. Im Hinspiel in Belgien wurde Genk mit 2:1 bezwungen. Die Torschützen waren Admir Raščić und Veldin Muharemović für Sarajevo und Hans Cornelis für den KRC Genk. Sarajevo verlor zwar das Rückspiel mit 1:0, konnte aber wegen der Auswärtstorregel die 3. Qualifikationsrunde erreichen. Dort traf man auf den ukrainischen Meister Dynamo Kiew. Kiew siegte in beiden Spielen, mit 3:0 und 1:0. In der 1. Runde des UEFA-Pokals verlor Sarajevo schließlich gegen den FC Basel aus der Schweiz. Basel siegte in Sarajevo mit 2:1 und in Basel mit 2:0.

2009/10

FK Sarajevo qualifizierte sich als 3. für die zweite Qualifikationsrunde der Europa League, wo man auf den FC Spartak Trnava traf. Man besiegte das Team aus der Slowakei im Hinspiel zu Hause 1:0, und spielte eine Woche später in Trnava unentschieden (1:1), was für den Einzug in die die dritte Qualifikationsphase reichte.

Dort traf das Team auf den schwedischen Vizemeister Helsingborgs IF. Im Hinspiel sicherte man sich durch eine engagierte Leistung eine gute 1:2-Niederlage. Im Rückspiel erreichte das Team vor rund 30.000 Zuschauern im fast ausverkauften Stadion Asim Ferhatović Hase ein 2:1 und zog nach dem Elfmeterschießen in die die Playoffs der Europa League ein. Hier traf der FK Sarajevo auf den CFR Cluj. Das Hinspiel in Sarajevo endete 1:1. Nachdem die Mannschaft in Cluj mit 1:2 verloren hatte, glückte der Einzug in die Gruppenphase erneut nicht.

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1967/68 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Zypern Republik Olympiakos Nikosia 5:3 2:2 (A) 3:1 (H)
2. Runde England Manchester United 1:2 0:0 (H) 1:2 (A)
1980/81 UEFA-Pokal 1. Runde Deutschland Bundesrepublik Hamburger SV 5:7 2:4 (A) 3:3 (H)
1982/83 UEFA-Pokal 1. Runde Bulgarien 1971 Slawia Sofia 6:4 2:2 (A) 4:2 (H)
2. Runde Rumänien 1965 Corvinul Hunedoara 8:4 4:4 (A) 4:0 (H)
3. Runde Belgien RSC Anderlecht 2:6 1:6 (A) 1:0 (H)
1985/86 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Finnland Kuusysi Lahti 2:4 1:2 (A) 1:2 (H)
1998/99 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Belgien Germinal Ekeren 1:4 1:4 (A) 0:0 (H)
2001/02 UEFA-Pokal Qualifikation Portugal Maritimo Funchal 0:2 0:1 (A) 0:1 (H)
2002/03 UEFA-Pokal Qualifikation Tschechien SK Sigma Olomouc 3:3
(5:3 i. E.)
1:2 (A) 2:1 n.V. (H)
1. Runde Turkei Beşiktaş Istanbul 2:7 2:2 (A) 0:5 (H)
2003/04 UEFA-Pokal Qualifikation Serbien und Montenegro FK Sartid 1:4 1:1 (H) 0:3 (A)
2006/07 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Andorra FC Rànger's 5:0 3:0 (A) 2:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Rumänien Rapid Bukarest 1:2 1:0 (H) 0:2 (A)
2007/08 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Malta FC Marsaxlokk 9:1 6:0 (A) 3:1 (H)
2. Qualifikationsrunde Belgien KRC Genk (a)2:2(a) 2:1 (A) 0:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Ukraine Dynamo Kiew 0:4 0:1 (H) 0:3 (A)
2007/08 UEFA-Pokal 1. Runde Schweiz FC Basel 1:8 1:2 (H) 0:6 (A)
2009/10 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Slowakei FC Spartak Trnava 2:1 1:0 (H) 1:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Schweden Helsingborgs IF 3:3
(5:4 i. E.)
1:2 (A) 2:1 n.V. (H)
Play-offs Rumänien CFR Cluj 2:3 1:1 (H) 1:2 (A)
2011/12 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Schweden Örebro SK 2:0 0:0 (A) 2:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Tschechien Sparta Prag 0:7 0:5 (A) 0:2 (H)
2012/13 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Malta Hibernians Paola 9:6 5:2 (H) 4:4 (A)
2. Qualifikationsrunde Bulgarien Lewski Sofia 3:2 0:1 (A) 3:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Montenegro FK Zeta Golubovci (a)2:2(a) 2:1 (H) 0:1 (A)
2013/14 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde San Marino AC Libertas 3:1 1:0 (H) 2:1 (A)
2. Qualifikationsrunde Albanien KF Kukësi 2:3 2:3 (A) 0:0 (H)
2014/15 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Norwegen FK Haugesund 3:2 0:1 (H) 3:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Griechenland Atromitos Athen 4:3 1:1 (H) 3:1 n.V. (A)
Play-offs Deutschland Borussia Mönchengladbach 02:10 2:3 (H) 0:7 (A)
2015/16 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Polen Lech Posen 0:3 0:2 (H) 0:1 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 64 Spiele, 21 Siege, 13 Unentschieden, 30 Niederlagen, 91:113 Tore (Tordifferenz −22)

Spieler und Trainer

Kader 2016–17

Tor[1] Abwehr Mittelfeld Angriff
22 Vladen Kovačević
30 Serbien Bojan Pavlovic
34 Adi Adilović
02 Dušan Hodžić
03 Advan Kadušić
05 Adnan Kovačević
06 Kroatien Saša Novaković
14 Montenegro Saša Balić
16 Marko Mihojević
18 Nihad Mujakić
19 Almir Bekić
04 Edin Rustemović
07 Haris Diljević (C)ein weißes C in blauem Kreis
08 Kroatien Elvis Sarić
09 Nermin Crnkić
10 Said Husejinović
13 Anel Hebibović
15 Samir Radovać
17 Elvedin Herić
20 Montenegro Marko Ćetković
22 Nemanja Anđušić
77 Demirel Veladžić
23 Vedad Gljiva
24 Mersudin Ahmetović
33 Amer Bekić
99 Hamza Čataković

Trainerstab

Trainerstab
Mehmed Janjoš Bosnien und Herzegowina Chef-Trainer
Senad Repuh Bosnien und Herzegowina Co-Trainer
Zijad Švrakić Bosnien und Herzegowina Co-Trainer
Irfan Handžić Bosnien und Herzegowina Torwart-Trainer

Ehemalige Spieler

Ehemalige Trainer

Erfolge

  • Jugoslawische Meisterschaft
    • Meister (2): 1966–1967, 1984–1985
    • Vizemeister (2): 1964–1965, 1979–1980
  • Jugoslawischer Pokal
    • Finalist (2): 1966–1967, 1982–1983
  • Premijer Liga
    • Meister (3): 1998–1999, 2006–2007, 2014–2015
    • Vizemeister (4): 1996–1997, 1997–1998, 2005–2006, 2010–2011, 2012–2013
  • Bosnisch-herzegowinischer Fußballpokal
    • Sieger (5): 1996–1997, 1997–1998, 2001–2002, 2004–2005, 2013–2014
    • Finalist (2): 1998–1999, 2000–2001
  • Super-Cup Republik Bosnien und Herzegowina
    • Sieger (1): 1996–1997
    • Finalist (2): 1997–1998, 1998–1999

Fans

Die Ultras von FK Sarajevo werden Horde zla (dt. Horden des Übels) genannt, die schon oft mit gegnerischen Fans in Auseinandersetzungen verwickelt waren. So kam es am 4. Oktober 2009. vor dem Erstligaspiel zwischen NK Široki Brijeg, einem kroatisch dominierten Klub, und dem FK Sarajevo zu einer der schwersten Ausschreitungen in Bosnien und Herzegowina.[2] Nach Zusammenstößen der zwei rivalisierenden Fangruppen und der Polizei in der Nähe von Mostar, wurde ein Anhänger des FK Sarajevo durch einen Schuss aus einer Feuerwaffe tödlich verwundet, sowie 18 Polizisten und 15 Anhänger verletzt, davon 6 schwer.[2] Bei dem Täter, der den Anhänger erschossen hatte, soll es sich um einen einstigen Angehörigen des ehemaligen Kroatischen Verteidigungsrates (Hrvatsko vijece obrane, HVO) gehandelt haben.[2][3][4]

Es besteht eine recht enge Fanfreundschaft zum deutschen Zweitligisten Dynamo Dresden. [5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prvi Tim. In: fksarajevo.ba. Abgerufen am 24. Juli 2016.
  2. a b c Die Presse Sarajevo: Mutmaßlicher Fußball-Fan-Mörder geflohen - Hinzugefügt am 9. Mai 2013
  3. Transfermarkt.de Fan stirbt nach Randale - Hinzugefügt am 9. Mai 2013
  4. Jutarnji list Istraga potvrdila: Navijač Sarajeva ubijen hicem iz pištolja - Hinzugefügt am 9. Mai 2013
  5. http://www.zeit.de/sport/2014-08/moenchengladbach-sarajevo-europa-league