Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Politiker)

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Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg

Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg (* 24. Januar 1792 in Berlin; † 6. November 1850 ebendort) war ein preußischer Ministerpräsident und Sohn des preußischen Königs.

Familie

Friedrich Wilhelm war der Sohn des Königs Friedrich Wilhelms II. aus dessen morganatischer Ehe mit der Gräfin Sophie von Dönhoff. Mit seiner Schwester, Julie von Brandenburg, der späteren Herzogin von Anhalt-Köthen, wurde er am 6. Juli 1795 in den Grafenstand unter dem Namen von Brandenburg erhoben. Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg heiratete am 24. Mai 1818 in Potsdam Mathilde Aurora von Massenbach (* 24. Oktober 1795, † 5. März 1885). Die beiden hatten acht Kinder, darunter die 1819 geborenen Zwillinge Friedrich und Wilhelm, die als Generäle in der preußischen Armee dienten.

Leben

Schloss Domanze um 1860, Sammlung Alexander Duncker

1807 trat er in die Armee ein und gehörte 1812 als Rittmeister dem Stab von General York im Feldzug gegen Russland an. 1839 wurde Friedrich Wilhelm Kommandierender General des VI. Armee-Korps und 1848 General der Kavallerie. Ein Wohnsitz war das 1832 erworbene Schloss Domanze im niederschlesischen Kreis Schweidnitz.

Nach dem Rücktritt des Ministeriums Pfuel erfolgte seine Ernennung zum Chef des neuen Ministeriums, das als Kabinett Brandenburg-Manteuffel bezeichnet wurde. Diese Personalentscheidung verdeutlichte den Beginn der Reaktionsära, mit der Preußen sich vollends der Frankfurter Nationalversammlung entgegenstellte. Auch die preußische Nationalversammlung wurde gegen deren Widerstand durch den König mit Friedrich Wilhelms Unterstützung aufgelöst, von Berlin nach Brandenburg verlegt und schließlich gänzlich ausgeschaltet. Am 5. Dezember 1848 wurde eine Verfassung ohne Zustimmung des Parlaments erlassen („oktroyierte Verfassung“). Am 16. Februar 1850 wurde Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg zum Ehrenbürger von Berlin ernannt.

Im Oktober 1850 wurde er nach Warschau gesandt, um die Haltung Russlands im aufkommenden österreichisch-preußischen Konflikt zu sondieren. Zunächst hatte er die gegen Österreich gerichtete Unionspolitik Preußens unterstützt, dann jedoch auf einen Ausgleich zwischen den beiden Mächten gesetzt. Friedrich Wilhelm wollte es vor allem nicht zum Krieg gegen Österreich kommen lassen und stimmte deshalb am 1. und 2. November 1850 gegen die von Radowitz eingebrachte Mobilmachung Preußens.

Am Tag darauf, dem 3. November, erkrankte er plötzlich schwer und starb am 6. November 1850. Am 8. November wurde er im Gewölbe des Berliner Doms beigesetzt.

Orden und Ehrenzeichen

Weblinks

Literatur