Hamburg-Wellingsbüttel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. September 2016 um 10:28 Uhr durch Bahnmoeller (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen von Wellingsbüttel
Wappen von Wellingsbüttel
Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Wellingsbüttel
Stadtteil von Hamburg
Lage im BezirkNeuwerk → zu Bezirk Hamburg-MitteDuvenstedtWohldorf-OhlstedtMellingstedtBergstedtVolksdorfRahlstedtHummelsbüttelPoppenbüttelSaselWellingsbüttelSteilshoopBramfeldFarmsen-BerneEilbekMarienthalWandsbekTonndorfJenfeldMoorfleetAllermöheNeuallermöheSpadenlandTatenbergBillwerderLohbrüggeOchsenwerderReitbrookKirchwerderNeuengammeAltengammeCurslackBergedorfNeulandGut MoorRönneburgLangenbekWilstorfHarburgSinstorfMarmstorfEißendorfHeimfeldHausbruchNeugraben-FischbekMoorburgFrancopAltenwerderNeuenfeldeCranzRissenSülldorfBlankeneseIserbrookOsdorfLurupNienstedtenOthmarschenGroß FlottbekOttensenAltona-AltstadtAltona-NordSternschanzeBahrenfeldSchnelsenNiendorfEidelstedtStellingenLokstedtHoheluft-WestEimsbüttelRotherbaumHarvestehudeLangenhornFuhlsbüttelOhlsdorfAlsterdorfGroß BorstelHohenfeldeDulsbergBarmbek-NordBarmbek-SüdUhlenhorstHoheluft-OstEppendorfWinterhudeVeddelKleiner GrasbrookSteinwerderWilhelmsburgWaltershofFinkenwerderSt. PauliNeustadtHamburg-AltstadtHafenCitySt. GeorgHammerbrookBorgfeldeHammRothenburgsortBillbrookHornBillstedtLand NiedersachsenLand Schleswig-Holstein
Lage im Bezirk
Koordinaten 53° 38′ 28″ N, 10° 4′ 47″ OKoordinaten: 53° 38′ 28″ N, 10° 4′ 47″ O
Fläche 4,1 km²
Einwohner 11.130 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 2715 Einwohner/km²
Postleitzahl 22391
Vorwahl 040
Bezirk Wandsbek
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Das Herrenhaus an der Alster im Jahre 2006

Wellingsbüttel ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Wandsbek. Wellingsbüttel gehört zusammen mit Poppenbüttel, Sasel und Hummelsbüttel zum Regionalbereich Alstertal.

Geografie

Der überwiegend von Wohngebieten geprägte Stadtteil grenzt im Norden an Poppenbüttel, zum Teil durch den Alsterlauf begrenzt. Im Osten liegt Sasel, im Süden Bramfeld, im Südwesten Ohlsdorf und im Nordwesten, ebenfalls jenseits der Alster, Hummelsbüttel.

Geschichte

Wellingsbüttel, erstmals 1296 urkundlich erwähnt und wurde Waldingsbutle oder auch Waldegesbutle genannt. Der Name geht auf eine sächsische Gründung durch einen Mann namens Walding zurück.[1] Es befand sich seit 1412 im Besitz der Bremer Erzbischöfe, die es vornehmlich an Hamburger Domherren verpfändeten. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 gelangte das Gut an Schweden. Unter Königin Christine wurde Wellingsbüttel 1649 vererblicher Besitz des Juristen Reinkingk, letzter Kanzler der Bremer Erzbischöfe.

1673 erwarb die Familie von Kurtzrock das Gut. Die v. Kurtzrocks lenkten die Geschicke des Gutes bis 1806. Um 1750 ließ Theobald Joseph v. Kurtzrock, kaiserlicher Minister des Niedersächsischen Kreises und Oberpostmeister zu Hamburg, das Herrenhaus in Wellingsbüttel errichten. 1757 schuf Georg Greggenhofer für ihn das Torhaus.

Im Konflikt zwischen Frankreich/Dänemark und Schweden/England ließ der dänische Regent Friedrich VI. 1806 das Gut besetzen und zwang den Gutsherrn Clemens August v. Kurtzrock zum Verkauf. 1810 belehnte Friedrich VI. seinen Verwandten Herzog Friedrich Carl Ludwig von Holstein-Beck mit dem Gut und erhob es zum Kanzleigut, wodurch es der landesherrlichen Kanzlei direkt unterstellt war.

Nachdem zunächst der Hamburger Kaufmann Hercules Roß das Gut von Dänemark erworben hatte, ging es 1846 in den Besitz von Johann Christian Jauch jun. (1802–1880) Carl Jauch (1828–1880) über. Die Jauchs waren Großbürger zu Hamburg. Unter den Jauchs erlebte das Gut seine Blütezeit. Die Landwirtschaft trat in den Hintergrund, das Gut wurde Schauplatz ausgedehnter Jagden und gesellschaftlicher Ereignisse. Durch Zukauf zahlreicher Landstellen der verarmenden Landbevölkerung brachten die Jauchs das Gut zu seiner größten Ausdehnung.

1888 erwarb die Bankierswitwe Behrens das Gut von den Erben des Carl Jauch (1828–1888), baute das Herrenhaus um, starb aber bereits 1891. Neuer Besitzer wurde der Hamburger Kaufmann Otto Jonathan Hübbe, der es 1910 in die Alsterthal-Terrain-Gesellschaft m.b.H. einbrachte, die 1912 in der Alsterthal-Terrain-Actien-Gesellschaft (ATAG) aufging. Die ATAG parzellierte das Gut für den Eigenheimbau.

1937 wurde Wellingsbüttel ebenso wie einige andere Gemeinden im preußischen Landkreis Stormarn durch das Groß-Hamburg-Gesetz Teil Hamburgs. Im gleichen Jahr wurde mit der Lutherkirche der erste eigenständige Kirchenbau in Wellingsbüttel errichtet.

1973 verschwanden die letzten landwirtschaftlichen Flächen und Wellingsbüttel verstädterte endgültig.

Bevölkerung

  • Minderjährigenquote: 17,1 %, liegt leicht über dem Hamburger Durchschnitt von 15,6 %.
  • Altenquote: 28,8 %, liegt deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 19,1 %.
  • Migrantenanteil: 5,1 %, liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 13,6 %.
  • Arbeitslosenquote: 3,0 %, liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 6,3 %.

Wellingsbüttel zählt zu den reichsten Hamburger Stadtteilen. Das durchschnittliche Einkommen liegt hier bei etwas mehr als 100.000 Euro jährlich und ist somit ca dreimal so hoch wie der Hamburger Gesamtdurchschnitt.[2]

Politik

Peter-Petersen-Gesamtschule 2006 (heute Irena-Sendler-Schule)
S-Bahnhof Wellingsbüttel

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Wellingsbüttel zum Wahlkreis Alstertal-Walddörfer. Die Bürgerschaftswahl 2015 führte zu folgendem Ergebnis[3]:

  • SPD 41,9 % (+2,1)
  • CDU 22,9 % (–9,4)
  • FDP 15,3 % (+0,7)
  • Grüne 9,0 % (+1,2)
  • AfD 6,3 % (+6,3)
  • Linke 3,0 % (+0,7)
  • Übrige 1,6 % (–1,6)

Bildung

Sport

Verkehr

Durch Wellingsbüttel führt die Alstertalbahn, die im Stadtteil mit den Stationen Wellingsbüttel und Hoheneichen der heutigen Linien S1 und S11 der S-Bahn Hamburg zwei Bahnhöfe hat. Im Jahr 2010 erhielt der Bahnhof Hoheneichen einen Aufzug. Der Bahnhof Wellingsbüttel, der über eine Bushaltestelle verfügt, ist noch nicht barrierefrei.

Siehe auch

Literatur

  • Fiege, Hartwig: Geschichte Wellingsbüttels - Vom holsteinischen Dorf und Gut zum hamburgischen Stadtteil, Neumünster 1982 ISBN 3-529-02668-9
  • Rackowitz, Dorothee, und Caspar von Baudissin: 700 Jahre Wellingsbüttel 1296–1996,Hamburg 1993 ISBN 3-925-80006-9

Weblinks

Commons: Hamburg-Wellingsbüttel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 131
  2. [1]
  3. http://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahltyp=3#index.php?site=right/ergebnis&wahl=973&gebiet=98&typ=4&stimme=1&gID=7&gTyp=2
  4. Irena-Sendler-Schule