Jahr ohne Sommer

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Vergleich der Temperaturen von 1816 zum langjährigen Mittel 1971–2000

Als das Jahr ohne Sommer wird das vor allem im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas ungewöhnlich kalte Jahr 1816 bezeichnet. In den Vereinigten Staaten bekam es den Spitznamen „Eighteen hundred and froze to death“, und auch in Deutschland wurde es als das Elendsjahr „Achtzehnhundertunderfroren“ berüchtigt. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen, der als deutlich stärker eingestuft wird als die Ausbrüche des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. und des Krakatau 1883.[1] Das Jahr 1816 und die kalten Folgejahre liegen in der Endphase der Kleinen Eiszeit und verzerren deren längerfristige Messungen.

Der Sommer im Jahr 1816[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sommer im Jahr 1816 war durch mehrere ungewöhnliche Wetterphänomene gekennzeichnet, für die es damals teilweise keine schlüssige Erklärung gab. Dazu gehörten u. a.

  • Nachtfrostperioden in den USA und Schneefälle in Kanada,
  • ein ungewöhnlich kalter Wetterverlauf in Europa,
  • schwere Unwetter und Überschwemmungen und Schneefall in höheren Lagen das gesamte Jahr hindurch in Mitteleuropa.

Diese führten teilweise zu Missernten oder sogar Ernteausfällen.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hungertafel in Neulautern, die Lebensmittelpreise von 1772 und 1784 mit 1817 vergleicht: „Veränderliche Jahrs zeiten – 1772 Hat 8 ℔ (= Pfund) Brod 8 x (= Kreuzer) kost, 1784 die Maß Wein 4 x. 1817 Hat der Scheffel Denkel 40 gulten kost, 8 ℔ K.(orn) Brod 2 gulten, die Maß Wein 2 f (= Florin = Gulden), das Simre Erdbirn 3 f.“

Etwa hundert Jahre später (1920) fand der amerikanische Klimaforscher William Jackson Humphreys eine erste Erklärung für das „Jahr ohne Sommer“. Er führte die Klimaveränderung auf den vulkanischen Winter infolge des Ausbruchs des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien zurück. Dieser war im April 1815 mit einer Stärke von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex ausgebrochen und tötete vor Ort etwa 70.000 Menschen. Er hatte neben ungefähr 150 km³ Staub und Asche auch Schwefelverbindungen, die auf ein Schwefeldioxidäquivalent von 130 Megatonnen geschätzt werden,[2] hoch in die Atmosphäre geschleudert, wo sie sich verteilten und wie ein Schleier um den gesamten Erdball legten. Die Abkühlung des Weltklimas durch den Ausbruch hielt noch bis 1819 an.[3] Eine 2019 veröffentlichte Attributionsstudie bestätigte die dominante Rolle, die die Tambora-Eruption höchstwahrscheinlich bei der sommerlichen Kühle spielte. Wahrscheinlich trug sie auch zu den feuchten Verhältnissen der Zeit bei.[4]

Aerosolablagerungen in grönländischen und antarktischen Bohrkernen deuten allerdings darauf hin, dass der Ausbruch des Tambora nicht alleinige Ursache dafür war, dass das Jahrzehnt von 1810 bis 1820 zum weltweit kältesten der letzten 500 Jahre wurde. Vielmehr wird eine vergleichbar große Vorläufereruption vermutet. Aufgrund von Berichten aus Kolumbien könnte ein solcher Vulkanausbruch Ende des Jahres 1808/Anfang des Jahres 1809 stattgefunden haben.[5] Außerdem nimmt man an, dass die erheblich reduzierte Sonnenaktivität während der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts, das sogenannte Daltonminimum, zur Abkühlung beigetragen hat.

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur sank kurzzeitig um etwa 0,4 bis 0,8 Grad Celsius.[6]

Überschwemmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mitteleuropa kam es zu schweren Unwettern. Zahlreiche Flüsse (unter anderem der Rhein) traten über die Ufer.[7] In der Schweiz[8] schneite es jeden Monat mindestens einmal bis auf 800 m Meereshöhe und am 2. und 30. Juli bis in tiefe Lagen.[9] Durch die geringere Schneeschmelze im Vorjahr und die angesammelten zusätzlichen Schneefälle, zum Beispiel in den Alpen, führte die Schneeschmelze örtlich zu katastrophalen Überschwemmungen.

Ernteeinbußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Juli und Ende August 1816 gab es im Nordosten der Vereinigten Staaten Nachtfrostperioden. Im Osten Kanadas und in Neuengland fiel Schnee, der in Québec eine Höhe von 30 Zentimetern erreichte. Aus North Carolina gibt es Berichte über außergewöhnliche Trockenheit. Die Wachstumsperiode fiel drastisch kürzer aus. Dies führte zu schweren Ernteeinbußen, besonders auf den Grenzertragsflächen Neuenglands. Dort dezimierte Futtermangel auch den Viehbestand.[10]

Die niedrigen Temperaturen und heftige Niederschläge führten auf den britischen Inseln und in weiten Teilen Kontinentaleuropas, besonders in Deutschland, zu Ernteausfällen.[10]

Preissteigerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Nordosten der USA stiegen die Getreidepreise um etwa das 1,5-fache. In Kanada hingegen konnte, wahrscheinlich auch durch Exportbeschränkungen, eine Notlage vermieden werden.[10]

Der Getreidepreis in Europa erreichte erst im Folgejahr (1817) das Anderthalbfache des Niveaus von 1815.[11] Am stärksten betroffen war das Gebiet unmittelbar nördlich der Alpen: Elsass, Deutschschweiz, Baden, Württemberg, Bayern und das österreichische Vorarlberg. Hier erreichte der Getreidepreis im Juni 1817 das Zweieinhalb- bis Dreifache des Niveaus von 1815.[11] An einzelnen abgelegenen Orten wurde auch das Vierfache erreicht.

In Osteuropa (geprägt vom Kontinentalklima) und Skandinavien waren dagegen kaum Auswirkungen feststellbar. So stieg in Polen der Getreidepreis von 1815 bis 1817 wegen der verstärkten Exportnachfrage lediglich um ein Viertel.[11]

Einzug der ersten Erntewagen nach der großen Hungersnot am 4. August 1817 in Ravensburg
„Feierlicher Einzug des ersten Erndte-Wagens in Heilbronn“ im Jahr 1817, nach einer Lithografie von Franz Friedrich Schmidt.[12]

Hungersnot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine ausgesprochene Hungersnot gab es in Nordamerika im Jahr 1816 noch nicht.

Die niedrigen Temperaturen und anhaltenden Regenfälle führten in Teilen Europas hingegen zu katastrophalen Missernten. Hungersnöte brachen aus. In der Zentralschweiz war die Hungersnot besonders groß, nach Beschreibungen des Frühmessers Augustin Schibig verzehrten die Leute „die unnatürlichsten, oft ekelhaftesten Sachen, um ihren Heißhunger zu stillen“. In Ybrig, in Rothenthurm in der Altmatt und in den Berggegenden „haben die Kinder oft im Gras geweidet wie die Schafe, auch Wiesenblumen waren begehrt“.[9] Kreis-Medizinalrat Johann Nepomuk Sauter aus Konstanz empfahl als Not-Nahrungsmittel Graswurzeln und Isländisches Moos. Der Konstanzer Braumeister Birkenmayer riet, Brot mit Biermalz zu strecken. Der Konstanzer Archivar Joseph Kastell berichtete, dass in den Ostschweizer Kantonen Hungrige unreifes Obst, kleine Schnecken sowie Blätter und gebrühtes Gras aßen.[13]

Insbesondere das Elend in der Ostschweiz veranlasste Zar Alexander I. zu einer Spende von 100.000 Rubel und Getreidelieferungen aus Russland.[14]

Seuchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1816 und 1819 brachen in verschiedenen Regionen Europas und des östlichen Mittelmeerraumes Typhus und die Pest aus. Typhus ist eine typische Begleiterscheinung von Hungersnöten, die besonders unter feuchten, unhygienischen Bedingungen grassiert. Es gibt Schätzungen, dass allein in Irland sich 800.000 Menschen mit Typhus infizierten und über 44.000 Menschen an Krankheit und Hunger starben. Kontinentaleuropa war nach einem Vierteljahrhundert der Kriege besonders vulnerabel, hinzu kam das Chaos, das Migration und die Demobilisierung mehrerer Millionen Männer nach Ende der napoleonischen Kriege auslösten. Der US-amerikanische Historiker John D. Post ermittelte für die Jahre 1816 und 1817 für einige Länder deutlich höhere Mortalitätsraten, von etwa + 4 % in Frankreich bis hin zu mehr als + 20 % in der Schweiz und in der Toskana. Generell kamen Städte und Staaten mit moderner Verwaltung glimpflicher durch die Krisenjahre. Frankreich gelang es besser, die Getreidepreise unter Kontrolle zu halten, sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien linderten zudem Importe aus Russland die Not.[10]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Erinnerung an diese Zeit wurden in Deutschland mancherorts sogenannte Hungertaler geprägt; auch andere Formen von Erinnerungsstücken sind bekannt.[15]

Hungertaler
Hungerlinde in Langenbeutingen[16]

Indirekte Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hungersnot von 1817 war Anlass für verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Landwirtschaft sowie darüber hinaus auch für Organisationsreformen im staatlichen Bereich, die auch im Zusammenhang von Restauration und Verfassungsdiskussion zu sehen sind, sowie zur Stiftung karitativer Organisationen. Im stark betroffenen Württemberg beispielsweise initiierte König Wilhelm I. 1817 die Gründung eines landwirtschaftlichen Vereins, dessen Centralstelle ab 1818 jährlich ein landwirtschaftliches Fest mit Wettbewerben veranstaltete, das heutige Cannstatter Volksfest. Seine Gattin Katharina plante und leitete den Wohltätigkeitsverein, der ab 1817 als halbstaatliche Organisation Funktionen vergleichbar einer innerstaatlichen Entwicklungshilfe und der Hunger- und Katastrophenhilfe übernahm und durch den wiederum 1818 die Württembergische Sparkasse gegründet wurde.[17] Ebenfalls 1818 gründete Wilhelm eine landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, heute die Universität Hohenheim.

In Bayern hatte die Krise wesentlichen Anteil an der Entlassung des liberalen Ministers Maximilian von Montgelas im Jahr 1817, und die bislang unterdrückte Volksfrömmigkeit blühte auf. In Scharen pilgerte man nach Altötting, und Bittgottesdienste für eine gute Ernte wurden nun sogar von der Obrigkeit angeordnet. In acht Monaten wurden über 60.000 Laib Brot und 45.000 Portionen der Rumfordsuppe kostenlos bzw. verbilligt ausgegeben. Auch König Max Joseph probierte im April 1817 die Rumfordsuppe in einer Münchner Suppenküche und ließ verkünden, er habe sie regelrecht genossen.[18]

Der Chemiker Justus von Liebig wurde durch die Erinnerung an die Hungersnöte zu seinen Untersuchungen über die Bedingungen des Pflanzenwachstums angeregt. Als Ergebnis seiner Forschungen wurde die Mineraldüngung eingeführt, welche zu einer erheblichen Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge führte.

Dem Technikhistoriker Hans-Erhard Lessing zufolge gehe die Entwicklung der Draisine, des Ur-Fahrrades, auf das Pferdesterben infolge der Futtermittelknappheit 1816/17 nach der Tambora-Eruption zurück.[19] Diese Theorie gilt allerdings mittlerweile als strittig.[20]

In den Vereinigten Staaten bewogen Missernten viele Farmersfamilien aus Neuengland und anderen Küstenstaaten in Richtung Westen an die damalige Frontier umzuziehen, so dass innerhalb weniger Jahre die Staaten Ohio, Indiana und Illinois besiedelt wurden.

Tausende der zusätzlich noch unter den Folgen der Napoleonischen Kriege leidenden Europäer wanderten schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Im südwestdeutschen Raum kam es zu Auswanderungen, insbesondere aus Württemberg, wo 1816 das Auswanderungsverbot aufgehoben worden war. Nachdem Werber der russischen Krone Auswanderungswillige eingeladen hatten, hatte die Auswanderung nach Südrussland, zum Beispiel nach Bessarabien, ihren Höhepunkt um 1817/18.

Spätfolgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch Jahrzehnte später bedingte der Vulkanausbruch eine merkliche Veränderung des Tageslichts. Besonders ausgeprägt war dies abends und morgens, wenn die Sonnenstrahlen auf ihrem dann längeren Weg durch die Atmosphäre auf eine Vielzahl von Aerosolpartikeln stießen, von diesen gestreut wurden und dadurch vornehmlich die langwelligen Anteile des Lichtspektrums (Rot) auf den Betrachter wirkten. Die biedermeierlichen Sonnenuntergänge in Europa waren von nie dagewesener Pracht – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Die grandiosen Abendstimmungen und die intensiven Erdfarben, Ocker- und Gelbtöne der Gemälde und Aquarelle von William Turner, die außerhalb von Landschaften mit entsprechender natürlicher Farbgebung (etwa der Toskana und der Camargue) fast unwirklich erschienen, wurden davon sichtlich beeinflusst.[21]

Literarische Widerspiegelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die britische Schriftstellerin Mary Shelley verbrachte den Sommer 1816 mit Freunden in der Nähe des Genfersees. Sie besuchten öfter Lord Byron in der nahegelegenen Villa Diodati. Aufgrund des extrem schlechten Wetters konnten die Anwesenden häufig das Haus nicht verlassen. So beschlossen sie, Schauergeschichten zu schreiben und den anderen vorzutragen. Shelley schrieb die Geschichte Frankenstein. Byrons Leibarzt John Polidori (1795–1821) verfasste Der Vampyr – eine Vampirgeschichte lange vor dem Entstehen von Bram Stokers Dracula. Lord Byron vollendete seine Geschichte nicht; er verarbeitete Eindrücke dieses Sommers in dem Gedicht Die Finsternis.[22][23] Der Autor Timo Feldhaus befasst sich in seinem 2022 erschienenen Roman Mary Shelleys Zimmer mit dem Vulkanausbruch und seinem Einfluss auf das Leben und Wirken von Künstlerinnen und Künstlern wie Mary Shelley, Caspar David Friedrich oder Johann Wolfgang von Goethe.[24]

Vergleichbare Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vergleichbare Ereignisse gab es in Mitteleuropa etwa 535/536, 1258,[25] 1529, 1588, 1601, 1618, 1628, 1675, 1813 und 1846.[26]

Benjamin Franklin berichtete von einem bemerkenswert kalten Winter 1783/84. Er vermutete, dass die Kälte in Philadelphia das Resultat eines Staubnebels in der Atmosphäre über Europa und Nordamerika sein könnte. Er gilt als der erste Forscher, der einen derartigen Zusammenhang erkannte.[27]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Heinrich Bass: Hungerkrisen in Preussen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Scripta Mercaturae, St. Katharinen 1991, ISBN 3-922661-90-4 (= Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 8).
  • Jelle Zeilinga de Boer, Donald Theodore Sanders: Das Jahr ohne Sommer. Die großen Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte und ihre Folgen (Originaltitel: Volcanoes in Human History, übersetzt von Manfred Vasold), Magnus Essen 2004, ISBN 3-88400-412-3.
  • Wolfgang Behringer: Tambora und das Jahr ohne Sommer. Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67615-4.
  • Stefan Brönnimann, Daniel Krämer: Tambora und das „Jahr ohne Sommer“ 1816. Oeschger Zentrum für Klimaforschung, Universität Bern, 2016, ISBN 978-3-905835-45-8 (PDF).
  • Susanne Haeseler: Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr 1815 und seine weltweiten Folgen, insbesondere das „Jahr ohne Sommer“ 1816. Studie des Deutschen Wetterdienstes, 27. Juli 2016.
  • Charles R. Harington (Hrsg.): The Year Without a Summer? World Climate in 1816. Canadian Museum of Nature, Ottawa 1992, ISBN 0-660-13063-7 (englisch).
  • Senta Herkle, Sabine Holtz, Gert Kollmer-von Oheimb-Loup (Hrsg.): 1816 – Das Jahr ohne Sommer. Krisenwahrnehmung und Krisenbewältigung im deutschen Südwesten. Kohlhammer, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-17-036523-0.
  • William J. Humphreys: Volcanic dust and other factors in the production of climatic changes, and their possible relation to ice gases. In: Journal of the Franklin Institute (August 1913), 131–172 (englisch)
  • Hubert Raab: Vor 200 Jahren: 1816 – Das Jahr ohne Sonne. In: Landkreis Aichach-Friedberg (Hrsg.): Altbayern in Schwaben 2016. Jahrbuch für Geschichte und Kultur. 2016, ISBN 978-3-9813801-4-9, ISSN 0178-2878, S. 109–128.
  • Henry und Elizabeth Stommel: Volcano Weather. The Story of 1816, the Year Without a Summer. Seven Seas Press, Newport (R. I.) 1983, ISBN 0-915160-71-4 (englisch).
  • R. B. Stothers: The great Tambora eruption in 1815 and its aftermath. In: Science 224 (1984), S. 1191–1198.
  • Hans Peter Treichler: Als ob das Ende käme: Die Hungerjahre 1816/17. In: Hans Peter Treichler: Die bewegliche Wildnis. Biedermeier und ferner Westen. Schweizer Verlaghaus AG, Zürich 1990, ISBN 3-7263-6523-0, S. 27–50.
  • Louis Specker: Die große Heimsuchung. Das Hungerjahr 1816/17 in der Ostschweiz. 2 Bände, Historisches Museum St. Gallen: 1. Teil 1993, 2. Teil 1995 (ohne ISBN).
  • Volker Kennemann: Das Hungerjahr 1816/17. In: An Bigge, Lenne und Fretter. Heft 25, Dezember 2005, S. 124 ff. (bezieht sich vorwiegend auf das südliche Westfalen).
  • Gillen D’Arcy Wood: Vulkanwinter 1816, die Welt im Schatten des Tambora (Originaltitel: Tambora, The Eruption That Changed the World. Princeton University Press, Princeton, NJ 2014, übersetzt von Heike Rosbach und Hanne Henninger). Theiss, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8062-3015-4, (Rezension: Matthias Schulz: Planet Asche. Der Ausbruch des Vulkans Tambora vor 200 Jahren brachte Hunger, Tod – und sozialen Fortschritt. In: Der Spiegel. Nr. 15, 2015, S. 116 f. (online4. April 2015).)
  • Sabine Kaufmann: 1816 Das Jahr ohne Sommer. Braun, Karlsruhe 2013, ISBN 978-3-7650-8618-2.
  • Ralf Dannowski, Claus Dalchow und Hermine Sell: Das „Jahr ohne Sommer“ 1816 im Spiegel Möglinscher Publikationen – Lokales Echo einer globalen Witterungsanomalie, in: Thaer heute Band 6, Die Agrarregion um Möglin., 2009 (Online)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jahr ohne Sommer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ronald D. Gerste: Wie das Wetter Geschichte macht: Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-608-94922-3, S. 192.
  2. Klimaänderungen durch Vulkane; Jahrbuchbeitrag 2002. Abgerufen am 28. Juli 2022.
  3. Diesen Kausalzusammenhang belegen auch andere große Vulkaneruptionen, siehe zum Beispiel Krakatau#Auswirkungen weltweit (1883).
  4. Andrew P Schurer, Gabriele C Hegerl, Jürg Luterbacher, Stefan Brönnimann, Tim Cowan, Simon F B Tett, Davide Zanchettin, Claudia Timmreck: Disentangling the causes of the 1816 European year without a summer. In: Environmental Research Letters. August 2019, doi:10.1088/1748-9326/ab3a10.
  5. Naturkatastrophen: Erste Augenzeugen des unbekannten Vulkanausbruchs. Abgerufen am 28. Juli 2022.
  6. Raphael Krapscha, Ö1-Wissenschaft: Vulkanausbruch kühlt Klima kaum. 1. März 2022, abgerufen am 1. März 2022.
  7. Hans-Heinrich Bass: Hungerkrisen in Preussen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Scripta Mercaturae Verlag, St. Katharinen 1991, S. 126–177.
  8. Jürg Steiner: Katastrophe vor blutrotem Abendhimmel. In: Tages-Anzeiger. 6. April 2015, abgerufen am 21. Dezember 2018.
    Stefan Hotz: «1816 – das Jahr ohne Sommer»: Die Entdeckung der letzten Hungersnot. In: Neue Zürcher Zeitung. 4. Januar 2016, abgerufen am 21. Dezember 2018.
    Stefan Hotz: 1816 – das Jahr ohne Sommer: Wenn die Natur das Leben der Menschen durcheinanderbringt. In: Neue Zürcher Zeitung. 1. Juni 2016, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  9. a b Ausbruch 1815 – Hungersnot in der Zentralschweiz. In: Neue Luzerner Zeitung vom 17. April 2010.
  10. a b c d Clive Oppenheimer: Eruptions that Shook the World. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-64112-8, S. 312–319.
  11. a b c John D. Post: A Study in Meteorological and Trade Cycle History: The Economic Chrisis Following the Napoleonic Wars. In: The Journal of Economic History. 34 (1974), S. 315–349.
  12. Die verschiedenen Texte beinhalten links oben: „Geschrieben / und / ausgezeignet / von / Heinrich / Sinzinger / Weingärtner“, oben Mitte: „Zum Angedencken der Grossen / Theuerung / 1817 / Du bester Trost der Armen / Du Herr der ganzen Welt O Vater / Voll Erbarmen, der alles trägt und hält, Schau / Her auf unsere Noth. Erbarme Dich der Deinen, Die Armen / Gehn und weinen und Schmachten Herr nach Brodt“ (vgl. Gesangbuch für die evangelische Kirchgemeine zu Bunzlau. Bunzlau: Carl Friedrich Appun, 21826, S. 495, Nr. 621, Strophe 1). Die Tabelle rechts neben dem Kiliansturm:
    Tabelle 
    Menge Preis
    1 Schef[fel] Dinkel 32 [Gulden]
    1 Schef[fel] Kernen 80 [Gulden]
    1 Schef[fel] Weizen 72 [Gulden]
    1 Schef[fel] Korn 52 [Gulden]
    1 Schef[fel] Gersten 54 [Gulden]
    1 Schef[fel] Haber 20 [Gulden]
    1 Schef[fel] Ackerbonen [Gulden]
    1 Schef[fel] Erbsen 51 [Gulden]
    1 Schef[fel] Linsen 54 [Gulden]
    1 Schef[fel] Cartofel 24 [Gulden]
    8 Pfund Brot 1 [Gulden] 40 [Kreuzer]
    2 Loth Weck 1 [Kreuzer]
    1 Maas Wein 1 [Gulden] 36 [Kreuzer]
    1 Maas Bier 18 [Kreuzer]
    1 Pfund Butter 48 [Kreuzer]
    1 Pfund Ochsenfleisch 18 [Kreuzer]
    1 Pfund Schweinefleisch 18 [Kreuzer]

    Links unten: „Den 8. Julius wurde / der erste Erndt-Wa / gen in die Stadt ge / fürt. Von Heinrich / Sicherer. Der wurdt / von allen Schulkindern begleidet Von dem Sülmertohr bis auf / den Marktplaz. In der Stadt herum und in die Zendscheuern. / Mit dem Gesang: Sey Lob und Ehr (Evangelisches Gesangbuch 326) und Nun danket alle Gott (EG 321).“ Rechts unten: „D[oktor] M[artin] L[uther] / Fest / Den 31. October wurde auch das 3. Roevermacionsfest oder Jubel / Fest gefeiert. Welches alle Hundert Jahr Gefeiert wurde. Welches / das 3. |Segulo war. Und haben dabey die Schulkindern / Denckmunz erhalten“. Vgl. Haus der Stadtgeschichte (Heilbronn), Quellen- und Arbeitsblätter.

  13. Ralf Baumann: „Menschen grasten nun mit dem Vieh.“ In: Konstanzer Anzeiger vom 24. August 2016.
  14. Massenarmut, Hungersnöte und Auswanderung Abschnitt des Artikels Die Industrielle Revolution auf geschichte-schweiz.ch
  15. Volker Kennemann: Das Hungerjahr 1816/17. In: An Bigge, Lenne und Fretter. Heft 25, Dezember 2005, S. 124 ff.
  16. Musik, Tanz und Flegeldrescher: Dorffest in Langenbeutingen am 18. und 19. August – Neues für die alte Linde. In: STIMME.de. 13. August 2007, abgerufen am 12. Dezember 2015.
  17. Landesarchiv Baden-Württemberg: Findbuch zum Bestand E 191. Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins bzw. für Wohltätigkeit – Einführung
  18. Johannes Molitor: König Max Joseph und die Knochensuppe. In: Passauer Neue Presse vom 10. Juni 2015, S. 23, Beilage Heimatglocken. Nr. 130.
  19. Hans-Erhard Lessing: What led to the invention of the early bicycle? In: Cycle History, 11, San Francisco 2000, S. 28–36.
  20. Christian Wüst: Schleier drüber. In: Der Spiegel. Nr. 10, 2017, S. 98 (online4. März 2017).
  21. C. S. Zerefos u. a.: Atmospheric Effects of Volcanic Eruptions as sees by Famous Artists and depicted in Their Paintings, in: Atmospheric Chemistry and Physics 7 (2007), Nr. 15, S. 4027–4042, hier zitiert nach: Jelle Zeilinga de Boer: Das Jahr ohne Sommer, Essen 2004.
  22. Frankenstein und Vampir: Wie die Explosion des Tambora die Weltliteratur beflügelt in Neue Zürcher Zeitung vom 7. Juni 2016
  23. Lord Byron: Die Finsternis (Volltext)
  24. deutschlandfunkkultur.de: Timo Feldhaus: "Mary Shelleys Zimmer" - Wie ein indonesischer Vulkan die europäische Kultur prägte. Abgerufen am 20. April 2022.
  25. Daniel Lingenhöhl: Der Vulkan, der den Winter brachte auf spektrum.de, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  26. Christian Pfister: Wetternachhersage – 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen. Haupt Verlag, Bern u. a. 1999, ISBN 3-258-05696-X.
  27. Clemens Wirries: Revolution und Weltuntergang – die Mythen um Islands Vulkane. In: zeit.de. 7. April 2010, abgerufen am 28. Mai 2014.