Kiesel (Unternehmensgruppe)

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Kiesel

Kiesel Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1957
Sitz Baienfurt, Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 753 (in D; 12/2013)[1]
Umsatz 350 Mio. EUR (2013)
Branche Handel & Service von Bau- und Industriemaschinen
Website www.kiesel.net

Die Kiesel Gruppe ist eine mittelständische Unternehmensgruppe mit Firmenzentrale im süddeutschen Baienfurt. Kiesel ist Händler von Bau-, Umschlag- und Gebrauchtmaschinen, Exklusivpartner von Hitachi, Mecalac und Terex Dumper und Muldenkipper in Deutschland sowie Terex Fuchs in 17 Ländern in Europa. Kiesel beschäftigt rund 750 Mitarbeiter an 34 Niederlassungen in Deutschland (europaweit mehr als 800 Mitarbeiter in 37 Niederlassungen).[1]

Geschichte

Christa und Helmut Kiesel. Aus der von ihnen gegründeten Fuchs-Servicestation ging die Kiesel Gruppe hervor.

Im Jahr 1957 gründeten Helmut und Christa Kiesel in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen im süddeutschen Weingarten eine Fuchs-Servicestation. Es wurden zunächst gebrauchte Fuchs-Bagger verkauft, ehe mit dem Verkauf von Neumaschinen begonnen wurde. 1970 zog die Firma auf ihr heutiges 15.000 m² großes Betriebsgelände in Baienfurt bei Ravensburg. Nach dem Eintritt der Söhne Toni, Rainer und Jochen Kiesel in den achtzigerjahren weitete sich der Betrieb durch die Erschließung neuer Märkte aus. Die Mitarbeiterzahl stieg auf ca. 100 an.

1991 expandierte Kiesel in die neuen Bundesländer mit einer Niederlassung in Landsberg bei Halle. Rund drei Jahre später wurde die Niederlassung Dresden eröffnet. 1996 übernahm Kiesel die Vertretung von Fuchs-Maschinen in Norwegen, ein Jahr später in Schweden. 2002 wurde in Österreich die Kiesel Austria GmbH sowie die Kiesel Nord GmbH in Hamburg gegründet. 2003 übertrug Hitachi an Kiesel die Vertriebsrechte für Süddeutschland. Im folgenden Jahr, 2004, stellte Kiesel zum ersten Mal mit eigenem Stand auf der Bauma aus und weitete sein Hitachi-Vertriebsgebiet weiter aus. 2005 wurde mit einem Technikzentrum in Stockstadt am Rhein im Odenwald der Bereich Technik und Service als eigenes Geschäftsfeld aufgebaut. Im gleichen Jahr wurde Kiesel West mit einer Niederlassung in Köln-Hürth gegründet. Weiter übernahm Kiesel den Münchener Baumaschinenhändler Häfele.

2006 wurde Kiesel Generalvertriebspartner von Hitachi für ganz Deutschland[2] und erwarb die Firma Preissler mit Standorten in Hildesheim, Osnabrück, Bielefeld und Braunschweig. 2007 bezog Kiesel den Neubau der Dienstleistungszentrale in Baienfurt. In Norddeutschland erwarb Kiesel die Firma Koops Baumaschinen aus Hamburg[3]. Im gleichen Jahr gründete Kiesel gemeinsam mit der LBBW (Südleasing) die Kiesel Finance GmbH & Co. KG; zwei neue regionale Tochtergesellschaften werden gegründet: Die Kiesel Südost für Bayern und Kiesel Mitte für den Großraum Hessen. 2008 wurde Kiesel nach 50-jähriger Zusammenarbeit Generalimporteur für Terex Fuchs Umschlagmaschinen in Deutschland. Kiesel verfügte über 24 eigene Standorte in Deutschland sowie 20 Vertriebs- und Kooperationspartner, 9 europäische Vertriebsgesellschaften und beschäftigte rund 550 Mitarbeiter.

2009 übernahm Kiesel den Vertrieb von Terex Fuchs für die Slowakei und Tschechien. Im gleichen Jahr wurde der Traditions-Baumaschinenhändler Ungeheuer im Südwesten mit den Standorten Karlsruhe, Mannheim und Freiburg übernommen. Am Jahresende übernahm Kiesel den drittgrößten Baumaschinenhändler in Norddeutschland: die Firma Berobau mit 9 Standorten (Aurich, Lingen (Ems), Osnabrück, Hannover, Bielefeld, Magdeburg, Bremen, Hamburg, Braunschweig) und ca. 150 Mitarbeitern[4] und wächst damit auf insgesamt 30 eigene Standorte. 2010 wurde die Kiesel Technologie- und Entwicklungsgesellschaft (K-TEG) gegründet.

Im Jahr 2011 erhielt die K-TEG ihr erstes Patent[5] und die Kiesel Abbruch- und Recyclingtechnik (K-ART) wurde gegründet. Kiesel erhielt von Terex Fuchs das exklusive Vertriebsrecht für acht weitere Länder in Südosteuropa. 2012 übernahm Kiesel den in Franken ansässigen Baumaschinenhändler Reif[6] mit vier Standorten (Ansbach, Schwandorf, Hirschfeld, Himmelkron). Im Gebiet Kiesel Ost kam mit der Übernahme des Baumaschinengeschäftes von Bausetra die Niederlassung Potsdam hinzu[7]. Kiesel verfügte damit über 34 Standorte in Deutschland. Im gleichen Jahr wurden der Vertrieb von Mecalac[8] (Marken Mecalac und Ahlmann) sowie Terex Dumper und Muldenkipper für Deutschland exklusiv an die Kiesel-Unternehmensgruppe vergeben[9]. Des Weiteren wurden Giant Lader neu ins Programm aufgenommen[10]. In Stockstadt am Rhein wurde ein zentrales Logistik- und Technologiezentrum gebaut und nahm seine Tätigkeit auf[11].

2014 wurde Kiesel Generalvertriebspartner von Hitachi in Österreich[12] und der Geschäftsbereich Gebrauchtmaschinen firmiert als 100-prozentige Tochtergesellschaft unter dem Namen "Kiesel Worldwide Machinery".

Organisation

Struktur

Kiesel Standorte und Partner in Europa

Kiesel hat sechs regionale Gesellschaften und ein Netz von 34 Niederlassungen in Deutschland. Diese werden von der Muttergesellschaft in Baienfurt bei Ravensburg unternehmerisch gesteuert. Dort ist der Sitz der Geschäftsführung, Zentraleinkauf, Vertriebskoordination, Personal, Finanzen & Controlling, Marketing und IT.

Zu den regionalen Gesellschaften kommen noch die 2004 gegründete Kiesel Finance, die 2010 gegründete Kiesel Technologie- und Entwicklungsgesellschaft (K-TEG) und die 2011 gegründete Kiesel Abbruch- und Recyclingtechnik (K-ART).

International ist die Kiesel Gruppe mit Gesellschaften in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Österreich, Schweiz, Tschechien und der Slowakei vertreten und vertreibt Terex Fuchs zusätzlich in folgenden Ländern: Albanien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina.

Geschäftsbereiche

Die Tätigkeit von Kiesel erstreckt sich über die folgenden Bereiche:

Personalien

Etwa 400 der insgesamt rund 800 Mitarbeiter (Stand: Januar 2012) sind im Service und in der Werkstatt tätig, rund 110 Mitarbeiter arbeiten im Ersatzteil- und Zubehörvertrieb. Etwa zehn Prozent der Mitarbeiter sind Auszubildende, vor allem für Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik. Daneben finden Ausbildungen im kaufmännischen Bereich und im Dualen Studium statt. Für die Aus- und Weiterbildung wurde die Kiesel Akademie gegründet[13]. 2013 wurde die Kiesel GmbH mit dem "Top Job"-Siegel als Top-Arbeitgeberin ausgezeichnet[14].

Geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel GmbH ist Toni Kiesel. Jochen Lang ist seit 2006 Geschäftsführer. Gesellschafter sind die Brüder Toni, Rainer und Jochen Kiesel.

Produkte & Dienstleistungen

Der Handel mit neuen und gebrauchten Bau- und Umschlagmaschinen ist neben Reparaturen, Sonderbauten und Service das Kerngeschäft von Kiesel. Zusätzlich bieten sie Dienstleistungen wie z. B. Finanzierung, Vermietung, Servicekonzepte und Systemlösungen an.

Im Einzelnen sind dies:

Hitachi ZX870LCD-3 XXL Demolition

Weblinks

Commons: Kiesel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Unternehmensprofil, Reiter Organisationsstruktur bzw. Zahlen und Fakten, abgerufen am 29. Juni 2015.
  2. Allgemeine Bauzeitung ABZ, Ausg. 4/2006, Seite 5.
  3. Kiesel und Koops gehen zusammen, Beschaffungsdienst GaLaBau, Abgerufen am 24. Mai 2012.
  4. Kiesel baut Marktposition in Norddeutschland aus, bi medien, Abgerufen am 24. Mai 2012.
  5. IPC: E04G 23/08 (2006.01), Dokument DE102009057507B3
  6. Reif Baumaschinen wechselt zu Kiesel, bi medien. Abgerufen am 24. Mai 2012.
  7. Kiesel Kundenmagazin: Kiesel Welt, Ausgabe 01/2012, Seite 5.
  8. Mecalac vereinbart exklusiven Vertrieb mit Kiesel für Deutschland, Bauforum24, Abgerufen am 24. Mai 2012.
  9. Technologietage: Kiesel hat viele Neuigkeiten, bi medien, Abgerufen am 25. Mai 2012.
  10. Neu im Kiesel-Programm: Giant Lader, Beschaffungsdienst GaLaBau, Abgerufen am 29. Mai 2012
  11. „Das wird ein Magnet werden“, Echo Online, Abgerufen am 24. Mai 2012
  12. A new Hitachi dealer for Austria, HCME, Abgerufen am 19. Februar 2014.
  13. Ausbildung & Studium, kiesel.net, Abgerufen am 31. Mai 2012.
  14. Kiesel gehört zu den besten Arbeitgebern, Allgemeine Bauzeitung, Abgerufen am 20. Februar 2014.