Lanz (Prignitz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 5′ N, 11° 36′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Prignitz | |
Amt: | Lenzen-Elbtalaue | |
Höhe: | 22 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,35 km2 | |
Einwohner: | 708 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19309 | |
Vorwahl: | 038780 | |
Kfz-Kennzeichen: | PR | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 70 236 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
19309 Lanz | |
Bürgermeister: | Hans Borchert (CDU) | |
Lage der Gemeinde Lanz im Landkreis Prignitz | ||
Lanz ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg.
Geografie
Geografische Lage
Lanz ist eine brandenburgische Gemeinde im Südwesten der Prignitz. Die Gemeinde gehört dem Amt Lenzen-Elbtalaue an. Der Verwaltungssitz des Amtes ist in der Stadt Lenzen. Nächste Städte sind Lenzen im Westen und Wittenberge im Südosten. Gemeinsam mit seinen Gemeindeteilen reicht das Ortsgebiet von Lanz im Süden bis an die Elbe und wird von der Löcknitz durchströmt.
Gemeindegliederung
Als bewohnte Gemeindeteile werden Babekuhl, Bernheide, Ferbitz, Gadow, Jagel, Lütkenwisch und Wustrow geführt. Die Wohnplätze Bärwinkel und Mittelhorst gehören ebenfalls zu Lanz.[2]
Geschichte
In der Gemeinde kann aus vielen archäologischen Funden auf eine Besiedlung schon in der Steinzeit geschlossen werden.[3]
Lanz, in seiner Ortsanlage ein typisches Runddorf, wurde 1325 als Lantzig erstmals erwähnt.
Der Gemeindeteil Wustrow wird 1399 als Wusterowe zum ersten Mal urkundlich erwähnt, Ferbitz, ebenfalls ein Runddorf, 1423 als Verbettze, Jagel 1423 als Jauel und Bernheide 1521 als Berneheide. Der Gemeindeteil Gadow lag im Mittelalter vermutlich wüst und wird später ausschließlich als Rittergut überliefert. Für den direkt am Elbdeich gelegenen Gemeindeteil Lütkenwisch ist eine mittelalterliche Siedlung nachweisbar.
Im Mai 1945 erreichte die Rote Armee die Elbe. Die Dörfer lagen danach an der Demarkationslinie zur britischen Besatzungszone, nach Gründung der DDR im Grenz- und Sperrgebiet zur BRD. Zur Einschüchterung der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung erfolgten Zwangsaussiedlungen, 1952 "Aktion Ungeziefer" und 1961 "Aktion Kornblume". Die DDR ließ „politisch unzuverlässig“ eingeschätzte Familien zwangsweise von der innerdeutschen Grenze in das Landesinnere aussiedeln. Die Einschätzung der „politischen Unzuverlässigkeit“ erfolgte willkürlich, so dass von der Zwangsaussiedlung vor allem Menschen erfasst wurden, die sich in irgendeiner Form negativ über den Staat geäußert hatten. Bevorzugt wurden Bauernfamilien ausgesiedelt und deren Betriebe mit dem Ziel enteignet, den Aufbau der sozialistischen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften voranzutreiben.
Der im 500-Meter-Schutzstreifen liegende Ort Lütkenwisch verlor durch Repressalien des Grenzregimes der DDR bis zur Wende 1989 85 % seiner Bevölkerung, mehr als 40 Gebäude wurden abgerissen. Für 1992 war geplant, den Ort systematisch bis auf die Grundmauern zu schleifen.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Lanz besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[6]
Bürgermeister
Hans Borchert (CDU) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 80,6 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[7] gewählt.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Lanz (Prignitz) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.
Museen
- Friedrich-Ludwig-Jahn-Gedenkstätte
Bauwerke
- Feldsteinkirche Lanz mit verbrettertem Turm
- Geburtshaus von Friedrich Ludwig Jahn
- Schloss Gadow
- Eiskeller Gadow
Parks
Sehenswert ist der Schlosspark Gadow mit dendrologisch wertvollem Bestand. Neben anderen Naturdenkmalen befindet sich dort die älteste Eiche des Landkreises Prignitz.[9]
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rhododendronfest Gadow
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lanz liegt an der B 195. Von Lütkenwisch gibt es eine Fährverbindung über die Elbe nach Schnackenburg. Der Abschnitt zwischen Wittenberge und Dömitz der Bahnstrecke Wittenberge–Buchholz, an dem der Bahnhof Lanz lag, wurde 1947 als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert.
Motorisierung | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
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Zugelassene PKW (zum 1.1.)[10] | 487 | 494 | 501 | 499 | 482 | 479 | 465 |
PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres) | 570 | 580 | 596 | 605 | 600 | 614 | 609 |
Bildung
In Lanz befindet sich eine Kindertagesstätte sowie die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule.[11]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852), Turnvater
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Lanz. Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, abgerufen am 8. Februar 2016.
- ↑ www.bldam.brandenburg.de
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Verordnung des Landkreises Prignitz über Naturdenkmale im Amtsbereich Lenzen-Elbtalaue (PDF; 18 kB), landkreis-prignitz.de, 21. September 2010, abgerufen am 11. März 2013, S. 3
- ↑ Kraftfahrt-Bundesamt Statistik Fz3
- ↑ Schulporträts – Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule Lanz. In: Bildungsserver Berlin-Brandenburg. Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM), abgerufen am 3. Januar 2016.
Weblinks
- Amt Lenzen-Elbtalaue
- Wustrow in der RBB-Sendung Landschleicher vom 2. Oktober 2005