Lotus 109

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Lotus 109
Johnny Herbert auf Lotus 109 beim Großen Preis von England

Johnny Herbert auf Lotus 109 beim Großen Preis von England

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Lotus
Designer: Chris Murphy
Peter Wright
Vorgänger: Lotus 107C
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque aus faserverstärktem Kunststoff
Radstand: 2950 mm
Gewicht: 515 kg
Reifen: Goodyear
Benzin: Mobil
Statistik
Fahrer: Italien Alessandro Zanardi
Belgien Philippe Adams
Frankreich Éric Bernard
Finnland Mika Salo
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Erster Start: Großer Preis von Spanien 1994
Letzter Start: Großer Preis von Australien 1994
Starts Siege Poles SR
20
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Vorlage:Infobox Formel-1-Rennwagen/Wartung/Federung Vorne
Vorlage:Infobox Formel-1-Rennwagen/Wartung/Federung Hinten

Der Lotus 109 war ein Formel-1-Rennwagen des britischen Rennstalls Lotus, der in der Formel-1-Saison 1994 eingesetzt wurde.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Äußerlich sah der Lotus 109 wie ein modifizierter Lotus 107B aus, seine Grundkonstruktion war jedoch erheblich verändert. Das Monocoque war aus mit Kohlenstofffasern verstärktem Kunstharz gefertigt und in einem Stück gebacken worden. Es war deutlich kürzer und schmaler als das des Vorgängers. Die Cockpitöffnung war dagegen breiter. Insgesamt wurden aus Geldmangel nur drei Chassis gebaut. Durch neue Kühlerelemente konnten die Seitenkästen kleiner und höher ausgestaltet werden. Auffallend am Lotus 109 war eine stark abgeflachte Fahrzeugnase.

Angetrieben wurde der Lotus 109 von einem Honda 2A-5C von Mugen-Honda. Der V-10-Motor hatte 3498 cm³ Hubraum und leistete in seiner letzten Ausbaustufe ab dem Grand Prix von Italien rund 760 PS (560 kW) bei einer Drehzahl von etwa 14.600/min. Motorelektronik und Zündsystem stammten von Honda. Das von Lotus und Xtrac entwickelte halbautomatische Getriebe hatte sechs Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Die Bremsanlage stammte von AP. Das Tankvolumen lag bei 210 Liter. Darüber hinaus hatte der Wagen eine Antriebsschlupfregelung. Die Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt. Federn und Stoßdämpfer lagen innen und wurden über Schubstangen betätigt. Der Wagen hatte einen Radstand von 2950 mm und eine Spurweite von 1650 mm vorn und 1600 mm hinten.

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Hauptsponsoren des Teams waren die US-amerikanische Brauerei Miller, das Modeunternehmen Tomy Hilfiger sowie der japanische Elektronik- und Maschinenbaukonzern Hitachi. Weitere Werbeträger waren unter anderem der Baumaschinenhersteller Komatsu, der Klebemittelhersteller Loctite sowie der Pharmakonzern Shionogi.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der von Lotus erhoffte Aufschwung durch den Wechsel des Motorenpartners blieb aus. Das Mugen-Aggregat erwies sich zwar als recht zuverlässig und leistungsstark, doch konnten die Stammpiloten Alessandro Zanardi und Johnny Herbert keine nennenswerten Ergebnisse einfahren. Erschwerend kam für Lotus hinzu, dass das Team ab der zweiten Saisonhälfte vermehrt auf Paydriver angewiesen war, um überhaupt noch Weltmeisterschaftsläufe bestreiten zu können. Daher konnte das Fahrzeug auch nicht mehr weiterentwickelt werden. Im Herbst 1994 meldete Lotus schließlich Insolvenz an, um einen Ausverkauf zu verhindern.

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
Formel-1-Saison 1994
Italien A. Zanardi 11 DNF 13 DNF
Belgien P. Adams 11 DNF 16
Frankreich É. Bernard 11 10
Finnland M. Salo 11 10 DNF
Vereinigtes Konigreich J. Herbert 12 DNF 8 7 11 DNF DNF 12 DNF 11
Italien A. Zanardi 12 16 13 DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-François Krause: Fahrzeugdatenblatt: Lotus 109-Mugen V 10. Das endgültige Aus. In: Das große Formel-1-Archiv, Weltbild Verlag Augsburg, o. S.
  • Anthony Pritchard: Lotus: The Competition Cars-All the Racing Type Numbers from 1947 to the Modern Era, Haynes Publishing Sparkford 2006, ISBN 978-1-84425-006-6, S. 202, 255.
  • Achim Schlang: Grand Prix. Die Rennen zur Automobil-Weltmeisterschaft 1994., Motorbuch Verlag Stuttgart 1994, ISBN 978-3-613-01623-1, S. 22 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lotus 109 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien