Martin Suter
Martin Suter (* 29. Februar 1948 in Zürich) ist ein Schweizer Schriftsteller.
Leben
Nach einer Ausbildung zum Werbetexter wurde Martin Suter mit 26 Jahren Creative Director der renommierten Basler Werbeagentur GGK. Zusammen mit Robert Stalder gründete er die Werbeagentur Stalder & Suter und war Präsident des Art Directors Club der Schweiz. Parallel dazu hat er immer auch geschrieben, unter anderem Reportagen für die Zeitschrift Geo sowie zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen.
Seit 1991 arbeitet Martin Suter als Autor. Von 1992 bis Anfang 2004 war er für die wöchentliche Kolumne «Business Class» in der Weltwoche verantwortlich, bis April 2007 erschien sie im Magazin des Tages-Anzeigers. 1995 erhielt Suter dafür den Preis der österreichischen Industrie beim Joseph-Roth-Wettbewerb in Klagenfurt. Ausgewählte Business-Class-Kolumnen sind in Buchform erhältlich. Für das Monatsmagazin NZZ Folio verfasste er Kolumnen unter dem Titel «Richtig leben mit Geri Weibel».
Der eigentliche Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm 1997 mit seinem ersten Roman Small World, der – wie alle Werke seither – im Zürcher Diogenes Verlag erschien. Small World, Die dunkle Seite des Mondes und Ein perfekter Freund verbinden eine Krimihandlung, die eine eher untergeordnete Rolle spielt, mit gesellschafts- und medizinkritischen Ansätzen. Suter selbst bezeichnet diese ersten drei Romane als «neurologische Trilogie», weil der Protagonist jeweils mit Identitätskrisen zu kämpfen habe.[1] Für Small World wurde Suter 1997 mit der Ehrengabe des Kantons Zürich und 1998 mit dem französischen Literaturpreis Prix du premier roman étranger ausgezeichnet. Small World wurde 2010 vom französischen Regisseur Bruno Chiche mit Gérard Depardieu und Alexandra Maria Lara in den Hauptrollen verfilmt. Ein perfekter Freund wurde in Frankreich unter dem Titel Un ami parfait von Francis Girod verfilmt.
Mit dem Schweizer Musiker Stephan Eicher arbeitete Suter für dessen im April 2007 erschienenes Album Eldorado zusammen, für das er einige Texte schrieb. Einige der neuen Songs (Charlie) hatte Eicher bereits 2006 während eines exklusiven Konzerts beim Blue Balls Festival in Luzern vorgestellt; die von Suter getextete Single „I weiss nid was es isch“ wurde 2007 zusammen mit dem Album veröffentlicht.
Für das Theater am Neumarkt Zürich verfasste Suter auch zwei Komödien: Über den Dingen (2004) und Mumien (2006), mit denen er auch als Theaterautor Erfolge feierte.
Den Deutschen Krimipreis (National 2) erhielt er 2003 für Ein perfekter Freund. 2007 wurde Suter für seinen Roman Der Teufel von Mailand mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet.
2010 erhielt Martin Suter den Swift-Preis für Wirtschaftssatire der Stiftung Marktwirtschaft für seine satirische Kolumne Business Class über die Schwächen der Managerkaste.[2] Martin Suter wurde im Januar 2011 vom Schweizer Fernsehen ausgezeichnet als regelmässiger Bestsellerautor und erfolgreichster Schriftsteller der Schweiz mit dem SwissAward 2010 in der Kategorie Kultur. [3]
Martin Suter lebte mit seiner zweiten Frau, der Mode-Designerin Margrith Nay Suter, und seiner Tochter abwechselnd auf Ibiza und in Panajachel am Lago de Atitlán in Guatemala. 2009 kam sein Adoptivsohn bei einem Unfall ums Leben.[4] Heute lebt Suter in Zürich.[5]
Werke
Romane
- Small World. Roman. Diogenes, Zürich 1997, ISBN 3-257-06146-3
- Die dunkle Seite des Mondes. Roman. Diogenes, Zürich 2000, ISBN 3-257-06231-1
- Ein perfekter Freund. Roman. Diogenes, Zürich 2002, ISBN 3-257-06306-7
- Lila, Lila. Roman. Diogenes, Zürich 2004, ISBN 3-257-06386-5
- Der Teufel von Mailand. Roman. Diogenes, Zürich 2006, ISBN 3-257-06534-5
- Der letzte Weynfeldt. Roman. Diogenes, Zürich 2008, ISBN 978-3-257-06630-2
- Der Koch. Roman. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06739-2
- Allmen und die Libellen. Roman. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06777-4
- Allmen und der rosa Diamant. Roman. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06799-6
- Die Zeit, die Zeit. Roman. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-06830-6.
- Allmen und die Dahlien. Roman. Diogenes, Zürich 2013, ISBN 978-3-257-06860-3.
- Allmen und die verschwundene María. Roman. Diogenes, Zürich 2014, ISBN 978-3-257-06887-0.
- Alles im Griff: Eine Business Soap. Diogenes, Zürich 2014, ISBN 978-3-257-30028-4.
- Montecristo, Thriller, Diogenes, Zürich 2015, ISBN 978-3-257-06920-4[6].
- Cheers - Feiern mit der Business Class. Diogenes, Zürich 2016, ISBN 978-3-257-30021-5.
Buchausgaben der Kolumnen
«Business Class»
- Business Class. Manager in der Westentasche. Kolumnen. Weltwoche-ABC, Zürich 1994, ISBN 3-85504-153-9.
- Business Class. Mehr Manager in der Westentasche. Kolumnen. Weltwoche-ABC, Zürich 1995, ISBN 3-85504-159-8.
- Business Class. Noch mehr Manager in der Westentasche. Kolumnen. Weltwoche-ABC, Zürich 1998, ISBN 3-85504-170-9.
- Business Class. Geschichten aus der Welt des Managements. Diogenes, Zürich 2000, ISBN 3-257-06257-5.
- Business Class. Neue Geschichten aus der Welt des Managements. Diogenes, Zürich 2002, ISBN 3-257-06329-6
- Huber spannt aus und andere Geschichten aus der Business Class. Diogenes, Zürich 2005, ISBN 3-257-06468-3
- Unter Freunden und andere Geschichten aus der Business Class. Diogenes, Zürich 2007, ISBN 978-3-257-06568-8
- Das Bonus-Geheimnis und andere Geschichten aus der Business Class. Diogenes, Zürich 2009, ISBN 978-3-257-06712-5
- Abschalten. Die Business Class macht Ferien. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-30009-3.
«Richtig leben mit Geri Weibel»
- Richtig leben mit Geri Weibel. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23273-X.
- Richtig leben mit Geri Weibel. Neue Folge. Diogenes, Zürich 2002, ISBN 3-257-23302-7.
- Zusammen als: Richtig leben mit Geri Weibel. Sämtliche Folgen. Diogenes, Zürich 2005, ISBN 3-257-23460-0.
Theaterstücke
- 1982: Familie Chäller (Dialektkomödie).
- 1985: Sommersong (Dialektkomödie).
- 2005: Über den Dingen (Komödie). Uraufführung: 8. März 2005 im Theater am Neumarkt Zürich.
- 2006: Mumien (Komödie). UA: 29. November 2006 im Theater am Neumarkt Zürich.
Drehbücher
- 1986: Jenatsch[7]
- 1993: Zwischensaison[8]
- 1994: Tatort: Herrenboxer[9]
- 1994/95: Die Direktorin[10] (Fernsehserie)
- 1999: Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz[11]
- 2009: Giulias Verschwinden. [12] Regie: Christoph Schaub. UA: 8. August 2009 auf dem Filmfestival in Locarno
- 2011: Nachtlärm.[13] Regie: Christoph Schaub.
Hörbücher
- Der Teufel von Mailand (ungekürzt). 6 Audio-CDs gelesen von Julia Fischer. Diogenes, Zürich 2006, ISBN 3-257-80038-X.
- Ein perfekter Freund. Brigitte Hörbuchedition - Starke Stimmen. Die Männer (gekürzt). 4 Audio-CDs gelesen von Sebastian Koch. Randon House Audio Editionen 2006, ISBN 978-3-86604-749-5.
- Small World (gekürzt). 5 Audio-CDs gelesen von Dietmar Mues. Diogenes, Zürich 2008, ISBN 978-3-257-80220-7.
- Der letzte Weynfeldt (ungekürzt). 7 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2008, ISBN 978-3-257-80200-9.
- Lila, Lila (gekürzt). 5 Audio-CDs gelesen von Daniel Brühl. Diogenes, Zürich 2009, ISBN 978-3-257-80285-6.
- Der Koch (ungekürzt). 6 Audio-CDs gelesen von Heikko Deutschmann. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-80289-4.
- Allmen und die Libellen (ungekürzt). 4 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-80305-1.
- Allmen und der rosa Diamant (ungekürzt). 4 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-80313-6.
- Die Zeit, die Zeit (ungekürzt). 7 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-80330-3.
- Allmen und die Dahlien (ungekürzt). 4 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2013, ISBN 978-3-257-06860-3.
- Die dunkle Seite des Mondes (ungekürzt). 7 Audio-CDs gelesen von Gert Heidenreich. Diogenes, Zürich 2013, ISBN 978-3-257-80316-7.
- Alles im Griff: Eine Business Soap (ungekürzt). 2 Audio-CDs gelesen von Stefan Kurt. Diogenes, Zürich 2014, ISBN 978-3-257-80354-9.
- Montecristo (ungekürzt). 6 Audio-CDs gelesen von Wanja Mues. Diogenes, Zürich 2015, ISBN 978-3-257-80362-4.
Hörbuch-Anthologien
- Früher war mehr Lametta. Hinterhältige Weihnachtsgeschichten. Gelesen von Ingrid Noll, Anna König und Martin Suter. Diogenes, Zürich 2006, ISBN 3-257-80030-4.
- Früher war mehr Strand! Hinterhältige Reisegeschichten. Gelesen von Doris Dörrie, Uta Hallant u.a. Diogenes, Zürich 2007, ISBN 978-3-257-80170-5.
- Früher war noch mehr Lametta. Hinterhältige Weihnachtsgeschichten. Gelesen von Hans Korte, Cordula Trantow u.a. Diogenes, Zürich 2007, ISBN 978-3-257-80167-5.
- Früher war noch mehr Strand! Hinterhältige Reisegeschichten. Gelesen von Doris Dörrie, Jochen Striebeck u.a. Diogenes, Zürich 2008, ISBN 978-3-257-80222-1.
- Nicht schon wieder Stau! Hinterhältige Reisegeschichten. Gelesen von Anna König und Tommi Piper. Diogenes, Zürich 2009, ISBN 978-3-257-80267-2.
Werkbearbeitungen
Verfilmungen
- 2006: Ein perfekter Freund unter dem Titel Un ami parfait.[14] Regie: Francis Girod. Hauptdarsteller: Antoine de Caunes, Carole Bouquet, Martina Gedeck.
- 2009: Lila, Lila.[15] Regie: Alain Gsponer. Hauptdarsteller: Daniel Brühl, Hannah Herzsprung, Henry Hübchen.
- 2010: Der letzte Weynfeldt.[16] Regie: Alain Gsponer. Hauptdarsteller: Stefan Kurt und Marie Bäumer. Eine Koproduktion des Schweizer Fernsehens SRF und des ZDF.
- 2010: Small World unter dem Titel Je n’ai rien oublié.[17] Regie: Bruno Chiche. Hauptdarsteller: Gérard Depardieu, Alexandra Maria Lara.
- 2012: Der Teufel von Mailand.[18] Regie: Markus Welter. Hauptdarsteller: Regula Grauwiller, Ina Weisse und Max Simonischek.
- 2014: Der Koch.[19] Regie: Ralf Huettner. Hauptdarsteller: Hamza Jeetooa, Jessica Schwarz und Hanspeter Müller.
- 2015: Die dunkle Seite des Mondes.[20] Regie: Stephan Rick. Hauptdarsteller: Moritz Bleibtreu, Jürgen Prochnow und Nora von Waldstätten.
Literatur
- Manfred Durzak: Literarische Röntgen-Aufnahmen der Wirklichkeit. Am Beispiel von drei aktuellen Kurzgeschichten von Martin Suter, Irene Bohrn-Prugger und Dieter Wellershoff. In: Studi germanici 40 (2002), H. 3, S. 443–457.
- Judith Kopf: Martin Suter – ein Schweizer Satiriker. Überlegungen zur Satire am Beispiel von „Richtig leben mit Geri Weibel“. VDM, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-9468-7.
- Miriam Seidler: Zwischen Demenz und Freiheit. Überlegungen zum Verhältnis von Alter und Geschlecht in der Gegenwartsliteratur. In: Graue Theorie. Die Kategorien Alter und Geschlecht im kulturellen Diskurs. Böhlau, Köln 2007, ISBN 978-3-412-03706-2, S. 195–212.
- Sara Tigges: „Sich selbst verlieren …?“ Identitätsverlust und Alzheimer in Romanen von Bayley, Block, Moore und Suter. In: Corinna Schlicht (Hrsg.) Identität. Fragen zu Selbstbildern, körperlichen Dispositionen und gesellschaftlichen Überformungen in Literatur und Film. 2. Auflage, Laufen, Oberhausen 2012, S. 97–110. ISBN 978-3-87468-284-8.
Weblinks
- Publikationen von und über Martin Suter im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Martin Suter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Martin Suter im Metakatalog der Schweizer Hochschulbibliotheken und der Schweizerischen Nationalbibliothek Swissbib
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Martin Suter bei Perlentaucher.
- Martin Suter bei IMDb
- Nina Weissensteiner: Nichts für Kaltduscher. Interview mit Suter im Volltext, Datum, 1/2004.
- Ulrich Greiner: Martin Suter: platinblond, navyblau Martin Suters erstaunlich gelobte Romane sind erstaunlich schlecht geschrieben. Die Zeit, 5. Januar 2011, Nr. 2
- Hannes Nussbaumer: «Zürich soll sich nicht so ernst nehmen.» Interview in: Tages-Anzeiger vom 24. Dezember 2014
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Interview mit der Wiener Zeitung 2002 ( vom 18. April 2005 im Internet Archive)
- ↑ Martin Suter erhält den Swift-Preis für Wirtschaftssatire 2010. Auf der Website der Stiftung Marktwirtschaft
- ↑ SF Schweizer Fernsehen
- ↑ Martin Suter verliert Sohn durch Unfall, in: bazonline.ch ( vom 12. März 2010 im Internet Archive)
- ↑ Hannes Nussbaumer: «Zürich soll sich nicht so ernst nehmen.» Interview in: Tages-Anzeiger vom 24. Dezember 2014, abgerufen am 31. Dezember 2014
- ↑ Alain Claude Sulzer: Schule der Unmoral Rezension in der Neuen Zürcher Zeitung
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
- ↑ Filminformationen auf IMDB.de
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Personendaten | |
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NAME | Suter, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 29. Februar 1948 |
GEBURTSORT | Zürich |