Paar (Donau)
Paar | ||
Die Paar zwischen Kissing und Ottmaring |
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 134 | |
Lage | Bayern, Deutschland | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | bei Geltendorf-Kaltenberg 48° 7′ 41″ N, 10° 59′ 57″ O | |
Quellhöhe | 572 m ü. NN | |
Mündung | bei Vohburg in die DonauKoordinaten: 48° 46′ 24″ N, 11° 36′ 54″ O 48° 46′ 24″ N, 11° 36′ 54″ O | |
Mündungshöhe | 354 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 218 m | |
Sohlgefälle | 1,6 ‰ | |
Länge | 134 km | |
Einzugsgebiet | 1.631,52 km²[1] | |
Mittelstädte | Aichach | |
Kleinstädte | Schrobenhausen | |
Der Paardurchbruch kurz vor Ottmaring |
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Die etwa 134 km lange Paar ist ein rechter Nebenfluss der Donau in Bayern (Deutschland).
Flusslauf
Der Fluss entspringt in einem Endmoränengürtel nördlich des Ammersees nahe dem Schloss Kaltenberg und fließt dann über Walleshausen nach Egling und erreicht bei Mering das Lechfeld.
Die Paar mündet jedoch nicht in den Lech, sondern verlässt bei Friedberg-Ottmaring das Lechtal mit einer Biegung nach Nordosten. Dieser Paardurchbruch ist durch rückschreitende Erosion entstanden. Bis vor etwa 10.000 Jahren war die Friedberger Ach der Unterlauf der Paar, und die heutige untere Paar hatte ihre Quelle bei Ottmaring (siehe auch Flussanzapfung).
Nach dem Durchbruch verläuft die Paar weiter durch das Hügelland zwischen Donau und Isar. Bei Dasing unterquert sie die Bundesautobahn 8. Die beiden größten Städte in ihrem weiteren Verlauf sind Aichach und Schrobenhausen. Bei Reichertshofen tritt die Paar in das Ingolstädter Becken ein, wo sie bei Manching die Bundesautobahn 9 unterquert und kurz darauf die Auwälder der Donau erreicht.
Die Paar mündete ursprünglich gegenüber von Großmehring in der Nähe von Vohburg in die Donau. Regulierungen haben diese ursprüngliche Mündung jedoch verändert. Die Paar wird aus Hochwasserschutzgründen parallel zur Donau geführt, passiert das Kraftwerk Irsching und mündet erst bei Vohburg, etwa 6 km unterhalb der ursprünglichen Mündung in die Donau.
Flussname
Der Flussname leitet sich wohl ab von einem indogermanischen Wort, das so viel wie „aufwallen“ bedeutet. Der Namenforscher Albrecht Greule hat aber auch die Hypothese aufgestellt, der Name leite sich von dem verödeten Keltenoppidium Manching ab, den die urbajuwarischen Siedler gegeben hätten. Ausgehend von den Bedeutungen des vorbairischen Wortes *barre (leere Fläche bzw. eingefriedete, befestigte Fläche) und von dem damaligen Zustand des Oppidums (von einem noch heute sichtbaren Wall umgebene, siedlungsleere Fläche) nimmt Greule an, die frühen Bajuwaren hätten den Platz des Oppidums „Barre“ genannt, und dieser Name sei dann auf den gesamten Fluss Paar übertragen worden, da Manching an der alten Mündung der Paar liegt. Ebenfalls denkbar wäre aber auch eine dritte Etymologie: Der Name könnte aus der fränkischen Verwaltung stammen. Im Schwarzwald gab es im frühen Mittelalter Gebietskörperschaften, die „Baaren“ hießen und zur Kontrolle des Steuereinkommens in der Region gebildet worden sind. Daraus entstanden nach dem Untergang des selbstständigen Herzogtums Alemannien in fränkischer Zeit Grafschaften. Es wäre denkbar, dass auch die verschiedenen anderen Ortschaften mit Namen „Baar“ oder „Paar“, von denen es in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben (z.B. Paar bei Aichach und Baar bei Rain) sowie in der Schweiz und in Frankreich (Bar-Le-Duc) einige gibt, Verwaltungsmittelpunkte aus dem frühen Mittelalter darstellen. Im Fall der Paar passt dazu, dass der Reichertshofener Heimatforscher Gerhard Krahn ein Wegenetz aus römischer oder sogar vorrömischer Zeit rekonstruiert hat, das beim Paarübergang von Baar – dem letzten vor der Einmündung der Paar in die Donau – zu einer Kreuzung zusammen läuft. Auch hier wäre also wieder der Name einer wichtigen Siedlung im Mündungsbereich des Flusses auf den gesamten Fluss übertragen worden.
Zuflüsse
Die Paar wird unter anderen vom Steinbach, vom Eisenbach, von der in Aichach mündenden Ecknach, dem Krebsbach, der in Schrobenhausen mündenden Weilach und nach Markt Manching von der Sandrach gespeist, dem letzten der größeren Zuflüsse.
Verkehr
Im Tal der Paar verlaufen die Ammerseebahn Mering–Weilheim zwischen Kaltenberg und Mering, die Paartalbahn von Ingolstadt nach Augsburg, ein längerer Abschnitt der Bundesstraße 300 sowie der Paartalradweg, der mit einer blauen Markierung und einem stilisierten geschlängelten Flusslauf gekennzeichnet ist.
Literatur und Film
Günter Heidemeier drehte für den Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe ND-SOB[3] den Dokumentarfilm „Die Paar, Bilder einer Flusslandschaft“. Premiere war am 14. September 2003 in Schrobenhausen. Der Film basiert auf Alois Wegmanns (* 16. Juni 1926 Vilsbiburger, † 25. Dezember 2010 in Schrobenhausen) Buch „Der Lauf der Paar“ und seinen Diavortrag „Die Paar · ein Fluss wird erwandert, von der Quelle bis zur Mündung“. Peter Solfrank produzierte für den Bayerischen Rundfunk den Bericht „Der Lauf der Paar“.
Weblinks
- Commons: Paar – Sammlung von Bildern
- Geologie des Paartals
- Übersichtskarte des Hochwassernachrichtendienstes
- Radweg Paartaltour
- Internetseite der Paartalbahn
- Hochwasser an der Paar (2. bis 5. Juni 2013)
Einzelnachweise
- ↑ Pegel im Donaugebiet: Manching Bahnbrücke / Paar Hochwassernachrichtendienst Bayern, abgerufen am 4. September 2011
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Einzelblatt Pegel Manching Bahnbrücke. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: hnd.bayern.de (PDF, deutsch).
- ↑ Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe ND-SOB, Internetpräsenz, Auf: neuburg-schrobenhausen.bund-naturschutz.de