Wiener Neustädter Straße

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Landesstraße B17 in Österreich
Karte
Verlauf der B 17
Basisdaten
Gesamtlänge: 72,7 km

Bundesland:

Die B17 bei der Shopping City Süd

Die Wiener Neustädter Straße B17 ist Hauptstraße B in Wien, Landesstraße B in Niederösterreich und ehemalige Bundesstraße. Sie verläuft vom Matzleinsdorfer Platz in Wien über Wiener Neustadt nach Gloggnitz.

Bis in die 1970er Jahre führte sie als Triester Straße B17 weiter über den Semmering, Leoben, den Perchauer Sattel und Villach bis an die italienische Grenze. Diese Fernverbindungsfunktion wurde danach von der Süd Autobahn (A 2) und der Semmering Schnellstraße (S 6) übernommen.

Die Wiener Neustädter Straße ist heute neben der Süd Autobahn die wichtigste Verbindung von Wien in Richtung Süden. In Vösendorf befindet sich zwischen A2 und B17 die Shopping City Süd, Österreichs größtes Einkaufszentrum.

Geschichte

Die Wiener Neustädter Straße ging aus der Triester Reichsstraße hervor, die zur Zeit des österreichischen Kaiserreiches zur Verbindung Wiens mit der bedeutendsten österreichischen Hafenstadt Triest errichtet wurde. Noch heute tragen lokale Straßennamen in jenen Orten, welche die Straße passiert, die Bezeichnung Triester Straße – auch in der Bundeshauptstadt Wien.

Im Bereich zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen, wo sie durch die Föhrenwälder des Steinfeldes führt, wurde 1762/70 von Joseph Liesganig mit der ersten geodätischen Basismessung Österreich-Ungarns begonnen, der Wiener Neustädter Grundlinie, wobei die beiden Endpunkte durch Denkmäler markiert sind. In diesem Abschnitt, der deshalb schnurgerade durch die Ebene des Steinfeldes verläuft, wird die Wiener Neustädter Straße auch Neunkirchner Allee genannt. Die Neunkirchner Allee ist heute vierspurig ausgebaut und auf halber Strecke befindet sich ein Kreisverkehr.

Die Triester Straße gehört zu den Bundesstraßen, die durch das Bundesgesetz vom 8. Juli 1921 eingerichtet wurden. Bis 1938 wurde diese Strecke zwischen Wien und Villach als B 10 bezeichnet, nach dem Anschluss Österreichs wurde sie bis 1945 als Teil der Reichsstraße 116 geführt. Von 1949 bis 1971 wurde die Triester Straße auf ihrer gesamten Länge als B 17 bezeichnet.

Im aufkommenden Badetourismus an der oberen Adria und wegen der steigenden Mobilität der Bevölkerung stand die B 17 in den 1950er und 1960er Jahren als Symbol für die individuelle Freiheit. Brachliegende Hotels und Tankstellen künden von dieser Zeit.

Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Semmering Schnellstraße S 6 die Triester Straße ersetzen. Die B 17 endete fortan in Gloggnitz, während der südliche Streckenabschnitt der Triester Straße fortan als Kärntner Straße (B 83) bezeichnet wurde.

Im Jahr 2008 wurden die Arbeiten an der Umfahrung SollenauFelixdorfTheresienfeld begonnen. Schwierig war die Planung, da das benötigte Gebiet in einem Natura 2000 Gebiet verläuft, wo vor allem auch die geschützte Vogelart Triel lebt, die in Mitteleuropa sonst kaum mehr vorkommt.[1] Im Jänner 2013 wurde die Umfahrung fertiggestellt.

Literatur

  • Beppo Beyerl: Die Straße mit sieben Namen. Von Wien nach Triest. Löcker, Wien 2013, ISBN 978-3-85409-650-4.
  • Beppo Beyerl: Die Triester Straße. Eine Geschichte des Verkehrsweges von Wien nach Triest in Bildern. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2015, ISBN 978-3-9503739-9-8.

Einzelnachweise

  1. Landesstraße B 17 Umfahrung Wiener Neustadt und Sollenau-Theresienfeld (PDF-Datei; 4,19 MB) abgerufen vom 27. Dezember 2012

Weblinks

Commons: Wiener Neustädter Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 B17  Die Wiener Neustädter Straße befand sich wie die anderen ehemaligen Bundesstraßen in der Bundesverwaltung. Seit dem 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße.