Wikipedia:Kurier/Ausgabe 4 2019

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Killing-Joke-Bassist Youth will Wikipedianer*innen treffen

Martin Glover, alias Youth, seines Zeichens Bassist der Post-Punk-Gruppe Killing Joke, befindet sich gerade ein paar Tage in Berlin und würde gerne die Leute treffen, die Artikel über ihn und das Killing-Joke-Universum geschrieben haben bzw. regelmäßig bearbeiten und insgesamt mehr über Wikipedia erfahren – da kann ich schlecht Nein sagen und reiche die Anfrage daher hierher weiter. Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, bis zum 5. Mai zur Galerie zu kommen und einfach entspannt Hallo zu sagen. Zudem findet morgen Abend um 18:00 Uhr ein Videointerview statt, in welchem Youth alle Fragen beantworten will, die je jemand stellen wollte – wer es also nicht persönlich nach Berlin schafft, kann sie ihm gerne schriftlich unter youth @ gh36.de zukommen lassen und er beantwortet sie (mit Nennung des Fragestellers natürlich, wenn gewünscht). Kommt vorbei! Freue mich auf alte (und neue?) Gesichter … 😎 J. 27.4.

Was ist denn eigentlich Resilienz?

Resilienz ist eine Begriffsklärung, die verschiedene blaue und rote Lösungen auf diese Frage anbietet. Google ist der Meinung, daß die psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen die Hauptbedeutung sei. Tatsächlich geht es bei allen in unserer Begriffsklärung angebotenen Erklärungen um die Fähigkeit von Irgendwem oder Irgendwas, externe Störungen auszuhalten und danach den Zustand ex ante wieder zu erreichen.

In den letzten Jahren ist der Ausdruck auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Bewältigung von Naturkatastrophen gebräuchlich geworden. So schreibt zum Beispiel das World Food Programme: Stressfaktoren wie Konflikte, Naturkatastrophen und politische Instabilität können verheerende Auswirkungen haben. Sind Kinder während den ersten 1.000 Tagen ihres Lebens mangelernährt, laufen sie Gefahr, ihr Leben lang unter kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen zu leiden.[1] Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung weist darauf hin, daß Katastrophenrisikomanagement die Anfälligkeit von Menschen, Umwelt, Wirtschaft und Infrastruktur gegenüber Naturereignissen reduziert und die Widerstandsfähigkeit ("Resilienz") von Menschen und Institutionen gegenüber Katastrophen und deren Folgen stärke.[2] Das Deutsche Rote Kreuz nennt die Stärkung der Widerstandsfähigkeit – auch: Resilienz – der Menschen gegenüber Naturkatastrophen und anderen Bedrohungen ein „Oberziel“.[3]

Wer den Begriff „Resilienz“ in diesem Zusammenhang in der deutschsprachigen Wikipedia sucht, ist zunächst einmal aufgeschmissen und schwankt zwischen Resilienz (Ökosystem) und dem noch nicht geschriebenen Artikel Resilienz (Urbanistik), bevor – vielleicht! – wegen des "Siehe auch" dann doch Resilienz (Soziologie) ausgewählt wird. Dem Berichterstatter ist der Begriff übrigens im Zusammenhang mit Recherchen zu Sach- und Personenschäden im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen erstmals aufgefallen. Für Munich Re ist Resilienz das Schlüsselwort bei der Bewältigung von Naturkatastrophen,[4] und dieser Text ist es, der den eingangs gesuchten Sachverhalt, wenn auch aus Sicht einer Rückversicherung, am besten beschreibt.

Niederschagsverteilung durch Zyklon Idai

Was der Anlaß ist für diesen Text im Kurier?, mögen sich einige fragen. Es ist gerade mal einen guten Monat her, seit Zyklon Idai mit voller Wucht auf den Süden von Mosambik getroffen ist und mit Starkwind und Starkregen den Süden des Landes und den Osten des benachbarten Simbabwe verwüstete. Mindestens 1007 Personen – 602 in Mosambik, 344 in Simbabwe, 60 in Malawi und 1 in Madagascar – kamen durch die Auswirkungen von Zyklon Idai um. Der wirtschaftliche Schaden in dem Land wird auf eine Milliarde US-Dollar geschätzt, was mehr als acht Prozent des Bruttosozialproduktes entspricht. Man braucht wenig Phantasie, um zum Schluß zu kommen, daß es einem Land wie Mosambik, das beim Index der menschlichen Entwicklung mit dem 181. von 193 Plätzen einen der hintersten Ränge einnimmt, schwerfällt, mit den Folgen der Naturkatastrophe fertig zu werden. Mit Resilienz ist es in Mosambik also schlecht bestellt. Und heute, am 25. April, trifft mit Zyklon Kenneth der nächste tropische Wirbelsturm auf den ostafrikanischen Staat.

Zwar liegt der erwartete Ort des Landfalls einige hundert Kilometer nördlich von dem des früheren Zyklons, nahe der Grenze zu Tansania, aber genau das ist ein Kernpunkt der Gefährung. Tatsächlich ist Kenneth erst der dritte Zyklon, den Météo-France nördlich der Straße von Mosambik beobachtet hat – und der erste, der die Küste trifft. Die betroffenen Bewohner sind also mit den von einem tropischen Wirbelsturm ausgehenden Gefahren nicht vertraut und insbesondere hinsichtlich der auftretenden Sturmflut dürfte es an Erfahrungswerten fehlen. Und dabei ist Kenneth ein ungewöhnlich starker Wirbelsturm. Mit andauernen einminütigen Windgeschwindigkeiten von 110 Knoten (rund 205 km/h) prognostizierte das Joint Typhoon Warning Center einen Sturm äquivalent zum oberen Ende der Kategorie 3 der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala.[5]

Ein roter Link ist ein roter Link ist ein roter Link. Zyklon Kenneth wartet darauf, blau gemacht zu werden, Der englischsprachige Artikel wäre ein Anfang. Überlassen wir ein so wichtiges Thema aber nicht den Stubtrollen! MaB 25.4.

  1. Resilienz. World Food Programme, abgerufen am 25. April 2019.
  2. Katastrophen verhindern nachhaltige Entwicklung. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, abgerufen am 25. April 2019.
  3. Weltkatastrophenbericht 2016: Weniger Menschen durch Naturkatastrophen getötet. Deutsches Rotes Kreuz, abgerufen am 25. April 2019.
  4. Resilienz – Naturkatastrophen rasch überwinden. 9. März 2017, abgerufen am 25. April 2019.
  5. Jeff Masters, Bob Henson: Kenneth Slams Comoro Islands En Route to Mozambique. In: Cat 6. Weather Underground, 24. April 2019, abgerufen am 25. April 2019.

Klima, Umwelt, Lebewesen und die Zukunft der jungen Generation – wie kann Wikimedia da helfen?

FFF Streik

Fridays for Future (FFF) ist derzeit in aller Munde. Auch viele Politiker wollen sich nun den Problemen der Zeit stellen: Klimaänderung und Artensterben und Umweltverschmutzung

FFF und Scientist for Future (= S4F - scientists4future.org) arbeiten zurzeit gemeinsam an Faktensammlungen, Graphiken, Vortragsvorlagen. Nur ein Teil der Schüler*innen streikt bereits. Der Freitag geht als Lerntag verloren (das ist für alle Beteiligten schlecht) und die Schulpflicht gilt (und das ist auch gut so). Da die Veranstaltungen trotzdem sinnvoll weitergeführt werden sollen, ist es jetzt erforderlich mehr Schüler*innen zu aktivieren. Deshalb wollen die Aktiven FFFler Vorträge für die Schüler*innen halten, und das mit möglichst gut aufbereiteten, aktuellen Daten.

Viele Informationen und Grafiken, die die S4F den FFFlern zur Verfügung stellen wollen, gibt es bereits unter Freier Lizenz. Die Grafiken sollten aber aufbereitet werden. Die Grafiken sollten in beschriftungsfreie .svg-Dateien Scalable Vector Graphics (.svg-Beispiele) bearbeitet bzw. umgewandelt werden. Es ist eine Bandbreite unterschiedlicher Grafiken, Diagramme, Tabellen …. Es geht auch darum, dass diese dann auf Commons hochgeladenen Dateien in allen Sprachen genutzt werden können. Klima und Natur geht ja alle Völker der Welt an, ob sie nun die Verursachenden, die Leidtragenden oder beides sind.

Es geht also um gut aufbereitetes Freies Wissen und wer kann das am Besten und ist dafür die beste Wahl? Wikimedia. Die einfachste Lösung ist, die WikiProjekte bereiten diese Infos für die Schüler*innen auf. Das hat keine lange Zeit, die Proteste sind jetzt, die Schüler*innen brauchen diese Infos und Grafiken jetzt. Es braucht ein Team mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten, um das schnell aufzubereiten. Ein Treffen und eine Projektgruppe wäre ein schönes Projekt mit engen Zeitrahmen.

Was die Wiki-Projekte schon haben: Viele Wikipedia-Artikel über Umwelt, Klima, Naturräume, Kulturlandschaften, Lebewesen. Das hilft der Bewegung ja schon. Denn „Nur was man kennt, kann man schützen“. Aber die Wikipedia-Artikel können noch gut ausgebaut und aktualisiert werden. Sie können mit den neuen Grafiken noch anschaulicher werden, auch dafür lohnt der Aufwand, die Grafiken aufzubereiten.

Was könnte da an Wikimedia-Projekten zum Einsatz kommen? Wikipedia, Wikicommons, Wikisource, Wikidata, Wikispecies ….

Aber was soll das eigentlich? Die Schüler sind aufgerüttelt, sie haben einen Kampf begonnen, der sehr medienwirksam ist. Hm, meint man da, die Schüler*innen naja schön, was geht es die anderen Bevölkerungsteile an? Jetzt sind die Massenmedien aktiviert, jetzt kann man den nötigen Kampf verstärken, wer ist da "man"? "man" sind Alle, denen es nicht wurscht ist, dass wir schlafwandelnd und in einem geradezu unglaublichen Tempo auf eine möglicherweise katastrophale Zukunft zurasen. Hm, ist es wirklich ein gesamtgesellschaftliches Problem? Hm, ja wir haben doch Politiker*innen, denen wir unsere Stimme gegeben haben, dass sie Wichtiges in unserem Sinne bearbeiten und zu einem guten Ziel führen. Nein, denn genau das passiert seit Jahrzehnten nicht. Warum nicht? Weil es viele Lobbyisten gibt, denen es um Umsatz und Arbeitsplätze geht (die landwirtschaftlichen Großbetriebe, die lebensmittelverarbeitende Industrie, die Industrie in den meisten anderen Bereichen, der Handel, die Banken …). Jetzt ist eine gute Gelegenheit, mit den streikenden Schülern eine immer größer werdende politische Flutwelle aufzubauen. Wikimedia mit seinen Servern etc. ist übrigens an der negativen Bilanz beteiligt.

Wir sollten den Schüler*innen Workshops und Weiterbildungen anbieten. Lasst uns mit freiem Wissen nicht nur Kulturerbe, sondern auch das Naturerbe selbst erhalten. Nicht nur, weil es ohne Naturerbe wenige Jahrzehnte später auch kein Kulturerbe mehr geben wird, siehe UNESCO-Welterbe. So, nun muss man sehen, ob WikiProjekte die Schüler*innen und deren Zukunft unterstützen können. Wie geschrieben, die Schüler*innen haben jetzt um Wissen nachgefragt und sie brauchen es in Form von Freiem Wissen. Wer kann das bieten? Natürlich die WikiProjekte unter tatkräftiger Unterstützung durch Wikimedia.

Lasst uns dieses Projekt jetzt starten! Dafür ist das Wikipedia:WikiProjekt Fridays For Future eingerichtet. Bo 22.4.

Beteiligungsmöglichkeiten zu neun verschiedenen Zukunftsthemen

Wie können wir uns als eine Bewegung am besten weiterentwickeln? Welche Chancen können wir am besten nutzen – oder sogar selbst schaffen?

Die Wikimedia Foundation arbeitet weiterhin an der Aufstellung einer Strategie für unsere Zukunft. Es wurden neun Arbeitsgruppen gebildet, die sich zu verschiedenen Themen Gedanken gemacht haben. Jetzt hat jede und jeder die Möglichkeit, hieran mitzuarbeiten und die veröffentlichen Betrachtungen der Arbeitsgruppen zu kommentieren.

Die neun verschiedenen Themen:

Auf Wikipedia:Wiki 2019 findet ihr eine Übersicht. Wenn ihr auf die einzelnen Themen klickt, findet ihr eine Möglichkeit, an der Diskussion der Themen teilzunehmen und sie mitzugestalten. Bei aller Kritik zur Sinnhaftigkeit einer Strategie sowie der Beobachtung, dass die eigene Stimme in den letzten zwei Jahren kaum Berücksichtigung gefunden hat, lohnt sich die Auseinandersetzung mit den Dokumenten, welche die Arbeitsgruppen veröffentlicht haben. Wir müssen uns immer vergegenwärtigen, dass sehr viele mit ihrer Meinung die Ausrichtung beeinflussen, weswegen es immer schwierig für Einzelbeiträge war, das Gesamtbild zu verändern. Der deutschsprachigen Community wird jedoch in diesem Jahr bei der Definition der strategischen Ausrichtung eine höhere Bedeutung beigemessen. Sie ist eine der acht Sprachgemeinschaften, welche hauptsächlich befragt wird. G.K. 22.4.2019

Team für Frau gesucht

Frauen sind ein Dauerthema in der deutschsprachigen Wikipedia, mal haben wir zu wenige als Autor*innen und mal decken wir Frauenthemen nicht gut genug ab. Insoweit alles berechtigt sowie diskussions- und angehenswert – und was ist mit der Frau selbst?

Frauen

Am Wochenende hat sich der Autor dieser Zeilen eher zufällig mal wieder an eine immer wieder mal besuchte Dauerbaustelle gesetzt, den Artikel zur Frau. Einen konkreten Auslöser dafür gab es nicht, als er dieses Ziel ansteuerte und mal wieder bemerkte: „Da geht noch was!“ Da ich etwas Zeit hatte, habe ich mir erstmal den englischsprachigen Artikel angesehen, den ich allerdings auch nicht als Meisterwerk betrachten würde, und den Abschnitt zu "Frauen in der Politik" in den hiesigen Artikel überführt, etwas aktualisiert und mit ein wenig Material aus Frauenwahlrecht angefüttert. Danach ging es mal wieder an den Abschnitt zur Biologie, wo auffiel, dass das Wort Menstruation bis Sonntag im Artikel nicht vorkam – so entstand ein Abschnitt über Hormone und den Zyklus sowie ein Abschnitt zur Osteoporose, eine Präzisierung zur Muskelmasse etc. Mit etwa 15.000 hinzugefügten Zeichen wurde ich so zum Hauptautoren mit mehr als 40 % des aktuellen Artikeltextes. Not bad, könnte man denken – nur das Gefühl „Da geht noch was!“ ist immer noch da. Dieser zentrale Artikel bleibt also eine Baustelle, der in seinem Umfang nicht wesentlich länger ist als der ebenfalls von mir am Wochenende weitgehend finalisierte Nischenthema-Artikel zum Royle-Pfeifhasen. Und hier rede ich bisher nur von Zeichenzahlen, nicht vom Inhalt, denn dort ist auch noch einiges machbar. Bislang ist Frau nach meiner Wahrnehmung in den biologisch-medizinischen Teilen o.k., in anderen teilweise sicher auch, in seiner Gesamtheit jedoch unvollständig und in seiner Struktur suboptimal. "Frauen in der Urgeschichte" ist irgendwie isoliert in den Gesellschaftsteil integriert, der aktuell aus Rollenbild und Emanzipation, Arbeitswelt und Politik besteht. Das finale Kapitel zu "Bezeichnungen" ist der längste Blockabschnitt und irgendwie auch nicht so richtig integriert. Hinzu kommt ein rudimentärer Literatur- und Belegapparat, der in Umfang und Qualität sicher noch Raum nach oben hat.

Aber: Ich will eigentlich nicht meckern, sondern eigentlich machen (und im Vergleich zu Mann ist die Frau ein Glanzstück enzyklopädischer Arbeit) – nur werde ich diese Baustelle nicht alleine stemmen können. Ich selbst kann meinen Anteil in Biologie und Medizin liefern, bei der Gesellschaft, Geschichte und anderen Themen muss ich jedoch passen. Ich suche also ein Team von Autor*innen für den konzentrierten Ausbau dieses einen Artikels, bestehend aus Expert*innen und am Thema interessierten Laien, die sich zutrauen und willens sind, hier Hand und Tastatur anzulegen. Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, aus dieser Baustelle einen Leuchtturm zu machen – und vielleicht profitiert auch Mann davon. Also: Wer ist dabei? AR 16. April

Abschied: Die Angst vor dem Unperfekten und die Diktatur des Formalen

Nachdem ich mich vor fünf Tagen am 5. April nach über 15 Jahren als Wikipedia-Autor zurückgezogen habe, möchte ich gerne in einem letzten Kurier-Beitrag noch ein paar Gedanken mitteilen, in der Hoffnung, dass es zum Nachdenken anregt. Zurzeit führe ich noch ein kleines Editierprojekt (postcrossing 101) zu Ende, das ich mehr aus Spaß an der Freude und zum eigenem Anreiz begonnen habe. In diesem Zusammenhang würde ich eigentlich gerne den englischsprachigen Artikel „Pushkinskaya Square“ übersetzen. Ich tue es aber nicht mehr, weil ich nach über 15 Jahren einfach mürbe und madig diskutiert wurde.

Anlass für meinen Ausstieg war die Arbeit an einer Übersetzung des Artikels Spirit Lake (Idaho). Es war mir nicht mal eine Minute gestattet, diverse Fehler, die ich nach dem Einstellen bemerkt hatte, zu beseitigen. Sekunden nach dem Einstellen durch das Übersetzungstool verschob ein Nutzer den Artikel in meinen Namensraum mit der Bemerkung „unfertig“ und ich musste mich erst auf die Suche nach dem Artikel begeben. Weitere Sekunden später sprang ein Bot auf die Benutzerseite und änderte eigenmächtig irgendwelche Kategorien. Ich als langjähriger Autor empfinde das als nicht angebrachte Maßregelung und Störung bei der Artikelarbeit. Ich befürchte nun, dass ich bei der Übersetzung des neues Artikels erneut zahlreichen Eingangskontrollen, Bots und Prinzipienreitern ausgesetzt bin, die im unfreundlichen Ton einen anherrschen, warum denn nun wieder der Einzelnachweis nicht angepasst ist, in der Tabelle noch ein englischsprachiger Begriff steht, ich die deutschsprachige Vorlage nicht benutze, wider besserem Wissen ein „Siehe auch“ einsetze, überhaupt das Übersetzungstool benutze, anderen eigentlich mehr Arbeit mache als nötig sei, einen Fachbegriff falsch übersetzt habe, usw. usw.

Ich setze mich dieser Diktatur des Formalen nicht mehr aus. Ich habe nicht so viel Zeit, um alles immer perfekt bis zum Ende bringen zu können. Darum schreibe ich lieber gar keinen Wikipedia-Artikel als einen unperfekten Wikipedia-Artikel, um mich diesem Druck zu entziehen. Ich bin in der Freizeit hier, Druck habe ich woanders genug. Die Formal-Hybris und im Übrigen auch die Relevanzkriterien sind aus meiner Sicht der Grund allen Übels. Für neue Autoren ist das übrigens wie eine Fremdsprache, die sie nicht beherrschen, und bleiben weg. Und Alt-Autoren schlagen sie in die Flucht. Wie mich jetzt! Ich hätte noch viel zu sagen, aber mir fehlen einfach der Antrieb und die Muße dazu, denn in dieser automatisierten Formal-Umgebung fühle ich mich nicht mehr wohl. Alles Gute Euch.
(nob) 10. April

Konferenz im Baskenland: Lehrkräfte in der Selbstfindungsphase

Ohne Gruppen-Foto geht es nicht. Der Verfasser steht übrigens ganz oben, zweiter von rechts. Wenigstens auf diesem Foto ist ihm die Erkältung nicht anzusehen.

Am Wochenende vom 5. zum 7. April 2019 trafen sich etwa 130 Wiki-Leute und Lehrkräfte im Baskenland. Die user group für baskische Kultur (de facto einem Wikimedia-Landesverein vergleichbar) hatte zur Konferenz Wikipedia+Education eingeladen. Der bleibende Eindruck aus Donostia/San Sebastian: Die Leute und Kräfte sind noch auf dem Weg. Irgendwohin.

Bereits der erste größere Beitrag machte deutlich, wo es noch viel zu suchen und zu finden gibt. Die Bildungsexpertin Mary Burns erklärte das Lehren und Lernen an sich und gab der Wikimedia-Bewegung den Tipp mit: Liefert Lehrkräften nicht Inhaltspakete oder Antworten, sondern Fragen. Sie selbst veranschaulichte dies durch ihre eigenen Fragen an das Publikum. Die Fragen bringen den Lernenden dazu, selbst Konzepte miteinander zu verknüpfen und Lösungen zu erarbeiten. Das gehe im Unterrichtsalltag der Schulen leider oft unter.

A propos Wikimedia-Bewegung: Diese war durch die wohl mächtigste Frau vertreten, die auf irgendeine Weise mit Wikis zu tun hat, nämlich Katherine Maher. Die Direktorin der Wikimedia Foundation (WMF) erinnerte die Teilnehmer an die laufenden Diskussionen rundum die neue Strategie. Sie war nicht die Einzige aus San Francisco, aber die Vertreter der Education-Abteilung der WMF dominierten die Veranstaltung auch nicht, weder zahlenmäßig noch inhaltlich.

Außer der WMF gibt es nämlich noch weitere Akteure auf dem Gebiet. In Nordamerika ist seit Jahren die Wiki Education Foundation aktiv, in den übrigen Weltteilen gibt es die altvertrauten Wikimedia-Landesvereine wie Wikimedia Deutschland, und viertens hat sich 2018 eine user group zum Thema Wikipedia & Education gegründet. In einem Interview hat mir Filip aus dem Vorstand erklärt, dass man mit den übrigen Akteuren zusammenarbeitet, aber noch am Anfang steht und sich orientiert. Die user group netzwerkt mit Ehrenamtlichen und Berufstätigen, hat aber noch keine eigenen Resourcen und betreibt keine sogenannte Programmarbeit.

Programmatisches und Programm

Bei einem diversen und global ausgerichteten Veranstaltungsprogramm muss man doch leider sagen: Vieles war ein Mehr vom selben. Jemand hat ein Universitätsseminar geleitet, in dem Studis Wikipedia-Artikel geschrieben haben, und der Jemand hat darüber einen Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Jemand anders lässt Schüler etwas mit der Wikipedia machen. Als Teilnehmer von Wikipedia-Treffen hat man das so oder so ähnlich schon häufig gehört. Das eigentlich Besondere oder Neue, von dem man etwas lernen kann, blitzte ab und zu im Beitrag auf.

Daneben wurde in Workshops etwas mehr Praxis gezeigt. Häufig ging es um das Vorstellen von Software-Tools wie dem bekannten Dashboard, mit dem Lehrkräfte die einzelnen, von Studis bearbeiteten Wikipedia-Artikel besser verfolgen können. Eigentlich fehlte etwas Drittes, wie mir andere Teilnehmer bestätigten: Erfahrungsberichte statt Erfolgsberichten, nämlich Beiträge, in denen die Praxis des Wiki-Unterrichtens konkret beleuchtet wird, das Ausprobieren, Scheitern, Nachdenken und neue Planen. Das soll kein Vorwurf an Veranstalter oder Referenten sein. Aber hier liegt sicherlich noch viel lohnendes Neuland vor uns.

Wiki von Kindern? Für Kinder? Beides?

Luxus bei der Poster Session: Die Schaubilder wurden ausgedruckt auf Holz geklebt und auf einer Art Staffelei präsentiert.

Ich selbst war Stipendiat der baskischen user group, die sich von ihrer besten Seite gezeigt hat. Der Grund meiner Anwesenheit war vor allem die Begegnung mit anderen Menschen, die in ihren Ländern Wikis für Kinder oder Kinder-Enzyklopädien betreiben. Die Txikipedia etwa macht das innerhalb der baskischen Wikipedia, das Klexikon, das ich 2014 mitgegründet habe, hat einen Trägerverein gefunden. Ilario aus der Schweiz sprach auf unserer Podiumsdiskussion über Wikimini.

Vikidia war durch den italienischen Zweig vertreten, der von Lehrern getragen wird. Für sie ist Vikidia ein Unterrichtsinstrument. Ich habe gelernt, wie sie Wikiversity, concept maps und andere Mittel einsetzen, um 10-Jährige enzyklopädische Artikel schreiben zu lassen. Dieser ganze Hintergrund und Aufwand war mir so nicht bewusst gewesen.

Umgekehrt sagten mir die Italiener, dass sie durch meinen Beitrag erstmals die Konzepte des Klexikons verstanden haben: Beim Klexikon steht die Qualität der Artikel im Vordergrund, die normalerweise von Erwachsenen geschrieben werden. Gefördert wird die Kollaboration durch frühzeitige Lemma-Diskussionen und einen Entwurfsnamensraum. Beide Arten von Wikis – die Unterrichtsplattform und das Inhaltswiki – haben eben ganz unterschiedliche Ziele, Methoden und Ergebnisse. (Mehr zum Thema siehe hier.)

Sprache als Politikum?

Warten in Frankreich auf die Staffel-Übergabe. Der Verdacht einer bestimmten Werbepartnerschaft bestätigte sich auf Nachfrage nicht. Der spanische Ort der Education-Veranstaltung selbst heißt auf Baskisch Donostia und auf Spanisch San Sebastian.

Ein etwas kurioses social event war eine Busfahrt zu einem baskischen Marsch, der Korrika. Unser kleiner Abschnitt, bei dem wir zum Mitmarschieren eingeladen waren, lag im französischen Teil des Baskenlandes. Man versicherte mir, dass es sich um eine überparteiliche Veranstaltung handelt (ich machte mir eher Sorgen, dass wir in eine separatistische Bewegung hineingezogen wurden). Das Wetter war deutlich freundlicher als im spanischen Teil, und die Landschaft belohnte die Anstrengung ebenfalls.

Mitgenommen habe ich: Hausaufgaben mit Blick auf das Klexikon. Interessantes zur Nachrichtenlage aus Gesprächen mit Iren und Walisern. Visitenkarten von taiwanischen Ethnologen, die Minderheitssprachen mit Wikis unterstützen wollen. Dass mein Italienisch auf dem Niveau eines Liebhabers von Opern und Pizzas stehengeblieben ist (und dann noch jeweils von Wagner). Ein Auffrischen alter Kontakte aus Deutschland und den USA. Und Anregungen für meine eigenen edukativen Aktivitäten, vor allem: noch mehr Fragen stellen.
Ziko 10. April

Wikidata Commons

Für Wikimedia Commons gilt seit neuestem:

„Alle strukturierten Daten aus dem Datei- und Eigenschafts-Namensraum sind verfügbar unter der Lizenz „Creative Commons CC0“.“

Wobei natürlich erstmal unklar ist, was genau strukturierte Daten sind. Die einen sagen, es wären die „Strukturierten Daten“, wobei auch umstritten ist, ob diese überhaupt strukturiert sind. Auch das „aus dem Datei- und Eigenschafts-Namensraum“ läßt vieles offen, da bis jetzt die „Strukturierten Daten“ nur im Dateinamensraum gesichtet wurden und mir ein Eigenschafts-Namensraum bis jetzt unbekannt war. Aber wir wissen ja, Zweifel bei der Auslegung Allgemeiner Geschäftsbedingungen gehen zu Lasten des Verwenders (Wikimedia Commons). Folglich könnten damit prinzipiell alle strukturierten Daten gemeint sein.

Darüber regt sich ein Benutzer (mit nur 4 Millionen Uploads) auf und meint, da würden irgendwelche moralischen Rechte auf Namensnennung der Benutzer*innen verletzt. Da wird dagegen gehalten, dass es an Daten keine moralischen Rechte geben würde und, dass Unternehmen mit so ein Copyleft nicht so viel Profit aus dem Weiternutzen ziehen könnten (und natürlich wir es nicht mehr so frei nutzen könnten). Aber ganz unabhängig davon sind diese kurzen Texte sowieso gemeinfrei und können ganz einfach unter CC0 gestellt werden. Da stellt sich natürlich die Frage, weshalb überhaupt CC0 notwendig ist, wenn das ganze sowieso gemeinfrei ist.

Was andere auch irritiert, ist die Tatsache, dass bis jetzt die „Community“ noch nicht richtig eingebunden wurde, beim GFDL-->CC-BY-SA-Wechsel gab es ja extra eine relativ große Abstimmung. Auf jeden Fall können wir uns sicherlich über die Wahlbeteiligung hier freuen, wenn wir die auf Commons anschauen.
Habitator terrae 8. April

Nachtrag: "Ich akzeptiere diese Bedingungen für meine zukünftigen Bearbeitungen. Diese Nachricht nicht erneut anzeigen" (habe dem _nicht_ zugestimmt) - und was ist wenn ein Konto von mehreren Personen genutzt wird

Durch Bayerns Bibliotheken

Wer hätte gedacht, dass es in Bayern 11 Staatsbibliotheken gibt? Von München über Dillingen, Passau, Regensburg, Coburg, Bamberg, bis rauf nach Aschaffenburg. Bibliotheken mit langer, teils 500-jähriger Tradition und unglaublichen bibliophilen Schätzen. Eine davon haben wir letzten Freitag besucht, die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, gegründet 1537. 1598 bezeichnete sie der französische Gelehrte Jacques Esprinchard als „une des premiéres de l’Europe“, als „Leuchtturmprojekt für ganz Europa“ würden wir heute sagen.

Wie alles begann

Auftakt zu unserer Tour durch Bayerns Bibliotheksgeschichte war ein Treffen mit der Leitungsebene der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB, Stabi) im damals neu gegründeten Münchner Wikipedia-Space. Bei dem Treffen vereinbarten wir eine Kooperation des gerade vorbereiteten WikiAlpenforums mit der Stabi München. Dementsprechend starteten wir unseren WAF-Initialworkshop mit einem Besuch der Stabi, die uns als Willkommensgeschenk einen Katalog mit üppigem Quellmaterial zum Thema Alpenüberquerung überreichte. Seither pflegen wir den Kontakt zur Münchner Staatsbibliothek, die Kollegin Geolina löste einen kleinen zähen Editkonflikt, Markus hat den BSB-Artikel mit Fotos bereichert, wir Münchner Wikipedia-Autoren haben Ansprechpartner dort und die Stabi weiß, wen sie in Wikipedia jederzeit kontaktieren kann. Was von mir betreute WP-Neu-Autorinnen und Neu-Autoren besonders schätzen, ist die Stabi-Plaza, in der wir uns gerne treffen, ein angenehmes, kreatives Ambiente, mit IT-Arbeitsplätzen und Zugang zu allen Quellen.

Gott, die Welt und Bayern

Unter diesem Motto präsentieren die 10 regionalen Staatsbibliotheken Bayerns bis zum Juli 2019 kostbare Schätze aus ihren Tresoren und Magazinen in einer Ausstellung in der BSB München. Mit dabei die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, die älteste noch bestehende Kultureinrichtung der ehemaligen Reichsstadt Augsburg. Mit ihr starteten wir nun unsere Kulturtour durch die 10 staatlichen Regionalbibliotheken in Bayern. Zu viert waren wir aus München angereist. Zusammen mit den Freunden vom Augsburger Wikipedia-Stammtisch ließen wir uns begeistern von dem, was uns unsere Gastgeber Karl-Georg Pfändtner und Wolfgang Mayer präsentierten, insbesondere von den bibliophilen Schätzen aus der annähernd 500-jährigen Geschichte der Bibliothek. Hier auf Commons ein paar Eindrücke davon.

Fruchtbares Miteinander

Die 10 regionalen staatlichen Bibliotheken Bayerns sind eng mit der BSB München verbunden. Sie hat auch die Exkursion nach Augsburg eingefädelt und die Kontakte zu den anderen neun regionalen Staatsbibliotheken in Bayern hergestellt. Wie bei unserem Auftakttreffen in München profitieren nun auch in Augsburg beide Seiten von der vereinbarten Kooperation: Wir Autoren wissen nun, was die Augsburger Stabi zu bieten hat, einige von uns ließen sich gleich einen Benutzerausweis ausstellen, und wir kennen nun die Ansprechpartner in der Bibliothek. Der Leiter der Bibliothek Karl-Georg Pfändtner äußerte im Vorfeld, dass er gerne einen Ansprechpartner von Wikipedia vor Ort hätte. Den hat er jetzt mit dem Kollegen Neitram. Und wir erhielten viele Anregungen für neue Themen aus der Schatzkammer der Augsburger Staatsbibliothek. Dazu noch etliche Kataloge und Bücher über die Bibliothek als Geschenk. Und die Augsburger boten an, bei Bedarf und auf Nachfrage Scans von ihren kostbaren Schätzen in Commons hochzuladen, zum Einpflegen in Wikipedia-Artikel.

Alles in allem war unser Besuch in der Augsburger Staatsbibliothek ein gelungener Auftakt für die weitergehende Erkundung der Bayerischen Bibliothekenlandschaft. Wir haben überlegt, als nächstes Ziel Amberg anzusteuern. In der Ausstellung „Gott, die Welt und Bayern“ präsentiert die Provinzialbibliothek Amberg in der BSB München etliche historische Highlights aus ihrem Bestand. Der dritte Teil der Ausstellung startet am 15. April 2019 und dauert bis zum 7. Juli 2019, Thema: „Krieg und Frieden, Freud und Leid. Sammelobjekte des 17. bis 20. Jahrhunderts“. Hier der Link dazu. Der Eintritt ist frei. PI, 7.4.

Wikipedia aktueller wie [sic] die Tageszeitung?

Überschwemmtes Dorf in der Provinz Golestan

Okay, die Schlagzeile ist ein bißchen verbogen, damit sie paßt, aber ausgerechnet die Hauptseitenrubrik In the news der englischen Wikipedia, die aufgrund ihres Auswahlprozesses nicht gerade ein Vorbild für „schnell“ ist, bringt diese Woche zwei Meldungen, die in der deutschen Presse bisher fast gar nicht vorkamen.

Über die Sturzfluten im Iran wurde zwar am 25. und 26. März vereinzelt berichtet, daß daraus zwischenzeitlich alleine in der Landwirtschaft ein 1,1-Milliarden-US-Dollar-Schadensfall wurde, ging fast völlig unter. Einer heutigen Suche auf Google News zufolge hatte lediglich – und ausgerechnet – der Schweizer Blick die Sache noch im Blick: Mindestens 62 Tote bei Überschwemmungen im Iran. Immerhin gab es in der NDR-Sendung Weltbilder eine 5-Minuten-Reportage (Youtube). Einen Artikel Überschwemmungen im Iran 2019 haben wir noch nicht.

Die DACH-Wikicommunity ist in weiten Teilen Afrikas blind.

Szenenwechsel. Mali in Afrika ist ein Blind Spot in der deutschsprachigen Wikipedia, cf. Datei:WikiBlindSpots.pdf, Seite 5. Wenn man die allwissende Müllhalde auf deutsche Meldungen absucht, dann findet man eine Reihe von Artikeln über Fulani-Nomaden, die Christen in Nigeria angreifen oder sagen wir besser angegriffen haben sollen, denn so eindeutig ist dieser Konflikt nicht, Kath.net mischt da in der Meinungsbildung mit und auch Breitbart. Über ein Massaker im Juni 2018 berichteten deutschsprachig der ORF und die Neue Zürcher Zeitung, bundesdeutsch fand ich dazu einen Artikel auf Spiegel Online. Der bereits verlinkte Tagesschau-Faktencheck bezieht sich allerdings auf ein anderes Ereignis vom März 2019. Bei uns in der Wikipedia heißen die Fulani übrigens Fulbe, und tatsächlich hat der ORF-Artikel den Weg in diesen Artikel gefunden: Seit 2016 begehen muslimische halbnomadische Hirten der Fulani in Nigeria Terrorangriffe mit Schusswaffen auf eher christliche sesshafte Bauern mit hunderten Toten. Bezeichnenderweise steht dieser Satz im Abschnitt Geschichte, der somit quasidirekt von 1862 ins Jahr 2016 springt, wenn man von dem verirrten Hinweis auf einen Eintrag einer von den Fulbe bewohnten Kulturlandschaft ins UNESCO-Welterbe absieht.

Um das lila Gebiet geht es. So in etwa.

Zurück zum englischen Wikipediaartikel March 2019 attacks against Fulani herders über einen Zwischenfall, den es in der deutschsprachigen Medienberichterstattung (bisher) nicht gibt, gar nicht, überhaupt nicht. Demnach handelt es sich dabei um ein Massaker, das wahrscheinlich eine Miliz ethnischer Dogon verübt hat, eine Gruppe namens Dan Na Ambassagou. Ich setze hier den Hinweis „wahrscheinlich“, weil die Vereinten Nationen den Fall noch untersuchen, während Human Rights Watch die Gruppe bereits als verantwortlich bezeichnet hat. Unsere englischsprachigen Kollegen zählen den Angriff als zum Konflikt in Nordmali (seit 2012) (en:Northern Mali conflict) gehörig. Dieser Artikel ist bei uns, wenn man die Abrufdaten der Belege zugrundelegt, seit Januar 2013 nicht mehr signifikant überarbeitet worden – und hängt eigentlich freischwebend zwischen Tanger und Abidjan. Ich hatte bereits an anderer Stelle lamentiert, daß unsere Sprachversion dem englischen (grauslig strukturierten) Artikel Insurgency in the Maghreb (2002–present) nichts entgegenzusetzen hat. Der hiesige Artikelversuch vor einigen Wochen wurde zu Recht gelöscht. Das Problem verbleibt jedoch ungelöst. Um dem Abhilfe zu schaffen, braucht es eine fachübergreifende Arbeitsgruppe. Das kann kein Wikipedianer im Alleingang auf die Beine stellen. Ich werde daher ein WikiProjekt vorbereiten und dessen Start im Kurier ankündigen. MaB 6.4.

The Real State of the Union

Wie im vergangenen Jahr berichte ich zur Situation im WikiProjekt Vereinigte Staaten. Als Länderportal ist es quantitativ gemessen an Artikeln eines der größten der Wikipedia, als WikiProjekt seit jeher ein völlig unorganisierter Haufen, der sich um eine Vielzahl von Teilprojekten kümmert, von denen die Schwerpunkte Nationalparks, National Register of Historic Places und Politiker in den Vereinigten Staaten seit jeher die größte Aktivität hervorbringen.

Als der Berichterstatter vor über zwölf Jahren sich das erste Mal gezielt mit Artikeln zu Orten in den Vereinigten Staaten befaßte – das waren damals einige Orte um Grays Harbor im Bundesstaat Washington im Pazifischen Nordwesten, darunter Aberdeen und Hoquiam –, da hatten Orte vergleichbarer Bedeutung eine Handvoll Interwikis. Eine meiner letzten Ortsartikelanlagen der letzten Wochen, Oktaha, ein mehr oder weniger gottverlassenes Nest in Oklahoma, existierte bereits in zwölf Sprachversionen, bevor ich den englischen Artikel ins Deutschen übertrug, und das bewegt sich im Rahmen dessen, was ich bei Ortsartikelübertragungen in den letzten Monaten beobachtet habe. Daraus abzuleiten, hierzuwiki würde langsamer gearbeitet als anderswo, wäre allerdings zu kurz gestrickt, schließlich konkurrieren unsere menschlichen Benutzer in der einen oder anderen Sprachversion mit Bots. Der Schluß, unsere Artikel wären deswegen immer besser, führt allerdings fehl, da in der deutschsprachigen Wikipedia auch der eine oder andere menschliche Bot durchaus Ortsrtikel produziert hat, deren Qualität der Volapük-Bot durchaus die Stange halten kann. Immerhin: die portaleigene Qualitätssicherung sorgt dafür, daß diese Artikel nach und nach immer besser werden. Wie inzwischen fast überall in der Wikipedia deutlich wird, macht sich aber auch hier eine Verlangsamung bemerkbar, auch weil sich die verbleibenden Projektmitarbeiter um immer mehr Artikel und Themenbereiche kümmern wollen müssen. Ein kleiner Erfolg dürfte aber in den nächsten Tagen zu vermelden sein, wenn durch die Anlage einiger fehlender Artikel zu County Seats oder großen Orten die fokussierte Qualitätssicherung für Illinois abgeschlossen sein wird – nach fast genau zehn Jahren. Hoffentlich hat Benutzer:Minderbinder schon die Orden gerichtet (und poliert!)

Seit vielen Jahren gehört die Liste aktiver Generale und Admirale der Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu einer von mir beobachteten Seite. Diese Liste wird seit längerem von Benutzer:HerrSonderbar auf dem laufenden gehalten, was einwandfrei klappt. Was aber gar nicht mehr so richtig klappt, das ist die Anlage der zugehörigen Personenartikel und deren Pflege. Die Leute bleiben ja nicht ewig aktive Generale.

Die Liste enthält üblicherweise Links zu 41 Artikeln über Vier-Sterne-Generäle und -Admiräle im aktiven Dienst, und da es sich um die wichtigsten Generäle eines nicht gerade unbedeutenden Staates handelt, sollten diese eigentlich alle blau sein. In der englischen Sprachversion ist das auch so. Hierzupedia hat es immer mal wieder Rotlinks in dieser Liste gegeben, vor allem nach der Neubesetzung vakanter Stellen. Aber 29 Rotlinks von 41 insgesamt? Zwei Drittel Rotlinks sind zuviel, vor allem, wenn darunter solche sind wie COMUSAFE Tod D. Wolters, CSAF David L. Goldfein oder COMPACFLT John C. Aquilino. Oder ex-COMFORSCOM Robert B. Abrams, der im Februar vom Senat als Kommandeur von UNC und damit für den 38. Breitengrad zuständig bestätigt wurde. (Manch einer wird sich fragen, warum die diversen Akkronyme hier nicht erläutert werden, aber warum sollte es dem geneigten Kurierleser anders ergehen, als dem gemeinen Wikipedialeser, dessen Suchanfrage ebenso ins Rote führt?)

Wer also Zeit hat und sich mit Personenartikeln zu amerikanischen Generälen befassen mag, der macht damit gleich zwei (bei Admirälen sogar drei) Fachbereiche glücklich: Portal:Vereinigte Staaten, Portal:Militär und allfällig Portal:Schifffahrt. Und letztlich ist das ein Dauerjob, weil im Jahresdurchschnitt etwa sieben Posten neubesetzt werden, und unter dem Trumpeldeer ist mehr Lametta Fluktuation.

Dem WikiProjekt Vereinigte Staaten stehen drei langjährige Indikatoren zur Einschätzung der Aktivität zur Verfügung, zum einen die quantitative Auswertung der vorhandenen Artikel und der auf Benutzer:Sebmol/Gebraucht deklarierten Artiel unterhalb der Kategorie:Politik (Vereinigte Staaten). Hier zeigt sich allerdings, daß in den letzten Jahren über die Außenbeziehungen immer wieder einmal Irrläufer in diesen Kategorienast geraten sind. Der Rückgang der insgesamt vorhandenen Artikel von 25.321 Seiten am 1. April 2018 auf 25.191 Artikel am 3. April 2019 ist dementsprechend nicht die Folge exzessiver Löschorgien, sondern die Folge von Korrekturen bei der Zuordnung von Unterkategorien, und auch der Rückgang von 4492 auf 4413 Artikel ist unrealistisch, vor allem, wenn man berücksichtigt, daß 155 Mitglieder des US-Repräsentantenhauses noch keinen Artikel haben (die US-Senatoren sind hingegen vollständig angelegt). Dieser Indikator ist zumindest in diesem Jahr wenig aussagekräftig.

Zwangsläufig direkter bezogen auf das Territorium des Vereinigten Staaten und somit weniger anfällig für Störungen ist die Auswertung der Rotlinks in Ortsartikeln via Benutzer:Matthiasb/Gebraucht. Zum 3. April 2019 gibt es 10.237 Ortsartikel, gegenüber 9885 am 1. April 2018. (Dieser Anstieg um 352 liegt höher als die Anzahl der nach dem 1. April 2018 angelegten 289 Artikel, die PetScan ausweist. Diese Differenz entsteht vermutlich durch Artikelimporte; solche Artikel sind zwar nach dem Stichtag entstanden, haben aber einen älteren Zeitstempel für die älteste Version.) Viele dieser Ortsartikel betreffen übrigens Maine, wo fleißig Artikel angelegt werden. Die Zahl der im Rahmen aller amerikanischen Ortsartikel fehlenden verlinkten Artikel beläuft sich nun auf 7688 Artikel, gegenüber 7352 im Jahr 2018 und 7237 im Jahr 2017. Daß die Zahl fehlender Artikel steigt, obwohl neue Artikel geschrieben werden, ist kein Widerspruch. Tatsächlich enthalten neue Ortsartikel immer einige Rotlinks, zumindest wenn man der Regel folgt, daß zu verlinkende (relevante) Objekte auch dann verlinkt werden, wenn der Link noch rot ist. (Bei der Zählung der rotverlinkten Artkel werden von mir Artikel nicht berücksichtigt, die weniger als viermal verlinkt sind, um den Einfluß von systematischen Listen auszugleichen.)

Außerdem sind die Zahlen rund um das National Register of Historic Places ein wichtiger Indikator. Die auf Basis von Bundesstaaten gegliederten Listen der National Historic Landmarks existieren inzwischen für 43 (von 50) Bundesstaaten sowie für Washington D.C und Puerto Rico, wobei einige noch nicht nach dem angestrebten Standard formatiert sind, und in dem einen oder anderen Bundesstaat wurde die Liste seit ihrer Anlage nicht regelmäßig aktualisiert. Artikel zu National Historic Landmarks haben wir in allen Bundesstaaten (außer Delaware und North Dakota) sowie in Washington D.C. und Puerto Rico, die meisten in Massachusetts (118), gefolgt von New York (96). Von den 89 National Historic Sites benötigen 47 noch einen Artikel. Fast vollständig sind die National Monuments – hier fehlen noch sechs von 130. Die National Memorials sind vollständig mit Artikeln versehen. Insgesamt 34 Artikel sind vorhanden zu National Historical Parks und National Battlefields, insbesondere bei den Schlachtfeldern gibt es noch einiges zu tun.

Anzahl der NRHP-Einträge pro Quadratmeile in den Lower 48.

Bei den allgemeinen Listen der Einträge in das National Register of Historic Places, die in der Regel auf Basis der 3144 Countys bzw. vergleichbaren Einheiten angelegt werden, hat sich die Gesamtzahl der Listen nur minimal von 1089 auf 1097 erhöht. Die Zahl der Artikel zu einzelnen Denkmälern im NRHP am 3. April 2019 betrug 1482. Die Zahl der roten Links, die außer in den Countylisten noch in mindestens einem weiteren Artikel gesetzt sind, erhöhte sich von 3063 auf 3071 nur minimal (die Zahl der ausgewertete Seiten von 3020 auf 3139). Dies spiegelt einerseits die Verlangsamung bei der Erstellung oder Verbesserung der Ortsartikel wider, andererseits die nur geringe Steigerung bei der Gesamtzahl der Listen. Die oben genannte erhöhte Aktivität in Maine wirkt sich deswegen kaum aus, weil es an den Gegenstücken fehlt – bisher gibt es nur für drei der 16 Countys in Maine NRHP-Listen. Insgesamt zu schreiben sind übrigens noch über 85.000 Artikel, und es kommen sowieso jede Woche zwanzig Neueinträge dazu – das Wikipedia:WikiProjekt National Register of Historic Places braucht also auch weiterhin engagierte Mitarbeiter.

Wie hat sich das WikiProjekt Vereinigte Staaten also entwickelt, abgesehen von der durch Trump ausgelösten allgemeinen Aversion, Artikel zu Amerika zu schreiben und abgesehen von der methodisch zutiefst verstörenden Sperre von Janneman, deren Erklärung durch die WMF alles andere als zufriedenstellend war und dessen Abwesenheit wir vor allem im Bereich der amerikanischen Literatur spüren? Es ist sicher nicht besser geworden. Mit 20 bis 30 neuen Artikeln am Tag jammert das Projekt vielleicht auf hohem Niveau, aber das ist nur noch die Hälfte dessen, was hier 2010 oder so üblich war. Und: Traditionell kommt ein großer Teil davon aus dem Film- und Musikbereich. Selbst der Sport ist zur Lame Duck geworden – auffällig ist hier besonders das fast völlige Fehlen von neuen Artikeln aus den Amerika-spezifischen Sportarten Football und Baseball. Die Gefühle des Berichterstatters sind deswegen gemischt. Er setzt darauf, daß in einem der größten Länderprojekte noch immer Jedermann irgendeine Nische finden und au(f/s)bauen kann. Auf geht’s! MaB 4.4.

Technische Wünsche: Beta-Funktion „Vorschau von Einzelnachweisen“ ist da

Vorschau von Einzelnachweisen – jetzt als Beta-Funktion hier auf der deutschsprachigen Wikipedia.
mehr Infos
testen
Bitte beachten: Zum Testen müssen ggf. ein paar zusätzliche Einstellungen vorgenommen werden.
Zum Vergleich: Seitenvorschaubilder

Das Problem #1 aus der Umfrage Technische Wünsche 2017 hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Seit heute kann eine erste Fassung der umgesetzten Funktion getestet werden. Alle sind herzlich eingeladen, sich an der Beta-Phase zu beteiligen und Feedback zu geben.

Das Problem, das in der Umfrage Technische Wünsche 2017 die meisten Stimmen bekommen hatte, war folgendes: Wenn man sich beim Lesen eines Artikels eine Fußnote anschauen möchte, so muss man dafür nach unten auf die Seite springen und wird dadurch aus dem Lesefluss gerissen. Es wurde also gewünscht, bereits im Artikel eine Vorschau der Fußnote zu erhalten.

Eine erste Fassung einer solchen Vorschau wurde nun im Projekt Technische Wünsche entwickelt, mit Unterstützung durch das Reading Web Team der Wikimedia Foundation. Bei der WMF wurde auch das Design entwickelt, da die Funktion auf den Seitenvorschaubildern (Page Previews) auf verlinkte Artikel aufbaut, welche hier in der Wikipedia standardmäßig bereits für nicht angemeldete Benutzer aktiviert sind. So haben beide Vorschauen ein vergleichbares Aussehen und Verhalten, egal ob man mit der Maus über den Link zu einem Artikel oder zu einer Fußnote fährt. Orientiert wurde sich außerdem am Helferlein Reference Tooltips, welches in vielen Wikis zum Einsatz kommt und hierzuwiki Fußnoten-Tooltip heißt.

Tests mit Lesenden haben gezeigt, dass es hilft, die Vertrauenswürdigkeit einer Quelle schnell einzuschätzen, wenn man auf einen Blick deutlich sieht, ob es sich bei einem Einzelnachweis um eine Internetquelle, ein Buch oder etwas anderes handelt, weil beispielsweise Buchquellen als vertrauenswürdiger eingeschätzt werden als Blogbeiträge. Die neue Funktion zeigt darum oben im Vorschaufensterchen die Art der Quelle in Form von Text und Icon an. Mehr Informationen zur Funktion, beispielsweise, wie die Art einer Quelle definiert wird, sind auf der Seite des Projekts zu finden.

Die erste Fassung mit den grundlegenden Elementen der Vorschaufunktion ist jetzt als Beta-Funktion auf zwei Wikipedien verfügbar: Neben der deutschsprachigen Wikipedia wird die Funktion auch in der arabischsprachigen Wikipedia bereitgestellt. So soll wie üblich frühzeitig herausgefunden werden, ob die Funktion auch für Wikis gut funktioniert, in denen die Schreibrichtung rechts nach links ist. Weitere Wikis folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Alle sind herzlich eingeladen, diese erste Fassung der Funktion zu testen und Feedback zu geben. Jedes Feedback hilft dem Projektteam, die Vorschauen gut weiterzuentwickeln. Zum Testen muss die Funktion in den persönlichen Einstellungen (unter Beta-Funktionen) aktiviert werden. Dabei ist zu beachten, dass Seitenvorschaubilder aktiviert sein müssen (unter Leseeinstellungen). Zum Testen müssen außerdem Navigation Popups deaktiviert sein. Den Fußnoten-Tooltip sollte man ebenfalls deaktivieren, um keine doppelten Vorschauen angezeigt zu bekommen.

Alle Rückmeldungen, Fragen usw. sind auf der Diskussionsseite des Wunsches willkommen. Schon jetzt Danke an alle, die sich die Zeit nehmen, die Funktion zu testen und zu kommentieren. -- js (wmde), 4.4.

PS: Wer künftig direkt über Änderungen aus dem Projekt Technische Wünsche informiert werden möchte, kann sich auf dem Newsletter Technische Wünsche eintragen.

Ahoihoi. Wo kommen all’ unsere schönen Sachen her?

Seemannsmission Altona vom Hafen aus

Ahoi! Etwa 90 % des Welthandels werden über die Handelsschiffahrt abgewickelt. Unsere Smartphones, unsere Rechner, die Rohstoffe für selbige – sie alle kommen per Schiff. Was aber passiert währenddessen? Wie sieht der Alltag im Jahre 2019 auf einem Containerschiff aus, das für eine der fünf großen Reedereien dieser Welt aus Asien bis nach Deutschland kommt? Wie leben die Seeleute an Bord? Unter welchen Arbeitsbedingungen arbeiten sie? Und warum ist es ein großer Fortschritt, dass sie mittlerweile eine 80-Stunden-Woche in ihren Arbeitsverträgen stehen haben? Diesen Fragen werden wir vom 26. bis 28. April in Hamburg nachgehen.

In Kooperation mit der Deutschen Seemannsmission und dem Seemannsclub Duckdalben verbringen wir ein Wochenende im Hamburger Containerhafen. Es beginnt in der Seemannsmission Altona in der Großen Elbstraße nahe der Landungsbrücken, wo uns fachkundige Referenten über die Situation auf den Ozeanen, die Situation der Seeleute und die Bedingungen, unter denen die Seeleute dort arbeiten, einweisen werden. Nicht zuletzt unter der Fragestellung, inwiefern hier deutsches oder europäisches Recht überhaupt noch gilt und zuständig ist. Am nächsten Morgen geht es mit der Barkasse von der Stadtseite aus einmal durch den Containerhafen – Seemannspastor Matthias Ristau erzählt derweil, wie sich der Hafen aus Sicht der Kurzzeitgäste aus den Philippinen, Indien oder Russland darstellt – zum Seemannsclub Duckdalben. Während im Club die Seeleute die wenigen Stunden ihrer Freizeit nutzen, machen wir, was Wikipedianer am besten können: Artikel schreiben und die Quellen konsultieren. Abends findet sich dann hoffentlich eine Gelegenheit, zusammen mit den Seeleuten noch Bier oder Saft zu trinken, bevor wir uns auf die Rückfahrt durch den Hafen begeben.

Nach dem Programmausklang am Sonntag entstehen hoffentlich viele gute Artikel und Bilder für Wikipedia. Wir lernen mehr darüber, unter welchen Bedingungen die Rechner entstehen und dann auch noch Wikipedia den Menschen aus dem Global South vermittelt, die sie dann in den Global South, North, East und West tragen können. Noch sind einige Übernachtungsplätze frei – wie immer freundlicherweise bezuschussbar durch WMDE – und jede Wikipedianerin mehr hilft der Veranstaltung. Wikipedia:Ahoi! -- sp, 03.04.

WikiCon 2019: Aufruf zur Programmgestaltung offiziell gestartet

Die Planungen für die Wikipedia:WikiCon 2019 vom 4. bis 6. Oktober in Wuppertal werden zunehmend konkreter und das Programmteam arbeitet stetig an der Gestaltung des diesjährigen Treffens der Wikipedianer der deutschsprachigen Wikipedia. Der Veranstaltungsort ist bereits seit einiger Zeit ausgewählt und wird in Kürze bekannt gegeben – klar ist jedoch bereits jetzt, dass uns dieser wie in den vergangenen Jahren zahlreiche Freiheiten für die Raumnutzung und Programmgestaltung gibt. Theoretisch ist alles möglich von der Keynote-Veranstaltung für alle Teilnehmer bis zur free speakers corner, vom kleinen informellen Projekttreffen bis zur Podiumsdiskussion.

Nun ist es also an euch: Wir beginnen heute mit dem offiziellen Call for Papers, unserem Aufruf zur Beteiligung mit euren Programmvorschlägen und -einreichungen. Um einen reibungslosen Ablauf der finalen Phase zu ermöglichen, soll der Aufruf bis zum 14. Juli 2019 laufen, damit wir rechtzeitig vor der Veranstaltung das semifinale Programm verkünden können. Natürlich gibt es wie in den vergangenen Jahren auch dieses Jahr Möglichkeiten für spätere Veränderungen und sogar spontane Aktivitäten und Lightning Talks, eine rechtzeitige Einreichung würde uns als Programmteam die Arbeit jedoch deutlich erleichtern.

Das Programm wird nach aktueller Planung der Vorjahre in den Grundzügen entsprechen: Wir planen derzeit einen Programmstart am Freitagnachmittag und werden die Konferenz am frühen Nachmittag am Sonntag beenden. Uns und euch stehen also zwei volle Tage zur Programmgestaltung zur Verfügung. Feste Bestandteile sind neben der Begrüßung und dem Abschluss mindestens eine keynote-Veranstaltung oder eine Podiumsdiskussion sowie die traditionelle Verleihung der WikiEulen durch die WikiEulenAcademy. Für Leute, die bereits am 3. Oktober anreisen (Feiertag in Deutschland) gibt es reichlich Zeit für einen Trip mit der Wuppertaler Schwebebahn, einem Besuch im Von der Heydt-Museum oder der Schwimmoper oder einfach einem Spaziergang durch die Wuppertaler Innenstadt; wir arbeiten zudem an einem Begleitprogramm für die Veranstaltung. Das Konferenzprogramm selbst findet in fünf bis sechs parallelen Strängen statt, für die Räume zur Verfügung stehen werden; reichlich Möglichkeiten also für kreative Ideen. Und auch für das Forum des Freien Wissens wird ausreichend Platz zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf eure Ideen. -- für das Team der WikiCon 2019 AR, 31.3.

Technische Wünsche: Eine Sicherheitsabfrage für die Funktion „kommentarlos zurücksetzen“

Die Sicherheitsabfrage funktioniert wie die Abfrage beim Danken.
Mehr Infos zu diesem Wunsch
Dieser Screenshot stammt vom Betawiki. Die Bezeichnungen der Links sind dort möglicherweise andere als in Wikipedia.
In den Einstellungen kann die Abfrage schon im Vorfeld deaktiviert werden.

„Oft habe ich mich schon verklickt und […] statt dem Link danken den Link kommentarlos zurücksetzen erwischt, was oft zu peinlichen Situationen mit dem vorher bearbeitenden Autor führte, da diese Funktion sofort, ohne Nachfrage ausgeführt wird.“

So lautet eine Problembeschreibung aus der Umfrage Technische Wünsche 2017. Eine Feedbackrunde im vergangenen Jahr zeigte, dass von diesem Problem hierzuwiki viele betroffen sind und dass viele eine Sicherheitsabfrage begrüßen, die vor solchen unangenehmen Situationen bewahrt. Gleichzeitig darf aber all jenen, die gezielt und schnell Vandalismus bekämpfen, die Arbeit nicht unnötig erschwert werden. Darum ist nun geplant, in der deutschsprachigen Wikipedia standardmäßig eine Sicherheitsabfrage für das kommentarlose Zurücksetzen einzuführen, um die Situation für die zahlreichen Menschen, die die Funktion gelegentlich nutzen, zu verbessern. Dies soll am 4. April geschehen.

All jene, die viel und schnell revertieren möchten, können die Abfrage aber in ihren Einstellungen deaktivieren. Dies wird schon ab heute Abend möglich sein.

Für alle anderen Wikis wird übrigens der umgekehrte Weg gewählt: Standardmäßig bekommt niemand eine Sicherheitsabfrage zu sehen, aber wer will, kann sie sich individuell aktivieren. Denn interessanterweise bildet die deutschsprachige Wikipedia international eine Ausnahme: Dadurch, dass man hier die Rechte zum kommentarlosen Zurücksetzen automatisch erhält, wenn man aktiver Sichter wird, gibt es hierzuwiki deutlich mehr Menschen, die kommentarlos zurücksetzen können, als in anderen Wikis, wo man das Rollbackrecht explizit beantragen muss (s. Grafik). Und wer dieses Recht bewusst anfragt, will in der Regel auch schnell rollbacken können, was eine Feedbackrunde auf Meta bestätigt hat.

Mehr Infos zum Wunsch und seinem Hintergrund finden sich auf dieser Seite. Feedback ist wie immer auf der Diskussionsseite des Wunsches willkommen. -- js (wmde), 28.3.

PS: Wer künftig direkt über umgesetzte Wünsche informiert werden möchte, kann sich auf dem Newsletter Technische Wünsche eintragen.

Update: Aufgrund einer Verzögerung in der wöchentlichen Aktualisierung der Mediawiki-Software verschiebt sich die Bereitstellung der Funktion noch um einige Tage. js (wmde), 5.4.

Wiki Loves Earth, 6. Auflage

Ein Laubfrosch kletterte letztes Jahr in Deutschland auf Platz 1.

Im Jahre 2013 fand in der Ukraine zum ersten Mal „Wiki Loves Earth“, ein Fotowettbewerb zu Schutzgebieten, statt. Im folgenden Jahr wurde der Wettbewerb auf weitere Länder ausgedehnt, darunter auch auf Deutschland. Hier war er in den vergangenen fünf Jahren die Wikipedia-Aktion mit den meisten Teilnehmenden. Für 2019 wurden bisher in 33 Ländern lokale Wettbewerbe angekündigt, die deutsche Ausgabe wird, wie üblich, am 1. Mai starten.
Damit Wiki Loves Earth stattfinden kann, werden dringend Menschen gesucht, die sich an der Organisation beteiligen.
Die Vorjury wird ebenfalls Anfang Mai starten. Hier könnt ihr gerne helfen, die besten Bilder für die Jury herauszusuchen.
Wer besonders ambitioniert ist und in der Jurysitzung die besten Bilder küren will, kann sich für die Jury melden. GPSLeo, 28.04

Leider wird immer noch eine grundsätzliche Empfehlung zur Verwendung von Geokoordinaten abgegeben, die ich aus Artenschutzgründen gar nicht unterstützen kann. Es gibt zahlreiche geschützte Pflanzen, deren Bestandsminderung vor allem auch auf Ausgrabungen und Bodenverdichtung - auch durch Phototourismus- zurückzuführen ist. Insbesondere betrifft dies heimische Orchideen. So müssen - um Abpflücken oder Ausgraben zu verhindern- manche Areale mit einem Schutzgitter umgeben werden, was zusätzliche Kosten für die betreuenden Organisationen verursacht, die dann für produktivere Maßnahmen fehlen. Eine Geheimhaltung der genauen Standorte kleinerer und exponierter Bestände z.B. des Frauenschuhs, wird von der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz als wesentlich für den Fortbestand der Art gewertet. Unter der Disk zu Teilnahmebedingungen kann auf Commons weiter diskutiert werden.bd
Nicht nur die Koordinaten sind ein Ärgernis, auch werden wieder Fotos fremder Autoren von Commons auf Facebook benutzt, was angesichts der Nutzungsbedingungen des Fratzenbuches Urheberrechtsverletzungen sind. rr

Erster Edit-a-thon des Bengali-German Community Exchange Program

Schon lange wollte ich internationale Zusammenarbeit über größere Entfernungen onwiki ausprobieren - jetzt ist es soweit: Im gesamten Mai habt ihr die Chance am online Edit-a-thon des Städteaustausch München-Chittagong teilzunehmen. Eine großartige Gelegenheit eine aktive Wikigemeinschaft aus Südostasien kennen zu lernen und mehr über ihr Land und speziell die Stadt Chittagong zu lernen. Schaut auf unserer Metaseite vorbei und tragt Euch in die Teilnehmerliste ein! Kritz, 28.04

Zwei Jahre Förderbarometer

Aus dem Förderbarometer von Wikimedia Deutschland wurde der achte Auswertungszeitraum veröffentlicht. Damit liegen nun die Ergebnisse für zwei Jahre Förderbefragung vor. Neben den strukturierten Antworten gab es auch wieder viel offenes Feedback mit konkreten Fragen und Verbesserungswünschen. Der Förderbarometer ist eine kontinuierliche Befragung zur Förderung, um die verschiedenen Förderprogramme im Sinne der Geförderten aus den Communitys weiter zu verbessern. Vielen Dank an alle, die sich an der Befragung beteiligt haben. Nico (WMDE), 24.04

Wikipedia und die Kartoffeln

In der Sendung vom gestrigen 18. April 2019 der bekannten Latenight-Talkshow Neo Magazin Royale des Satirikers Jan Rainer Böhmermann wurde in der Rubrik Telelupe die Wikipedia – genauer gesagt die hiesige Deutschsprachige Wikipedia – satirisch-kritisch beleuchtet. Insbesondere gingen die Sendungsmacher dabei auf den bestehenden Gender-Gap bei der Autorenverteilung der deutschsprachigen Wikipedia ein. Auch auf die geringe Zahl an (aktiven) Autorinnen und Autoren sowie insbesondere Administratoren im Vergleich zur stetig steigenden Artikelzahl wurde kritisch hingewiesen – nicht, ohne dabei auch ein paar billige Lacher für das Aufzeigen von Benutzernamen hierzuwiki bekannter und verdienter Autoren abzustauben. In weiterer Folge wurde festgestellt, dass wirklich jeder, auch ohne nachgewiesene Fachkenntnisse, Wikipedia-Artikel bearbeiten könne (als Beispiel wurde hier ein weiterer bekannter Administrator genannt, der auf seiner Benutzerseite einen Beruf angegeben hat, der nach Ansicht der Sendungsmacher nicht zum von ihm bearbeiteten Artikelkreis passe).

In einem Einspieler wurde letztlich eine angeblich vor einem halben Jahr eingerichtete „weibliche Wikipedia-Task-Force“ vorgestellt, die verstärkt weibliche Perspektive in Wikipedia-Artikel einbringen solle. Unter der Leitung von Sophie Passmann wurde dann auch ein angeblich konkret von diesem Kollektiv verfasster Artikel präsentiert, nämlich jener über den umgangssprachlichen Begriff Kartoffel für Menschen deutschen Aussehens oder Herkunft. Löschantrag wurde auf den Artikel zwar bislang noch keiner gestellt, aber ein Belege-fehlen-Baustein befindet sich bereits im – kurz nach dem Erscheinen der Sendung erheblich überarbeiteten – Artikel. Die ganze Sendung ist übrigens hier im Webauftritt des ZDF abrufbar. Plani, 19.04.

Trainingsangebot zum Umgang mit Konflikten

Über verschiedene Wege hatte das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland im vergangenen Jahr der Wunsch nach Trainings für den Umgang mit Konflikten erreicht. Aus diesem Grund gab es Ende 2018 zwei Pilotworkshops zu diesem Thema. Aufbauend auf dem dort erhaltenen Feedback und aufgrund des Wunsches nach weiteren Trainingsangeboten werden im Mai 2019 zwei weitere Trainingsworkshops stattfinden. Am 4. und 5. Mai in Hannover sowie am 11. und 12. Mai in München. Alle Informationen zu diesen Trainings sowie zur Übernahme von Reisekosten durch die Wikimedia-Chapter gibt es auf der Projektseite. Die beiden Workshops werden inhaltlich sehr ähnlich zu den bereits durchgeführten Pilotworkshops sein, eine Teilnahme lohnt sich nur dann, wenn die beiden Pilotworkshops nicht bereits besucht wurden. sandro (wmde), 18.04.

AKL im Bauhaus-Jahr teilweise frei zugänglich

Der Verlag DeGruyter stellt bis zum Ende des Jahres mehr als 1000 Einträge über Dozentinnen und Dozenten und Absolventinnen und Absolventen des Bauhauses aus dem Allgemeinen Künstlerlexikon (AKL) vorübergehend zum freien Abruf zur Verfügung. Man kann direkt auf der Einstiegsseite in dem Formular in der linken Sidebar die Datenbank durchsuchen und dann beispielsweise den Artikel über Wasily Kandinsky finden und lesen. Außerdem seien noch 500 weitere Einträge über verschiedene Künstlerinnen und Künstler freigeschaltet worden, heißt es in der Pressemitteilung – welche das sind, wird leider nicht mitgeteilt, man muss sich also überraschen lassen, ob die Markierung „freier Zugang“ in der Trefferliste neben dem Eintrag steht. (A, 16.4.)

Die Auswirkungen des Klarnamensgesetzes auf die Wikipedia

Unter dem Orwellschen Titel „Bundesgesetz über Sorgfalt und Verantwortung im Netz“ kündigte die österreichische Bundesregierung ein Gesetz zur „Ausweispflicht im Internet“ an. Vorgestellt wurde dieses Vorhaben in den Fernsehnachrichten durch eine mit Jähzorn, aber wenig technischer Sachkenntnis ausgestattete Person. Mittlerweile wurde der bereits vom Ministerrat verabschiedete Gesetzesentwurf veröffentlicht. Ein Blick in den Entwurf zeigt mehrere Anforderungen, die für die Wikipedia nur mit Änderungen der Projektgrundsätze erfüllbar sind.

Aufgrund seines Umfangs ist dieser Beitrag in voller Länge hier zu lesen. LH, 16.04.19

GLAM on Tour Parkanlage Sanssouci

Die Parkanlage Sanssouci von oben

GLAM on Tour ist nun schon vielen bekannt. Es geht darum Institutionen gut und immer besser kennenzulernen. Meist geht es in Museen, Schlösser und Archive. Diesesmal etwas anderes. Die Parkanlage Sanssouci öffnet für uns Wikimedianer ihre Tore, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gewährt uns Einblicke, wieder beispielsweise durch Archivmaterial, aber diesesmal bleiben wir nicht in den Räumen, sondern es geht in ausgewählte Bereiche der weiten Parkanlagen. Ja man sollte da in Mehrzahl sprechen, zu unterschiedlich sind die Epochen in denen immer wieder weitere Teile entstanden sind. Die Bereichsleiter zeigen uns ihre Lieblingsbereiche. GLAM on Tour Parkanlage Sanssouci Die Besonderheit wird an diesem Wochende Freitag 21. bis Sonntag 23. Juni 2019 sein, dass die erstellten Bilddateien eine offizielle Freigabe der SPSG haben werden, dies ist eine Ausnahme. Wir freuen uns auf Wikipedianer aus nah und fern. Zusätzlich gibt es schon am 12. Mai 2019 einen Fototermin bei der jährlichen Veranstaltung: Das „Ausfahren“ der Orangeriepflanzen. Dabei können Berlin/Brandenburger Wikimedia-Fotografen Einsatz zeigen und dieses Event dokumentieren. Wir danken der SPSG für ihre Einladung und die besondere Genehmigung für die zuerstellenden Fotodateien. Beachtet bitte den schon sehr frühen Termin für die verbindlichen Anmeldungen bis Montag, 29.04.2019, 12.00 Uhr.Bo, 15.4.

Technische Wünsche: Veränderungen an der Erweiterten Suchoberfläche

Eine von mehreren kleinen Verbesserungen an der Erweiterten Suchoberfläche: Die Auswahl der Namensräume ist nun standardmäßig eingeklappt.

In der Erweiterten Suchoberfläche wurden in den vergangenen Wochen einige kleinere Änderungen durchgeführt. Beispielsweise ist die Auswahl der Namensräume nun standardmäßig eingeklappt. Dadurch wird die Suchoberfläche verkleinert und es sollen Ladezeiten verkürzt und die weiteren Suchoptionen besser sichtbar werden. Diese und andere Änderungen sind auf der Infoseite zur Erweiterten Suchoberfläche beschrieben. js (wmde), 15.4.

Wiki für alle

Nichts Geringeres als die Abschaffung der Pflicht zum generischen Maskulinum in der deutschsprachigen Wikipedia ist die Forderung der seit Anfang April laufenden Change.org-Petition „#wikifueralle“. Initiiert hat sie die Science-Fiction-Autorin und Wikipedia-Nutzerin Theresa Hannig. Die Petition hat nicht nur die Erhöhung der Repräsentanz von Frauen* und nicht-binären Menschen in den Artikeln, sondern auch in der Autor*innenschaft zum Ziel. „Wir sollten […] mehr Frauen und nicht-binäre Menschen dazu motivieren, sich aktiv in die Gestaltung der Enzyklopädie einzubringen und die Autor*innen-Statistik der Realität anzugleichen“, fordert Initiatorin Hannig. Darüber hinaus sollen auch Entscheidungsprozesse, etwa zur Löschung von Artikeln, demokratisiert werden. Mit der Petition gehen die Meinungsbilder „Nennung des Geschlechts in Personenlisten“ und „Geschlechtergerechte Sprache“ einher, die sich derzeit noch in der Vorbereitung finden. 13.4.19

Kurz-URLs erzeugen ist ab heute möglich

Mit Hilfe eines Services auf Meta können ab heute Kurz-URLs aller Seiten erzeugt werden, die von der Wikimedia Foundation betrieben werden. Die erzeugten URLs folgen dem Format w.wiki/, gefolgt von einer Buchstaben- und Zeichenfolge: beispielsweise w.wiki/3 als Weiterleitung auf wikimedia.org. Hier sind die Dokumentation mit ausführlichen Infos sowie die Ankündigung der Funktion (auf Englisch). js (wmde), 11.4.

Das wurde auch Zeit …

dass die Fördersperre veröffentlicht wurde. Vielleicht wurde es angekündigt, vielleicht habe ich es übersehen, vielleicht … Seit Jahren kenn ich die Nicknames von zwei Benutzern, die keine Förderung mehr erhalten. So kann man diese Problemuser durch kein Besuch von durch Wikimedia Deutschland geförderten Veranstaltungen oder Räumen von der Community fernhalten. Das Toxic users There are users in the community who have a reputation for creating good content, and for being incredibly toxic personalities kein Geld von WMDE erhalten, find ich völlig in Ordnung. Aber: Es gibt einige Abers, die hab ich nur noch nicht durchdacht, deshalb hier nicht beschrieben. Nun diskutiert mal schön ein lächelnder Smiley  nf, 8.4.

WikiDACH 2019 und 17. Fotoworkshop Report

Das Barcamp WikiDACH ist ein jährliches Treffen von Leuten, die in der Wikipedia oder anderen Projekten des Freien Wissens aktiv sind. Beim Fotoworkshop treffen sich Fotografen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Am Wochenende 23./24. März 2019 traf sich eine Truppe als Gäste der GfK in Nürnberg. DACH steht für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die 50 Leute kamen unter anderem aus Hamburg, Niederösterreich, Fürth oder Berlin und nahmen eine Etage mit Scrum-Räumen in Beschlag. Samstag früh wurde das Programm für den Tag zusammengestellt. Es gab zum Beispiel ein Seminar zu den Offenen Naturführern, einen Erfahrungsaustausch zur Darstellung kleiner Staaten in der Wikipedia und einen Vortrag zu Stadtwikis am Beispiel des FürthWikis, eines der aktivsten Stadtwikis Europas. Die Fotografen lernten, mit einem Lichtzelt zu fotografieren und unternahmen einen Ausflug mit einer 5 kg schweren Fotodrohne. Nach dem von der GfK spendierten Mittagessen ging es am Nachmittag in die zweite Runde. Abends fanden selbst organisierte Stadtführungen in Fürth und Nürnberg statt. Am Sonntagmorgen wurde wieder der Tag geplant. Es gab unter anderem ein Seminar zur Übertragung von Abbildungen aus wissenschaftlichen Publikationen in die Wikipedia und eine Einführung in die um Datenbankfunktionen erweiterte Wiki-Software Sematic MediaWiki. Die Nürnberger Nachrichten waren zu Gast, was in einem Zeitungsartikel mündete. Nicht alle Fakten im Artikel waren korrekt. Die Wikipedianer fragten sich augenzwinkernd, wo in der Zeitung der Button zum Bearbeiten und Korrigieren des Artikels sei. Am Sonntagnachmittag räumten die 50 Teilnehmenden (darunter acht Frauen) ihr Zeug zusammen und verstreuten sich wieder in alle Winkel des deutschen Sprachraums. Die Folien einiger der 15 Sessions kann man nachlesen.S. W., 7.4.

Publikums- u. Reviewpreis des 30. Schreibwettbewerbs

Der Schreibwettbewerb feiert einen runden Geburtstag, er wird 30! Noch ein Grund mehr, sich die – wie immer – herausragenden Artikel noch etwas genauer zu Gemüte zu führen, mit denen uns die Autorinnen und Autoren der diesjährigen Frühlingsausgabe beglückt haben. Unter anderem erfährt der geneigte Leser etwas zur Darmflora von Bienen und zur Architekturgeschichte Berlins, während er sein Wissen zu gleich zwei sportlichen Weltmeistern mehrt und sich zu einer zentralen Figur der Legende um Robin Hood weiterbildet. Im Rahmen des Publikumspreises ist es anschließend die sprichwörtliche Qual der Wahl, welcher Beitrag nun ganz besonders gefällt. Die Stimmabgabe (drei, nicht gehäufelt) erfolgt wie immer per E-Mail. Darüber hinaus sind die Autorinnen und Autoren aufgerufen, sich am Reviewpreis zu beteiligen. ɦ, 6.04.

Update zur geplanten Danken-Studie

Wie im Kurier am 11.12.2018 angekündigt, soll die Danken-Funktion und ihre Effekte in der deutschsprachigen Wikipedia (neben der polnischsprachigen, arabischsprachigen und persischem Wikipedia) näher untersucht werden. Näheres zu den Anfängen der Studie, den Initiatoren rund um die NGO Civil Servant und der Herangehensweise finden sich auf der Projektseite im Neulingsportal. Um Freiwillige zu finden, die an der Studie teilnehmen möchten, wird voraussichtlich in der Zeit vom 29.4.2019 bis 13.5.2019 ein Banner in der deutschsprachigen Wikipedia zu sehen sein. Die Entwürfe zu den Bannern (die parallel auch in der polnischsprachigen, persischen und arabischsprachigen Wikipedia gezeigt werden) finden sich auf der Projektseite. Ebenfalls findet ihr dort einen aktualisierten Zeitplan. Über weitere Schritte und mögliche Ergebnisse werden wir im Neulingsportal und hier im Kurier informieren. MH (WMDE), 5.4.

Nützlich nach 40 Jahren – Kleine Freuden (32)

Die Rogalin nach dem Crash

Beim Überfliegen der Artikelliste des Miniaturenwettbewerbs ließ mich ein Lemma stutzen. Rogalin (Schiff)? Die Rogalin, war da nicht was? Genau: An einem Abend im September 1979 wartete ich in Danzig auf diese Autofähre, die mich nach Helsinki bringen sollte. Vergeblich, denn sie war unterwegs mit einem niederländischen Tanker kollidiert. Auf einem Ersatzschiff ging es am nächsten Tag nach Stockholm. Dort lag die Rogalin inzwischen am Polferries-Kai. Und war da nicht noch ein Foto in meiner eingestaubten Diasammmlung? Weil der Artikel diese Kollision brav erwähnt, enthält er nun auch ein fast genau 40 Jahre altes passendes Bild. Gut zu erkennen, was damals passiert ist. Nur von den „leichten Beschädigungen“, wie es im deutschen Artikel hieß, habe ich das „leichte“ gestrichen. Aa, 2.4. (zu weiteren kleinen Freuden, der Kurierserie zum Mitmachen)

„Was Wikipedia nicht ist“ erweitert

Eine kleine Sensation darf man es schon nennen, wenn eine zentrale Regelseite in der Wikipedia wesentlich verändert wird. „Was Wikipedia nicht ist“ dürfte demnächst um den Punkt „… ist kein Ponyhof“ erweitert werden. Damit wird der seit Jahren empfundenen Realität der Online-Enzyklopädie Rechnung getragen.

Die dazugehörige Diskussion, die es in die Galaktische Klasse geschafft hat, wütete genau ein Jahr. Dabei ging es weniger um die Sache als um die Bezeichnung: Größter Konkurrenz für den Ponyhof war das Mädchenpensionat. Ein Benutzer, der die ehrende Vorlage „Klaus-Kinski-Preis für enzyklopädische Kommunikation“ auf Benutzerseiten verteilt, erklärte dies so: Es solle eben der Gender-Aspekt mit berücksichtigt werden. Weitere Anwärter für „Was Wikipedia nicht ist“ waren die Blumenwiese, die Waldorfschule und das Wunschkonzert.

Vor der offiziellen Änderung der Regelseite müssen allerdings noch zahlreiche Vandalismusmeldungen sowie drei Schiedsgerichtsanfragen aus der Diskussion abgehandelt werden. Dies dürfte knappe 24 Stunden in Anspruch nehmen. Z., 1.4.