Baltijsk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2023 um 07:37 Uhr durch GregorHelms (Diskussion | Beiträge) (Söhne und Töchter der Stadt: akt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt
Baltijsk
Pillau

Балтийск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Baltijsk
Bürgermeister Maxim Leonidowitsch Brytschuk
Erste Erwähnung 1430
Frühere Namen Pillau (bis 1946)
Stadt seit 1725
Fläche 49 km²
Bevölkerung 26.796 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte 547 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 10 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40145
Postleitzahl 238520–238528
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 405 000
Website балтийск39.рф
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 19° 55′ OKoordinaten: 54° 39′ 0″ N, 19° 55′ 0″ O
Baltijsk (Europäisches Russland)
Baltijsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Baltijsk (Oblast Kaliningrad)
Baltijsk (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad
Liste der Städte in Russland
Baltijsk von heute, Luftaufnahme

Baltijsk (russisch Балтийск), deutsch Pillau (litauisch Piliava), ist eine Stadt an der Ostsee. Sie liegt in der russischen Oblast Kaliningrad, einer Russland westlich vorgelagerten Exklave, und ist der Vorhafen von Kaliningrad, dem früheren Königsberg (Preußen). Die Stadt hat 26.796 Einwohner (Stand: 1. Oktober 2021)[1] und ist Verwaltungssitz des Stadtkreises Baltijsk.

Die Stadt gehörte bis 1945 zu Ostpreußen, lag bis 1939 im Landkreis Fischhausen und nach dessen anschließendem Aufgehen im Landkreis Samland in diesem.

Geographische Lage

Baltijsk liegt an der Nordseite des Pillauer Tiefs, das die Frische Nehrung vom Samland trennt, auf einer Höhe von drei Metern über dem Meeresspiegel.[2] Es ist zugleich südlichster Ort der Bernsteinküste. Über Land ist Kaliningrad etwa 60 Kilometer entfernt. Die Stadt ist heute die westlichste russisch besiedelte Stadt.

Geschichte

Die überlieferte Chronik von Pillau[3] reicht bis ins Jahr 1370 zurück, als die Schlacht bei Rudau stattfand. Vor der Auseinandersetzung soll der Deutsche Orden sein Heer vor Pillau versammelt haben.

Urkundlich wird 1430 erstmals eine Siedlung namens Pilen (Alt Pillau) erwähnt. Der historische Name Pillau geht auf prußisch „pile, pille, pils“ (Festung, Burg) zurück[4]. Der Ort gewann entscheidend an Bedeutung, als schwere Stürme 1479 und 1510 die Frische Nehrung durchbrachen und eine schiffbare Rinne schufen, genannt „Das Gatt“[5]. Dadurch konnte sich Pillau später zu einer strategisch wichtigen Hafenstadt entwickeln.

Festung Pillau

Festung Pillau

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges landete am 6. Juli 1626 der schwedische König Gustav Adolf mit einer Flotte von 37 Schiffen in Pillau, das anschließend von Schweden zehn Jahre lang besetzt blieb und zur Festung Pillau ausgebaut wurde. Während der Schwedenzeit vergrößerte sich der Ort, er erhielt eine erste Kirche aus Holz. In den 1650er Jahren verstärkte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Festung und legte in Pillau einen brandenburgischen Kriegshafen an. Dadurch stieg die Bevölkerung erneut, im Einzugsgebiet der Festung siedelten sich Lotsen, Händler und ehemalige Offiziere an. 1660 wurde die Holzkirche durch einen Steinbau ersetzt, der eine Orgel erhielt.

König Friedrich Wilhelm I. verlieh Pillau am 18. Januar 1725 das Stadtrecht.[6] Im Siebenjährigen Krieg standen Stadt und Festung in den Jahren von 1758 bis 1762 unter russischer Besatzung. Von 1791 bis 1805 wurde unter der Leitung von Paul von Gonzenbach die Festung wiederhergestellt. Der Umbau kostete 645 000 Taler.[7]

Im Vierten Koalitionskrieg belagerten französische Truppen 1807 Pillau vergeblich, so dass die Festung durch den Tilsiter Frieden für Preußen erhalten blieb. Infolge des französisch-preußischen Bündnisses gegen Russland musste die Festung im Sommer 1812 ein französisches Besatzungskontingent von 1200 Mann unter Oberst Castella de Berlens aufnehmen. Als Ostpreußen sich Anfang 1813 gegen Napoleon erhob und russische Truppen vor Pillau erschienen, gelang es dem Kommandanten des preußischen Kontingentes, die Franzosen am 8. Februar 1813 zum kampflosen Abzug zu bewegen, um die Einnahme der Festung durch die Russen zu verhindern. Im Jahr 1905 bestand die Garnison aus einem Infanteriebataillon Nr. 43 und aus einem Bataillon Fußartillerie Nr. 2.[8]

Pillau im Norddeutschen Bund (1867–1871)

Postamt Pillau (um 1900)
Leuchtturm Baltijsk,
Künstler Vyacheslav Ovchinnikovd

Durch den Zusammenschluss im Norddeutschen Bund 1867 wurde aus der Pillauer Postexpedition mit der Reichsgründung 1871 und nachfolgender Neustrukturierung des Postbetriebs der Reichspost ab 5. Januar 1875 ein Postamt II. Klasse mit einem Postmeister. In seiner Funktion war er der Oberpostdirektion in Königsberg, mit seiner Zuständigkeit für Ostpreußen, unterstellt.

Amtsbezirk Festung Pillau (1885–1903)

Am 2. Juli 1885 wurde aus dem Gutsbezirk Pillau, Festung, der bisher zum Amtsbezirk Alt Pillau gehörte, der neue Amtsbezirk „Festung Pillau“ gebildet.[9] Er bestand lediglich aus diesem einen Gutsbezirk und gehörte zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Seit am 30. März 1903 der Gutsbezirk Pillau, Festung, in die Stadtgemeinde Pillau eingegliedert wurde, gab es den Amtsbezirk „Festung Pillau“ nicht mehr.

Industrialisierung

Hafen Pillau (1927)

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts brachte die Industrialisierung neuen Aufschwung für die Stadt. Die in Pillau niedergelassenen Reeder verfügten 1848 über acht Handelsschiffe.[10] Eine Eisenbahnstrecke verband die Stadt ab 1865 mit Königsberg, der Hafen wurde zwischen 1876 und 1889 erheblich erweitert.[11][12] Bis 1945 bestand ein Bahnbetriebswerk der Deutschen Reichsbahn in Pillau.[13] Durch den Bau einer großen Kaserne wurde der Marinestandort weiter aufgewertet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde bei Pillau der Königsberger Seekanal durch das Haff fertiggestellt, der auch im Winter offengehalten werden konnte. Dadurch blieben fortan die Häfen Königsberg, Elbing und Braunsberg das ganze Jahr in Betrieb. Nach der Eingemeindung Alt-Pillaus und der Festung Pillau in die Stadt im Jahr 1902 wuchs die Bevölkerungszahl auf über 7000 an. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Pillau drei evangelische Kirchen, eine Realschule, eine Navigationsschule und ein Amtsgericht.[8] 1937 kamen weitere Gemeinden hinzu, so dass Pillau zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 12.000 Einwohner hatte.

Zweiter Weltkrieg

Flüchtlinge im Hafen (Januar 1945)

Im Zweiten Weltkrieg sollte der Marinestandort Pillau große Bedeutung erlangen. Schon 1933 war Pillau im Zuge der Aufrüstung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Heimathafen einer Minensuchflottille geworden. Neue Hafenbecken wurden als Liegeplätze für Kreuzer gebaut. 1939 kam ein Seefliegerhorst hinzu und ein Jahr später wurde die 1. Unterseebootslehrdivision dort stationiert. Zum Ende des Krieges wurden über Pillau die ersten Flüchtlingstransporte abgewickelt. Am 5. Februar 1945 richtete ein erster sowjetischer Fliegerangriff große Schäden an. Insgesamt verließen von Ende Januar 1945 bis 18. April mehr als 450.000 Flüchtlinge mit Schiffen den Hafen von Pillau. Sehr viele Flüchtlinge starben im Zeitraum Januar bis März 1945 in Pillau.[14] Mit einsetzenden Häuserkämpfen in der Stadt am 24. April wurden die Hafenanlagen gesprengt. Tote des Zweiten Weltkriegs sind in der Deutschen Kriegsgräberstätte Baltijsk beigesetzt.

Denkmal des Großen Kurfürsten

Denkmal des Großen Kurfürsten

Vor dem Leuchtturm Pillau wurde 1913 das Denkmal für Kurfürst Friedrich Wilhelm eingeweiht.

Nachkriegszeit

Am 25. April 1945 eroberte die Rote Armee Pillau als letzte ostpreußische Stadt und stellte es, wie das gesamte nördliche Ostpreußen, unter die Verwaltung der Sowjetunion. Das Potsdamer Abkommen bestätigte dies im August 1945. Pillau wurde am 27. November 1946 in Baltijsk umbenannt[15] (Bedeutung etwa Baltische Stadt bzw. Ostseestadt) und wurde der Hauptstützpunkt der Baltischen Flotte. Die Einwohnerzahl der Stadt wurde 1944 bis 1947 durch Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung nahezu auf Null reduziert und stieg nur langsam wieder durch den Zuzug von Neubürgern aus Zentralrussland, der Gegend des heutigen Föderationskreises Wolga und Weißrusslands. Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion war Baltijsk ein innerhalb des gesperrten Kaliningrader Gebietes besonders abgeschottetes militärisches Sperrgebiet.

Dies lockerte sich erst allmählich nach der Öffnung der Oblast. In dieser Zeit wurden in Baltijsk eine russisch-orthodoxe Kirche eröffnet und jeweils ein markantes Denkmal des Zaren Peter I., genannt „der Große“, und der Zarin Elisabeth errichtet. Auch heute ist das Stadtgebiet Baltijsks noch nicht uneingeschränkt zugänglich.

Seit 1994 war Baltijsk Verwaltungssitz des Stadtkreises Baltijsk. Von 2008 bis 2018 war die Stadt Sitz einer städtischen Gemeinde, zu der auch die Orte Beregowoje und Lunino gehörten, im Rajon Baltijsk und ist seither wieder Sitz des Stadtkreises Baltijsk.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1768 01123 [16]
1782 ca. 1300 in 114 Haushaltungen[17]
1810 0 2315 [16]
1816 02521 ohne Vorstadt und Schlossfreiheit (62 Einwohner) und ohne die Festung (146 Personen)[18]
1828 03674 mit der Festung[19]
1831 03929 [16]
1875 03196 [20]
1880 03225 [20]
1890 03303 davon 53 Katholiken und zwölf Juden[20]
1905 07374 davon 233 Katholiken[8]
1910 07079 auf einer Fläche von 900 ha[2]
1933 07577 [20]
1939 10.980 [20]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1959 1970 1979 1989 2002 2010 2021
Anzahl Einwohner 17.378 20.300 23.568 27.070 33.252 32.697 26.796

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kirchen

Ehemalige reformierte Kirche, heute russisch-orthodoxe St.-Georgs-Kathedrale

Geschichte bis 1945

Über eine mögliche Kapelle oder Kirche im 15. und 16. Jahrhundert gibt es keine Informationen. Von 1598 ist die Gründung einer evangelischen Kirche in Alt-Pillau überliefert. In Pillau (Pillau I) gab es außerdem eine kleine Holzkirche, die von den Schweden gebaut wurde. Diese wurde 1660 und 1717/1720 als Garnisonkirche unter brandenburgisch-preußischer Herrschaft neu errichtet. 1866 erhielt die reformierte Gemeinde in Pillau eine eigene Kirche, 1910 auch die katholische Gemeinde. Es gab außerdem eine Baptistenkapelle. Alle Kirchengebäude außer der katholischen hatten keinen Kirchturm, um die Orientierung der Seefahrt zum Leuchtturm nicht zu stören.

Strukturen

Vor 1945 gab es in Pillau zwei evangelische Pfarreien: die der Kirche Alt Pillau (Pillau II) und die der Garnisons- und Stadtkirche Pillau (Pillau I). Beide gehörten zum Kirchenkreis Fischhausen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.[21] Die Reformierte Kirche gehörte zur Inspektion Königsberg.

Es gab folgende Kirchen[22]

  • Kirche Alt Pillau 1598 erster Bau, 1674/1776 neuer Fachwerkbau, 1945 erheblich beschädigt und dann abgerissen
  • Garnison- und Stadtkirche in Pillau I. Im Jahr 1660 errichtete Kurfürst Friedrich Wilhelm eine Kirche, die 1717 bis 1720 durch eine turmlose kreuzförmige Anlage in gotischem Stil ersetzt wurde. Im Jahr 1768 wurde sie erneuert. Die Kirche stand auf dem Gelände der Festung. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, ihre Grundmauern standen noch in den 1960er Jahren, bis sie abgebrochen wurden.
  • Reformierte Kirche. Eine reformierte Gemeinde bestand in Pillau seit 1685. Für ihre Gottesdienste musste sie die Garnisons- und Stadtkirche mitbenutzen, erst 1866 erhielt sie ein eigenes Backsteinbau ohne Turm zwischen der Festung und dem Paradeplatz. Die Kirche wurde im Krieg beschädigt, aber repariert und als Militärladen bzw. Kino fremdgenutzt. Sie wurde 1992 an die Russisch-Orthodoxe Kirche übereignet.
  • Katholische Kirche Maria Meeresstern. 1910 wurde für die katholische Gemeinde in Pillau eine eigene Kirche gebaut. Die Entwürfe schuf der Architekt Friedrich Heitmann aus Königsberg. Die Kirche hatte als einzige in der Stadt einen Turm, da sie etwas abseits bei Alt-Pillau lag und so die Orientierung der Seefahrt nicht gefährden konnte. Sie wurde 1945 beschädigt und danach abgetragen.[23]

Nach 1990

1991 erhielt die Russisch-Orthodoxe Kirche das einzige erhaltene Gebäude der reformierten Gemeinde zur Nutzung. Von der ursprünglichen Ausstattung vor 1945 war dabei nichts erhalten geblieben. 2001 wurden Reliquien des heiliggesprochenen Admirals Fjodor Uschakow in die Kirche gebracht. Sie ist heute die St. Georgs-Kathedrale der Baltischen Flotte in der Diözese Kaliningrad und Baltijsk.

Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören jetzt zu der Gemeinde in Swetly (Zimmerbude), einer Filialgemeinde der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[24] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Ein katholisches Zentrum gibt es in einem historischen Backsteingebäude.

Verkehr

Satellitenaufnahme (2000)
Pillau

Straße

Baltijsk ist über die russische Fernstraße A 193 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131) von Kaliningrad (Königsberg) aus über Wsmorje (Großheidekrug, bis 1939 Groß Heydekrug) und Primorsk (Fischhausen) zu erreichen. Über Primorsk besteht demnächst auch Anbindung an den Primorskoje Kolzo (Küstenautobahnring).

Eisenbahn

Ins Hinterland besteht – neben der Straßenverbindung – auch eine Eisenbahnverbindung auf einem Teilstück der früheren Ostpreußischen Südbahn mit Kaliningrad; eine Fahrt via Swetlogorsk ist nach Stilllegung des Abschnitts Swetlogorsk – Primorsk seit 2006 nicht mehr möglich.

Schiff

Zwischen den beiden Weltkriegen verband die Schiffslinie Seedienst Ostpreußen das pommersche Swinemünde mit Pillau als Alternative zur Umgehung des Polnischen Korridors. Nach 1920 war Pillau der einzige deutsche Seehafen östlich der Weichsel.

Zwischen Juni 2007 und Dezember 2009 bestand eine Direktverbindung mit dem deutschen Fährhafen Sassnitz für den Eisenbahnverkehr.

Bei Baltijsk wurde das für die Oblast Kaliningrad wichtige Fährterminal Baltijsk gebaut, von dem aus eine für die Exklave sehr wichtige (weil visumfreie) Verbindung mit dem russischen Kernland bestehen soll. Die Autofähren nach Ust-Luga bei Sankt Petersburg sind eisfest und benötigen für eine Richtung 48 Stunden. Der Einsatz von Schnellfähren, die nur noch 15 Stunden brauchen werden, ist geplant.

Anfang 2020 wurde mit dem Containerschiff SVS Vega als Teil der Neuen Seidenstraße der Frachtfährverkehr zwischen Baltijsk und dem Mukran Port unter dem Namen Baltic Sea Bridge eingerichtet.[25]

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein auf blauem Wasser schwimmender, mit einer goldenen Königskrone gekrönter, silberner Stör.“[26]

König Friedrich Wilhelm I. von Preußen erhob den Ort im Jahr 1725 zur Stadt und erteilte ihm obiges Wappen. Das älteste bekannte Siegel zeigt das Bild im Felde mit der Umschrift SIEGEL DER KOENIGL. PR. STADT PILLAV 1725. Im 19. Jahrhundert wurde die Bezeichnung in königliche Seestadt Pillau umgeändert.[27]

Ortsteile

Pillauer Tief

Neben der eigentlichen Stadt gehören zu Baltijsk folgende drei Ortsteile:

Ortsname deutscher Name Zeitpunkt
der Eingliederung
Kossa (Коса) Neutief 1938
Metschnikowo (Мечниково) Neuhäuser nach 1945
Pawlowo (Павлово) Lochstädt nach 1945

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

(in der Reihenfolge des Erscheinens)

  • Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 9 (Volltext).
  • Pillau im Jahre 1812/13. Preußische Provinzial-Blätter, Bd. 10, Königsberg 1833, S. 650–658.
  • Leopold Krug: Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen. Teil I: Provinz Preussen. Berlin 1833, S. 109–121.
  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 501–503.
  • Pillau (Lexikoneintrag). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 15, Leipzig und Wien 1908, S. 876 f.
  • Konrad Haberland, Wilhelm Lomber, Alexander Arendt: Pillau – einst und jetzt, 1725–1925. Festschrift zum 200jährigen Stadtjubiläum. Pillau 1925.
  • Zu den Vorgängen 1812/13: Ludwig Häusser: Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des Deutschen Bundes. Vierter Band. Meersburg, Naunhof, Leipzig 1933, S. 35/36.
  • Helmut Blocksdorf: Pillau – Chronik eines Untergangs. Die Flucht aus Ostpreußen. Mittler, Hamburg 2000, ISBN 3-8132-0722-6.
  • Гостюхин, Александр Федорович (Hrsg.): Пиллау – Балтийск. Прошлое и настоящее. Калиниград [2000].
  • Pillau. In: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Pillau).
Commons: Baltijsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Baltijsk – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. a b Pillau. In: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Pillau).
  3. Faber: Das Merkwürdigste aus der Chronik der Stadt und Festung Pillau. Beiträge zur Kunde Preußens, Band 6, Königsberg 1824, Nr. 1, S. 42–70 (Google Books), und Nr. 2, S. 130–150 (Google Books).
  4. Georg Gerullis: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin/Leipzig 1922, S. 122.
  5. Gatt ist das mittelniederdeutsche Wort für Loch.
  6. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Erster Theil, welcher die Topographie von Ost-Preussen enthält. Kanter, Königsberg 1785, S. 9.
  7. Walter Gonzenbach: Festung Pillau und deren Wiederaufbau von 1791 bis 1805. Thurgauer Jahrbuch, Bd. 44, 1969, S. 83, abgerufen am 24. März 2020.
  8. a b c Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 15, Leipzig/Wien 1908, S. 876 f.
  9. Rolf Jehke: Amtsbezirk Festung Pillau
  10. E. Wendt & Co. (Hrsg.): Übersicht der Preußischen Handelsmarine. Stettin Januar 1848, S. 16 (online [abgerufen am 12. Dezember 2022]).
  11. Ludwig Hagen: Der Hafen zu Pillau. In: Zeitschrift für Bauwesen, Band 33, Berlin 1883, Sp. 249–272 (Google Books).
  12. Die Erweiterungsbauten im Hafen von Pillau in den Jahren 1876 bis 1889. In: Zeitschrift für Bauwesen, Band 44, Berlin 1894, Sp. 76–96 (Google Books).
  13. EK 10/85, Eisenbahnreise durch ein verbotenes Land, EK-Verlag, Freiburg, 1985
  14. forum.ahnenforschung.net
  15. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 27 ноября 1946 г. «О переименовании г. Пиллау Приморского района Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 27. November 1946: Über die Umbenennung der Stadt Pillau im Rajon Primorsk in der Oblast Kaliningrad)
  16. a b c Leopold Krug: Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen. Teil I: Provinz Preussen. Berlin 1833, S. 109 ff.
  17. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 9.
  18. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Vierter Band. P–S. Bei Karl August Kümmel, Halle 1823, S. 41 (Digitalisat – Z. 1460–1462).
  19. Geographisches Institut: Neue Allgemeine Geographische und Statistische Ephemeriden. Band 30, Weimar 1830, S. 24.
  20. a b c d e Michael Rademacher: Ostpreußen – Landkreis Fischhausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  21. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band I bis III, Göttingen 1968
  22. Gebäude in Pillau. ostpreussen.net, abgerufen am 31. Januar 2020.
  23. Historische Fotos der katholischen Kirche und weiterer Gebäude in Alt-Pillau Bildarchiv Ostpreußen
  24. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  25. Benjamin Klare: „Baltic Sea Bridge“ am Mukran Port · Hafen richtet Liniendienst zwischen Sassnitz und Baltijsk als Teil der Neuen Seidenstraße ein. In: Täglicher Hafenbericht vom 26. März 2020, S. 4
  26. Deutsches Städtebuch – Handbuch städtischer Geschichte von Prof. Dr. Erich Keyser, Herausgegeben vom W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1939, Band I Nordostdeutschland, S. 94 f.
  27. Deutsche Ortswappen von Prof. Otto Hupp, Herausgegeben 1925 von der Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft Bremen