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Alsenborn

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Wappen Karte
Wappen von Enkenbach-Alsenborn Position von Enkenbach-Alsenborn
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Enkenbach-Alsenborn
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel ?
Höhe: 292 m ü. NN
Fläche: 11,6 km²
Einwohner: ca. 2.500 ? (30. Juni 2005)
Postleitzahl: 67677
Vorwahl: 06303
Gemeinde Enkenbach-Alsenborn im Landkreis Kaiserslautern
Datei:AlsenbornEvangelischeKirche.jpg
protestantische Kirche

Alsenborn ist ein Ortsteil der rheinland-pfälzischen Gemeinde Enkenbach-Alsenborn, der überregional bekannt war für seine Zirkustruppen, seinen Fußballverein SV Alsenborn und als Wohnort des großen Fußballspielers Fritz Walter.

Geografie und Geologie

Lage in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn

Das pfälzische Dorf Alsenborn liegt zwölf Kilometer nordöstlich der Stadt Kaiserslautern am Stumpfwald, einem Teil des Pfälzer Waldes.

Alsenborn liegt annähernd auf dem gleichen Längengrad von Dortmund, Straßburg und Basel sowie auf dem gleichen Breitengrad wie Le Havre und Nürnberg.

Alsenborn entwickelte sich als Haufendorf im Alsenborner Becken und ist nach Westen hin mit dem Nachbardorf Enkenbach zusammengewachsen. Wohngebiete entstanden vorzugsweise entlang der Talstraße.

Geologie

Die von Ost nach West verlaufende Alsenborner Senke ist gekennzeichnet durch mineralienarme Böden über einer Buntsandsteinschicht, die fast nur forstwirtschaftlich genutzt werden können. Die Trifelsschichten des Mittleren Buntsandsteins wurden in zahlreichen Steinbrüchen aufgeschlossen und boten im ausgehenden 19. Jahrhundert vielen Einheimischen Verdienstquellen außerhalb der Landwirtschaft.

Die Gemarkung Alsenborns umfasst die Senke mit dem Dorf, den Feldern und Wiesen; im Süden und Osten gehören der 419 Meter hohe Schorlenberg und die Autobahn 6 dazu. Im Nordosten schließt sich der Stumpfwald mit dem Quellgebiet des Flüsschens Alsenz an. Die Wiesen entlang der Bachläufe und angewehter Löss ermöglichen Ackerbau, der allerdings wegen des rauen Klimas und der schlechten Bodenqualität nie große Bedeutung gewann.

Bodennutzung

Die ehemalige Gemeinde Alsenborn hatte im Jahr 1965 eine Gemarkungsfläche von 1.162 Hektar, die sich folgendermaßen zusammensetzte:

718 Hektar Wald (693 Hektar Gemeindewald, 25 Hektar Privatwald)
234 Hektar Ackerland
39 Hektar Wiesen
49 Hektar Ödland
48 Hektar Straßen und Wege
37 Hektar bebaute Grundstücke
9 Hektar Gewerbefläche
28 Hektar Kleingärten, Parkanlagen, Friedhof, Sportplätze

Diese Zahlen haben sich seitdem natürlich verändert, geben jedoch deutliche Hinweise auf die Bodennutzung. Auffällig ist auf jedem Fall der große Waldanteil von 61 Prozent, während lediglich 20 Prozent der Fläche Ackerland waren. Bemerkenswert ist außerdem, dass nur 3 Prozent des Waldes in Privatbesitz war. Damit hatte die Gemeinde praktisch ein Monopol auf Bauholz.

Wappen und Namen

Wappen von Enkenbach-Alsenborn

Im Wappen der Gemeinde Enkenbach-Alsenborn steht für den Ortsteil Alsenborn der goldene Brunnen, mit der Brunnensäule und den zwei Röhren mit fließendem silbernen Wasser sowie dem linkshin gekehrten goldenen Löwen auf der Spitze.

Das Wappen Alsenborns zeigt in Blau einen goldenen Brunnen, aus dessen Becken sich eine Säule erhebt, auf der ein goldener Löwe sitzt. Aus zwei Röhren läuft links und rechts Wasser in die Brunnenschale.

Der Name Alsenborn

Der Dorfname Alsenborn war ursprünglich ein Flurname für die Quelle der Alsenz und entwickelte sich aus dem alten Wort „Alsenzbrunne", wobei sich der zweite Namensteil von "-brunne" zu "-born" wandelte. Das Flüsschen Alsenz hieß ursprünglich auf lateinisch "Alis'ontia". Die Endung "-ontia" geht auf das lateinische "alisa" zurück und ist etymologisch verwandt mit dem altdeutschen "arila", das sich in das heutige Wort Erle verwandelte. Da die Alsenz ihren Namen von den an ihren Ufern wachsenden Erlen hat, bedeutet der Name Alsenborn also Erlenquelle.

Alsenzbrunne (865)
Alsenceburnen (1148)
Alsenburne (1273)
Alsentzborn (1321)
Alsenborn (1551).

Alte Flurnamen

Alsenborn hat auch Anteil am Stumpfwald. Das Waldgebirge heißt 765 und noch 1330 mundartlich „Stamp", 1357, 1494 und 1596 hochdeutsch „Stampf“. Erst später erfolgte die Umwandlung in „Stumpfwald". „Stampf" bezeichnet Geländestellen, an denen es nötig war, mit "stampfenden Schritten" zu gehen, weil hier der Gebirgsabfall besonders steil war.

Der Schorlenberg weist große und kleine Gesteinsbrocken auf, und darauf bezieht sich das „Schorl" (vgl. Scholle) im Namen des Bergs.

Die Flurnamen "Triesch" (auch "Driesch") und "Trift" benennen entweder unangebautes bewachsenes Gelände oder gehen auf das Tätigkeitswort "treiben" zurück und wurden für alte Viehtriebwege oder Viehweiden gebraucht.

Die Bezeichnung „Bruch" und „Bruchwiesen" weist auf ehemaliges Sumpfgelände hin, in welches man mit den Füßen einbrach. Der Name „Dünndell" geht auf ein ehemaliges „Tümpeltal" zurück, in dem sich ein Tümpel an den anderen reihte.

Der Flurname "Kinderlehr" steht weder mit "Kinder" noch mit "lehren" im Zusammenhang sondern mit Bewässerungsgräben so genannte "Kändel", von denen das Gelände seinen ursprünglichen Namen "Kändelerde" hatte.

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Im Alsenborner Gebiet gibt es einige prähistorische Fundstellen. Es handelt sich dabei vor allem um Einzelgräber und Gräberfelder, die bis in die Bronze- und Eisenzeit zurückreichen. Ein umfangreicher Werkzeugfund wird auf die Hallstattzeit datiert. Die Begrabenen scheinen sesshafte Menschen gewesen zu sein.

Es gibt auch Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen der ursprünglich ansässigen Kelten mit den nachrückenden Germanen im 1. Jahrhundert v. Chr., in deren Folge die Kelten weiter nach Westen abgedrängt wurden.

Entscheidend für die frühe Besiedlung abseits der bevorzugten Siedlungsgebiete dürften die geschützte Lage in einer Senke sowie die Quellen gewesen sein. Gleichzeitig bedeutete die Lage an einer der wenigen Querverbindungen zum Rheintal auch Schlechtes, da sich die wichtigsten Heer- und Handelsstraßen durch das Alsenztal zogen und die Landschaft zum Durchzugsgebiet während der Völkerwanderungszeit und zum Schauplatz vieler Kriege machte.

Römerzeit

Da die Römer die Alpen bei ihren Eroberungszügen nach Norden oft weiträumig umgingen, waren die Querverbindungen aus Gallien zum Rhein entscheidend für die Festigung der Herrschaft der Römer in Germanien.

Eine frühere Handelsstraße von Worms über Eisenberg, Alsenborn und Kaiserslautern ins Saarland könnte von den Römern übernommen worden sein. Somit lag die Alsenborner Senke im Schnittpunkt der Römerstraße zwischen den Legionslagern Metz und Mainz und der Straße, die von Worms über das für die Eisenverhüttung bedeutende Eisenberg nach Westen führte. Aus Funden innerhalb der Gemarkung schließt man darauf, dass hier ein Etappenort der Römer war. In der Alsenborner Senke wurden römische Scherben, Öllämpchen und eine Münze mit dem Bild des Kaisers Antonius Pius gefunden.

Mittelalter

Nach dem Rückzug der Römer verfiel das römische Straßensystem. Über die spätantike und frühmittelalterliche Besiedlung des Raumes ist wenig bekannt. Immerhin ist bekannt, dass sich nach vorübergehender Präsenz der Alemannen die Franken in Südwestdeutschland festsetzten.

Karolingische Zeit

In der karolingischen Zeit wird der Name Alsenborn zum ersten Mal urkundlich erwähnt als der fränkische Herzog Nantharius dem Benediktinerinnen-Kloster Münsterdreisen bei Kirchheimbolanden im Jahr 872 das Dorf Entersweiler und zwei Mansen Land bei Alsenborn schenkte. Er hatte dieses Kloster zusammen mit seiner Frau kurz zuvor gegründetet. Das Kloster wurde später bei einem Einfall der Ungarn zerstört und anschließend aufgegeben.

Stauferzeit

In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde in der Nähe der Alsenzquelle zur Sicherung der salisch-staufischen Herrschaft gegen den Erzbischof von Mainz und die Grafen von Saarbrücken und Leiningen eine kleine Burg errichtet. Diese Burg war Teil einer im Auftrag von Herzog Friedrich II. von Schwaben gebauten Burgenkette und wird in der Umgangssprache "Dieburg" genannt. Sie wurde in territorialen Auseinandersetzungen um das Jahr 1200 herum zerstört. Nach Alsenborn benannte sich im 12. und 13. Jahrhundert ein später ausgestorbenes Ministerialengeschlecht.

Entscheidend für die weitere Entwicklung war die Errichtung eines Prämonstratenserinnenklosters in Enkenbach. Das Kloster wurde im Jahr 1148 von Graf Ludwig von Arnstein und Hunfried von Alsenborn gegründet. Neben den geistlichen Rechten oblagen dem Kloster auch die Güterverwaltung und das Zehntrecht in Alsenborn sowie das Patronat über die im 13. Jahrhundert errichtete Pfarrkirche von Alsenborn und Enkenbach.

Der Orden der Prämonstratenser wurde im Jahr 1120 von Norbert von Xanten im nordfranzösischen Ort Prémontré gegründet. Er breitete sich rasch in Deutschland aus und widmete sie sich vor allem der Christianisierung der Slawen. Die Prämonstratenserinnen bilden die von Norbert im Jahre ein Jahr später gegründete weibliche Genossenschaft mit sehr strenger Ordensregel.

Durch den Bau der Klosterkirche gerieten die Enkenbacher Prämonstratenserinnen in finanzielle Schwierigkeiten. So sahen sie sich im Jahr 1420 genötigt, die Hälfte der Dörfer Enkenbach und Alsenborn für 100 rheinische Gulden an Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz zu verkaufen. Die andere Hälfte fiel erst nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1567 ebenfalls an die Kurpfalz. Den Prämonstratenserinnen blieb lediglich das Rückkaufrecht auf die beiden Dörfer, der Zehnt und der Klosterhof.

Neuzeit

Bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs

Seit 1564 ist ein Gerichtssiegel belegt, das leicht verändert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Gebrauch blieb. Das Siegel hatte die folgende Aufschrift:

S. D. G. ALSENTZBORN VND ENKENBACH"

Enkenbach und Alsenborn bildeten zusammen mit den Ortschaften Morlautern, Erlenbach, Baalborn und Neukirchen ein so genanntes Büttelamt im Oberamt Kaiserslautern mit 525 Einwohnern. Aus einer Schatzung im Jahr 1592 kann man errechnen, dass Alsenborn damals 33 Familien, also rund 130 Einwohner hatte.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzten spanische Truppen zwischen 1621 und 1631 die Stadt Kaiserslautern. Ab 1632 besetzten dann schwedische Truppen das linksrheinische Gebiet. Während dieser Zeit wurde die Bevölkerung durch Besetzung, Einquartierung, Zwang zum Religionswechsel und Kampfhandlungen stark in Mitleidenschaft gezogen. In Alsenborn lebten acht Jahre nach Kriegsende gerade wieder sechs Familien, also ungefähr 25 Einwohner.

Insgesamt verlor das Büttelamt während des Dreißigjährigen Krieges sieben Achtel seiner Einwohner, von sechs Ortschaften waren 1648 drei ausgelöscht.

Bis nach der Französischen Revolution

Ruhe kehrte auch nach dem Dreißigjährigen Krieg nicht ein. Nach dem so genannten Wildfangkrieg, der erst 1667 beigelegt war, musste sich Kurpfalz mit marodierenden Truppenteilen des aus Frankreich vertriebenen Herzogs von Lothringen auseinandersetzen.

Die Wiederbesiedelungspolitik des Kurfürsten Karl Ludwig führte neue Bewohner aus Frankreich, Tirol und der Schweiz nach Alsenborn, unter ihnen waren auch etliche Mennoniten.

Während des Pfälzischen und des Spanischen Erbfolgekrieges blieb der Bevölkerung wieder nur die Flucht in die Wälder oder in benachbarte befestigte Orte.

Erst nach 1713 scheint wieder etwas Ruhe eingekehrt zu sein. Im Jahr 1707 hatte Alsenborn 113 Einwohner, deren Zahl sich in den nächsten ruhigeren Jahrzehnten durch Zuzüge kontinuierlich erhöhte, so dass im Jahr 1728 das erste Schulhaus in Alsenborn gebaut wurde.

Während der Revolutionskriege wurde die Bevölkerung schwer belastet durch Truppen der Franzosen, Preußen, Sachsen, Österreicher und 1815 in den Befreiungskriegen auch der Russen. Zu den Belastungen gehörten Einquartierungen, Abgaben von Lebensmitteln und Pferdefutter, Kriegskontributionen, Schatzungen und Geiselgestellungen.

Durch die Lage an den Verbindungswegen wurde das Gebiet um Alsenborn wieder Truppendurchzugsgebiet und Kriegsschauplatz. In unmittelbarer Nähe von Alsenborn fand im Rahmen der Zweiten Schlacht um Kaiserslautern die dreitägige "Schlacht um den Schorlenberg" vom 17. bis 19. September 1794 statt. Noch heute erinnert die "Blücherschanze" an den Erfolg Blüchers gegen die französische Moselarmee.

Bayerische Regentschaft

Durch die Neuordnung Europas im Wiener Kongress kam die Pfalz im Jahr 1816 zu Bayern. Vermutlich vermisste die Bevölkerung die französischen Reformen jetzt, da sie nun mit dem Metternichschen polizeistaatlichen Methoden der Zwockel konfrontiert wurde.

Die missglückte Revolution von 1848 und die wirtschaftliche Situation ließ vielen Pfälzern die Auswanderung sinnvoll erscheinen. Aus dem protestantischen Kirchenbuch von Alsenborn geht hervor, dass innerhalb von zehn Jahren aus Enkenbach und Alsenborn, die damals zusammen etwas über 2.000 Einwohner hatten, 385 Personen auswanderten.

Besonders wichtig war die unter der Bauleitung von Paul Camille von Denis in den Jahren 1845 bis 1849 erbaute Eisenbahn, die das Saarland mit dem Rhein verband. Durch den Bau der Alsenztalbahn wenige Jahre später war die Anbindung von Alsenborn und Enkenbach über Hochspeyer ab 1870 und ab 1875 auch über Kaiserslautern gegeben. Auch für die Forstwirtschaft war der Durchbruch mit dem Bau der Eisenbahnen gelungen. Nicht nur für den Bau der Bahnstrecken selbst wurde Holz gebraucht. Die saarländischen Steinkohlelager brauchten große Mengen an Stützholz, um die Gruben auszubauen. Der große Waldbesitz der Gemeinde wirkte sich nun für die Bevölkerung günstig aus, denn die Gemeinde brauchte keine Umlagen zu erheben.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Schon vor Beginn des Ersten Weltkriegs hatte die nachlassende Effizienz der Steinbrüche und damit der Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge, dass doch Gemeindeumlagen erhoben wurden. Die Gemeinde musste nun auch noch Kriegsanleihen zeichnen und verlor einen großen Teil ihres Vermögens.

Zwar war die Gemeinde 1919 noch in der Lage, die Elektrifizierung durch das Alsenzwerk in Angriff zu nehmen, das Inflationsjahr 1923 ruinierte die Gemeindefinanzen jedoch endgültig. Ein großer Teil der Bevölkerung wandte sich mangels anderer Verdienstmöglichkeiten dem Hausierhandel zu. Rund ein Sechstel der Alsenborner Bevölkerung ernährte sich in diesen Jahren durch das ambulante Gewerbe. Alsenborn hatte im Jahr 1925 genau 1.544 Einwohner, von denen etwa 75 Personen einen Wandergewerbeschein beantragten. Davon gehörten acht dem Schaustellerberuf an. Die anderen handelten vorwiegend mit Kurzwaren und Wäsche. Alsenborn hat aus dieser Zeit den Ruf eines "Artisten- und Hausiererdorfes"

Die politischen Veränderungen kündigten sich in am 7. Dezember 1932 an, als sich im Gemeinderat eine "Volksgemeinschaft" bildete, die gegen den amtierenden Bürgermeister vorging. Dieser trat dann mit sechs Gemeinderäten am 13. März 1933 zurück. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP wurde ständiger Gast der Gemeinderatssitzungen.

Als erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des neuen Regimes fiel vor allem der Bau der Reichsautobahn zwischen Mannheim und Saarbrücken ins Gewicht.

Der Zweite Weltkrieg kostete 134 Bürger von Alsenborn das Leben. Am 20. März 1945 rückte eine amerikanische Vorhut ein. An diesem Tag gab es noch Kampfhandlungen, da in Ortsnähe schwere Flak in Stellung lag.

Seit dem Zweiten Weltkrieg

Am 21. April 1945 eröffnete der Bürgermeister, der 1933 hatte zurücktreten müssen, die erste Nachkriegsgemeinderatssitzung. Die katastrophale Ernährungslage der Nachkriegsjahre wirkte sich für die Gemeinde Alsenborn besonders schwerwiegend aus, da sie als "Landgemeinde" geführt wurde und damit weniger Zuschüsse erhielt als eine "Stadtgemeinde". Alsenborn hatte 1948 aber als Industriedorf mit circa 1.700 Einwohnern 89,9 Prozent Arbeiter als Erwerbstätige.

Der Wiederaufbau und der Bevölkerungszuwachs setzte nach der Währungsreform ein. Im Jahr 1965 hatte Alsenborn bereits 2.505 Einwohner gegenüber 1.706 im Jahr 1939.

Im Zug der Verwaltungsreform wurde Alsenborn am 7. Juni 1969 mit Enkenbach zu der Gemeinde Enkenbach-Alsenborn zusammengeschlossen. Da dieser Zusammenschluss von der Bevölkerung nicht erwünscht war, wurde die Zusammenlegung durch das 13. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz verfügt. Die Alsenborner fürchteten vor Allem, ihr eigenständiges Profil zu verlieren. Diese Befürchtung verstärkte sich noch als der Gemeinderat Enkenbach dafür plädierte, die gemeinsame Gemeinde "Enkenbach" zu nennen. Nach Meinung der Alsenborner war ihr Ort wesentlich bekannter und um Jahrhunderte älter. Verärgert über diese Namensgebung wurde sogar ein Antrag auf Eingemeindung nach Kaiserslautern erörtert.

Die Einigung auf den Doppelnamen Enkenbach-Alsenborn beruhigte die Gemüter wieder. Aber einige Verwaltungsakte, wie etwa die Umbenennung von gleichnamigen Straßen und der Bau der Verbandsgemeindeverwaltung in Enkenbach sorgten für neue Verstimmungen zwischen den beiden Dörfern. Eine gemeinsame Identität ist noch nicht vorhanden.

Kultur

Schulwesen

Bereits im Jahr 1698 hatte Pfarrer Agricola ein behördliches Schreiben bekommen, dass es seine Pflicht sei, die Schule in seiner Pfarrei mitzuversehen. Doch Pfarrer Agricola wehrte sich gegen eine derartige Zumutung: seine Vorgänger hätten höchstens freiwillig dann und wann Schule gehalten. Bei der großen Ausdehnung seiner Doppelpfarrei habe er gar keine Zeit dazu. Eher könne man das Schulamt dem Glöckner übertragen.

Agricolas Argumentation scheint überzeugt zu haben und er wurde nicht mehr weiter gedrängt. Obwohl er im Vorjahr seine Unterrichtsverpflichtung kategorisch abgelehnt hatte, ließ Agricola im Jahr 1699 aus eigenem Antrieb die Oberstube des Pfarrhauses für Schulzwecke herrichten. Aber erst im Jahr 1728 wurde das erste Schulhaus gebaut, das 56 Schüler besuchten. 1820 wurde eine zweite protestantische Lehrerstelle eingerichtet und 1823/24 ein neues Schulhaus mit zwei Sälen und zwei Wohnungen erbaut. Eine katholische Schulstelle wurde erst im Jahr 1842 genehmigt.

Die Einhaltung der Schulpflicht war später erschwert bei den Kindern der in Alsenborn ansässigen Artisten. Der regelmäßige Schulbesuch ihrer Kindern war aber eine Voraussetzung für die Ausstellung des Leumundszeugnisses seitens der Ortsbehörde und zur Erlangung des Gewerbelegitimationssscheines. § 62 der Deutschen Gewerbeordnung vom 1. 1. 1879 (mit der Nachtragsnovelle vom 1.1.1894) besagte nämlich:

"Die Erlaubnis zur Mitführung von Kindern, welche schulpflichtig sind, ist zu versagen, und die bereits ertheilte Erlaubnis zurückzunehmen, wenn nicht für einen ausreichenden Unterricht des Kindes gesorgt ist."

Wenn die Kinder dennoch ihre Eltern begleiteten, mussten sie nach Rückkehr ein Nachweisbuch vorlegen, aus dem hervorging, wie lange sie unterwegs die Schule besucht hatten. Hatten sie zuwenig Nachweise, so wurden den Eltern "Schulversäumnisstrafen" auferlegt.

Was Alsenborn betraf, hatte sich 1882 die Lokalschulbehörde offiziell beim Königlich Bayerischen Bezirksamt Kaiserslautern über den mangelnden Schulbesuch beschwert. Eine Benachrichtigung des Bezirksamts Kaiserlautern verpflichtete den Bürgermeister, innerhalb von 14 Tagen über die Benachrichtigung der betreffenden Künstler Meldung zu machen:

"Die Künstler sind hiernach baldmöglichst zu verständigen und deren Kinder zu andauerndem Besuch der Werktags- und Sonntagsschule dortselbst zu veranlassen; ev. sind sie unnachsichtlich wegen Schulversäumnisse zu bestrafen und ist von dem etwaigen Weggange der Kinder sofort anhier Anzeige zu erstatten."

Unwissenheit der Eltern über die Schulpflicht konnte auch nicht vorliegen, denn beim Antrag auf einen Gewerbelegitimationsschein wurden sie darauf hingewiesen, dass Kinder im Gewerbebetrieb nicht verwendet werden dürfen und die Schule besuchen müssten. Mildernd wirkte es sich aus, wenn Eltern ihren Kindern nach der Rückkehr Privatunterricht erteilen ließen oder sie in der Fremde in die Schule geschickt hatten.

Die Behörden wollten den schulpflichtigen Artistenkindern eine Minimalausbildung zukommen lassen, die ihnen ein normales Leben ermöglichen sollte und wollten vermutlich auch gegen Kinderarbeit vorgehen.

Konfessionen

Alsenborn war schon im Mittelalter Pfarrort mit Enkenbach als Filiale. Das Patronatsrecht der Pfarrkirche (Sankt Vitus) war im Besitz der Wartenberger und wurde von diesen weiterverlehnt. 1273 gelangte das Pfarrsatzrecht an das Kloster Enkenbach.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Alsenborn protestantisch, doch im Dreißigjährigen Krieg begann eine Rekatholisierung des Dorfes, auf der nach den Abzug der Spanier wieder eine lutherische Bekehrungswelle folgte. 1698 wurde die katholische Pfarrei Alsenborn als „Pastorat“ neu gegründet. Die protestantische Kirche war damals Simultaneum. Bis 1706 wurde von Alsenborn aus auch Enkenbach betreut, dann wurde der Pfarrsitz nach Mehlingen verlegt und 1708 nach Enkenbach zur Klosterkirche.

Im Jahr 1707 zählte man in Alsenborn unter 113 Einwohnern 78 Reformierte, 29 Katholiken und 6 Lutheraner. Im Nachbarort Enkenbach hingegen waren es bei 78 Einwohnern 58 Reformierte, 8 Katholiken und 12 Lutheraner. (Rund 260 Jahre später waren es 80 % Protestanten, 18 % Katholiken und 2 % Sonstige, d.h. Mennoniten, Neuapostolische und Konfessionslose.)

Peterstag

Im Jahr 1776 brach in Alsenborn und Enkenbach eine Viehseuche aus, an die heute der am 22. Februar von allen Konfessionen begangene Peterstag oder "Viehfeiertag" erinnert.

In der Chronik der Gemeinde Mehlingen steht dazu:

"Das Jahr 1776 wird für die Kreisdörfer, wie auch für Enkenbach und Alsenborn von einem großen Unglück überschattet. Gegen Ende des Jahres brach unter dem Klauenvieh eine furchtbare Seuche aus, die auch auf die Nachbardörfer übergriff. Ein Stall nach dem andern wurde von der Krankheit erfaßt und die Tiere verendeten. Kein Mensch wußte Rat. In der höchsten Not flehten die Menschen zu Gott, dass er das Unglück wenden möge. Das Wunder geschah, aber es war nur noch eine Kuh am Leben. In Neukirchen und Enkenbach heißt danach eine Straße "Kuhgasse". Die Bürger gelobten, den Tag der Wende, es war der 22. Februar 1777, der St. Peterstag, jedes Jahr feierlich mit Kirchgang zu begehen, was sie treulich hielten bis auf den heutigen Tag. An diesem Tag wird nicht gearbeitet und die Kinder haben schulfrei."

Protestanten

Die protestantische Kirchengemeinde gehört innerhalb der Evangelischen Kirche der Pfalz zum Protestantischen Kirchenbezirk Winnweiler.

Die Alsenborner Protestanten beteiligten sich unter Führung ihres Pfarrers Karl Georg Faber am Hambacher Fest des Jahres 1832. Aus Enttäuschung über das Scheitern des Verfassungsgedankens wanderten dann viele aus und folgten damit den beiden berühmten Alsenbornern, dem reformierten Theologen Johann Peter Müller und Andreas Schreiber. Johann Peter Müller war Sohn des Alsenborner Pfarrers und gelangte in Pennsylvania als Prior des Klosters Ephrata zu Bedeutung.

Katholiken

Die katholische Pfarrei Enkenbach-Alsenborn wurde von Patres des Franziskaner-Klosters in Kaiserslautern versorgt. Sie wechselten häufig und wohnten nur vorübergehend im Dorf, nachdem seit 1699 eine Stube im reformierten Pfarrhaus für sie bereitgestellt werden musste. Nach den Kriegsjahren 1688 / 1698 kam es dann aber Wiedererrichtung der katholischen Pfarrei Enkenbach-Alsenborn.

Ein neuer Anfang für die Katholiken in Alsenborn fand während der Gebietsmission „Rund um Kaiserslautern“ im November des Jahres 1962 statt. Jetzt machten sich die Katholiken in Alsenborn wieder Gedanken über einen Kirchenbau. Bis dahin mieteten sie einen Wirtshaussaal an. Die neue Alsenborner Josefskirche wurde dann am 7. Dezember 1969 von Bischof Friedrich Wetter geweiht. Bemerkenswert ist, dass der erste katholische Pfarrer in Alsenborn ein konvertierter ehemaliger protestantischer Pfarrer war, der bei Dienstantritt verheiratet war und bereits drei Kinder hatte. Am Ende seiner Dienstzeit hatte er acht Kinder, fünf mehr als sein protestantischer Amtsbruder, für den der Zölibat nicht galt.

Sehenswürdigkeiten

Protestantische Kirche

Datei:AlsenbornFresko.jpg
Christusdarstellung in einer Mandorla
Datei:AlsenbornKircheninnenraum.jpg
Innenraum der protestantischen Kirche

Bei Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden im Untergeschoß des Turmes der protestantischen Kirche Alsenborn mittelalterliche Wandmalerei in Fresco-Secco-Technik aus der Mitte des 13. Jahrhundert frei gelegt, die bis dahin unter Putz lagen.

Die Fresken zeigen einen segnenden Christus sowie ein Lamm mit Heiligenschein und Kreuzesstab, ein altchristliches Symbol des Opfertodes Christi in kreisrunder medaillonartiger Umrahmung.

Nachdem der Vorgängerbau im Jahr 1732 eingestürzt war, wurde das Kirchenschiff neu gebaut. Dabei wurde der Turm aus dem 13. Jahrhundert, in dessen Untergeschoß sich der Chorraum befand, mit einbezogen. Der Turm mit selbst bekam eine geschieferte Barockhaube. Das Kirchenschiff ist ein Saalbau mit einer Breite von 9 Metern und einer Länge von 14 Metern. Fenster und Türen sind rundbogig; die Portale haben außerdem eine barocke Umrahmungen aus Sandstein. Die Kirchenbänke sind zum Teil in Längsrichtung des Kirchenschiffs mit Blick auf die Kanzel aufgestellt. Die Orgel wurde 1833 von den Gebrüdern Stumm gebaut. Bemerkenswert sind auch die alten Grabsteine, die an der Außenwand beim Haupteingang und an der Chorseite im Innern stehen.

Kunsthistorisch am wertvollsten ist das Untergeschoß des Turms. In dem quadratischen Chorraum aus dem Mittelalter finden sich romanische Fresken, die erst bei einer Renovierung im Jahres 1964 wieder freigelegt wurden.

Erstaunlich ist, dass diese Fresken einigen Mitgliedern der Kirchengemeinde bekannt waren, denn sie wurden bereits bei einer unfassende Erneuerung des Gebäudes im Jahr 1898 entdeckt wurden. Damals zog man Professor Grünewald aus Speyer als Sachverständigen hinzu, der die Fresken auf den Anfang des 14. Jahrhunderts datierte. Obwohl man an anderen Orten zu dieser Zeit schon solche Wandmalereien restaurierte, wurden sie in Alsenborn einfach wieder zugeputzt.

Als die Restaurierungsarbeiter den im Jahr 1964 Putz abklopften, kamen die mittelalterliche Wandmalereien zum Vorschein. Daraufhin ordnete ie Baupolizei die sofortige Einstellung der Arbeiten an und verständigte das Landesamt für Denkmalpflege in Speyer. Dann wurde der Restaurator Friedrich Leonhardi aus Frankfurt beauftragt, die Fresken freizulegen und zu konservieren.

Diese Malereien hatten im Mittelalter die Funktion einer Armenbibel und sollten der Bevölkerung die Bibel und die Legenden der Heiligen nahebringen. Die Alsenborner Malereien gehören der romanischen Kunst an, weisen aber auch frühgotische Züge auf. Sie müssen daher gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Vermutlich wahren sie während der Reformation übertüncht wurden und blieben so erhalten.

Burgruine

Östlich vom alten Ortskern Alsenborn an der Alsenzquelle befindet sich die Ruine der ehemaligen Alsenborner Burg, von der noch ein 45 bis 50 Meter breiter und rund 3 Meter hoher Hügel erhalten ist. Es sind zum Teil noch Spuren unsachgemäßer Ausgrabungen und Abtragungen des des 19. und 20. Jahrhunderts erkenntlich. Bei der Burg handelte es sich um eine im sumpfigen Wiesengelände errichtete Turmhügelburg oder Motte. Die Anlage bestand aus einer als fünffach gebrochenes Polygon angelegten Ringmauer, in deren Mitte ein Wohnturm stand. Der Innendurchmesser der Ringmauer betrug etwa 27 Meter und hatte eine Stärke von 1,50 Meter.

Zirkusmuseum

In der Ortsmitte Alsenborns befindet sich das so genannte "Bajasseum", ein kleines Zirkusmuseum, das an die Zeit der Artisten im Ort erinnert. Die Ausstellung ist nach Epochen gegliedert und führt von der Gegenwart zurück in die Vergangenheit. Im Bajasseum ist auch "der kleinste Zirkus der Welt" zu sehen, ein Nachbau eines Zirkus von dem Modellbauer Herbert Guth aus Friedrichsdorf.

Bajasseum heißt das Museum nach dem Spitznamen der Alsenborner, Bajass, der sich von dem italienischen Wort Bajazzo (= Possenreißer) herleitet. Dieser Bajass ist als Sinnbild Alsenborns auf dem Rathausbrunnen der Verbandsgemeinde mit einer spitzen Clownsmütze und einer Balancierstange in der Hand dargestellt.

Fritz Walter-Museum

Am 20. Mai 2004 wurde das Anwesen von Fritz Walter und seiner Frau der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und eine von Privatleuten gestaltete Ausstellung "Fritz Walter - in memoriam" eröffnet. Diese Ausstellung wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahres 2006 der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaftsstandort

Alsenborn zählt im Rheinland-Pfalz als Unterzentrum. Zu den Funktionen eines Unterzentrums gehört in erster Linie die Versorgung der Einwohner mit "qualifiziertem, häufig wiederkehrenden örtlichen Bedarf."

Straßenverkehr

Verlauf der A 6

Alsenborn liegt an der Bundesautobahn 6, einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Deutschlands. Es lag aber schon in historisch weit entfernten Zeiten an einem wichtigen Ost-West-Verbindungsweg.

Das Großraumgebiet um Kaiserslautern ist seit ältester Zeit ein Durchgangsland. Alte Verkehrswege durchkreuzen es von allen Himmelsrichtungen. Als die Römer ins Rheinland vorrückten, übernahmen sie die bereits von den Kelten verbesserten Wege und bauten sie mit festen, gegen Witterungseinflüsse dauerhaften Straßenkörpern aus. Da diese Straße in erster Linie für marschierende Truppen, bestimmt waren, betrug ihre Breite etwa drei Meter. Als Heeresstraßen bevorzugten sie im Hinblick auf die Sicherheit der Truppen in geschlossenen Waldgebieten Höhen und Wasserscheiden. Steile Anstiege wurden dabei nicht gescheut.

Nach dem Abzug der Legionen verfiel das römische Straßensystem. Die mittelalterlichen Landstraßen waren nicht besser als unausgebaute Feldwege. Fremden war es verboten, von den Straßen abzuweichen, um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, sich den Abgaben zu entziehen. Auch in Alsenborn wurde von den Reisenden schon früh ein Wegegeld erhoben. Weil die Fuhrleute, um den hohen Wegzoll zu sparen, vielfach über die Äcker um die Ortschaften herumfuhren, wurde im 17. Jahrhundert bei Alsenborn eine Zollstelle errichtet, an die heute noch Flurnamen wie „Zollstock" und „Schlagbaum" erinnern. 1662 teilte der Zöllner zu Alsenborn dem Rat der Stadt Lautern mit, dass die Straße von Mannheim über Frankenthal und Hertlingshausen nach Alsenborn und Kaiserslautern im Walde so schlecht sei, dass Fuhren nicht mehr passieren könnten. Daraufhin beschlossen die Lauterer Stadtväter, die Hindernisse „durch kundige Leute entfernen zu lassen". Aber in der Regel waren die angrenzenden Herrschaften zufrieden, wenn ein Kaufmannswagen umstürzte, so gehörten ihnen nach dem so genannten Grundfuhrrecht die Waren.

Schienenverkehr

Im Geschäftsbericht der seit 1849 zwischen der Rheinschanze bei Ludwigshafen am Rhein und Bexbach verkehrenden Pfälzischen Ludwigsbahn für die Jahre 1859/1860 wurde eine frühere Anregung wieder aufgegriffen und eine Bahnlinie von Kaiserslautern oder Hochspeyer über Winnweiler durch das Alsenztal nach Bad Kreuznach angeregt.

Das Vorhaben das im Herbst des Jahres 1868 anlief, machte schnelle Fortschritte, zudem der Landerwerb für den Bahnkörper keinerlei Schwierigkeiten machte. Technisch gesehen, waren Höhendifferenzen zwischen Hochspeyer und der zu überwindenden Wasserscheide von 34 Meter und von hier bis Ebernburg von immerhin 183 Meter zu bewältigen. Die ganze Alsenztalstrecke war am 16. Mai 1871 verkehrstüchtig.

Mit einer Eingabe von Carl von Gienanth aus dem Jahr 1865, die auf eine Projekt-Konzession für eine Schienenverbindung Grünstadt - Eisenberg - Dreisen abzielte, beginnt die Geschichte der Eistalbahn. Bereits 1867 sprach sich ein „Eistal-Kommitee" in einer Denkschrift für die Anlage einer Eisenbahnlinie von Grünstadt durch das Eistal nach Alsenborn - Enkenbach aus. Während von der Eistalbahn 1876 das Teilstück Grünstadt-Eisenberg eröffnet wurde, folgte der Lückenschluss nach Enkenbach erst 1932, womit Alsenborn auch einen Haltepunkt erhalten hatte. 1976 wurde der ÖPNV dort allerdings wieder eingestellt.

Besonderheiten

Das Zirkusdorf Alsenborn

Alsenborn verfügt über eine Zirkus-Tradition und beheimatet daher auch ein kleines Zirkusmuseum im Ortskern. Der Ort galt als Heimat der Seiltänzer und das Dorf, in dem die Bajasse wohnen. Wie aus dem Nichts entwickelte sich in Alsenborn im Lauf des 19. Jahrhunderts eine große Gruppe von Artisten und Zirkusbesitzern, die bis ins 20. Jahrhundert hinein Bestand hatte und nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich verschwand.

Anfänge

Am 20. November 1847 heiratete in Alsenborn der in Carlsberg geborene 22jährige Musikant Karl Lorenz Schramm, Sohn des Marionettenspielers und Musikanten Justus Schramm, die um vier Jahre ältere Seiltänzerin Elisabetha Wolf aus Kirrweiler. Mit diesem Datum beginnt „die circensische Episode" in Alsenborns Ortsgeschichte.

Ursprünglich gehörten zunächst alle zur „Gevatterschaft der Schramm", die jährlich ihr Winterquartier in Alsenborn aufschlugen, aber als es sich in Artistenkreisen herumgesprochen hatte, dass die Gemeinde von „Künstlern" keine Umlagen verlangte, zogen auch Artisten nach Alsenborn, die nicht in Verbindung zu den einheimischen Artisten standen.

Unter den wenigen auswärtigen Zirkusfamilien, die in Alsenborn seßhaft wurden muss der Kunstreiter und Zirkusbesitzer Andreas Bügler aus Münchweiler besonders erwähnt werden. Seine sechs Kinder zählten zu den besten Artisten ihrer Zeit. In der Gründerzeit zu Wohlstand gelangt, erwarb Bügler ein stattliches Haus, in dessen Nähe er Stallungen für seine Tiere errichten ließ. Doch nach dem Tode seiner Frau ging es mit ihm bergab.

Die Heirat seines Sohnes Jerôme mit Magdalena Eva Althoff führte im Jahr 1883 die älteste Zirkusdynastien Deutschlands nach Alsenborn: die Althoffs. Nachdem sie das Büglersche Anwesen erworben hatten, führte Wilhelm Althoff III. von hier aus seinen Zirkus auf Tourneen, bis die Inflation ihn 1927 zwang, das Unternehmen aufzugeben. Mit Wilhelm Althoffs Tod im Jahr 1933 setzte der Niedergang des Alsenborner Artistenwesens ein.

Soziale Stellung der Artisten

Auch wenn sie schon Jahre in Alsenborn ansässig waren blieben die Artisten Fremde. Sie gehörten meist nicht zum normalen Dorfleben dazu und spielten in der Dorfpolitik und im Vereinsleben niemals eine Rolle. Bürgerversammlungen, in denen allgemeine Belange verhandelt wurden fanden meist ohne sie statt. Sie waren und blieben Fremde im Aussehen, im Dialekt und in ihren Moralvorstellungen.

Während die ersten Artisten in festen Häusern wohnten, lebten einige der ab 1880 Zugezogenen auch den Winter über in ihren Reisewagen, weil sie sich keine Wohnung mieten oder ein Haus kaufen konnten. Artisten, die es zu etwas brachten, hatten in der Dorfhierarchie einen höheren Stellenwert. Die Artisten hatten aber auch Sympathisanten im Dorf, darunter der Bürgermeister und der Wirt.

Die alljährliche Heimkehr der Artisten war ein größeres Ereignis gewesen sein, denn sie war eine angenehme Unterbrechung des Alltags, wenn die Artisten aus der weiten Welt zurück kamen. Gelegentlich wurden sie sogar mit Musik am Ortseingang empfangen. Auch die Alsenborner Geschäftsleute profitierte von den Artisten, da diese im Winter freigebig ihr Geld ausgaben.

Der pflügende Elefant

Zu den Geschichten, die immer wieder über die Artisten erzählt werden, gehört die Geschichte vom pflügenden Elefanten.

Der Schreinermeister Schmitt wurde in der Kriegszeit von einer Bauersfrau gefragt, ob er nicht jemand wüsste, der ihr den Garten umgraben könnte. Schreinermeister Schmitt wies sie darauf hin, dass die Männer und die Pferde zum großen Teil eingezogen wären. Dann fiel ihm ein, einen Zirkuselefanten für die Bestellung des Gartens heranzuziehen. Er holten einen Pflug und eine Eisenegge und spannte den Elefanten davor und machte sich an die Arbeit. Nach dieser ungewohnten Arbeit randalierte der Elefant allerdings.

Von dieser Geschichte gibt es auch ein Foto, das sich in vielen Haushalten heute noch findet. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um eine Fotomontage eines indischen Arbeitselefanten mit dem Bild eines pflügenden Bauern.

Der Friseur im Löwenkäfig

Eine Geschichte, die fast ebenso oft erzählt wird wie die Geschichte vom pflügenden Elefanten ist die tragische Geschichte des Friseurs Peter Feierabend, der bei einer Friseurdemonstration im Löwenkäfig von einem Löwen getötet wurde.

Die Alsenborner Zirkus- und Varieteunternehmen begannen ihre Saison mit einer Vorstellung in Alsenborn. So versorgten sie sich mit Geld für die Reise und konnten neue Sensationen vor Publikum ausprobieren. Durch Flugblätter wurde im Februar 1911 bekanntgemacht, dass sich der Menageriebesitzer Wieser im Löwenkäfig von dem Alsenborner Friseur Peter Feierabend rasieren lassen wolle. Um die Rasur perfekt zu machen, wollte der Friseur um Wieser herumgehen und die linke Gesichtshälfte hinter ihm stehend rasieren. Ein Löwe sah dadurch vermutlich seinen Herrn bedroht, stürzte sich auf den Friseur und verbiss sich in dessen Hinterkopf. Panik brach aus. Der Löwe hatte sich so festgebissen, dass sein Rachen mit Stangen aufgebrochen werden musste. Der Friseur starb kurze Zeit später. Sein Grabstein hat die Aufschrift:

"Die wilden Tiere haben ihn verderbet, Herr, Gott, Zebaoth tröste uns, laß leuchten dein Antlitz so genesen wir. Ich werde erlöst von des Löwen Rachen" (Psalm 80,4 und Tim. 4,17).

Elisabeth Endres

Die berühmtste Artistin aus Alsenborn war die 1922 geborene Seiltänzerin Elisabeth Endres, die ihre größten Erfolge in den 1930er Jahren feierte. Sie war zu ihren Glanzzeiten die beliebteste und jüngste Seiltänzerin der Welt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging sie in die USA und leitete dort eine Ballettschule.

Kinounternehmen

Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre konnte die Künstler-Familie Thys vom Sommervariete allein nicht mehr leben. Als zusätzliche Verdienstquelle baute sie sich ein Wanderkino auf, das aber vor allem in Alsenborn spielte. Anfangs fanden die Vorführungen im Saal der Wirtschaft Halbgewachs statt. Als dieser den Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprach, erwog man den Umbau einer Wagenhalle in einen Lichtspielraum. Dieser Umbau fand dann doch nicht statt und im Sommer ging die Familie Thys weiterhin mit ihrem Variete auf Reisen. Als Thys im Jahr 1937 von der "Reichsfilmkammer, Fachgruppe Beiprogramm und Lichtspielstellen, Gaustelle Saarpfalz in Neustadt" wegen zu seltener Vorführungen aus der Liste der Wanderkinovorführer gestrichen werden sollte, setzte sich die Gemeinde Alsenborn mit folgenden Worten für ihn ein:

"Thys genießt einen guten Ruf; es ist nichts Nachteiliges gegen ihn bekannt. In den Sommermonaten ernährt er sich zusammen mit seinen Kindern und deren Familien mit einem Wanderzirkus. Früher konnte Thys aus dem Verdienst im Sommer Ersparnisse für den Winter zurücklegen. Dies ist heute nicht mehr möglich, weil ein Wanderzirkus nur noch wenig Einnahmen erbringt. Seit längeren Jahren betreibt Thys deshalb im Winter ein Kino. Wenn ihm die Möglichkeit hierzu genommen wird, ist er ohne jeden Verdienst und Einkommen."

Thys erhielt nach dieser Eingabe wieder eine Spielerlaubnis und spielte alle drei Wochen in der Alsenborner Turnhalle. Diese war in Gemeindeeigentum, hatte die notwendigen Einrichtungen und bot Platz für 400 Besucher. Da in der Nachkriegszeit keine geeigneten Säle mehr vorhanden waren und die Vorführapparate nicht mehr den geforderten Standards entsprachen, musste die Familie Thys den Kinobetrieb im Januar 1950 aufgeben.

Die Lokomotivgeschichte

Der Alsenborner Akrobat Lorenz Schweitzer III. musste durch einen Unfall seinen Beruf aufgeben und beschaffte sich 1897 mit seinen Ersparnissen eines der ersten Bioskope. Er zog damit von Ort zu Ort und zeigte seine Filme. Bevor er Alsenborn verließ, gab er die erste Filmvorstellung in Alsenborn. Unter Anderem zeigte er auch einen Film aus dem Eisenbahnerleben, in dem eine Lokomotive auf das Publikum zuraste. Bei dieser Szene brach Panik im Saal aus und alle Zuschauer rannten auf die Ausgänge und Fenstern zu. Draußen auf der Straße verschafften sie sie ihrem Ärger Luft und schimpften heftig auf Lorenz Schweitzer.

SV Alsenborn

Auf sportlich erfolgreiche Zeiten kann auch die Fußballmannschaft des SV Alsenborn zurückblicken, der in den 60er Jahren nur knapp den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse verpasste.

Von dem Bauunternehmer Hannes Ruth, der früher beim 1. FC Kaiserslautern spielte, gesponsort und mit der Betreuung durch Fritz Walter, der ab 1965 seinen Wohnsitz in Alsenborn hatte, gelang dem Verein ein sensationeller Aufstieg. Präsident des Vereins war der Sanitätsarzt Dr. Leopold Dietzel, der die Haushaltsführung übernahm.

In seinem Buch "Alsenborn - Aufstieg einer Dorfmannschaft" berichtet Fritz Walter, dass die Idee, den Dorfverein aufzubauen, beim Europapokalfinale zwischen Real Madrid und Benfica Lissabon in Amsterdam entstand. Dies war der so genannte "Schwur von Amsterdam".

Drei Meisterspieler des 1. FC Kaiserslautern wechselten zum SV Alsenborn und eigene Talente entwickelten sich zu Spielern, die später bei anderen Vereinen in der 1. und 2. Bundesliga eingesetzt wurden. Die Fachwelt wurde auf den kleinen Dorfverein, der sogar früher als der 1. FC Kaiserslautern über eine Flutlichtanlage verfügte, aufmerksam.

Im dritten Jahr in der Regionalliga Südwest wurde der SV Alsenborn Südwest-Meister und erreichte 1968/69 und in den beiden darauffolgenden Jahren die Bundesligaaufstiegsrunde. Die Mannschaft, in der zu dieser Zeit nur noch ein gebürtiger Alsenborner mitspielte, belegte in ihrer Gruppe jeweils einen guten Mittelplatz. Die Aufstiegsspiele im Berliner Olympiastadion vor 80.000 Zuschauern, waren Höhepunkte im Alsenborner Fußballeben. Der Ort wurde durch die Sportberichterstattung bekannt, und die Leistung des kleinen Ortsvereins erregte bundesweit Aufsehen.

Doch nach drei Jahren Aufstiegsspiele ging der Elan im Jahr 1970 verloren und der SV Alsenborn verkaufte insgesamt 31 Spieler an Vereine wie den FC Bayern München, den 1. FC Kaiserslautern, den 1. FC Nürnberg, an Borussia Mönchengladbach und den FC Schalke 04.

Als im Jahr 1975 die Zweite Bundesliga eingeführt wurde, erfüllte der SV Alsenborn die sportliche Qualifikation zum Aufstieg. Als dieser wegen des zu kleinen Stadions verweigert wurde, begann der sportliche Abstieg.

Damals stieg der 1. FC Saarbrücken auf, und es halten sich Gerüchte, dass nicht alles fair zugegangen sei. Der SV Alsenborn hatte sein Stadion für 15.000 Zuschauer ausgebaut, musste nun bereits getätigte Spielereinkäufe rückgängig machen musste und stand vor großen finanziellen Problemen. Dem 1. FC Saarbrücken wurde allerdings einige Jahre später aus wirtschaftlichen Gründen die Lizenz entzogen.

Seit der Saison 1990/91 spielt der SV Alsenborn in der B-Klasse mit Spielern, die mittelerweile wieder alle aus Alsenborn kommen.

Zitate

In verschiedenen Reiseführern und Büchern über die Pfalz finden sich unterschiedliche Beschreibungen des Ortes Alsenborn:

August Becker

"Eine Viertelstunde östlich, am Ursprung der Alsenz, liegt Alsenborn, wo beim Alsenbrunnen auf dem Hügel 'Dieburg' sich das Fundament einer Rotunde zeigt. In der Nähe bezeichneten Steine auf einem Berge wahrscheinlich die alte Malstatt des Stumpfwaldes auf dem 'Stole' oder 'Stampe'."

August Becker: "Die Pfalz und die Pfälzer", 1857

Theodor Zink

"Es ist weitbekannt, und als Zuckmayer sein frisches Stück von der 'Katharina Knie' über die Bretter, die die Welt bedeuten, laufen ließ, da wurde manchmal mit Recht Alsenborn genannt, die Heimat der Knie, die mit ihren Berufsgenossen hinauszogen in die Welt und ihr Brot mit Schaustellung verdienten. Heute haben diese Alsenborner, sofern sie noch tätig sind, schwere Tage und das Geld fließt nicht mehr so wie vor 50 oder weniger Jahren, als die Familie Knie mit ihren Künsten die Pfalz und das ganze rheinische Land unterhielt und im Zirkus Stücke bot, die den Riesen Unternehmungen [sic!] unserer Zeit vorzuziehen sind."

Theodor Zink, in einem 1932 erschienenen Zeitungsartikel ("Die Pfalz am Rhein. Eine Heimatkunde des Gaues Westmark." Saarbrücken 1943). Theodor Zink glaubte, dass die schweizerische Artistenfamilie Knie aus Alsenborn stammte, da er eine Regieanweisung aus dem 1929 veröffentlichten Theaterstück "Katharina Knie. Ein Seiltänzerstück in 4 Akten" von Carl Zuckmayer fälschlich auf Alsenborn bezog. Die Szenenbeschreibung lautet:

"Szene des ganzen Stückes ist der Marktplatz eines kleinen pfälzischen Städtchens, auf dem die Seiltänzertruppe Knie ihre Wandervorstellungen gibt."

Philipp Müller

"Wer kennt es nicht, das so idyllisch im Herzen des Pfälzerwaldes am westlichen Fuß des Schorlenberges ins grüne Wiesental sich anmutig breitende saubere Walddorf Alsenborn? Wer in aller Welt hat nicht schon an einem Firmenschild der reisenden Künstler gelesen 'Alsenborn in der Pfalz'? Und wem,sollte nicht mehr in Erinnerung sein die aufstrebende Sandsteinindustrie (...). Aber noch ein anderes Gewerbe trug den Ortsnamen Alsenborn hinaus in alle Welt. Es waren die hier angesiedelten fahrenden Künstler, die um diese Jahrhundertwende infolge der Umlagenfreiheit der Gemeinde hier zuzogen und alljährlich ihr Winterquartier bezogen. Von dem Erübrigten ihrer Jahreseinahmen machten sich's die Leute recht gemütlich und waren, geldlich gesehen, nicht kleinlich. Sie lebten und ließen leben. Das erste und größte dieser Unternehmen war Andreas Bügler, dessen Spezialität das hohe Seil und ein gepflegter Tierpark gewesen ist. Leider verstarb der Inhaber schon frühzeitig und seine Gemahlin Magdalena geb. Trnkler [sic!], folgte ihm bald nach. Sein Grabmal auf dem alten Friedhof gibt heute noch Zeugnis von ihm und seinem Geschlecht. Auch der große Bau mit seiner schönen Freitreppe ist noch unversehrt und jetzt im Besitz des ebenfalls bekannten Zirkusunternehmens Althoff, welches die zirzensische Kunst auf die höchste Stufe brachte und auch heute noch hoch in Achtung steht. Viele andere aber kleinere Künstlertrupps hatten hier ebenfalls ihren Wohnsitz. Doch sie zogen eines Tages hinaus und kehrten nicht wieder. Leider ist auch dieses Gewerbe mehr und mehr durch die Theater und andere Kulturstätten verdrängt worden und herzlich wenig mehr ist in Alsenborn zu spüren von dem, was diesen Ort einst weltbekannt machte."

Philipp Müller: "Alsenborn einst und jetzt." In: Heimat-Chronik 3, 1953,

Das grosse Pfalzbuch

"Inmitten eines Kranzes von Wäldern der Hochfläche auf dem 'Kreis', eine für Geographen und Geologen merkwürdige Erscheinung, liegt Alsenborn. Im Quellgebiet der Alsenz, neben der keltisch-römischen Heerstraße, wurden 1935 die Fundamente einer tausend Jahre alten Tiefburg freigelegt. Da dank seines Waldreichtums das Dorf in früheren Zeiten umlagefrei war, siedelten sich hier große Zirkusunternehmen an, so z.B. Bügler und Althoff. Von ihren Nachfahren, die sich noch gerne im Ruhme der einstigen circensischen Künste sonnen, leben nur noch einige im Dorfe.
Manches Histörchen, das an diese Epoche erinnert, macht heute noch am Wirtstisch die Runde„ So ist es mit der Geschichte von jenem Dorfschreiner, der heimlich nachts einen Zirkuselefanten vor den Pflug spannte, um gratis seinen Acker pflügen zu lassen. Nach einiger Zeit wurde das Tier des langweiligen Spiels müde, faßte den Pflug mit dem Rüssel und stampfte ihn in den Boden. Dann jagte es dem phantasiereichen Dorfbewohner mit lauten Trompetenstößen nach, um ihn dem Ackergerät nachzufördern [sic!). Schließlich befreite der Zirkusbesitzer den Unglücklichen aus dem kleinsten Raum eines Bauernhauses, in das sich jener eingeschlossen hatte."

Pfälzischer Verkehrsverband e.V.: "Das grosse Pfalzbuch." Neustadt an der Weinstraße 1960

Heinz Wittner

"Das Zirkusdorf Alsenborn (292 m, circa 3.200 Einwohner) ist baulich mit Enkenbach zusammengewachsen. Berühmte Namen der Zirkuswelt sind mit Alsenborn verbunden, wie Althoff, Bügler, Traber und Schramm."
"In Alsenborn finden wir in der Kirche mittelalterliche Deckenfresken und als Besonderheit auch ein Brunnenhaus, in dem die Quelle der Alsenz gefaßt ist. Das Wasser fließt durch eine wohlerhaltene dörfliche Waschanlage. Daran schließt sich das mit schönen Grünanlagen, Spiel- und Liegewiesen versehene, (...) gemeindliche Schwimmbad an. Innerhalb desselben sind noch die Reste einer einstigen Burg 'Dieburg' anzutreffen."

Heinz Wittner: "Die sonnige Pfalz. Pfalz-Reiseführer. Ein Brevier für Autotouristik." Kompass Wanderführer. Stuttgart 1981

Karl Heinz

"Mit Enkenbach zu einer Gemeinde zusammengewachsen ist Alsenborn. Wo heute die Fußballartisten behaust sind, die dem kleinen Dorf Ruhm in der Sportarena einspielten, standen einst im Winter die Zirkuswagen und rollten im Frühling von hier in die Lande.
Dieses Alsenborn spielt eine Rolle in der deutschen Zirkusgeschichte; ganze Dynastien von Zirkuskönigen gingen von hier aus, fanden sich, verflochten sich, trennten sich… Einige Namen erwarben Weltruhm, kurzfristig freilich, wie aller Glanz in der Manege, die Althoff, die Bügler, Elisabeth Endres, Carl Zuckmayers Katharina Knie, sind hier behaust."

Karl Heinz: "Pfalz mit Weinstraße". 1976

Fritz Walter

"Alsenborn, das etwa 2.500 Einwohner zählende Dorf in der Pfalz, wurde zu einem Begriff durch - den Fußball (...) Ein Dorfverein im Scheinwerferlicht. Für viele Fußballfreunde - die Mannschaft der letzten Jahre!"
"Egal, wohin ich komme, versicherte ich, überall gibt es nur ein Thema: Alsenborn!"

Fritz Walter: "Alsenborn. Aufstieg einer Dorfmannschaft". München 1968


Alle Quellen zitiert nach Gisela Grasmück: "Artisten in Alsenborn" (s. u.)

Literatur

  • Gemeindeverwaltung Enkenbach-Alsenborn: Alsenborn 872 - 1972. Beiträge zu einer Ortsgeschichte. Kaiserslautern: Heimatstelle Pfalz
  • Gisela Grasmück: Artisten in Alsenborn. Von Mitbürgern und Außenseitern. Sozialhistorische Mikroanalyse einer mobilen Bevölkerungsgruppe. Studien zur Volkskultur in Rheinland-Pfalz. im Auftrag der Gesellschaft für Volkskunde in Rheinland-Pfalz. Mainz 1993
  • Jo van Alsen: Das Alsenborner Waldmensch. 1. Blatt Collage aus Archivbildern 1920-1930 - Geschichten aus Alsenborn in den "goldenen Zwanzigern". 1991. ISBN 3929024004
  • Jo van Alsen: Silberstreifen am Himmel. 1. Blatt Collage aus Archivbildern und Zeichnungen 1939-50. Tagebücher der Kriegsjahre 1944/45. Aufgezeichnet und betreffend Alsenborn/Pfalz, 1946 und danach. 1991. ISBN 3929024012
  • Fritz Walter: Alsenborn - Aufstieg einer Dorfmannschaft. Norderstedt 2001. ISBN 3831118469