Benutzer:SonniWP/Hochbegabung

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Vorsicht: veraltete Kopie aus Hochbegabung, wird nur zur Kommunikation in einem OMA-Test benutzt

Hochbegabung bezeichnet im allgemeinen eine umfassende, weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung eines Menschen. Sie wird durch verschiedene Modelle unterschiedlich definiert. Die Ansätze reichen von sehr engen Fassungen, die Hochbegabung ausschließlich durch hohe Intelligenz definieren, zu weiter gefassten Definitionen, die zum Beispiel auch emotionale, künstlerische und sprachliche Anteile mit einbeziehen.

Nach den meisten anerkannten Modellen gelten etwa 2% aller Menschen als hochbegabt, allerdings werden viele nicht als solche erkannt. Häufig wird die Diagnose erst gestellt, nachdem soziale oder psychische Probleme aufgetreten sind.[1][2]

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Intelligenzquotienten (x-Achse) Hochbegabter betragen auf der deutschen Skala 130 oder mehr.

Hochbegabung bezeichnet im engeren Modell ein deutlich über dem Durchschnitt liegendes Maß an Intelligenz, also der Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Lösen von Problemen. In der differentiellen Psychologie gelten Menschen als hochbegabt, die in einem Intelligenztest einen IQ erreichen, der von höchstens zwei Prozent ihrer Mitmenschen erreicht oder übertroffen wird. Auf der in Deutschland verwendeten Skala wird dieser Grenzwert mit einem IQ-Wert von 130 bezeichnet. [3] Andere Skalen verwenden bei äquivalenten Testergebnissen andere IQ-Werte, weshalb es bei Vergleichen stets wichtig ist, die zugrunde gelegte Skala und das Testverfahren zu kennen.

Zu unterscheiden hiervon ist die umfassendere Verwendung des Begriffs, bei der Personen, die lediglich in einem bestimmten Bereich hohe Leistungen erzielen, als hoch begabt oder talentiert bezeichnet werden, beispielsweise Musiker oder Schachspieler. Hier spricht man im Sinne der engeren Definition von partieller Begabung oder Teilbegabung.

So genannte Hochbegabtenvereine wie zum Beispiel Mensa oder Intertel benutzen zum Teil andere Definitionen von Hochbegabung und nehmen somit nur Menschen auf, die nach ihren eigenen Messverfahren als hochbegabt eingestuft werden. Auch die Begriffe Emotionale Intelligenz und Multiple Intelligenzen sind von der Hochbegabung zu unterscheidende, eigenständige Modelle und Ansätze.

Der Begriff der Höchstbegabung, der manchmal im Kontext mit IQ-Werten verwendet wird, ist wissenschaftlich nicht einheitlich definiert und nicht gebräuchlich. Laut der bekanntesten Definition gilt ein Mensch als höchstbegabt, wenn sein IQ-Wert gleich oder höher dem von 99% der Bevölkerung ist, also um oder über 145 (nach der deutschen Skala) liegt. Es ist zum einen umstritten, ob sich solche Werte überhaupt sicher messen lassen und zum anderen ist die Relevanz dieses Begriffes fraglich. Häufig wird er jedoch von Laien auch synonym zu Hochbegabung verwendet, vor allem um besondere Leistungen noch stärker herauszustellen.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das triadische Interpendenzmodell nach Mönks zeigt, welche Faktoren für eine Hochbegabung zusammenkommen müssen.[4][5] Nur die Intelligenz ist (teilweise) genetisch bedingt.

Grundsätzlich handelt es sich bei Intelligenz um ein genetisch veranlagtes und damit vererbtes Phänomen.[6] Allerdings bedeutet eine hohe Intelligenz nicht zwingend, dass sich eine Hochbegabung ausbildet. Dazu spielt vor allem die direkte Umgebung, besonders während der Kindheit, eine wichtige Rolle.[4]

Nach dem triadischen Interpedenzmodell nach Mönks (1994) sind die wichtigsten Faktoren zur Herausbildung einer Hochbegabung zum einen das soziale Umfeld, insbesondere Familie, Freunde und Schule, sowie die persönlichen Eigenschaften Motivation, Kreativität und besondere intellektuelle Fähigkeiten, allgemein als Intelligenz bezeichnet. Erst wenn diese zusammentreffen, wird eine Hochbegabung wahrscheinlich. Konkret bedeutet dies, dass das soziale Umfeld anregend und ermutigend auf das Kind wirken muss, auch Förderung und Unterstützung sind wichtig. Gleichermaßen muss auch das Kind den Willen haben, sein Potential auszuschöpfen und konsequent darin sein.[4][5]

→ Für weitere, differenziertere Modelle siehe: Hochbegabtenforschung

Kein Zusammenhang lässt sich erkennen mit Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, bei Stoffwechselabweichungen wird allerdings eine Verbindung vermutet. Hochbegabung ist unabhängig vom Geschlecht, dass heißt, sie tritt bei Frauen und Männern gleich häufig auf.[6]

Die oft geäußerte populäre Vermutung, Hochbegabung sei die Folge von übermäßigem schulischen Eifer der Kinder, möglicherweise durch Zwang der Eltern,[1] ist damit eindeutig widerlegt. Vielmehr zeigt das Modell, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Einflüssen zusammenkommen.

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manche Hochbegabte werden als Kind erkannt, wenn ihren Eltern oder anderen Kontaktpersonen, etwa Lehrern oder Erziehern, typische Besonderheiten auffallen, während viele erst durch auftretende Probleme darauf stoßen.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.

Eine ausführliche Diagnostik besteht bei Kindern aus der Interpretation des Verhaltens unter Berücksichtigung des sozialen Umfelds, der Analyse von außergewöhnlichen erbrachten Leistungen (etwa in der Schule oder bei Wettbewerben) sowie des Intelligenztests. Im Anschluss wird eine differenzierte Diagnose erstellt, die als Grundlage für die eventuell folgende Förderung oder weitere Untersuchungen dient.[7]

Indizien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt verschiedene Anzeichen, die allgemein als Hinweis auf eine mögliche Hochbegabung gelten. Da es keinen fest definierten Katalog gibt, kann aus solchen Erscheinungen alleine keine sichere Diagnose erfolgen, die Indizien werden aber auch während einer professionellen Diagnose verwendet, um ein genaues Bild und Begabungsprofil zu erhalten.[7] Weil die meisten Hochbegabten als Kinder entdeckt werden, beziehen sich die meisten Indizien auf Kinder und Jugendliche, können jedoch auch auf Erwachsene angewandt werden. Es treten in der Praxis nie alle Anzeichen zusammen auf, einige schließen sich sogar gegenseitig aus. Häufig genannte Anzeichen sind:[1][3]

  • Auffälligkeiten in Bezug auf Lernen und Denken
    • Hohes Detailwissen und sehr gutes Verständis von Zusammenhängen
    • Ungewöhnlich ausgeprägter Wortschatz und sprachlicher Ausdruck
    • (Frühes) Interesse an Büchern, die weit über dem Altersniveau liegen
    • Bevorzugt selbstständige Arbeit, hohe Ziele
  • Auffälligkeiten in Bezug auf Arbeitsverhalten und Interessen
    • Starke Vertiefung in bestimmte Probleme
    • Perfektionistische Ansprüche
    • Langeweile bis hin zu Arbeitsverweigerung bei Routineaufgaben
  • Auffälligkeiten in Kindergarten und Schule
    • Ständige Langeweile aufgrund dauernder Unterforderung
    • Kein Interesse an altersgemäßen Beschäftigungen bzw. am Schulstoff der Jahrgangsstufe
    • Stören der anderen Kinder, um Aufmerksamkeit zu erlangen (Klassenclown)
    • Außenseiterposition, das Kind fühlt sich unverstanden
    • Gilt als Streber oder Besserwisser
  • Auffälligkeiten für das soziale Umfeld
    • Kaum Interesse an alterstypischen Aktivitäten
    • Perfektionistisch und sehr kritisch in Bezug auf Leistungen
    • Bevorzugt verbale gegenüber körperlichen Auseinandersetzungen
    • Fühlt sich stark isoliert und allein
    • Intellektuell sehr weit entwickelt, emotional aber auf alterstypischem Niveau
    • Ständig kritisches Hinterfragen von Autoritäten
    • Wahl deutlich älterer Freunde
    • Sehr individualistisch
    • Tendenz, Situationen alleine bestimmen zu wollen

Test[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um eine Hochbegabung im Sinne der Definition zweifelsfrei feststellen zu können, wird ein so genannter IQ-Test durchgeführt, der nach Alter und individueller Situation variiert.[3] Einige verzichten allerdings auf diesen, wenn sie der Auffassung sind, dass es nur bedingt zur Lösung der Situation beiträgt, den genauen IQ-Wert zu kennen oder dem Konzept der Intelligenz oder des IQ kritisch gegenüberstehen (siehe Kritik)

Der Hochbegabtenverein Mensa bietet ein eigenes Testprogramm für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren an, das als Gruppentest durchgeführt wird und sich ausschließlich auf die Ermittlung des IQ-Werts beschränkt, also weder ein differenziertes Begabungsprofil noch Hilfestellung bei Problemen bietet.[8][9]

Die von unterschiedlichen Tests ermittelten IQ-Werte differieren häufig um einige Punkte, das gleiche gilt für Tests, die in größeren Zeitabständen durchgeführt wurden, etwa, um ein früher erhaltenes Ergebnis zu überprüfen. Wenn der Unterschied jedoch sehr deutlich ist, wird meistens versucht, die Ursache dafür zu finden, etwa eine schlechte psychische oder physische Verfassung zum Zeitpunkt des Tests.[3]

Mögliche Probleme und Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Eine Hochbegabung kann in bestimmten Fällen zu Schwierigkeiten in Kindergarten und Schule, in der Familie und im Freundeskreis führen, die sich unterschiedlich äußern.[1]

Ausgrenzung und Mobbing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem hochbegabte Kinder werden von ihren Altersgenossen oft ausgeschlossen oder gemieden und somit zu Außenseitern. Dies führt häufig zu einem verringerten Selbstwertgefühl, [2] was sie wiederum zu leichten Mobbingopfern werden lässt. Aber auch erwachsene Hochbegabte können in ähnliche Situationen kommen. Wenn die Hochbegabung den Betroffenen nicht bekannt ist, entsteht oftmals der Eindruck, es läge an der eigenen Person, dass die Umgebung auf diese Weise reagiert. Dies alles erzeugt eine hohe psychische Belastung und macht die Betroffenen damit anfälliger für sogenannte psychosomatische und psychische Störungen.

Unterforderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn die Hochbegabung nicht erkannt wird oder eine angemessene Förderung ausbleibt, kommt es zu andauernder Unterforderung, hauptsächlich in der Schule. Vor allem jüngere Kinder können damit schlecht umgehen. Während Jugendliche und Erwachsene dazu neigen, ihre Langeweile entweder demonstrativ zu zeigen oder sich einer anderen Beschäftigung zu widmen, beginnen Kinder, vor allem Jungen, oft, den Unterricht zu stören, um Aufmerksamkeit zu erhalten, wodurch sie anderen negativ auffallen. Andere Kinder, hier vor allem Mädchen, versuchen sich ihrer Umgebung anzupassen, da sie die Schuld für ihre Lage bei sich selbst sehen. Das wiederum führt dazu, dass sie absichtlich langsam arbeiten oder Fehler machen und somit weder als hochbegabt erkannt werden noch ihre Frustration nach außen tragen, die in der Folge häufig unbekannt bleibt. Eine dauernde Unterforderung und der daraus resultierende Mangel an Motivation kann auch zur kompletten Leistungsverweigerung führen.

Hochbegabung in Verbindung mit psychischen Störungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Lombroso und Lange-Eichbaum davon ausgingen, dass Hochbegabte eher an einer psychischen Störung leiden als Normalbegabte, geht man von dem Gegenteil aus: Hochbegabte gelten als psychisch belastbarer, sind aber allzu oft auch größeren Belastungen ausgesetzt.[3] Hochbegabung tritt aber auch in Verbindung mit angeborenen Störungen oder Entwicklungsstörungen auf, die in scheinbarem Widerspruch dazu stehen, da sie über Defizite definiert sind. [6]

AD(H)S[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochbegabung kann zusammen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S) auftreten. Oft ist es jedoch so, dass sich die beiden Diagnosen durch sehr ähnliches Verhalten äußern, weshalb häufig angenommen wird, Hochbegabung trete regelmäßig zusammen mit AD(H)S auf. Dabei spielt auch eine Rolle, dass viele Eltern gerne die Unruhe ihres Kindes positiv erklären möchten oder Ärzte und Therapeuten vorzeitig Diagnosen stellen, um eine Lösung für Probleme zu bieten. Es gibt wissenschaftlich keinen erwiesenen Zusammenhang, das heißt, bei Hochbegabten tritt AD(H)S weder seltener noch häufiger als bei Normalbegabten auf.[10]

Wenn bei einer tatsächlich vorliegenden Hochbegabung stattdessen AD(H)S diagnostiziert wird, hat dies oft die Folge, dass sich das Verhalten in Bezug auf Motivation, Arbeitshaltung und Konzentration durch weiterhin vorhandende Unterforderung verschlechtert.[10]

Autismus und Asperger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem das Asperger-Syndrom, eine mildere Form des Autismus, tritt auch zusammen mit Hochbegabung auf. Oftmals können die Betroffenen, dank ihrer hohen Intelligenz, ihre Schwächen relativ erfolgreich kompensieren, so dass das Syndrom häufig unerkannt bleibt. Andererseits werden viele Menschen mit Asperger-Syndrom voreingenommen als geistig behindert oder "dumm" eingestuft, so dass weder eine Untersuchung in Richtung der Hochbegabung noch Förderung erfolgt, die es ihnen ermöglichen würde, ihr Potential zu nutzen. Auch der High-Functioning Autism, dessen Definition allerdings umstritten ist, kann mit einer Hochbegabung einhergehen. Dabei ist es so, dass Personen mit Asperger-Syndrom beim Verbalteil des Intelligenztests bessere Werte erzielen als im Handlungsteil, während es bei Personen mit High-Functioning Autism genau umgekehrt ist. [6]

Depressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht die Hochbegabung direkt, aber mit ihr einhergehende Probleme im sozialen, schulischen oder beruflichen Umfeld können zu Depressionen führen. Vor allem die perfektionistische Grundeinstellung und die daraus resultierenden hohen Erwartungen an die eigenen Leistungen können ein Grund sein. Auch befinden sich Hochbegabte oft dauerhaft in Situationen der Unterforderung und Einsamkeit oder sehen sich selbst als Problem.[11]

Hochsensibilität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff der Hochsensibilität ist umstritten und wird teilweise sehr unterschiedlich verwendet, es gibt aber häufig Überschneidungen mit den Beschreibungen der Hochbegabung. Nach den gängigeren Definitionen sind etwa 15% bis 20% aller Menschen hochsensibel, viele sollen zudem eine überdurchschnittliche Intelligenz besitzen, weshalb vermutet wird, dass viele Hochbegabte auch hochsensibel sind. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei Hochsensibilität um ein neurologisches Phänomen handelt, während Hochbegabung weit umfangreicher und tiefgreifender ist.[12]

Zusammenhang von Hochbegabung und Leistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochbegabung muss nicht unbedingt mit großem schulischen oder beruflichen Erfolg einhergehen. Dieser kann sich nur einstellen, wenn verschiedene grundlegende Faktoren positiv zusammenkommen, wie zum Beispiel Motivation und eine fördernde Umgebung. [3]

Oft wird angenommen, dass Hochbegabte gleichzeitig Überleister (Overachiever, auch Hochleister) seien, also exzellente Leistungen in Schule und Beruf erbringen. Die vom Marburger Hochbegabtenprojekt durchgeführten und veröffentlichten Studien zeigen allerdings, dass lediglich 15% der als Hochleister eingestuften Schüler gleichzeitig auch hochbegabt sind. Die meisten Spitzenschüler haben laut der Untersuchung einen IQ um 120, sind also überdurchschnittlich begabt. [13]

Allerdings trifft der naheliegende Umkehrschluss, der auch unabhängig davon immer wieder geäußert wird, nämlich, dass die meisten Hochbegabten so genannte Minderleister (Underarchiever) seien, nicht zu. Die gleiche Studie ergab, dass weniger als ein Sechstel der Hochbegabten in diese Gruppe einzustufen sind. [14]

Hochbegabtenforschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Forschung Anfang des 20. Jahrhunderts beschränkten sich die Untersuchungen allein auf intellektuelle Begabung, besonders deren Messung und Wertung. 1905 entwickelte Alfred Binet den ersten Intelligenztest für Kinder.

William Stern, von 1916 bis 1933 Gründer und Direktor des Psychologischen Instituts an der Universität Hamburg, gründete eine Arbeitsgruppe zum Thema Begabtenförderung, aus der 1985 William-Stern-Gesellschaft mit gleichem Ziel hervorgehen sollte. Er musste seine Arbeit einstellen, nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen.[15][16][17][5]

In den 1940er und 1950er Jahren lag die Betonung in der Forschung vor allem auf der genetischen Veranlagung, in den 1960ern wurde dann das soziale Umfeld stark mit einbezogen oder, aus heutiger Sicht, überbetont. Dadurch wurden Lernprozesse stärker untersucht und Begabung als ihr Resultat dargestellt. In der heutigen Forschung werden beide Ansätze miteinander verbunden.[5]

Studien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Lewis Terman den Intelligenztest Binets an die Bedingungen in den USA angepasst hatte, begann ab 1921 eine begleitende Studie, bekannt als Terman-Studie. [5] Bei dieser Studie lag der Fokus auf den Faktoren, die zu einer hohen intellektuellen Begabung führten, die wiederum als Fähigkeit, bei einem Intelligenztest hohe Punktzahlen zu erreichen, definiert wurde. Die Untersuchungen umfassten mehrere Tausend Schüler und bezogen auch das soziale Umfeld mit ein. Nachdem Terman anfangs davon ausging, dass hohe Intelligenz alleine für außergewöhnliche intellektuelle Leistungen verantwortlich sei, zeigten die 1954 veröffentlichten Ergebnisse, dass auch hohe Motivation und Durchsetzungsfähigkeit erforderlich waren. Es folgte 1974 auch eine Studie zu hochbegabten Minderleistern. Auch wenn die Studie heute stark kritisiert wird, unter anderem wegen der Auswahl der Kandidaten und dem engen Begabungsbegriff, gilt sie als richtungsweisend. [5]

In Deutschland ist das Marburger Hochbegabtenprojekt (auch Rost-Studie) führend, das auch weltweit große Anerkennung erfahren hat. Die unter Leitung von Detlef H. Rost durchgeführten Studien zu verschiedenen Themen widerlegen vor allem verbreitete Vorurteile und stellen der Forschung, vor allem durch die exakte Methodik, verlässliche Daten zur Verfügung.

Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zu den Studien, die sich mit statistischen Erhebungen und der Erforschung der Symptome beschäftigen, versuchen Begabungsmodelle zu beschreiben, welche Faktoren unter welchen Umständen zu einer Hochbegabung führen können und wie diese zusammenhängen. Dabei unterscheidet man zwischen leistungsorientierten Modellen, die eine Begabung aufgrund bestimmter Leistungen feststellen und kognitiven Modellen, die eine Begabung nach der Lernfähigkeit beurteilen.[5]

Leistungsorientierte Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begabung
  • Intellektuell
  • Kreativ
  • Sozialeffektiv
  • Sensomotorisch
  • Sonstige
Intrapersonale Katalysatoren

Motivation:

  • Initiative
  • Interesse
  • Beharrlichkeit

Persönlichkeit:

  • Autonomie
  • Selbstreflektion
  • Selbstwert
→ Lernen, Übung, Praxis →
Ökopsychologische Katalysatoren
  • Personen
  • Regionen
  • Interventionen
  • Ereignisse
  • Zufälle
Talent
  • Künste
  • Sport
  • Ökonomie
  • Publizistik
  • Handwerk
  • Handel
  • Erziehung
  • Gesundheit
  • Wissenschaft
  • Technologie
Das Differenzierte Begabungs- und Talentmodell nach Gagné. Aus vorhandenen Begabungen entstehen durch einen Lernprozess, der von den Katalysatoren beeinflusst wird, Talente, in denen sich die Hochbegabung äußert.[5]

Diese Modelle sind sogenannte Faktoren- bzw. Einflussfaktorenmodelle, die einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Einflüssen herstellen.

Das älteste Modell dieser Art, das Drei-Ringe-Modell von Joe Renzulli (1978), beschreibt Hochbegabung als positive Kombination aus Motivation, Kreativität und besonderer intellektueller Fähigkeit, die allgemein als Intelligenz bezeichnet wird. Erst wenn diese zusammentreffen, wird eine Hochbegabung wahrscheinlich.[5] Dieses Modell, das schon bald für seine enge Sichtweise kritisiert wurde, wird erweitert durch das triadische Interpedenzmodell von Franz-Josef Mönks (1992), das als neuen wichtigen Faktor zur Herausbildung einer Hochbegabung das soziale Umfeld, insbesondere Familie, Freunde und Schule, hinzufügt.[4][5]

Ein weitaus umfangreicheres Modell ist das sogenannte Differenzierte Begabungs- und Talentmodell von Robert Gagné (2000). Es unterscheidet zwischen intrapersonalen Katalysatoren (unterteilt in Motivation und Persönlichkeit) und Ökopsychologischen Katalysatoren (auch Umweltkatalysatoren), letztere entsprechen dem sozialen Umfeld. Diese Faktoren beeinflussen die Entwicklung von einer Begabung zu einem Talent positiv oder negativ. Diese Entwicklung findet im allgemeinen als ein andauernder Lernprozess statt, der auch durch Förderung und Aktivitäten, die Gagné mit zu den Umweltfaktoren zählt, beeinflusst wird. Dieses Modell ist weit differenzierter und bezieht sich wesentlich konkreter auf die pädagogische Praxis.[5]

Auch das Münchener Hochbegabungsmodell von Heller und Hany (2000) ist sehr differenziert und unterscheidet verschiedene Begabungsformen bzw. Leistungsbereiche. Hier entwickeln sich Potentiale (auch Fähigkeiten) zu Leistungen (entsprichend Begabung und Talent bei Gagnè), was durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, die als Moderatoren bezeichnet werden, wozu insbesondere auch die Lernumgebung zählt. Dieses Modell gilt als besonders übersichtlich und spiegelt akkurat den aktuellen Stand der Forschung wieder, da es auch moderne Intelligenzmodelle berücksichtig. Es zeigt auch den Bedarf für die Förderung Hochbegabter.[5]

Kognitive Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den kognitiven Modellen steht die Informationsverarbeitung im Vordergrund, insbesondere die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen und zu verstehen (knowledge acquisition). Dabei spielen Lernbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer eine Rolle, die in anderer Form auch in den leistungsorientierten Modellen zu finden sind. Vetreter dieser Modelle führen an, dass zwar in der Definition der Hochbegabung auch die Informationsverarbeitung genannt wird, diese aber von den leistungsorientierten Modellen nicht ausreichend oder gar nicht berücksichtigt wird. Dadurch würden Hochbegabte, die sich sehr lange und intensiv mit den Fragestellungen beschäftigen und dadurch in kurzer Zeit nur bedingt richtige Ergebnisse liefern, nicht als solche erkannt. Die gängigen Intelligenztests bewerten aber vor allem die Leistung und damit nur einen bestimmten Teilaspekt der Hochbegabung. Diese Beschränktheit wird mit dem nicht näher definierten Begriff der Testintelligenz beschrieben.[5]

Förderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1916 bereits wies William Stern, der an der Hamburger Universität eine Forschungsgruppe zu diesem Thema leitete, auf die Notwendigkeit der Begabtenförderung hin.[15] Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Bedarf für Begabtenförderung allgemein anerkannt und sogar in einige Landesverfassungen aufgenommen. Das Gymnasium wurde für diesen Zweck als ausreichend beurteilt, in der Praxis konnten aber viele Hochbegabte diese Schulform nicht besuchen, weil sie nicht früh genug als solche erkannt wurden. In den 1960er Jahren wurde der Zugang zum Gymnasium erleichtert und somit diese Kritik als nicht mehr aktuell angesehen. Erst in den 1980er Jahren erneuerte sich das Interesse an Begabungsförderung, vor allem durch Erfahrungen aus dem Ausland und es wurde offensichtlich, dass es großen Bedarf für Verbesserungen gab, was in teilweise heftigen und ideologisch geführten Debatten mündete. Ein großes Problem war, dass aus dem Gymnasium, das ursprünglich nur wenige Prozent der Schüler besucht hatten, eine Schulform geworden war, die 40% eines Jahrganges unterrichtete. Dadurch entsteht ein breites Leistungsspektrum, welches es nahezu unmöglich für die Lehrkräfte macht, individuell auf die Schüler einzugehen und damit auch den Hochbegabten gerecht zu werden.[3]

DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der DDR gab es Spezialklassen oder Spezialschulen mit verschiedenen Ausrichtungen: die Spezialschulen mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung, die Schulen mit erweitertem Russischunterricht und Spezialschulen für Musik, die besonders begabte Schüler förderten. Begleitet wurden diese Projekte durch das Institut für Jugendforschung an der Universität Leipzig. Einige dieser Klassen und Einrichtungen haben sich bis heute erhalten.

siehe auch: Bildungssystem der DDR

Konkrete Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt viele Ansätze, Hochbegabte zu fördern und es ihnen zu ermöglichen, ihr Leistungsvermögen zu entfalten. Neben individueller Förderung durch die Eltern, die häufig unbewusst automatisch stattfindet, gibt es spezialisierte Schulen, Verbände und andere Einrichtungen, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Hintergründen Hochbegabtenförderung betreiben. Die meisten Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche.

Förderung in der Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt verschiedene Fördermodelle, die in der Praxis erfolgreich angewendet werden, und die sich in die Bereiche Akzeleration (beschleunigtes Lernen), Enrichment (vertieftes Lernen) und Mischformen daraus gliedern lassen:[3]

Akzeleration Enrichment Mischformen
  • Vorzeitige Einschulung
  • Überspringen von Jahrgangsstufen
  • Flexible Eingangsstufe
  • Teilweiser Unterricht in höheren Klassen (Drehtürmodell)
  • Individuelle Aufgabenstellungen
  • Arbeitsgemeinschaften
  • Zusätzliche Kurse
  • Teilnahme an Wettbewerben
  • Kooperation mit Universitäten, Schülerstudium
  • Austauschprogramme
  • Intensivkurse
  • Verkürzung der Schulzeit (D-Zug-Klassen, G8 bzw. G7)
  • Altersgemischte Klassen
  • Bilingualer Unterricht
  • Spezialschulen oder Spezialklassen

Auch wenn die Notwendigkeit der Hochbegabtenförderung von vielen Seiten anerkannt wird, fördern nur wenige Schulen hochbegabte Schüler und nutzen nur selten das gesamte Spektrum der möglichen Maßnahmen aus. Für eine erfolgreiche Förderung muss außerdem immer individuell auf den Schüler eingegangen werden, da es oftmals eine größere, auch emotionale, Belastung für den Schüler bedeutet, zum Beispiel eine Klasse zu überspringen.[3] Nicht zuletzt deswegen sollten Fördermaßnahmen, etwa durch Schulpsychologen, begleitet werden. [3]

Schulen für Hochbegabte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulen wie das LGH in Schwäbisch Gmünd fördern gezielt hochbegabte Schüler

Neben Privatschulen, die häufig ein hohes Schulgeld verlangen, haben in Deutschland auch einige Bundesländer von ihnen getragene Schulen eingerichtet, die häufig als Internat ausgelegt sind. In Hessen ist dies die Internatsschule Schloss Hansenberg, die sich allerdings ausdrücklich an Überleister richtet [18] (dazu siehe auch Zusammenhang von Hochbegabung und Leistung), in Baden-Württemberg das Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd und in Sachsen das Landesgymnasium Sankt Afra. In Rheinland-Pfalz wird versucht, Hochbegabte systematisch zu fördern, und es wurden zum Beispiel in Kaiserslautern und Mainz Gymnasien mit speziellen Hochbegabtenklassen eingerichtet. Es gibt auch weitere Projekte einzelner Bundesländer oder Schulen, die zu diesem Zweck etwa mit externen Einrichtungen zur Begabtenförderung kooperieren.

Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gibt es auch noch einige Schulen und spezielle Begabtenklassen, die auf die Begabtenförderung in der DDR zurückgehen (siehe Förderung - DDR).

In Österreich gibt es die Sir-Karl-Popper-Schule in Wien, die als Versuchsschule ein Oberschulkonzept für Hochbegabte entwickelt. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Schüler auch emotional begleitet werden und ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Schule und des Angebots haben.[19]

Privatschulen mit Schwerpunkt auf Hochbegabtenförderung sind beispielsweise die Schulen des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD Braunschweig, CJD Rostock, CJD Königswinter) oder die Schule Schloss Torgelow.

In der Schweiz gibt es die Schule Talenta in Zürich, die sich als Grundschule an Schüler der Klassen 1-6 richtet. Seit 2005 gibt es auch in Hamburg eine private Grundschule.[20]

siehe auch: Kategorie:Schule für Hochbegabte

Schüler- und Sommerakademien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schülerakademien werden von verschiedenen Trägern während der Schulferien veranstaltet und bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, sich außerhalb der schulischen Zwänge intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Für hochbegabte Schüler, bei denen der Besuch einer Spezialschule aus finanziellen oder persönlichen Gründen nicht in Frage kommt, bieten sie oftmals eine der wenigen Möglichkeiten, gemeinsam mit anderen interessierten Schülern zu kommunizieren und zu arbeiten. Bekannte Akademien sind etwa die Deutsche SchülerAkademien [3] oder die Hessische Schülerakademien, die Teilnahme wird häufig durch Stiftungen über Stipendien finanziert.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgen die Hector-Seminare (initiiert von und benannt nach SAP-Gründer Hans-Werner Hector), deren besonderer Schwerpunkt auf der Interdisziplinarität in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik liegt.

Auch viele Hochbegabtenvereine und -verbände bieten eigene Sommerakademien an, die manchmal auch für Nicht-Mitglieder offen sind.

Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch wenn sie sich normalerweise nicht ausdrücklich an Hochbegabte richten, bieten Wettbewerbe wie Jugend forscht, Jugend musiziert, Mathematik-, Chemie- und Physikolympiaden sowie diverse Bundeswettbewerbe einzigartige Möglichkeiten für diese, ihre Interessen zu verfolgen und unabhängig von strengen Vorgaben ihre Begabung zu nutzen.[3]

Stipendien und Stiftungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Stiftungen, teilweise auch mit politischer Ausrichtung, unterstützen begabte Schüler, Studenten und junge Berufstätige finanziell, um ihnen ein Studium, Praktika oder Weiterbildung zu ermöglichen. Ein bekanntes Beispiel ist die Studienstiftung des Deutschen Volkes.[3]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufig wird Einrichtungen, die sich in der Hochbegabtenförderung engagieren, vorgeworfen, Selektion zu betreiben und anderen Menschen, die ebenso von Förderung profitieren würden, diese Chance verwehren würden. Viele Institutionen, vor allem solche, deren Angebote sich an Kinder richten, betonen deswegen immer wieder, dass sie grundsätzlich an der Förderung aller Kinder interessiert sind, die ein besonderes Interesse an dem Programm mitbringen. Lediglich bestimmte Vereine, etwa Mensa, schließen nicht-Hochbegabte völlig aus [21].

Andere Kritiker sehen in der gesonderten Förderung von Hochbegabten das Problem, dass diese nicht lernen würden, sich in der realen Welt, in der sie eine Minderheit darstellen, zurechtzufinden. Weiterhin besteht auch bei der Förderung Hochbegabter, wie bei jeder intensiven Förderung, die Gefahr, dass andere wichtige Bereiche vernachlässigt werden. Dies können auch Gründe für Hochbegabte oder, bei Kindern, deren Eltern sein, auf bestimmte Formen oder jegliche spezielle Förderung bewusst zu verzichten.

Gesellschaftliche Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sicht der Gesellschaft auf Hochbegabung ist häufig stark von der Präsentation durch die Medien abhängig. Es überwiegen zwei Darstellungen, nämlich zum einen, Hochbegabte seien Wunderkinder und Genies und zum anderen, es handele sich bei Hochbegabung um ein problembehaftetes Phänomen oder gar eine psychische Störung. Auch wird der Begriff oft mit Überleistung und ADHS vermischt. Dadurch entstehen viele, zum Großteil negative, Vorurteile.

Im direkten Kontakt erfahren Hochbegabte heute, bei Kindern auch deren Eltern, häufig Ablehnung und Unverständnis. Zum Teil wird auch Begabtenförderung als ungerecht den anderen Schülern gegenüber empfunden und als bewusste Elitenbildung bezeichnet. Viele halten auch die gesonderte Förderung und Beschäftigung mit dem Thema für überflüssig, auch wenn dem von professioneller Seite stark wiedersprochen wird.[3]

Hochbegabtenvereinigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mensa ist weltweit der größte Hochbgegabtenverein

Es gibt eine Reihe von Vereinen und Verbänden, die unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen und unterschiedliche Kriterien für eine Mitgliedschaft haben.

Bei einigen liegt der Fokus darauf, den Austausch von Hochbegabten untereinander, auch weltweit, zu fördern. Vereine wie Mensa, Intertel und der Triple Nine Society verwenden lediglich den IQ-Wert als Aufnahmekriterium und akzeptieren nur Personen als Mitglieder, deren Wert nachweislich einen bestimmten Prozentrang aufweist. So können Mensa nur 1 von 50 (2%), Intertel nur 1 von 100 (1%) und der Triple Nine Society nur 1 von 1000 (0,1%) Menschen beitreten. Ihre Angebote richten sich auch an Erwachsene, die zum Teil sogar ihre primäre Zielgruppe darstellen.

Andere Vereine bemühen sich darum, Hochbegabten und ihren Eltern Informationen zu liefern und Unterstützung zu bieten. Sie stehen normalerweise allen interessierten Menschen offen. Der in Deutschland bekannteste und größte Verein dieser Art ist die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK), der auch Ortsgruppen in verschiedenen Städten und Gemeinden hat.[22] [23]

siehe auch: Kategorie:Hochbegabtenvereinigung

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird von Kritikern oft darauf hingewiesen, dass es sich bei Hochbegabung wie auch bei Intelligenz um ein Konstrukt handelt, das über Operationalisierungen erschlossen wird. Zudem baut der Begriff Hochbegabung auf dem Begriff Begabung auf, der seinerseits umstritten ist.[24] Allgemein gelten damit die gleichen Kritikpunkte, die zu diesen Themen geäußert werden, auch für die Hochbegabung.

Bekannte Hochbegabte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele berühmte Wissenschaftler, Künstler, Musiker und Autoren gelten als hochbegabt, auch wenn nur von wenigen ein verifizierbarer IQ-Wert vorliegt, da viele niemals an einem Intelligenztest teilgenommen haben. Daher kann die folgende Auswahl nur stellvertretend einen Überblick vermitteln.

  1. a b c d Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V., Informationen zum Thema Hochbegabung, [1], abgerufen am 30. Dezember 2007
  2. a b Zu Entwicklungsschwierigkeiten hochbegabter Kinder und Jugendlicher in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt - Erfahrungen und mögliche Lösungswege, Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, 2001, S. 24 f., S.35, online verfügbar unter [2]
  3. a b c d e f g h i j k l m n Begabte Kinder finden und fördern - Ein Ratgeber für Elternhaus und Schule, Informationsbroschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Oktober 2003, S.10, S. 15, S. 17, S. 23, S. 28 f., S. 30, S. 48, S. 57 f., S. 64 f., online verfügbar unter [3]
  4. a b c d Dr. Nicolas Gumpert, Ursachen der Hochbegabung, [4], abgerufen am 30. Dezember 2007
  5. a b c d e f g h i j k l m Pädagogische Akademie des Bundes in Oberösterreich, Karin Busch, Ulrike Reinhart, Theoretische Grundlagen zum Begabungsbegriff, 2005, S. 6 f., S. 11 f., S. 18 ff., online unter [5]
  6. a b c d Bundesverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V., Dr. med. Ingo Spitczok von Brisinski , Asperger-Syndrom, AD(H)S, Hochbegabung - differentialdiagnostische Aspekte, online verfügbar unter [6], abgerufen am 30. Dezember 2007
  7. a b Dr. Nicolas Gumpert, Diagnose der Hochbegabung, [7], abgerufen am 30. Dezember 2007
  8. Mensa in Deutschland e.V., Intelligenztest bei Mensa, [8], abgerufen am 30. Dezember 2007
  9. Mensa in Deutschland e.V., Nach dem Test, [9], abgerufen an 30. Dezember 2007
  10. a b Besonders Begabte Kinder e.V., ADHS und Hochbegabung?, [10], abgerufen am 30. Dezember 2007
  11. James T. Webb, Was sind die emotional-sozialen Bedürfnisse Hochbegabter?, 1994, erschienen in Übersetzung von Annette Heinbokel in Labyrinth, Nr. 56, April 1998, online unter [11], abgerufen am 30. Dezember 2007
  12. Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V., Regelmäßig gestellte Fragen, [12], abgerufen am 30. Dezember 2007
  13. siehe Marburger Hochbegabtenprojekt#Intelligenzverteilung, Stand 30. Dezember 2007
  14. siehe Marburger Hochbegabtenprojekt#Anteil der Hochbegabten mit erwartungswidrig niedrigen Schulleistungen (Minderleister), Stand 30. Dezember 2007
  15. a b Universität Hamburg, William-Stern-Gesellschaft für Begabungsforschung und Begabtenförderung e.V., [13], abgerufen am 30. Dezember 2007
  16. Kinderakademie Hamburg, Die William-Stern Gesellschaft für Begabtenforschung und Begabtenförderung, [14], abgerufen am 30. Dezember 2007
  17. siehe William Stern, Stand 30. Dezember 2007
  18. Homepage der Internatsschule Schloss Hansenberg, abgerufen am 30. Dezember 2007
  19. Homepage der Sir-Karl-Popper-Schule, abgerufen am 30. Dezember 2007
  20. Homepage der Brecht-Schulen, abgerufen am 30. Dezember 2007
  21. Mensa in Deutschland e.V., Häufig gestellte Fragen - Warum das Aufnahmekriterium?, [15], abgerufen am 30. Dezember 2007
  22. Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V., Informationen über den Verein, [16], abgerufen am 30. Dezember 2007
  23. Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V., Beratungsangebot, [17], abgerufen am 30. Dezember 2007
  24. Thorsten Bultmann: Die Eliten und die Massen. Kritik eines bildungspolitischen Stereotyps