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Clara Schumann

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Clara Schumann 1878/1879,
Pastell von Franz von Lenbach

Clara Josephine Schumann (* 13. September 1819 in Leipzig; † 20. Mai 1896 in Frankfurt am Main; geborene Wieck) war eine deutsche Pianistin und Komponistin und ab 1840 die Ehefrau Robert Schumanns.

Leben

Herkunft und Geschwister

Clara Wieck wurde am 13. September 1819 in Leipzig geboren und am 6. Oktober in der dortigen Nikolaikirche auf die Namen Clara Josephine getauft. Ihre Eltern waren Friedrich Wieck und dessen Frau Mariane Wieck geb. Tromlitz. Der Vater war studierter Theologe. Wegen seiner Leidenschaft für die Musik ließ er sich auf dem Klavier ausbilden. Außerdem gründete er eine Klavier-Fabrik und eine Leihanstalt für Musikalien. Claras Mutter war Sängerin und Pianistin. Die erste Tochter Adelheid starb im Kindesalter. Dann folgten Clara und die Brüder Alwin, Gustav und Viktor. Zum Zeitpunkt der Geburt Viktors (1824) waren die Eltern aber bereits getrennt.

Friedrich Wieck heiratete 1828 die zwanzig Jahre jüngere Clementine Fechner und hatte mit ihr eine Tochter, Marie, die später Klavierunterricht bei ihm bekam. Aus der zweiten Ehe der Mutter Mariane Wieck mit Adolph Bargiel ging der Sohn Woldemar Bargiel hervor, der später Komponist wurde.

Der Übervater

Friedrich Wieck um 1830, Gemälde im Robert-Schumann-Haus Zwickau

Friedrich Wieck, der sich der Erziehung seiner Kinder verschrieben hatte, galt als autoritär und streng, aber nicht ungerecht. Sein ganzes Augenmerk galt Clara, bei der er wegen ihres musikalischen Talents die Absicht verfolgte, sie so rasch wie möglich als Wunderkind und Klaviervirtuosin bekannt zu machen. So nahm er sie nach wenigen Jahren aus der öffentlichen Grundschule und ließ sie privat unterrichten, damit sie sich völlig auf das Klavierspielen konzentrieren konnte. Dadurch blieb die Ausbildung Claras weitgehend auf die Musik beschränkt.

Ab 1827 führte Friedrich Wieck ein Tagebuch für Clara – in der Ich-Form, als habe sie selbst geschrieben.[1] Später ließ er sich Claras Tagebuch-Eintragungen zum Lesen vorlegen. Ein solcher Tagebucheintrag der neunjährigen Clara lautete:

„Mein Vater, der längst schon vergebens auf eine Sinnesänderung von meiner Seite gehofft hatte, bemerkte heute nochmals, daß ich immer noch so faul, nachlässig, unordentlich, eigensinnig, unfolgsam etc. sei, daß ich dies namentlich auch im Klavierspiel sei, und weil ich Hüntens neue Variationen op. 26 in seiner Gegenwart so schlecht spielte, … so zerriß er das Exemplar vor meinen Augen, und von heute an will er mir keine Stunde mehr geben und ich darf nichts weiter spielen als die Tonleitern, Cramers Etüden und Czernys Trillerübungen.“

Wieck unterrichtete seine Tochter persönlich und mit Erfolg. Clara erntete mit ihren Auftritten großen Applaus. Für den Vater war sie das Aushängeschild seiner klavierpädagogischen Methode, die er auch Musikern wie Robert Schumann und Hans von Bülow angedeihen ließ. Das strenge pianistische Training war jedoch nicht kindgerecht. Laut Eva Weissweiler lässt sich der väterliche Einfluss sogar an ihrem Konzertprogramm ablesen. Zunächst bestand ihr Programm aus gefälligen Kompositionen von zum Beispiel Friedrich Kalkbrenner, Camille Pleyel, Ignaz Moscheles und Henri Herz. Erst nachdem sich der Einfluss des Vaters verringert hatte, spielte Clara Schumann in ihren Konzerten Werke von Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach und Robert Schumann.

Wieck sah sich als Claras Impresario, der die oft mit Strapazen verbundenen Konzertreisen organisierte. Er trug Sorge dafür, dass Einladungen zu Konzerten ausgesprochen wurden und dass der Flügel am Veranstaltungsort funktionierte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es oft vor, dass sich ein Flügel nur schwer beschaffen ließ oder nicht gestimmt war. Vor jedem Konzert tat sich zudem die bange Frage auf, ob die Mechanik der Instrumente „mitspielen“ würde. Es konnte passieren, dass während des Spiels plötzlich Tasten stecken blieben oder Dämpfer sich nicht auf die Saiten zurücklegten, so dass der weiterklingende Ton das Spiel ruinierte. Wieck führte daher stets ein Arsenal an Klavierwerkzeugen mit sich und betätigte sich im Vorfeld des Konzerts meistens noch als Klavierstimmer und Reparateur. Später ging er dazu über, eigens ausgesuchte Instrumente an den Ort des Auftritts vorauszuschicken, damit Clara auf einem ihr vertrauten Flügel spielen konnte.

Das Wunderkind Clara

Datei:Clara Wieck im Alter von 15 Jahren.jpg
Clara Wieck 1835, Lithografie von Julius Giere. Die Noten stammen aus ihrem Klavierkonzert a-Moll op. 7.

Clara lernte erst sehr spät das Sprechen, vermutlich im Alter von vier Jahren, als sie ein Jahr lang getrennt vom Vater bei ihren Großeltern verbrachte. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie intensiven Klavierunterricht. Am 20. Oktober 1828 trat sie zum ersten Mal öffentlich im Gewandhaus auf und spielte bei einem Konzert von Caroline Perthaler[2] mit einer anderen Schülerin ein vierhändiges Stück von Friedrich Kalkbrenner. Die Leipziger Allgemeine musikalische Zeitung schrieb:

„In demselben Konzerte war es uns noch besonders angenehm, die erst neunjährige, mit vielen Musikanlagen ausgestattete Clara Wieck vierhändige Variationen über einen Marsch aus ‚Moses‘ von Kalkbrenner, mit allgemeinem und verdientem Beifalle vortragen zu hören. Unter der Leitung ihres musikerfahrenen, die Kunst des Pianofortespiels wohl verstehenden und dafür mit Liebe sehr tätigen Vaters dürfen wir von ihr die größten Hoffnungen hegen.“

Clara spielte vor Goethe und wurde persönlich bekannt mit Niccolò Paganini und Franz Liszt. Sie trat in jungen Jahren in zahlreichen Städten und auch im nahen Ausland auf. In Wien wurde ihr mit noch nicht 19 Jahren die Ehre zuteil, zur k(aiserlich) k(öniglichen) Kammer-Virtuosin ernannt zu werden.[3]

Auch als Komponistin war sie sehr früh aktiv. Die Quatre Polonaises op. 1 wurden veröffentlicht, als Clara zehn oder elf Jahre alt war. Es folgten Caprices en forme de Valse, Valses romantiques, Quatre Pièces Caractéristiques, Soirées Musicales, ein Klavierkonzert und vieles mehr.

Annäherung an Robert Schumann

Clara lernte Robert Schumann im Jahr 1828 kennen, im Alter von etwa achteinhalb Jahren.[4] Ab Oktober 1830 wohnte Schumann als Zwanzigjähriger ein Jahr lang bei den Wiecks, als er sich von Claras Vater unterrichten ließ. Mit dem Mädchen ging er sehr nett um: So erzählte er ihr und ihren beiden Brüdern selbsterfundene Märchen.

Robert Schumann ging damals eine Beziehung mit einer jungen Frau ein, die er in seinen Tagebüchern „Christel“ nannte. Wahrscheinlich handelte es sich um Christiane Apitzsch, die vermutlich als Dienstmädchen der Familie Wieck tätig war. 1834 verlobte er sich mit Ernestine von Fricken, einer Schülerin von Wieck, die drei Jahre älter als Clara war. Von der Verlobung nahm er Abstand, als er erfuhr, dass sie ein angenommenes Kind und nicht erbberechtigt war.

Marmorrelief von Clara und Robert Schumann im Robert-Schumann-Haus Zwickau

Clara aber war von diesem Mann schon immer beeindruckt gewesen. Als sie 16 Jahre alt war, kamen sie sich näher; von dem ersten Kuss schwärmte Robert noch in späteren Briefen. Sie war seine „Zilia“, seine „Chiara“, wie er sie zärtlich nannte. Einem Stück aus seinem damals komponierten Klavierzyklus Carnaval op. 9 gab er den Titel Chiarina.

Claras Vater war jedoch keinesfalls bereit, sie dem jungen Mann zuzusprechen, der keinen Beruf hatte und nicht einmal mehr Pianist werden konnte, weil Beeinträchtigungen des rechten Mittelfingers und der rechten Hand, die Robert als „Schwäche“ und „Lähmung“ beschrieb, diese Karriere vorzeitig beendet hatten.[5] Auch die Tatsache, dass Robert als Musikredakteur recht erfolgreich war und mit ihm die Neue Zeitschrift für Musik gegründet hatte, konnte ihn nicht umstimmen.

Sein Hang, bei Clara alles zu kontrollieren, nahm tyrannische Züge an. Er untersagte dem Liebespaar jeden Kontakt. Die Trennung erreichte er zunächst dadurch, dass er Clara für zahlreiche Konzerttourneen verplante. Er überwachte sie fast rund um die Uhr und verbot ihr auch einen Briefwechsel mit Robert. Offensichtlich entzog er ihr sogar die Tinte, damit sie nicht schreiben konnte. Claras heimliche Briefe an Robert offenbaren ihre Not: „Nimm mir nur nicht übel, dass ich so fürchterlich schlecht geschrieben, doch stelle dir vor, dass ich stehe und das Blatt auf der Kommode liegt, worauf ich schreibe. Bei jedem Mal eindunken in das Tintenfass lauf ich in die andere Stube.“ Und ein anderes Mal: „Ich bitt dich, sei mir nicht böse, dass der Brief so kurz wird, doch denke, es ist 10 Uhr und ich schreibe voll Herzensangst stehend in meiner Kammer.“

Friedrich Wieck schickte Clara 1837 zu dem mit ihm befreundeten Ehepaar Serre nach Maxen bei Dresden, um sie von Robert zu trennen. Doch diese unterstützten die Verbindung des Liebespaars.

1838 entstanden Schumanns Novelletten, die er offiziell der in Deutschland gastierenden Clara Novello widmete. Seine Aufmerksamkeit hatte die Sopranistin jedoch vor allem durch denselben Vornamen geweckt; Clara Wieck war die eigentliche Adressatin dieser Widmung.

Heirat

Robert Schumann (1839)
Clara Wieck (1840)
kurz vor ihrer Heirat
Die Kinder der Schumanns (1854). Von links: Ludwig, Marie, Felix, Elise, Ferdinand und Eugenie. Julie fehlt auf der Fotografie. Emil war schon 1847 gestorben.
Robert und Clara Schumann, Lithographie von Eduard Kaiser, 1847

Im September 1839 reichten Robert und Clara schließlich beim Gericht in Leipzig Klage ein mit dem Antrag, entweder Vater Wieck zu verpflichten, der geplanten Ehe zuzustimmen, oder die Zustimmung von Amts wegen zu erteilen. Das Verfahren verzögerte sich, nicht zuletzt auch durch Zutun Friedrich Wiecks. Am 1. August 1840 genehmigte das Gericht die Eheschließung, die am 12. September 1840 in der Gedächtniskirche Schönefeld bei Leipzig geschlossen wurde. Eine Gedenktafel in Leipzig Mölkau erinnert daran, dass Clara und Robert den Nachmittag im Gutspark Mölkau verbrachten.

In den ersten Jahren in Leipzig kamen zwei Töchter zur Welt: Marie (1841–1929) und Elise (1843–1928). In den nächsten Jahren (Dresden und Düsseldorf) folgten weitere sechs Kinder: Julie (1845–1872), Emil (1846–1847), Ludwig (1848–1899), Ferdinand (1849–1891), Eugenie (1851–1938) und Felix (1854–1879). Ammen bzw. Kindermädchen übernahmen das Aufziehen und die Erziehung, wie es im Bürgertum damals üblich war. Das vierte Kind, der ersehnte erste Sohn Emil, starb bereits im Alter von 16 Monaten.[6]

Die ersten vier Ehejahre lebte das Paar im heutigen Schumann-Haus Leipzig. Personen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans Christian Andersen und Franz Liszt gingen ein und aus und man veranstaltete Konzerte und Lesungen im Konzertsaal. Zu einer Versöhnung zwischen Wieck und dem Ehepaar Schumann kam es 1843; den ersten Schritt hierzu machte der Vater.

Die herbeigesehnte häusliche Gemeinschaft mit Robert Schumann hatte für Clara aber auch etwas Desillusionierendes. Die Jahre der Trennung hatten die Liebe überirdisch erscheinen lassen; nun musste sie im Alltag bestehen. Immerhin war Clara befreit von der erdrückenden Dominanz ihres Vaters. Die Ehe bot ihr endlich die Gelegenheit, die unter dem väterlichen Regime vernachlässigte allgemeine Bildung nachzuholen. Sie las Goethe, Shakespeare und Jean Paul. Neben den Werken ihres Mannes beschäftigte sie sich nun auch mit Johann Sebastian Bach, Beethoven und Chopin.

Robert sah es nicht gern, dass Clara weiterhin konzertieren wollte; er verlangte ihre Gegenwart an seiner Seite. Auf seine Bitte hin schränkte Clara das Klavierüben ein – Robert konnte sich sonst nicht auf das Komponieren konzentrieren. Überdies war es sein Wunsch, dass Clara sich mehr der Komposition widmen und ihren Stil seinem annähern sollte. Eine auf Virtuosität und Bravour abzielende Art der romantischen Komposition war ihm zu unernst. Sein Ziel war „musikalische Zweisamkeit in Einheit“. So brachte ein 1841 veröffentlichter Liederzyklus des Ehepaars Schumann die Rezensenten in die Verlegenheit, nicht sagen zu können, welche der Vertonungen nun Robert und welche Clara zuzuschreiben waren.

Robert führte auch ein Ehetagebuch ein – er und Clara machten im Wechsel ihre Eintragungen. Früher hatte ihr Vater ihr Tagebuch kontrolliert, nun beteiligte sie sich an einem Tagebuch, das vom Ehemann gelesen wurde. Doch war diese Einrichtung von dem für seine Schweigsamkeit bekannten Schumann dazu gedacht, auch Mitteilungen und Bitten hineinzuschreiben, für die das gesprochene Wort nicht ausreichte. Daher nutzte Clara das Tagebuch, um Robert in einigen Angelegenheiten ihre Sicht der Dinge mitzuteilen.

Fortsetzung der Karriere

Clara setzte ihren Wunsch bald wieder durch, auf Konzertreisen zu gehen. Nicht zuletzt die finanzielle Situation der Familie ließ diesen Schritt als sehr angeraten erscheinen, denn Clara trug mit ihren Konzerteinnahmen in ganz erheblichem Maße dazu bei, dass die Schumanns sich über Wasser halten konnten. Im Übrigen kam ihr Konzertieren auch Robert Schumann selbst zugute: Da er wegen seiner Behinderung der rechten Hand nicht mehr öffentlich auftreten konnte, interpretierte sie seine Werke am Klavier und machte ihn später in ganz Europa bekannt. Sie sorgte auf diese Weise zu einem großen Teil für seinen Ruhm als Komponist.

Eine Konzerttournee nach Dänemark (mit der Eisenbahn, für Clara ein unheimliches Unterfangen) unternahm sie allein. Nach Russland, wo sie 1844 Auftritte in Sankt Petersburg und Moskau hatte, wurde sie vom Ehemann begleitet. Dort wurde Clara von der Zarenfamilie empfangen. Roberts zeitweiliger Missmut über Claras Erfolge ist bekannt; ihm behagte nicht, dass sie bei den Konzertreisen die tragende Rolle spielte. Sie wurde gefeiert; ihm wurde manchmal Geld zugesteckt.

Dresden

Im Dezember 1844 zog das Ehepaar nach Dresden, wo Robert sich vergeblich bemühte, eine Festanstellung als Dirigent bei einem Konzert- oder Opernhaus zu erhalten. Bis 1846 war er oft krank und schwermütig. Immerhin lebte die Familie nun in einem größeren Haus, wo Clara in einem abgeschiedenen Zimmer ihrem Klavierspiel nachgehen konnte, ohne Robert zu stören.

In den Jahren 1845 bis 1849 bekam Clara vier Kinder: die dritte Tochter Julie, Emil (der nach 16 Monaten starb), Ludwig und Ferdinand. Ende 1849 erhielt Robert Schumann das Angebot, in Düsseldorf Städtischer Musikdirektor zu werden. Er nahm das Angebot an.

Düsseldorf

Bilker Straße 15 in Düsseldorf-Carlstadt: Hier mieteten Clara und Robert Schumann von August 1852 bis August 1855 zwei Etagen
Schiffbrücke in Düsseldorf,
Stich um 1850

1850 siedelte die Familie Schumann nach Düsseldorf über. Clara konzertierte und übernahm an Roberts Seite die musikalische Assistenz des Orchesters und des Chores. Aufreibend war die von beiden beklagte Undiszipliniertheit der Musiker, die dazu führte, dass Proben und Auftritte nicht den gewünschten Erfolg brachten. Zusätzlich belastet wurde das Ehepaar durch drei Umzüge innerhalb Düsseldorfs[7] sowie durch eine weitere Geburt und eine Fehlgeburt.

Anfang 1854 erreichte Roberts Erkrankung, möglicherweise die Folge einer früher erworbenen Syphilis, einen neuen Höhepunkt. In wachsendem Maße hatte er „Gehöraffektionen“ entwickelt: Geräusche und aufdringliche Töne bis hin zu ganzen Musikstücken verfolgten ihn, raubten ihm den Schlaf, bereiteten ihm unerträgliche Schmerzen und ließen ihn zeitweilig in Halluzinationen verfallen. Seine Tagebuchnotizen berichten darüber noch bis zum 17. Februar 1854; danach gab es keine Eintragungen mehr.

Am 27. Februar, einem Rosenmontag, stürzte sich Robert Schumann von der damaligen Oberkasseler Pontonbrücke in den Rhein, um sich das Leben zu nehmen, wurde aber aus dem Wasser gezogen und gerettet.[8] Am 4. März 1854 wurde er in die Nervenheilanstalt Endenich bei Bonn (heute ein Stadtteil von Bonn) eingeliefert. Clara war zu jener Zeit mit ihrem jüngsten Sohn Felix schwanger und floh mit den Kindern zu einer Freundin. Ärzte rieten ihr dringend davon ab, ihren Mann in seinem beklagenswerten Zustand zu sehen.

In verschiedenen Biographien zu Robert oder Clara Schumann findet sich die Darstellung, Robert habe sich damals als „Verbrecher“ gesehen, der seiner geliebten Frau „ein Leid antun“ könnte, und dies habe ihn zu dem Entschluss bewogen, freiwillig in eine Nervenheilanstalt zu gehen. Dies ist jedoch nicht belegt und mittlerweile höchst umstritten. In Roberts Tagebuch steht hierüber nichts. Die Quelle dieser Behauptung ist die 1908 erschienene dreibändige Biografie Clara Schumann. Ein Künstlerleben. Nach Tagebüchern und Briefen von Clara Schumanns erstem Biografen, Berthold Litzmann. Die ihm von Marie Schumann anvertrauten Tagebücher und Briefe Clara Schumanns hat Litzmann aber der Nachwelt nicht zur Einsicht zur Verfügung gestellt (er oder wahrscheinlicher Marie soll sie verbrannt haben).

Clara Schumann suchte ihren Mann erst nach über zwei Jahren in der Nervenheilanstalt auf, zwei Tage vor seinem Tod. Verschiedentlich wird angenommen, Litzmann habe Robert als ein Risiko für seine Frau und die Familie dargestellt, um Clara vor Vorwürfen wegen ihres sehr späten Besuchs zu bewahren (so Dieter Kühn in Clara Schumann. Klavier). Dabei wollte Clara nach der Einweisung Roberts immer wieder darum gebeten haben, ihren Mann sehen zu dürfen, was die Ärzte aufgrund der damaligen psychiatrischen Auffassungen nicht zugelassen hätten (Wolfgang Held in Clara und Robert Schumann).

Eine Liebesaffäre?

Clara Schumann (um 1853)
Johannes Brahms (um 1855)

Jede neuere Biographie über Clara Schumann stellt die Frage: Was war zwischen Clara und Johannes Brahms? Den vierzehn Jahre jüngeren Komponisten hatte Clara 1853 kennen und schätzen gelernt, und Robert Schumann hatte mit seinem Aufsatz Neue Bahnen für die Neue Zeitschrift für Musik dafür gesorgt, dass dem bis dahin unbekannten Künstler Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Bald nach Schumanns Einlieferung in die Nervenheilanstalt im März 1854 intensivierte sich der Kontakt zwischen Clara und Brahms. Fest steht, dass Brahms in Clara verliebt war; zahlreiche Briefe zeugen davon. Was sich aber in der Zeit bis vornehmlich 1856 tatsächlich zutrug, ist wenig erhellt, weil Clara und Brahms in beiderseitigem Einvernehmen fast den gesamten Briefwechsel aus der Zeit bis 1858 vernichtet haben. Allerdings hielt sich nur Brahms vollständig an die Abmachung; Clara behielt einige Briefe, die der Nachwelt etwas über ihre Beziehung verraten.

Tatsache ist, dass Brahms eine Zeitlang mit Clara zusammen in der Düsseldorfer Wohnung wohnte. Ganz selten war Brahms auch ihr Begleiter auf Konzertreisen. Er hätte ihre Nähe zwar noch viel öfter erleben wollen, wagte es aber nicht:

„Ich dachte – wie oft daran, zu Ihnen zu gehen. Aber ich fürchtete das Unpassende. Es kommt ja alles in die Zeitungen.“

In seinen Briefen sind alle Formen der Anrede anzutreffen: Anfangs „Verehrte Frau“, dann „Theuerste Freundin“, schließlich „Innigst geliebte Freundin“, zuletzt „Geliebte Frau Clara“. Im Brief vom 25. November 1854 bringt er seine überwältigende Freude über ein plötzliches Du zum Ausdruck:

„Theuerste Freundin, wie liebevoll blickt mich das trauliche ‚Du‘ an! Tausend Dank dafür, ich kann’s nicht genug ansehen und lesen, hörte ich es doch erst; selten habe ich das Wort so entbehrt, als beim Lesen Ihres letzten Briefes.“

Er, der Jüngere, hat es nicht gewagt, ein Du anzubieten, und findet erst langsam in diese intime Anrede. Im Brief vom 31. Mai 1856 schreibt er sehr deutlich von Liebe und Zärtlichkeit:

„Meine geliebte Clara, ich möchte, ich könnte Dir so zärtlich schreiben, wie ich Dich liebe, und so viel Liebes und Gutes tun, wie ich Dir’s wünsche. Du bist mir so unendlich lieb, dass ich es gar nicht sagen kann. In einem fort möchte ich Dich Liebling und alles mögliche nennen, ohne satt zu werden, Dir zu schmeicheln. […] Deine Briefe sind mir wie Küsse.“

Claras Reaktion auf dieses Schwärmen ist nicht bekannt. Nach dem Tod Robert Schumanns im Juli 1856 wird der Ton deutlich nüchterner. Aus den Briefen von Brahms spricht nun verhaltene Betroffenheit. Aus erhalten gebliebenen Tagebuchaufzeichnungen von Clara geht hervor, wie sie sich selbst sehen wollte: Sie sollte als ruhmreiche Künstlerin in die Geschichte eingehen – und als Frau, die Robert Schumann liebte.

Das Verhältnis zwischen Clara Schumann, Robert Schumann und Brahms wird in zwei Spielfilmen interpretiert: Clara Schumanns große Liebe (USA, 1947) und Geliebte Clara (Deutschland, Frankreich, Ungarn, 2008).

Die letzten Jahrzehnte

Clara Schumann, 1857
Clara Schumann 1887

Nach dem Tode Robert Schumanns gab Clara fünf der sieben Kinder außer Haus: Die älteren Töchter Marie und Elise wurden nach Leipzig verschickt, die dritte Tochter Julie nach Berlin, Ludwig und Ferdinand nach Bonn. Die beiden Jüngsten, Eugenie und Felix, blieben vorerst bei ihr. Im Oktober 1857 zog Clara Schumann nach Berlin.[9] 1863 siedelte sie nach Baden-Baden über.

Ihr Leben war weiterhin ausgefüllt von erfolgreichen Konzertreisen in zahlreiche Städte Deutschlands und Europas. Clara blieb eine überall gefeierte Pianistin. Eine Belastung war für sie der Sohn Ludwig, der wohl geistig und körperlich zurückgeblieben war. Clara klagte: „Ludwig ist mir keine Stütze.“ Nach einem Zusammenbruch Ludwigs verfügte sie 1870 die Einweisung des jungen Mannes in die Irrenanstalt auf Schloss Colditz, wo er 1899 erblindet starb.

Sie betätigte sich als Herausgeberin der Kompositionen von Robert Schumann und förderte ihre Veröffentlichung im Musikverlag Breitkopf & Härtel. Sie publizierte auch seine Schriften und Tagebücher. Im Jahr 1878 wurde sie zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums in Frankfurt am Main berufen. Ihr letztes Konzert gab sie am 12. März 1891 im Alter von 71 Jahren.

Am 26. März 1896 erlitt Clara einen Schlaganfall und starb wenige Monate später im Alter von 76 Jahren. Ihrem Wunsch gemäß wurde sie in Bonn auf dem Alten Friedhof neben ihrem Mann beigesetzt. Eine kleine Gedenktafel in der Myliusstraße 32 in Frankfurt am Main erinnert an ihre letzte Wirkungsstätte.

Clara Schumann als Komponistin

Friedrich Christoph Hausmann:
Clara Schumann (1896)

Auf Anweisung des Vaters bekam Clara Schumann schon in jungen Jahren Kompositionsunterricht bei dem Thomaskantor Weinlig und dem Kapellmeister Heinrich Dorn. Sehr intensiv war der Kompositionsunterricht nicht. Besonders bei den ersten Kompositionen lässt sich ein Mangel an theoretischer Schulung feststellen. Als Robert Schumann ihre Soirées musicales op. 6 (1834–1836) in seiner Neuen Zeitschrift für Musik besprach, umschrieb er diesen Mangel taktvoll als „ausländische Fantasie“.

Zur damaligen Zeit empfand man Kompositionen von einer Frau noch als ungewöhnlich. In einer Besprechung des Klavierkonzerts a-Moll op. 7, geschrieben im Alter von 14 bis 15 Jahren, äußerte der Musikkritiker Carl Ferdinand Becker, dass von einer ernsthaften Kritik an dem Werk natürlich keine Rede sein könne, „weil wir es mit dem Werk einer Dame zu thun haben.“ Hans von Bülow behauptete:

„Reproductives Genie kann dem schönen Geschlecht zugesprochen werden, wie productives ihm unbedingt abzuerkennen ist … Eine Componistin wird es niemals geben, nur etwa eine verdruckte Copistin … Ich glaube nicht an das Femininum des Begriffes: Schöpfer. In den Tod verhaßt ist mir ferner alles, was nach Frauenemancipation schmeckt.“

Sie selbst sagte über ihr Klaviertrio op. 17, das sie trotz Schwangerschaften, wirtschaftlicher Not und pianistischer Misserfolge zustande gebracht hatte: „Natürlich bleibt es immer Frauenzimmerarbeit, bei der es […] an der Kraft und hie und da an der Erfindung fehlt.“ Dabei wird dieses Klaviertrio von Kritikern als Höhepunkt ihres Schaffens angesehen.

Die drei Lieder aus op. 12, die Clara Schumann komponierte, zählen neben dem Klaviertrio op. 17 und den drei Romanzen für Klavier und Violine op. 22 zu ihren besten Kompositionen. Der Liederzyklus, den Clara Schumann als op. 13 anschließend veröffentlichte und in dem sie Gedichte von Heinrich Heine, Emanuel Geibel und Friedrich Rückert vertonte, fand auch bei ihrem Mann höchste Anerkennung. Trotzdem schreibt er wenig später über ihre Kompositionen:

„Klara hat eine Reihe von kleineren Stücken geschrieben, in der Erfindung so zart und musikreich, wie's ihr früher noch nicht gelungen. Aber Kinder haben und einen imer phantasierenden Mann, und componiren geht nicht zusamen. Es fehlt ihr die anhaltende Uebung, und dies rührt mich oft, da so mancher innige Gedanke verloren geht, den sie nicht auszuführen vermag.“[10]

Anders als beispielsweise die britische Komponistin Ethel Smyth konnte sich Clara Schumann nicht vom Urteil ihrer Zeitgenossen lösen. Vielleicht auch deswegen hatte die Komposition bei ihr nie die oberste Priorität. Während ihrer Ehe komponierte sie vorwiegend ihrem Ehemann zu Gefallen, nach seinem Tod gab sie das Komponieren endgültig auf. Clara Schumanns Werke werden heutzutage selten zu Gehör gebracht. Sie sind dabei keinesfalls schlecht oder geringwertig. Komponiert für die eigenen Auftritte, sind sie virtuos und entsprechen dem Musikgeschmack des 19. Jahrhunderts.

Clara Schumann als Virtuosin

Denkmal des Ehrengrabes auf dem Alten Friedhof in Bonn: Clara Schumann als Muse zu Füßen ihres Mannes

Das beginnende 19. Jahrhundert brachte eine Reihe von hervorragenden Solisten hervor, deren überwältigendes Können auf ihrem Instrument das Publikum faszinierte. Dementsprechend groß war auch die Nachfrage nach solistischen Auftritten der Künstler. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren dies beispielsweise die Violinisten Paganini (der „Teufelsgeiger“) und Joseph Joachim, mit dem Clara zahlreiche gemeinsame Konzerte bestritt. Unter den Pianisten waren es neben Clara Schumann Liszt, Chopin, Sigismund Thalberg und Friedrich Kalkbrenner, denen der Ruf vorauseilte, auf dem Klavier unübertroffen zu sein.

Auch objektive Umstände begünstigten den Aufstieg der Klaviervirtuosen. Die Instrumente Flügel und Klavier erfuhren in der Zeit immer wieder Verbesserungen: Stahlsaiten wurden eingezogen, der Tonumfang erweitert und die Mechanik ausgeklügelter als etwa bei Beethoven oder Hummel, die als herausragende Pianisten der Wiener Klassik noch nicht in den Genuss der 1821 von Sébastien Érard erfundenen doppelten Auslösung, des double échappement, gekommen waren (Repetitionsmechanik). Den technischen Fortschritt ließen die Künstler in ihre Arbeiten einfließen, sowohl bei der Darbietung solistischer Stücke als auch in ihren Kompositionen.

Was Clara Schumann besonders auszeichnete: Sie bestand in einer männerdominierten Welt – als achtfache Mutter und zeitweise gegen den Widerstand ihres Mannes. Sie ließ sich nicht auf die Präsentation von Salon-Stückchen reduzieren. Sie spielte unter anderem Sonaten von Beethoven und einige seiner Klavierkonzerte (auch das fünfte, das als schwierig galt). In ganz Europa wurde sie gefeiert und mit Ehrungen bedacht. Ihr Mann hatte dagegen ständig das Gefühl, um Anerkennung ringen zu müssen. Als er Clara auf der Konzertreise nach Russland begleitete, wurde er angeblich gefragt: „Und Sie? Was machen Sie? Machen Sie auch etwas mit Musik?“

Josef Sittard berichtet in seiner Geschichte des Musik- und Concertwesens in Hamburg vom 14. Jahrhundert bis auf die Gegenwart (1890)[11], dass Clara Schumann als „ein Liebling der Hamburger“ galt. Sie trat dort bereits 1835 als Sechzehnjährige auf, bis 1881 insgesamt neunzehn Mal. Die Philharmonische Konzerten fanden im „Apollo-Saal“ in der Drehbahn 3–5 statt (nahe der heutigen Hamburger Staatsoper). Diesen Saal nutzte die 1828 gegründete „Philharmonische Gesellschaft“ in den ersten Jahren ihres Bestehens für ihre Konzerte.

Clara Schumanns maßgebliche Rolle bei der Entstehung des modernen Konzertrepertoires (Repertoire-Kanonisierung) wurde in jüngerer Zeit durch die statistische Analyse ihres Lebensrepertoires auf Grundlage von mehr als 1300 Programmzetteln ihrer sämtlichen öffentlichen Konzerte aufgezeigt.[12]

Werkverzeichnis

Werke mit Opuszahl

Clara Schumann, Kohlezeichnung von Eduard Bendemann, 6. März 1859, Dresden
  • Quatre Polonaises pour le Pianoforte op. 1 (1829/1830)
  • Caprices en forme de Valse pour le Piano op. 2 (1831/1832)
  • Romance varié pour le Piano op. 3 (Erstdruck: 1833)
  • Valses romantiques pour le Piano op. 4 (1835)
  • Quatre Pièces caractéristiques op. 5 (1833?, 1835/1836)
  • Soirées Musicales op. 6 (1834–1836)
  • Premier Concert a pour le Piano-Forte, avec accompagnement d’Orchestre op. 7 (1833–1835)
  • Variations de Concert pour le Piano-Forte sur la Cavatine du Pirate de Bellini op. 8
  • Souvenir de Vienne, Impromptu pour Piano-Forte op. 9 (1838)
  • Scherzo pour le Pianoforte op. 10 (1838)
  • Trois Romances pour le Piano op. 11 (1838/1839)
  • Zwölf Gedichte aus F. Rückerts Liebesfrühling für Gesang und Pianoforte von Robert und Clara Schumann op. 12 (Lieder Nr. 2, 4 und 11 von Clara, gleichzeitig in Robert Schumanns op. 37) (1841)
  • Sechs Lieder mit Begleitung des Pianoforte op. 13 (Weihnachten 1840: Nr. 1, Erstfassung; bis Jan. 1844: Erstdruck des ganzen op. 13)
  • Deuxième Scherzo pour le Pianoforte op. 14 (1841)
  • Quatre Pièces fugitives pour le Pianoforte op. 15 (1840–1844?)
  • 3 Praeludien und Fugen für das Pianoforte op. 16
  • Trio g-Moll für Pianoforte, Violine und Violoncello op. 17 (1846)
  • (op. 18 und op. 19 fehlen)
  • Variationen über ein Thema von Robert Schumann für Pianoforte, Ihm gewidmet op. 20 (1853)
  • Drei Romanzen für das Pianoforte op. 21 (1853)
  • Drei Romanzen für Pianoforte und Violine op. 22 (1853/1855)
  • Sechs Lieder aus Jucunde von Hermann Rollett op. 23 (1853)

Werke ohne Opuszahl

(Teilweise nicht veröffentlicht)

  • Variationen über ein Originalthema
  • Rondo h-Moll
  • Andante und Allegro
  • Marsch Es-Dur
  • Etüde (1830)
  • Variationen über ein Tyroler Lied für Klavier (1830)
  • Lied „Der Wanderer“ (1831, auch Friedrich Wieck zugeschrieben)
  • Lied „Der Wanderer in der Sägemühle“ (1832, auch Friedrich Wieck zugeschrieben)
  • Lied „Walzer“ (1833?)
  • Lied „Der Abendstern“ (undatiert, vielleicht 1833/1834)
  • Lied „Am Strande“ (1840)
  • „Volkslied: Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht“ (1840)
  • Lied „Die gute Nacht, die ich dir sage“ (1841)
  • Sonatina g-Moll (1841/1842)
  • Lied „Loreley“ (1843)
  • Lied „Oh weh des Scheidens, das er tat“ (1843)
  • Impromptu E-dur (1843/44, Erstdruck 1885 in „Album de Gaulois“)
  • Lied „Mein Stern“ (1846)
  • Lied „Beim Abschied“ (1846)
  • Präludium f-Moll (1846)
  • Concertino f-Moll für Klavier und Orchester (1 Satz) (1847)
  • Drei gemischte Chöre (Abendfeier in Venedig; Vorwärts; Gondoliera) (1848, komponiert zu Robert Schumanns 38. Geburtstag)
  • Lied „Das Veilchen“ (1853)
  • Romanze a-Moll für Klavier (1853, ursprünglich als op. 21/1 vorgesehen)
  • Romanze h-Moll für Klavier (Weihnachten 1856; Liebendes Gedenken! Clara)
  • Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzerten in G-Dur und c-Moll

Die Abbildungen von Clara Schumann

Die Lithografie von Andreas Staub

Es gibt zahlreiche Abbildungen von Clara Schumann. Die in Deutschland bekannteste dürfte die auf dem 100-DM-Schein sein. Sie basiert auf einer Lithografie von Andreas Staub aus dem Jahre 1838, die – wie es früher gern gemacht wurde – idealisiert ist. Clara bemerkte dies selbst kritisch in einem Brief an Robert. Die Daguerreotypien von ihr zeigen ein anderes Gesicht.

Clara selbst war mit vielen Bildern unzufrieden. Am meisten gefiel ihr die Pastellzeichnung von Franz von Lenbach aus dem Jahr 1879, die sie im Alter von fast 60 Jahren zeigt (siehe Abbildung am Anfang des Artikels).

Ehrungen

Die Deutsche Bundespost legte am 13. November 1986 eine Briefmarke zu Ehren von Clara Schumann als Teil der Dauermarkenserie Frauen der deutschen Geschichte auf. Die Marke hatte einen Nennwert von achtzig Pfennig und ist unter der Nummer Michel-Nr 1305 katalogisiert.

Clara Schumann als Namenspatin

Straßenschild der Clara-Wieck-Straße mit Widmung in Berlin-Tiergarten

Schulen und Musikschulen:

Straßen (Auswahl):

Museum:

Rezeption der Biografie

Spielfilme

Theaterstücke

  • Die Pianistin. Ein Nachspiel (2010). Zwei-Personen-Musiktheater. Buch und Idee: Katrin Schinköth-Haase, musikalische Einrichtung: Maria-Clara Thiele. Katrin Schinköth-Haase (Schauspiel und Gesang) und Maria-Clara Thiele (Schauspiel und am Flügel) stellen beide Clara Schumann in ihrer Genialität und Zerrissenheit dar.[13]
  • Valeria Moretti: Clara Schumann, aufgeführt im Teater Caravan, Split, mit Ksenija Prohasnka und Iryna Smirnova.[14]
  • Heimliches Flüstern (2012, Opernloft, Hamburg). Für Sopran und Mezzosopran von Susann Oberacker und Inken Rahardt. Lieder und Klavierstücke von Clara Schumann, Robert Schumann und Johannes Brahms.[15]

Literatur

Commons: Clara Schumann – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Gender-orientierte Artikel

Einzelnachweise

  1. Jugendtagebücher 1827–1840, Exposé des Olms-Weidmann-Verlages
  2. Anja Herold/Marlies Nussbaumer: Perthaler, Caroline, Karoline, Karolina, Charlotte (Josefa Ottilia). In: Instrumentalistinnen-Lexikon, Sophie Drinker Institut
  3. Wien. (…) Seine k.k. Majestät (…). In: Wiener Zeitung, Nr. 62/1838, 16. März 1838, S. 1, oben links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz.
  4. Ernst Burger: Robert Schumann. Schott Verlag, Mainz 1999, S. 67.
  5. Der Musikermediziner Eckart Altenmüller diagnostiziert eine fokale Dystonie („Musikerkrampf“). Eckart Altenmüller: Das Ende vom Lied? – Robert Schumanns Verstummen am Klavier, S. 101.
  6. Weitere Informationen zu den Kindern siehe Familie und Kinder, schumann-verein.de
  7. In Düsseldorf lebte das Ehepaar Schumann insgesamt in vier Wohnungen; nach Roberts Einweisung in die Heilanstalt zog Clara noch einmal innerhalb von Düsseldorf um. Schumann in Düsseldorf. Düsseldorfer Wohnungen. schumann-gesellschaft.de, abgerufen am 30. Juli 2015
  8. Siehe auch Joachim Reiber: Ein Stück Leben im Spiegel der Wellen, Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Dezember 2007. Die Pontonbrücke nach Oberkassel (errichtet 1839) war zu diesem Zeitpunkt die einzige Rheinbrücke in Düsseldorf.
  9. Schumann in Düsseldorf. Düsseldorfer Wohnungen. schumann-gesellschaft.de, abgerufen am 30. Juli 2015. Zitat: „… ehe sie knapp 15 Monate nach dem Tod ihres Mannes Düsseldorf mit Berlin vertauschte.“
  10. Gerd Nauhaus (Hrsg.): Robert Schumann. Tagebücher. Band II, Leipzig 1987, S. 255.
  11. Digitalisat im Internet Archive
  12. Reinhard Kopiez, Andreas C. Lehmann und Janina Klassen: Clara Schumann’s collection of playbills: A historiometric analysis of life-span development, artistic mobility, and repertoire canonization. In: Poetics 2009, 37(1), 50–73. ISSN 0304-422X.
  13. Die Pianistin. Ein Nachspiel. Website des Musiktheaterstückes
  14. Website des Kulturhauses Zvonimir in Solin, Kroatien
  15. Werkbeschreibung: Heimliches Flüstern, Opernloft Hamburg