Dällikon

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Dällikon
Wappen von Dällikon
Wappen von Dällikon
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Dielsdorfw
BFS-Nr.: 0084i1f3f4
Postleitzahl: 8108
UN/LOCODE: CH DON
Koordinaten: 675450 / 254929Koordinaten: 47° 26′ 27″ N, 8° 26′ 20″ O; CH1903: 675450 / 254929
Höhe: 440 m ü. M.
Höhenbereich: 419–632 m ü. M.[1]
Fläche: 4,51 km²[2]
Einwohner: 4271 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 780 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
30,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: René Bitterli (FDP)
Website: www.daellikon.ch
Ansicht von der Lägern auf Regensdorf und Dällikon
Ansicht von der Lägern auf Regensdorf und Dällikon

Ansicht von der Lägern auf Regensdorf und Dällikon

Lage der Gemeinde
Karte von DällikonKatzenseeDeutschlandKanton AargauBezirk AndelfingenBezirk BülachBezirk DietikonBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk ZürichBachsBoppelsenBuchs ZHDällikonDänikonDielsdorf ZHHüttikonNeerachNiederglatt ZHNiederhasliNiederweningenOberglatt ZHOberweningenOtelfingenRegensbergRegensdorfRümlangSchleinikonSchöfflisdorfStadel bei NiederglattSteinmaurWeiach
Karte von Dällikon
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Dällikon ist eine politische Gemeinde im Furttal des Bezirks Dielsdorf im Unterland des Kantons Zürich in der Schweiz. Sein Mundartname ist Tälike.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:

In Rot ein pfahlweise gestelltes silbernes Winkelmass, den kürzeren Schenkel nach links gerichtet

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dällikon liegt im Furttal, nördlich der Stadt Zürich, südlich der Lägern, östlich von Baden und westlich des Flughafens Zürich-Kloten. Die Fläche von 449 ha besteht zu 41,2 % aus Landwirtschaftszone und zu 32,7 % aus Wald. 20,3 % sind Siedlungs- und 4,9 % Verkehrsfläche. 0,2 % sind Gewässer und 0,7 % unproduktive Fläche (Stand 2018).[6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungs­entwicklung[7]
Jahr Einwohner
1634 193
1836 360
1850 364
1900 340
1950 377
1960 410
1970 1316
1980 2368
1990 2567
2000 3228
2005 3419
2010 3605
2015 3950
2020 4269
2022 4268

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2010 ist René Bitterli Gemeindepräsident (FDP, Stand Dezember 2023).[8]

Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 46,94 %, glp 12,36 %, SP 10,68 %, FDP 9,86 %, Grüne 8,39 %, CVP 5,32 %, EVP 2,40 %, EDU 1,60 %, BDP 0,93 % und andere (8) 1,51 %.[9]

Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 49,08 % (+2,15 %), FDP 11,29 % (+1,43 %), SP 10,53 % (−0,15 %), Die Mitte 8,59 % (+2,33 %), Grüne 6,25 % (−2,14 %), glp 6,24 % (−6,12 %), EVP 2,08 % (−0,32 %), EDU 1,42 % (−0,18 %), Mass-Voll! 1,32 %, Aufrecht Zürich 0,95 %, andere (10) 2,25 %.[10]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Buchs-Dällikon

Arbeit und Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 130 Dienstleistungsunternehmen und 66 Industriebetriebe beschäftigen 2'000 Personen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dällikon ist über der S-Bahn-Linie S6 nach Baden und Zürich gut erschlossen. Die Feinverteilung erfolgt durch die Verkehrsbetriebe Glattal. Der nächste Autobahnanschluss an die (A1/A4 Nordumfahrung) befindet sich in der Nachbargemeinde Regensdorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dällikon, historisches Luftbild von 1923, aufgenommen aus 300 Metern Höhe von Walter Mittelholzer

Der römische Gutshof von Dällikon-Mühlerain/Chneblezen dürfte grösser als die römische Villa im benachbarten Buchs gewesen sein. Archäologische Erkenntnisse von 2002 lassen die Dälliker Anlage in ihrem ganzen Umfang skizzieren, einschliesslich eines bemerkenswerten kultischen Fundensembles.[11]

Der Ortsname wird auf einen Sippenführer namens Tello zurückgeführt, woraus Tellinghovon wurde. Diese älteste erhaltene Nennung des Ortsnamens datiert auf den 8. Februar 870, als ein alemannischer Latifundienbesitzer dem Kloster St. Gallen Ländereien rechts der Limmat sowie im Furttal schenkte.

Reformierte Kirche von Dällikon

Grundbesitzer in Dällikon waren mit Ausnahme der Freiherren von Regensberg vor allem geistliche Stiftungen: die Klöster Muri und Fahr, die Abtei Einsiedeln, das Fraumünsterkloster in Zürich, die Propstei zum Grossmünster und das Nonnenkloster zum Oetenbach, ebenfalls in Zürich.

Im Jahre 1468 kaufte die Stadt Zürich die Herrschaft Landenberg-Greifensee, wozu Dällikon mit den Hohen Gerichten damals gehörte. Zürich teilte die Ortschaft der Obervogtei Regensberg zu. Nach dem Einmarsch der Franzosen kam Dällikon 1798 zum Distrikt Regensberg, später wurde es Teil des Bezirks Dielsdorf.

Bis 1843 bildete Dällikon mit dem Nachbardorf Dänikon eine politische Gemeinde. Die gemeinsame Schule wurde 1876 aufgeteilt. Die reformierte Kirchgemeinde Dällikon-Dänikon hat sich hingegen bis in die Gegenwart erhalten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Keidel (1902–1988), deutscher Jurist und Fachautor, lebte während des Krieges im Pfarrhaus Dällikon
  • Walter Nigg (1903–1988), reformierter Theologe, Pfarrer in Dällikon-Dänikon und Autor
  • Max Leemann (1932–2002), Komponist, Dirigent, Trompeter und Musikverleger, Dirigent des Musikvereins Dällikon
  • Wolfram Lorenzen (1952–2020), deutscher Pianist, verstarb in Dällikon
  • Roland Meier (* 1967), Profi-Radrennfahrer, wurde in Dällikon geboren

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dällikon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 668.
  6. Gemeindeporträts. Dällikon. Flächen. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2018.
  7. Quellen: 1634/1836: HLS, 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen (XLS; 927 kB), danach: Gemeindeporträts. Dällikon. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1970–2022.
  8. Gemeinderat. Website der Gemeinde Dällikon.
  9. Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  10. Nationalratswahl 2023. Kanton Zürich. 25. Oktober 2023.
  11. Beat Horisberger, Rolf Gamper: Dällikon: Römischer Gutshof, Tempel? In: Baudirektion des Kantons Zürich, Kantonsarchäologie (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. 16. Fotorotar, Zürich/Egg ZH 2002, ISBN 3-905681-00-5, S. 14–15.
  12. Der Bezirk Dielsdorf (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe. Bd. VII). Bern 2023.