Enrico Kölling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Enrico Kölling Boxer
Daten
Geburtsname Enrico Kölling
Geburtstag 27. Februar 1990
Geburtsort Berlin
Nationalität Deutschland Deutsch
Gewichtsklasse Halbschwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,80 m
Reichweite 1,84 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 34
Siege 29
K.-o.-Siege 10
Niederlagen 5
Profil in der BoxRec-Datenbank

Enrico Kölling (* 27. Februar 1990 in Berlin) ist ein deutscher Profiboxer, der im November 2017 um den vakanten IBF-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht kämpfte und dabei gegen Artur Beterbijew unterlag.

Als Amateur war er unter anderem Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012 in London.

Amateurkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enrico Kölling trainierte beim SC Berlin und boxte für Hertha BSC in der Bundesliga.[1] Er war Teilnehmer der Kadetten-Europameisterschaft 2006 in Tirana[2], gewann 2007 eine Bronzemedaille im Mittelgewicht bei der Junioren-Europameisterschaft in Sombor[3] und 2008 die Silbermedaille im Mittelgewicht bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Guadalajara.[4]

Bei den Erwachsenen wurde er 2009 in Berlin Deutscher Meister im Halbschwergewicht[5] und startete bei der Weltmeisterschaft 2011 in Baku, wo er im Achtelfinale mit 6:8 gegen den späteren Weltmeister Julio César La Cruz ausschied.[6] Zudem boxte er in der Saison 2010/11 für das Team Istanbulls und 2011/12 für die Leipzig Leopards in der World Series of Boxing.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London besiegte er in der Vorrunde Christian Donfack, schied aber dann im Achtelfinale mit 9:12 gegen Abdelhafid Benchabla aus.[7]

Profikarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2012 wurde bekanntgegeben, dass Kölling einen Profivertrag beim deutschen Boxstall Sauerland Event unterzeichnet hat.[8]

Ab September 2012 gewann er jeden seiner 16 Kämpfe, ehe er am 21. Februar 2015 einstimmig gegen den Italiener Mirco Ricci unterlag. Im Anschluss gewann er wieder sieben Kämpfe in Folge und besiegte dabei auch zweimal den Südafrikaner Ryno Liebenberg nach Punkten.

Am 11. November 2017 boxte er im kalifornischen Fresno gegen den Russen Artur Beterbijew um den IBF-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht. Das Duell war zuerst als Ausscheidungskampf zur Ermittlung des künftigen WM-Herausforderers des IBF-Titelträgers Andre Ward geplant. Nachdem Ward jedoch seine Karriere beendet und den Titel niedergelegt hatte, wurde der Kampf zwischen Beterbijew und Kölling zum WM-Kampf um den nun besitzlosen Titel. Kölling unterlag in dem Kampf durch K. o. in der zwölften Runde.[9] Im Januar 2018 trennte sich Kölling aufgrund fehlender Perspektive von seinem Promoter Sauerland Event.[10]

Nach drei Aufbausiegen, verlor er auch am 27. Oktober 2018, beim Kampf um die EBU-Europameisterschaft im Halbschwergewicht, einstimmig gegen Dominic Bösel. Seinen nächsten Kampf, der erst am 2. November 2019 stattfand, verlor er ebenfalls einstimmig gegen Leon Bunn.

Erst im Mai 2021 kehrte er in den Ring zurück und erzielte zwei Siege, darunter einen im November 2021 durch Mehrheitsentscheidung gegen Leon Harth, wodurch er WBO-Europameister im Cruisergewicht wurde.

Am 24. Juni 2022 verlor er durch TKO in der ersten Runde gegen den Polen Michał Cieślak.

Liste der Profikämpfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28 Siege (9 K. o.-Siege), 5 Niederlagen (2 K. o.-Niederlagen)
Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Kölling
2012 29. September Deutschland Sporthalle, Alsterdorf, Hamburg Argentinien Pablo Sosa Sieg / KO 6. Runde
3. November 2012 Deutschland Gerry Weber Stadion, Halle RusslandRussland Iwan Maslow Sieg / Punktsieg 6. Runde
15. Dezember 2012 Deutschland Nürnberger Arena, Nürnberg Ungarn Attila Barán Sieg / Punktsieg 6. Runde
2013 2. Februar Deutschland Max Schmeling Halle, Berlin Litauen Egidijus Kakštys Sieg / Punktsieg 6. Runde
23. März Deutschland GETEC Arena, Magdeburg, Magdeburg Tschechien Josef Obešlo Sieg / Punktsieg 6. Runde
27. April Deutschland Sporthalle, Alsterdorf, Hamburg Deutschland Leo Tchoula Sieg / Punktsieg 8. Runde
25. Mai Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich O2 Arena, Greenwich, London Litauen Vygaudas Laurinkus Sieg / Punktsieg 4. Runde
8. Juni Deutschland Max Schmeling Halle, Berlin Deutschland Armin Dollinger Sieg / Aufgabe 4. Runde
24. August Deutschland Sport and Congress Center, Schwerin OsterreichÖsterreich Haris Čaušević Sieg / TKO 3. Runde
26. Oktober Deutschland EWE-Arena, Oldenburg Ungarn György Marosi Sieg / KO 3. Runde
14. Dezember Deutschland Jahnsportforum, Neubrandenburg Tschechien Tomáš Adámek Sieg / Punktsieg 8. Runde
2014 25. Januar Deutschland Hanns-Martin-Schleyer Halle, Stuttgart Georgien Paata Aduashvili Sieg / TKO 3. Runde
vakanter WBO-Junioren-Weltmeistertitel
5. April Deutschland Stadthalle, Rostock Kroatien Mirzet Bajrektarević Sieg / Punktsieg 8. Runde
7. Juni Deutschland Sport und Congress Center, Schwerin FrankreichFrankreich Patrick Bois Sieg / Punktsieg 12. Runde
vakanter WBA-Interkontinental-Titel
30. August Deutschland Gerry Weber Stadium, Halle ItalienItalien Giuseppe Brischetto Sieg / Aufgabe 7. Runde
WBA-Interkontinental Titelverteidigung
27. September Deutschland Sparkassen-Arena, Kiel Ungarn Dániel Régi Sieg / TKO 6. Runde
2015 21. Februar Deutschland Mercedes Benz Arena, Berlin ItalienItalien Mirco Ricci Niederlage nach Punkten / 12 Runden
WBA-Interkontinental Titelverteidigung
25. April Deutschland Columbiahalle, Berlin Deutschland Andrej Maurer Sieg / Punktsieg 8. Runde
18. Juli Deutschland Gerry Weber Stadium, Halle UkraineUkraine Wassyl Kondor Sieg / Punktsieg 8. Runde
17. Oktober Deutschland DM-Arena, Karlsruhe Tschechien Karel Hořejšek Sieg / Punktsieg 8. Runde
5. Dezember Deutschland Inselparkhalle, Wilhelmsburg ItalienItalien Serhiy Demtschenko Sieg / Punktsieg 8. Runde
2016 9. April Deutschland MBS Arena, Potsdam UkraineUkraine Oleksandr Tscherwiak Sieg / Punktsieg 12. Runde
vakanter WBA-Interkontinental-Titel
1. Oktober Deutschland Jahnsportforum, Neubrandenburgd Sudafrika Ryno Liebenberg Sieg / Punktsieg (Split decision) 12. Runde
WBA-Interkontinental Titelverteidigung
2017 4. Februar Sudafrika Emperors Palace, Kempton Park Sudafrika Ryno Liebenberg Sieg / Punktsieg 10. Runde
11. November Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Save Mart Arena, Fresno RusslandRussland Artur Beterbijew Niederlage / KO 12. Runde
vakante IBF Weltmeisterschaft
2018 20. Januar Deutschland Boxcamp P1, Hellersdorf Deutschland Robert Mueller Sieg / TKO 2. Runde
3. März Deutschland Stadthalle, Weissenfels Georgien Giorgi Beroshvili Sieg / KO 1. Runde
9. Juni Deutschland Kohlrabizirkus, Leipzig Lettland Andrejs Pokumeiko Sieg / Punktsieg 8. Runde
27. Oktober Deutschland Stadthalle, Weissenfels Deutschland Dominic Bösel Niederlage nach Punkten / 12 Runden
Titelkampf EBU Europameisterschaft
2019 2. November Deutschland CGM Arena Koblenz, Deutschland Deutschland Leon Bunn Niederlage nach Punkten
IBF-International-Meisterschaft
2021 21. Mai Serbien Hyatt Regency Hotel, Belgrad Bosnien und Herzegowina Slaviša Simeunović Sieg / Aufgabe 2. Runde
12. November Deutschland Lokschuppen, Bielefeld Deutschland Leon Harth Sieg / Punktsieg 10. Runde
2022 24. Juni Polen Hala Legionów, Kielce, Polen Polen Michał Cieślak Niederlage durch TKO in Runde 1 / 10 Runden

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Enrico Koelling. division cruiser. In: boxrec.com. BoxRec; (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]