Goldegg im Pongau

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Goldegg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Goldegg
Goldegg im Pongau (Österreich)
Goldegg im Pongau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau
Kfz-Kennzeichen: JO
Hauptort: Hofmark
Fläche: 33,06 km²
Koordinaten: 47° 19′ N, 13° 6′ OKoordinaten: 47° 19′ 8″ N, 13° 5′ 59″ O
Höhe: 825 m ü. A.
Einwohner: 2.692 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 81 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5622
Vorwahl: 06415
Gemeindekennziffer: 5 04 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hofmark 18
5622 Goldegg
Website: www.goldegg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hans Fleißner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019)
(19 Mitglieder)
10
5
2
2
10 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Goldegg im Bezirk St. Johann im Pongau
Lage der Gemeinde Goldegg im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)Bad GasteinAltenmarkt im PongauBad HofgasteinBischofshofenDorfgasteinEben im PongauFilzmoosFlachau (Salzburg)ForstauGoldegg im PongauGroßarlHüttauHüttschlagKleinarlMühlbach am HochkönigPfarrwerfenRadstadtSt. Johann im PongauSt. Martin am TennengebirgeSankt Veit im PongauSchwarzach im PongauUntertauernWagrain (Pongau)WerfenWerfenwengSalzburg
Lage der Gemeinde Goldegg im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Goldegg, auch Goldegg im Pongau, ist eine Gemeinde mit 2692 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk St. Johann im Pongau im Salzburger Land in Österreich.

Geographie

Goldegg im Pongau mit dem Goldegger See

Goldegg liegt über der Salzach im Salzburger Land. Es ist die westlichste und damit oberste der zum Bezirk Pongau gehörenden Gemeinden im Salzachtal. Flussaufwärts liegt Lend (Salzburg) im Pinzgau, flussabwärts Schwarzach im Pongau. Goldegg liegt auf der Nordseite der Salzach vor allem in zwei Seitentälern, deren Bäche östlich des Gemeindegebietes in die Salzach münden: Der Seebach entfließt dem nur 5 ha großen Goldegger See beim Zentralort Goldegg. Nördlich und parallel dazu fließt der längere Wenger Bach. Auf dem Höhenrücken zwischen beiden Tälern liegen verstreut die Höfe von Hasling und Schattau.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Altenhof (425)
  • Boden (98)
  • Buchberg (57)
  • Enkerbichl (68)
  • Hasling (109)
  • Hofmark (475)
  • Maierhof (170)
  • March (420)
  • Mitterstein (49)
  • Oberhof (139)
  • Schattau (183)
  • Weng (499)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Buchberg, Goldegg und Weng.

Geschichte

Auf einer Hangterrasse über der Salzach zwischen Schwarzach und Taxenbach wurde eine keltisch-römische Höhensiedlung der Ambisonten aus der Latènezeit gefunden. Von hier führte eine Passstraße durch das Gasteinertal bis nach Teurnia in Kärnten. An zwei Seiten wurde die Siedlung durch Felsabbrüche geschützt, die beiden anderen Seiten besaßen eine Trockensteinmauer mit einer Toranlage zur Verteidigung. Die Siedlung wurde auch noch in der Römerzeit bis mindestens 200 n. Chr. benutzt. Zahlreiche durch Aufprall verformte keltische Eisen-Pfeilspitzen und Schildbuckel mit Hiebbeschädigungen weisen auf kriegerische Ereignisse in und um die Anlage hin. Eine zeitliche Verbindung zur römischen Eroberung des Gebietes kann auf Grund der Funddatierung als gesichert angenommen werden. Die Fundobjekte befinden sich heute im Salzburger Museum Carolino Augusteum.[2]

Das Schloss wurde 1821 in ein K.u.K-Rentamts-Gebäude, die wohl ehemalige Schlosskapelle wurde zum Gerichtsdienerhaus umgebaut. Bis 1854 war das Schloss Sitz des Salzburgerischen Pflegegerichtsbeamten. Kaiser Franz Josef schenkte 1856 die Innenausstattung des Rittersaals dem Museum Carolino Augusteum.

1850 kam es zur Gründung der Gemeinden Goldegg und Weng. Weng wurde 1938 nach Goldegg eingemeindet.

Die Goldegger Deserteure

Zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs schlossen sich einige einheimische Regimegegner und Deserteure, mehr oder minder geführt durch Karl Rupitsch, zusammen und versteckten sich in den nahegelegenen Bergen vor den Nationalsozialisten. Sie verband die Überzeugung, nichts mit den Nationalsozialisten gemein zu haben und nicht an ihren Grausamkeiten beteiligt sein zu wollen. Die örtliche Gestapo suchte mehrmals vergeblich nach den "Goldegger Deserteuren". Erst als sie einen Halleiner SS-Bataillon zur Hilfe riefen, um die Deserteure zu finden, waren sie schlussendlich erfolgreich. Daraufhin wurden die meisten von ihnen in Konzentrationslager deportiert, während zwei weitere, die Hochleitner-Brüder, von zwei berüchtigt grausamen SS-Männern nahe dem Böndlsee rücklings ermordet wurden.

Damals waren die Goldegger geteilter Meinung, was die Deserteure betrifft. Das ist auch heute teilweise noch der Fall. In Goldegg sprach sich die Mehrheit gegen sie aus, im jetzigen Ortsteil Weng die Mehrheit für die Deserteure. Erst im Sommer 2018 beschloss die Gemeindevertretung, jenen Teil der Ortschronik, der sich mit diesen Ereignissen beschäftigt – in diesem werden die Deserteure als "Landplage" bezeichnet – neu zu verfassen. 2014 wurde, nach einer langen Diskussion zwischen noch lebenden Angehörigen und Opfern und der weiteren Bevölkerung, am Ortseingang ein Denkmal für die Deserteure und weitere Regimeopfer errichtet.[3]

Im September 2018 wurde dieses Denkmal von bisher unbekannten Tätern geschändet.[4] Die Ereignisse wurden im 2018 veröffentlichten Roman Schwedenreiter von Hanna Sukare verarbeitet.[5][6]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist: „Im roten Felde eine goldene Ecke (Spitze), belegt mit einem roten Lindwurmkopf und beiderseits begleitet von je einer goldenen Krone.“ Ursprünglich bestand das Wappen nur aus den roten Segmenten und dem goldfarbenen Stück, Lindwurm und Kronen stammen vom Wappen der ausgestorbenen Familie Schernberg, die Teile wurden erst durch die Grafs in das Wappen integriert.

Politik

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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

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BW

Die Gemeindevertretung hatte bis 2019 17 Mitglieder, und nun 19 Mitglieder.

Bürgermeister
  • 1970–1988 Adam Stadler[7]
  • 1988–2008 Alois Ammerer[8]
  • 2008–2013 Hans Mayr[9]
  • 2013–2019 Johann Fleißner (BIG)[10]
  • seit 2019 Hannes Rainer (ÖVP)

Tourismus

Das Skigebiet Goldegger Buchberg[11][12] gehört zur Salzburger Sportwelt im Schiverbund Ski amadé, und hat etwa 10 km Piste, mit 4 Schleppliften.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche hl. Georg mit dem Schloss Goldegg am Goldegger See
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Goldegg im Pongau

Persönlichkeiten

Commons: Goldegg im Pongau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 658.
  3. http://salzburg.orf.at/news/stories/2632341/ Goldegg: Weiter Diskussion um NS-Gedenken, ORF.at vom 22. Februar 2014
  4. https://www.sn.at/salzburg/chronik/goldegg-unbekannte-schaenden-gedenkstein-fuer-deserteure-39576484
  5. Autorin Hanna Sukare legt Finger auf Wunden heimischer Geschichte. Artikel vom 14. September 2018, abgerufen am 11. April 2019.
  6. Aufregung um Schmieraktion in Goldegg: Ist das neue Buch der Auslöser?. Artikel vom 4. September 2018, abgerufen am 11. April 2019.
  7. Adam Stadler. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  8. Alois Ammerer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  9. ABCDEFGH. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  10. Johann Fleißner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  11. Skiregionen: Filzmoos – Salzburger Sportwelt. Ski amadé
  12. Skiregionen: Goldegg. bergfex.at – mit Pistenkarte
  13. Verstörungen. Ein Fest für Thomas Bernhard
  14. Dehio Salzburg 1986