Schwarzach im Pongau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Schwarzach im Pongau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schwarzach im Pongau
Schwarzach im Pongau (Österreich)
Schwarzach im Pongau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau
Kfz-Kennzeichen: JO
Fläche: 3,20 km²
Koordinaten: 47° 19′ N, 13° 9′ OKoordinaten: 47° 19′ 17″ N, 13° 9′ 2″ O
Höhe: 601 m ü. A.
Einwohner: 3.520 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 1101 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5620
Vorwahl: 06415
Gemeindekennziffer: 5 04 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktplatz 1
5620 Schwarzach im Pongau
Website: www.gde-schwarzach.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Haitzer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(21 Mitglieder)
16
3
2
16 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Schwarzach im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau
Lage der Gemeinde Schwarzach im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)Bad GasteinAltenmarkt im PongauBad HofgasteinBischofshofenDorfgasteinEben im PongauFilzmoosFlachau (Salzburg)ForstauGoldegg im PongauGroßarlHüttauHüttschlagKleinarlMühlbach am HochkönigPfarrwerfenRadstadtSt. Johann im PongauSt. Martin am TennengebirgeSankt Veit im PongauSchwarzach im PongauUntertauernWagrain (Pongau)WerfenWerfenwengSalzburg
Lage der Gemeinde Schwarzach im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick über Schwarzach
Blick über Schwarzach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Schwarzach im Pongau ist eine Marktgemeinde mit 3520 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk St. Johann im Pongau des Bundeslandes Salzburg von Österreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Salzachtal an der Einmündung des Wengerbaches in die Salzach. Der höchste Punkt in der Gemeinde befindet sich auf 760 m ü. A., der niedrigste auf 590 m ü. A.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt Veit im Pongau
Goldegg im Pongau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sankt Veit im Pongau
Sankt Veit im Pongau

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenüber der keltisch-römischen Siedlung von Goldegg befindet sich im Gemeindegebiet von Schwarzach auf der Südseite des Salzachtales eine steilabfallende Felshöhe, der Brandstättenbühel. Auf dieser Hochfläche wurden künstlich angelegte Flächen für Wohnbauten einer Höhensiedlung festgestellt. Bei archäologischen Untersuchungen des Geländes im Jahr 1957 konnte eine zweimalige Besiedlungszeit festgestellt werden. Die erste Phase ist in der Urnenfelderkultur (1300 bis 800 v. Chr.) zu datieren, tönerne Ofendüsen (Mündungen von Blasebalgrohren) und Kupferschlacke beweisen eine Verbindung zu Kupferbergbau und -verhüttung. Nach einer Siedlungsunterbrechung sind die nächsten Funde der frühen Latènezeit (480 bis 280 v. Chr.) zuzuordnen. Graphittongefäße, hauptsächlich in Eimerform mit Fingertupfenverzierungen sind die dominanten Fundobjekte. Die mittlere Latèneperiode (280 bis 190 v. Chr.) ist lediglich mit einigen Keramikbruch-Fundstücken datierbar, noch später sind keine Objekte mehr feststellbar. Eine Beendigung der Besiedlung ist demnach für ungefähr 100 v. Chr. anzunehmen. Die Objekte werden im Salzburg Museum aufbewahrt.[1][2]

Der Ort wurde im Jahr 1074 erstmals erwähnt. Schwarzach wurde erst 1906 von Sankt Veit abgetrennt und als eigene Ortschaft im Jahr 1908 zur Marktgemeinde erhoben, die im Juni 2006 ihr 100-jähriges Jubiläum feierten.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 65,6 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
73,0 %
(−5,8 %p)
17,0 %
(+1,9 %p)
9,9 %
(n. k. %p)
n. k. %
(−6,2 %p)
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde ist: In Silber ein schwarzer Schrägrechtsfluß, der oben von einer goldenen Krone, aus der ein roter Drachenkopf wächst, und unten von einem blauen Benediktuskreuz begleitet ist.

Der schwarze Fluss stellt die schwarze Ache (den heutigen Putzengraben) dar. Der Drache mit der Krone erinnert an die Familie der Graf(f) von Schernberg und das blaue Kreuz an den Benediktinerorden, der schon lange Zeit in Schwarzach vertreten ist.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Schernberg
Pfarrkirche Schwarzach im Pongau
Die Aufbahrungshalle
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Schwarzach im Pongau
  • Schloss Schernberg: Burg aus dem 11. Jahrhundert, um 1550 umgebaut zu Schloss mit Renaissanceelementen, besonders in der Kapelle sind noch gotische Elemente aus der Burg erhalten.
  • Katholische Pfarrkirche Schwarzach im Pongau Unbefleckte Empfängnis
  • Friedhof Schwarzach im Pongau: Die Kapelle ist ein spätbarocker Bau mit Satteldach und kleinem Dachreiter.
  • Ehemaliges Missionshaus Schwarzach: 1741 von den Benediktinern der Universität Salzburg zur Verhinderung eines erneuten Aufflammens der Protestantenbewegung innergebirg errichtet.
  • Seelackenmuseum Bauernhaus aus 1738
  • Urfahrgut altes Bauernhaus
  • Denkmal für Friedrich Fürst Schwarzenberg
  • Brauerei Schwarzach Das Gebäude wurde im Jahr 1859 errichtet.
  • Das Speicherkraftwerk Schwarzach wurde zwischen 1954 und 1960 im Stil der Nachkriegsmoderne errichtet. Besonders die Maschinenhalle ist sehenswert.
  • Krankenpflegeschule Schwarzach: Gebäude aus dem Jahr 1974, im Stil des Brutalismus errichtet
  • Die schon postmoderne Formen aufweisende Aufbahrungshalle wurde 1977/78 nach Plänen von Karla Kowalski, Hartmut Spiluttini und Michael Szyszkowitz erbaut.

Museen

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krankenhaus Kardinal Schwarzenberg

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Schwarzach

Der sich in Schwarzach befindende Bahnhof Schwarzach-St. Veit ist der Trennungsbahnhof des Schienenpersonenfernverkehrs und -nahverkehrs zwischen der Salzburg-Tiroler-Bahn und der hier beginnenden Tauernbahn. Durch die günstige Verkehrslage und vor allem durch die Errichtung der Tauernbahn wurde der Ort zu einem wesentlichen Siedlungsgebiet des mittleren Salzachtales.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den wichtigsten Arbeitgebern des vor allem durch Handels- und Gewerbebetriebe geprägten Ortes gehören die Tauernkraftwerke AG, Color Drack (eines der modernsten Foto-Großlabors Europas) und die Salzburger Aluminium AG (SAG) sowie das Kardinal Schwarzenberg Klinikum, das zweitgrößte Krankenhaus des Bundeslandes Salzburg. Anfang 2009 wurde dieses Krankenhaus dadurch bekannt, dass Dieter Althaus, der damalige Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, nach einem Skiunfall im Ski-Gebiet Riesneralm schwer verletzt eingeliefert wurde.

Im Ort befindet sich auch die 1847 von Fürsterzbischof Kardinal Schwarzenberg gegründete Brauerei Schwarzach, die sich bis zu ihrer Schließung 2008 elf Generationen lang in Privatbesitz befand. Unter den Markennamen „TauernGold“, „cools“ und „Claro“ produzierte die Brauerei mehrere bekannte Bier-, Radler- und Limonadesorten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Kokol (* 1929), Eisenbahner, Vizebürgermeister von Schwarzach im Pongau 1979–1994

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schwarzach im Pongau spielt in mehreren Werken der österreichischen Literatur eine Rolle, etwa in Thomas Bernhards erstem veröffentlichten Roman Frost (Insel Verlag, Frankfurt am Main 1963). Eine Vorstufe von Frost trug den Titel Schwarzach St. Veit.
  • Auch der aus Schwarzach stammende Schriftsteller O. P. Zier siedelte große Teile seines 1996 erschienenen Romans Schonzeit in seiner Heimatstadt an.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzach im Pongau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Martin Hell: Der Brandstättenbühel, eine Höhensiedlung der Urnenfelder- und Latènezeit bei Schwarzach in Salzburg. ArchA 24, 1958, S. 15 f.
  2. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1685.
  3. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  5. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  6. Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024. Land Salzburg, abgerufen am 11. März 2024.
  7. Max Bader. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  8. Alois Stöllinger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  9. Hermann Steinlechner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  10. Andreas Haitzer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  11. Gemeindewappen. Gemeinde Schwarzach im Pongau, abgerufen am 12. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).