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Gordola

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Gordola
Wappen von Gordola
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Locarnow
Kreis: Kreis Navegna
BFS-Nr.: 5108i1f3f4
Postleitzahl: 6596
Koordinaten: 710138 / 115171Koordinaten: 46° 10′ 44″ N, 8° 51′ 54″ O; CH1903: 710138 / 115171
Höhe: 222 m ü. M.
Höhenbereich: 193–1185 m ü. M.[1]
Fläche: 6,95 km²[2]
Einwohner: 4831 (31. Dezember 2024)[3]
Einwohnerdichte: 695 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
19,7 %
(31. Dezember 2024)[4]
Gemeindepräsident: Damiano Vignuta
Website: www.gordola.ch
Gordola
Gordola
Lage der Gemeinde
Karte von GordolaLago di MognóliaLago di TomèLago BaroneLago LaghettoBagina di Val MalvagliaLago di VogornoLago DelioLago d'OrglioLago MaggioreItalienItalienKanton GraubündenBezirk BellinzonaBezirk BlenioBezirk LeventinaBezirk LuganoBezirk RivieraBezirk VallemaggiaGambarogno TIAsconaBrissago TILosoneRonco sopra AsconaLocarnoLocarnoMuraltoOrselinaCentovalli TITerre di PedemonteBrione sopra MinusioCugnasco-GerraCugnasco-GerraGordolaMergosciaMinusioTenero-ContraGressoOnsernoneLavertezzoVerzasca
Karte von Gordola
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Gordola ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin. Die Gemeinde umfasst die Fraktionen Gordemo[5], Scalate[6], Rongia[7], Gaggiole[8] und Monti di Motti und gehört zum Bezirk Locarno sowie zu dessen Kreis Navegna.

Luftbild aus 1500 m von Walter Mittelholzer (1919)
Gordola. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1946).
Gordola. Historisches Luftbild von W. Friedli (1964).

Das Dorf liegt auf einer Höhe von 222 m ü. M. am Eingang ins Verzascatal und am Südfuss von mit Kastanien und Weinbergen bestandenen Hängen, an der Strasse Bellinzona–Locarno und 5,5 km nordöstlich von Locarno. Es verfügt über eine Station der Linie Bellinzona–Locarno der Schweizerischen Bundesbahnen. Die Gemeinde grenzt an den Speichersee Lago di Vogorno und den Lago Maggiore.

Gordola wurde erstmals im Jahr 1200 urkundlich als Gordora erwähnt. Hier entdeckte man 1881 55 Gräber aus der Eisenzeit. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sah man dort noch die Überreste eines Hafens. 1189 waren die Muralto von Locarno vom Bischof von Como mit dem Schloss beim Kloster Santa Maria belehnt; 1257 und 1263 war es ein Lehen der Muralto und der Orelli. Es wurde 1380 in den Kämpfen zwischen Welfen und Ghibelline zerstört. Die Capitanei von Locarno besassen Güter und Grundrechte. Sie besassen auch den grössten Teil des terraticum oder terradegium, einer Art von Ausfuhr- und Transitgebühr, die seit 1263 erwähnt wird und 1510 von Ludwig XII. und 1514 von den Eidgenossen zurückgekauft wurde, die bis 1797 den Capitanei eine Abgabe entrichteten. Gordola teilte zum grössten Teil die Geschicke der pieve Locarno; 1497 gehörte es zu der von Ludovico Sforza geschaffenen, aber nur kurze Zeit bestehenden Grafschaft Angera, und unter der schweizerischen Herrschaft ernannte es ein Mitglied des Generalrats der pieve. Die vicinia bestand schon im Mittelalter.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden in der gesamten Schweiz Internierungslager für Flüchtlinge. Das Lager in Gordola wurde bekannt durch seine Insassen, die vor allem Kommunisten waren und hier einer strengen Kontrolle unterlagen. Bekannte Insassen waren zum Beispiel Hans Teubner und Rudolf Singer. Am 2. Februar 1944 wurde das Lager Gordola von der Zentralleitung der Arbeitslager in der Schweiz aufgelöst.[9] Ca. 51 Personen wurden auf verschiedene Lager in der Schweiz neu verteilt. Rudolf Singer wechselte zusammen mit 41 Internierten in das Arbeitslager Bassecourt (Berner Jura).

Gordola bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[10]

Einwohnerzahlen: Volkszählungsdaten[11][12]

Auf dem Schienenweg erschlossen wird die Gemeinde über die gleichnamige Bahnstation an der Bahnstrecke Giubiasco–Locarno der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).

Verzasca-Damm in Contra
  • Camping Campofelice[13]
  • Camping Miralago[14]
  • Camping Tamaro[15]
  • Camping Rivabella[16]

Sehenswürdigkeiten

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Typisches Rustico in Gordola
SBB-Zug bei Gordola
  • Pfarrkirche Sant’Antonio Abate mit Gemälde Ecce Homo von Gerrit van Honthorst (erste Hälfte des 17. Jahrhunderts)[17]
  • Verzasca-Damm in Contra[17]
  • Betkapelle del vescovo im Ortsteil Selvatica mit Fresko der Kreuzigung[17]
  • Schalenstein im Ortsteil Miesc (940 m ü. M.)[18][19]

Persönlichkeiten

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  • Cherubino Patà (1827–1899), Maler
  • Leone Pandolfi (* 23. März 1879 in Savosa; † 23. Juli 1975 in Gordola), Bildhauer[20]
  • Alexander Rapp (1893–1987), Schriftsteller[21]
  • Fritz Hochwälder (1911–1986), österreichischer Dramatiker
  • Kathrin Rüegg (1930–2011), Schweizer Buchautorin und Fernsehmoderatorin
  • Bruno Storni (* 1954), Ingenieur, Gemeinderat und Nationalrat (SP)
  • Pierluigi Tami (* 1961), ehemaliger Fussballspieler und heutiger Fussballtrainer
  • Fabio Regazzi (* 1962), Jurist, Politiker, Unternehmer
  • Alessandro Speziali (* 1983), aus Locarno, Studien an der Universität Lausanne, Administrator Masterplan Valle Verzasca 2030, Politiker (FDP), Tessiner Grossrat, Präsident des Partito Liberale Radicale Ticineses[22][23]
  • Gordola Calcio[24]
  • Associazione Sportiva Verzaschesi[25]
  • Piero Bianconi: Gordola. In: I dipinti murali della Verzasca. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1934, S. 34, 55 (Gaggiole), 68, 71.
  • Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 323, 328, 367–368; Idem: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Band III: L’alto Verbano II. I circoli del Gambarogno e della Navegna (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 73). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1983, ISBN 3-7643-1500-8, S. 165–181.
  • Giovanni Lombardi: Gli impianti idroelettrici in Ticino. In: Arte&Storia. Il Ticino dell’acqua. Dalla formazione geologica del Cantone alle attività economiche. Edizioni Ticino Management, 12. Jahrgang, Nummer 54, April–Juli 2012. Lugano 2012, ISSN 2235-7769, S. 84–91.
  • Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana (Hrsg. GSK). Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 162–163.
  • Giuseppe Mondada: Gordola. In: Catalogo delle pitture murali fino alla metà dell’Ottocento. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1934, S. 89–91.
  • Daniela Pauli Falconi: Gordola. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. November 2023.
  • Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 116.
  • Celestino Trezzini: Gordola. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Giovanoli – Grasset. Attinger, Neuenburg 1926, S. 603 f. (Digitalisat; PDF; 24,3 MB).
Commons: Gordola – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  2. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  3. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  4. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  5. Gordemo auf ETHorama
  6. Scalate auf ETHorama
  7. Rongia auf ETHorama
  8. Gaggiole auf ETHorama
  9. Grund hierfür waren die Partisanentätigkeiten Italienischer internierter Genossen in Gordola. Sie lieferten Waffen, schmuggelten Waren und halfen bei illegalen Grenzübertritten. Laut einem Bericht von Meuthen, einem Lagerinsassen, übte die deutsche Regierung Druck auf die Schweiz aus, das Lager zu schliessen.
  10. Corporazione dei Patrizi Gordolesi. In: patriziativerzaschesi, abgerufen am 12. Juli 2024 (italienisch; mit Fotos)
  11. Martin Schuler: Cantone Ticino - L'effettivo della populazione a livello locale prima del 1850. (CSV; 34 KB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 16. Juni 2023, abgerufen am 11. April 2025.
  12. Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden. (XLSX; 10 MB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 12. Juli 2024, abgerufen am 11. April 2025 (Öffnung in Excel nur über "Anhang/Excel-Datensatz" möglich).
  13. Camping Campofelice auf ETHorama
  14. Camping Miralago auf ETHorama
  15. Camping Tamaro auf ETHorama
  16. Camping Rivabella auf ETHorama
  17. a b c Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 162–163.
  18. Franco Binda: Il mistero delle incisioni. Armando Dadò editore, Locarno 2013, S. 72 f.
  19. Franco Binda, Due suggestive curiosità sul Monte Miesc in Valle Verzasca. (italienisch) auf e-periodica.ch (abgerufen am 15. Januar 2017).
  20. Leone Pandolfi. In: Sikart
  21. Alexander Rapp auf portal.dnb.de (abgerufen am: 20. Juni 2016.)
  22. Alessandro Speziali auf ch.linkedin.com/in/
  23. Alessandro Speziali Präsident des FDP Tessin (mit Foto) (italienisch) auf ticinolive.ch/2020/11/22/
  24. Gordola Calcio. In: matchcenter-ftc.football.ch,abgerufen am 13. Juli 2024 (italienisch)
  25. Associazione Sportiva Verzaschesi. In: matchcenter-ftc.football.ch, abgerufen am 13. Juli 2024 (italienisch)