Hoyerhagen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 50′ N, 9° 5′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Nienburg/Weser | |
Samtgemeinde: | Grafschaft Hoya | |
Höhe: | 15 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,67 km2 | |
Einwohner: | 986 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27318 | |
Vorwahl: | 04251 | |
Kfz-Kennzeichen: | NI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 56 015 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßplatz 2 27318 Hoya | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Henning Thorns (Wählergruppe) | |
Lage der Gemeinde Hoyerhagen im Landkreis Nienburg/Weser | ||
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Hoyerhagen ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Grafschaft Hoya im Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen.
Geschichte
Herkunft des Ortsnamens
Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1219 Indagine, 1250 Indago comitis, 1282/1288 Indagine, um 1368 Hoyerhagen, 1530 Hoyer Hagen und um 1535 Hoier Hagen.
Die ältere, lateinische Bezeichnung „indago“ des Ortsnamens bedeutet „Hagen“. „Hagen“ kann in Orts- und Flurnamen auf einen eingezäunten Raum, Bezirk wie eine Weide oder ein eingezäuntes Waldstück hindeuten. Bei Hoyerhagen handelt es sich um eine Hagen-Siedlung älteren Datums, genauer um eine grundherrliche Rodeanlage in der Bruchniederung entlang der Syker-Vilsener Geest nordwestlich von Hoya. Die Siedlung geht auf die Grafen von Hoya zurück.[2]
Politik
Gemeinderat
Die 11 Sitze des Gemeinderates verteilen sich wie folgt:
- Wählergruppe Hoyerhagen 8 Sitze
- SPD 2 Sitze
- GRÜNE 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)
Wappen
Schräg geteilt von Gold und Grün; oben eine wachsende Holländerwindmühle, unten ein springendes weißes Pferd.
Eine Holländerwindmühle mit mehrgeschossigem Unterbau bestimmt das Bild der weiträumigen ländlichen Gemeinde. Die Farben Gold und Schwarz stellen die Beziehung zu den Grafen von Hoya her.
Die Pferdezucht, die vorherrschend landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde sowie die Verbundenheit mit dem Land Niedersachsen wird durch das weißes Pferd zum Ausdruck gebracht. Das Grün im Wappen nimmt Bezug auf die Felder, Fluren, Wiesen und Wälder.
Sehenswürdigkeiten
Geographischer Mittelpunkt Niedersachsens
Hoyerhagen ist der geographische Mittelpunkt Niedersachsens. Die Ausmessung erfolgte 2001. Zur Kenntlichmachung wurde am 23. Mai 2003 ein Stein ca. 1,5 m hoch gesetzt.
Jüdischer Friedhof
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7a/JuedischerFriedhofHoyerhagen.jpg/220px-JuedischerFriedhofHoyerhagen.jpg)
In einem Waldstück liegt der jüdische Friedhof, der 1714 nicht nur der Synagogengemeinde Hoya als Begräbnisstätte diente. Die letzte Beisetzung fand im Januar 1941 statt. Noch im März 1945 wurde der Friedhof schwer verwüstet und viele der alten Grabsteine entwendet und/oder vernichtet. Die 180 erhalten gebliebenen Steine mit ihren kunstvoll ausgeführten Ornamenten und den individuell gestalteten hebräischen Inschriften weisen auf die kulturhistorische Bedeutung des Hoyerhäger Judenfriedhofes hin.
Domäne Memsen
Die Domäne Memsen, im südwestlichen Teil der Gemeinde Hoyerhagen gelegen, wurde erstmals 987 urkundlich erwähnt und war Eigentum des Kollegiatstifts Bücken. Später war es ein Vorwerk der Grafen von Hoya, die es bis 1582 als Gestüt für Arbeitspferde nutzten. Nach Aussterben der Hoyaer Grafen übernahmen die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg das Gut. Einer der heute erhaltenen Ställe stammt aus dieser Zeit (1653). Glanzzeiten erlebte die Domäne Memsen im 18. und 19. Jahrhundert mit der Zucht von Weißgeborenen – Schimmeln, die weiß geboren werden und keinen Farbwechsel durchlaufen. Diese Pferde wurden ausschließlich als Zug- und Reitpferde für die Könige von Großbritannien und Kurfürsten von Hannover genutzt. Mit dem Ende der Personalunion wurde das Gestüt geschlossen. Die heute dem Land Niedersachsen gehörende Domäne Memsen ist seit 1949 an die Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher Tierärzte e.G. (WDT) verpachtet. Die WDT nutzt die Domäne als Serumwerk[4] (90 Pferde) und landwirtschaftlichen Betrieb (185,4 Hektar). Im Memsen befindet sich auch eine Revierförsterei der Niedersächsischen Landesforsten.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f4/Hoyerhagen_Windm%C3%BChle.jpg/170px-Hoyerhagen_Windm%C3%BChle.jpg)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hoyerhagen liegt an der Bahnstrecke Eystrup–Syke, die im Museumsverkehr befahren wird.
Literatur
- Kerstin-Melanie Kraatz: … und nur die Toten sind noch da. Der alte Judenfriedhof in Hoyerhagen/Nienburg. Bremen 1994, 116 S. m. zahlr. Abb.
- Daniel Fraenkel: Hoya. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 893–899; darin: Jüdischer Friedhof Hoyerhagen
Weblinks
- Commons: Hoyerhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Webseite der Samtgemeinde Grafschaft Hoya
- darin: St. Crucis Kirche zu Hoyerhagen
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Der Ortsnamenforscher auf NDR 1 Niedersachsen, Recherche Jürgen Udolph
- ↑ http://wahl.kdo.de/?kommune=Samtgemeinde%20Grafschaft%20Hoya&instflash=yes&noflash=&wahl=2011_____Gemeinderatswahl%20Hoyerhagen%2011.09.2011_____110711134464115&showData=tabelle
- ↑ [1]