Rohrsen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 43′ N, 9° 14′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Nienburg/Weser | |
Samtgemeinde: | Heemsen | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,13 km2 | |
Einwohner: | 1116 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 218 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31627 | |
Vorwahl: | 05024 | |
Kfz-Kennzeichen: | NI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 56 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wilhelmstraße 4 31627 Rohrsen | |
Bürgermeister: | Fritz Bormann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Rohrsen im Landkreis Nienburg/Weser | ||
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Rohrsen ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Heemsen, Landkreis Nienburg/Weser; Niedersachsen. Rohrsen ist der Sitz der Samtgemeindeverwaltung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt an der Weser. Durch den Schilfbewuchs nannte sich die Hufe schon in frühester Zeit „Rohrsen“ (eine Kombination von „Rohr“ und „Hausen“). Ursprünglich war die Gemeinde Teil der Grafschaft Wölpe. Sie wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt, als die Gemeinde an den Herzog von Braunschweig, Otto der Strenge, verkauft wurde.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden ab 1640 bei Rohrsen Schanzen zur Überwachung des Schiffsverkehrs über die Weser aufgeworfen und mit Musketieren besetzt. Die Schanzen sind teilweise heute noch zu besichtigen und liegen unmittelbar am Weserradweg (siehe Schanze bei Rohrsen). Zwischen 1675 und 1679 wurde die Alte Schanze durch den Calenberger Fürsten Johann Friedrich wegen der Auseinandersetzungen mit den Schweden erneut mit Geschützen bestückt. Noch vor 1740 wurden die Neue Schanze, die strategisch günstiger als die Alte Schanze lag, und die Balger Schanze auf der gegenüberliegenden Seite abgetragen.[2]
Die Untiefen der Weser waren Ursache mehrerer Schiffsunglücke. Im Jahre 1999 barg der Schleswiger Archäologe Willi Kramer im Auftrag des Weserrenaissance-Museums (Lemgo) zwei hölzerne Lastkähne mit Obernkirchener Sandsteinen. Die Kähne waren im Jahre 1769 in einer gefährlichen Weserkurve untergegegagen. Die Wracks sind im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg zu sehen.[3]
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich bei Rohrsen ein Kriegsgefangenenlager.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Rohrsen setzt sich seit dem Jahr 2021 aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Bei der letzten Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Die vorherigen Kommunalwahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | SPD | WG | Gesamt |
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2016[5] | 5 | 2 | 2 | 9 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der konstituierenden Sitzung 2021 wurde Fritz Bormann (CDU) erneut zum Bürgermeister gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Kriegerdenkmal
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Alte Schule
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Gedenkstein 700 Jahre Rohrsen
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Die Alte Schanze bei Rohrsen ist ein Bodendenkmal
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die renovierte „Alte Schule“ bietet den Rohrsener Vereinen Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten. Dazu gehören unter anderem ein Schützenstand und ein Proberaum für den Spielmannszug. Nach Voranmeldung können dort auch Familienfeiern abgehalten werden.
Im nördlichen Gemeindebereich von Rohrsen befindet sich die Leistungsprüfungsanstalt für Schweine, eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dort ist auch eine Eberbesamungsstation untergebracht.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rohrsen liegt an der Bundesstraße 209 (Richtung Walsrode), die hier in die Bundesstraße 215 nach Verden (Aller) und Nienburg/Weser einmündet. Durch die Gemeinde verläuft die Bahnstrecke Wunstorf–Bremen. Seit 1847 besteht dort ein Bahnhof, der, nachdem 1978 der Personennahverkehr und 1990 der Güterverkehr eingestellt wurde, lediglich noch als Betriebsbahnhof genutzt wird.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Schmidt (1910–1988), Mitglied des Niedersächsischen Landtages und Landwirt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Marco Adameck und D. Bischop: Archäologische Denkmale in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser. Diepholz-Nienburg/Weser 1997. S. 21f.
- ↑ Versunkene Schiffe im Schiffshebewerk LWL / AB Ausstellung über Unterwasserarchäologie im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg. In: Archaeologie Online. archaeomedia Brunn, Jordan & Steinacker GbR, 17. Oktober 2014, abgerufen am 2. Mai 2025.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 27. Juli 2022.
- ↑ https://wahlen.kdo.de/content.php?kunde=sg_heemsen&wahlverz=sg_heemsen/web/201609_K__Gemeinderatswahl_Rohrsen_11.09.2016&wahlname=Gemeinderatswahl_Rohrsen_11.09.2016&datei=160901144203663_0_1_txt_p_.html