Karlsgymnasium München-Pasing
Karlsgymnasium München-Pasing (KGP) | |
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Schulform | Humanistisches und Sprachliches Gymnasium |
Schulnummer | 0174 |
Gründung | 1910 |
Adresse | Am Stadtpark 21 81243 München |
Ort | München |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 8′ 29″ N, 11° 27′ 9″ O |
Träger | staatlich |
Schüler | 702 (Schuljahr 2023/24)[1] |
Lehrkräfte | 56 hauptamtliche (Schuljahr 2023/24)[1] |
Leitung | Matthias Ludolph |
Website | www.karlsgymnasium.org |
Das Karlsgymnasium München-Pasing – übliche Abkürzung „KGP“ – grenzt an den Pasinger Stadtpark in München und zählt etwa 700 Schüler (Stand 2023/24)[1].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule wurde im Jahre 1910 als königlich humanistisches Progymnasium Pasing mit 87 Schülern gegründet, der auf die gegenüberliegende Lehrerbildungsanstalt abgestimmte Jugendstilbau (Architekt Joseph Lang, Gebäudeschmuck Joseph Floßmann) 1909/10 errichtet.
Zeit nach dem Ersten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Revolution 1918/19 war die Schule auch für Mädchen zugänglich. 1920/21 begann der stufenweise Ausbau zu einem humanistischen Gymnasium (1925/26 erstes Abitur), der einen Erweiterungsbau notwendig machte. Die Tradition humanistischer Bildung riss auch während des Dritten Reiches nicht ab. Die Schule wurde jedoch in dieser Zeit schrittweise in die „Deutsche Oberschule für Jungen“ umgewandelt. In diese Zeit fällt auch der Umzug an den Schererplatz, um der Übungsschule der Hans-Schemm-Hochschule (Lehrerbildungsanstalt) Platz zu schaffen.
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Schulgebäude zunächst das Hauptquartier der UNRRA für die Amerikanische Besatzungszone eingerichtet. 1946 kam es zur Neugründung der Schule als „Humanistisches Gymnasium Pasing“ am Schererplatz 3 und der Umwandlung der „Oberschule für Jungen“ in eine „Oberrealschule“ (späteres Max-Planck-Gymnasium). 1963 erfolgte der Umzug in das angestammte Gebäude am Stadtpark und die Annahme des heutigen Schulnamens. In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Gebäude kontinuierlich erweitert, um steigende Schülerzahlen bewältigen zu können. Seit Beginn des Schuljahres 2007/08 steht im Süden des Schulgeländes ein Neubau mit Cafeteria und Lern- und Übungsräumen. Für Ende 2019 ist die Fertigstellung eines Erweiterungskomplexes vorgesehen.
Angebot
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Besuch des Gymnasiums steht Jungen und Mädchen offen.[2]
Zu Beginn des Schuljahres 2018/2019 traten mehr als 100 Fünftklässler, die auf fünf Klassen verteilt wurden, neu in die Schule ein.
Aufgrund eines Mangels an Klassenräumen wird der Unterricht, vor allem in der Oberstufe, des Öfteren in das nahe gelegene Bertolt-Brecht-Gymnasium ausgelagert. Im Herbst 2009 traten zum letzten Mal Schüler der 12. Jahrgangsstufe in die Kollegstufe des alten neunjährigen Gymnasiums ein. Für die Schüler der Jahrgangsstufen 5–11 gilt seither das achtjährige Gymnasium in seiner humanistischen und sprachlichen Ausprägung: beginnend mit Latein ab der 5., Englisch ab der 6. und Griechisch bzw. Französisch ab der 8. Klasse. Latein kann durch Italienisch als spätbeginnende Fremdsprache ersetzt werden ab der 11. Klasse (G9) bzw. der 10. Klasse (G8). Seit dem Schuljahr 2017/18 wird wieder neunjährig unterrichtet (neues G9).
Es bestehen zahlreiche Wahlfachangebote aus den verschiedensten Bereichen. Hervorzuheben ist das vergleichsweise große Angebot im musikalischen Bereich, so zum Beispiel die Einrichtung einer Streicherklasse im Schuljahr 2007/08. Seit der Umstellung auf das G8 existiert ein ausgebautes Ganztagesangebot. Neben den üblichen Elementen des Schullebens (SMV, Tutoren, Schülerzeitung) gibt es eine Schülergesellschaft, ein Schulradio sowie eigene Schulsanitäter- und Streitschlichtersysteme. Es bestehen Schüleraustausche mit dem Lycée Fénelon in Clermont-Ferrand, einer französischen Privatschule in Lissabon, dem Liceo Ginnasio Saffo in Roseto degli Abruzzi sowie der Oberschule Nr. 6 in Qingdao in China.
Bauliche Erweiterung Juni 2022 bis Juni 2026
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der denkmalgeschützte Jugendstilgebäude am Stadtpark, das Karlsgymnasium, soll in den kommenden Jahren erweitert werden. Das Projekt ist Teil der Schulbauoffensive der Landeshauptstadt. Das Gymnasium bekommt Platz für zwei weitere Züge mit zwei Lernhausclustern, Fachlehrsälen, eine Pausenhalle sowie eine Dreifachturnhalle, die auch als Versammlungsstätte für knapp 400 Personen dienen kann. Der Hauptbaukörper des Schulneubaus ist als Würfel mit Flachdach konzipiert, er wird vier Vollgeschosse haben und über eine Brücke mit dem Altbau verbunden sein.[3][4][5][6]
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schulleiter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1910–1913: Otto Kronseder
- 1913–1935: Ludwig Bruner
- 1936–1937: Franz Schalk
- 1937–1938: Ludwig Hasenclever
- 1938–1945: Wilhelm Staab
- 1945: Anton Hartmannsgruber
- 1946–1957: Karl Rupprecht
- 1957–1968: Karl Schneider
- 1968–1977: Otto Huber
- 1977–1986: German Weiß
- 1986–2003: Hans Müller
- 2003–2013: Ingrid Bucher
- 2013–2023: Thomas Franz
- seit 2023: Matthias Ludolph
Absolventen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reiner Anselm, Theologe
- Sabine Anselm, Germanistin und Fachdidaktikerin
- Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken
- Albert Berger, Kanzler der TUM[7]
- Helmut Bloid, Schriftsteller
- Thilo Bode, Geschäftsführer der Organisationen Greenpeace und Foodwatch
- Christian Danner, Automobilrennfahrer
- Michael Drieschner, Physiker
- Christine Erlach, Psychologin und Autorin
- Susanne Gaensheimer, Kunsthistorikerin und Kuratorin
- Andreas Haas, Kommunalpolitiker
- Wowo Habdank, Schauspieler
- Robert Huber, Nobelpreisträger Chemie 1988
- Johannes Kiefer, Regisseur[8]
- Franz Kotteder, Journalist[9]
- Wolfgang Lauter, Grafik-Designer, Fotograf, Künstler und Musiker
- Reiner Luyken, Buchautor
- Peter Probst, Autor
- Franziska Rabl, Sängerin
- Martin Runge, Politiker
- Alfons Schweiggert, Schriftsteller
- Gerhard Selmayr, Jurist
- Ludwig Seuss, Musiker[10]
- Hermann Otto Solms, Politiker
- Daniel Speck, Drehbuchautor
- Christoph Stölzl, Politiker
- Heribert Thallmair, Politiker
- Markus Theil, Sportjournalist
- Christian Tramitz, Schauspieler
- Claas Triebel, Psychologe und Autor
- Manfred Vorderwülbecke, Sportjournalist
- Stefan Weinfurter, Historiker
- Stefan Wimmer, Autor
- Joachim von Zanthier, Experimentalphysiker[11]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sportliche Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schachmannschaft gewann die Oberbayerische[12] Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft des Schuljahres 1980/81 in der Wettkampfklasse II (bis 10. Klasse), wurde darauf Südbayerischer[13] Vizemeister und Bayerischer[14] Vizemeister.[15]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Jahrgangsstufentests 2005 des bayerischen Kultusministeriums gehörte das Gymnasium zu den Besten in Bezug auf Lernerfolg, Umfeld und Leistung in Bayern. Dies belegt auch der Spitzenplatz bei den Abiturergebnissen 2013.[16] Beim TurnOn-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks 2015 erzielten Schüler des Karlsgymnasiums den GRIPS-Sonderpreis.[17] Beim JUNIOR-Projekt (Junior Achievement – Young Enterprise) erzielten Schüler des Karlsgymnasiums 2003 den Landes- und Bundessieg.[18]
Filmkulisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gymnasium diente auch als Kulisse der Schule für den Film Das haut den stärksten Zwilling um von 1971.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Bedel: Geschichte des Humanistischen Gymnasiums München-Pasing. Schnell & Steiner, Waldsassen 1963, OCLC 634135296.
- Doris Barth, Bernhard Möllmann, Bernd-Michael Schülke: Zeugnisse. Das Humanistische Gymnasium in Pasing. Die Vorgeschichte des Karlsgymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums 1910–1955. München 1992.
- Bernhard Möllmann: Das Karlsgymnasium – Notizen zu seiner Geschichte. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 1993/1994. St. Ottilien 1994
- Bernhard Möllmann: Chronik des Progymnasiums Pasing von 1910 bis zum ersten Abitur 1926. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium München 1910–2010. Festschrift. St. Ottilien 2011, S. 28–101.
- Bernhard Möllmann: Chronik des Gymnasiums mit Realschule Pasing von 1926 bis 1945. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 2011/2012. St. Ottilien 2012, S. 136–239.
- Bernhard Möllmann: Wie hätte unser Schulgebäude aussehen können? In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 2012/13. St. Ottilien 2013, S. 64–69.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das KGP auf Facebook
- Karlsgymnasium München-Pasing
- Website der Schülergesellschaft
- Gerhard Fenzl, Gerhards KGP-Seite
- Reiner Luyken, Abstieg vom Olymp, Zeit Online vom 11. März 1994
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Karlsgymnasium München-Pasing in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 25. September 2024.
- ↑ Schulprofil · Karlsgymnasium. In: karlsgymnasium.org. Abgerufen am 9. August 2023.
- ↑ Mehr Platz fürs Karlsgymnasium, abgerufen am 8. August 2023
- ↑ "Packen wir Großes an", abgerufen am 8. August 2023
- ↑ Erweiterung Karlsgymnasium, München-Pasing, abgerufen am 8. August 2023
- ↑ Erweiterung Karlsgymnasium, abgerufen am 8. August 2023
- ↑ Curriculum Vitae Kanzler Berger
- ↑ Damals Chefredakteur der Schülerzeitung "Blätterteig"
- ↑ Damals Schülersprecher
- ↑ Oliver Hochkeppel: München: Das neue Album des Tastenvirtuosen Ludwig Seuss. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Januar 2024, abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑ Joachim von Zanthier › Quantum Optics & Quantum Information. Abgerufen am 1. Oktober 2018 (deutsch).
- ↑ Beim Turnier in Wasserburg am Inn
- ↑ Beim Turnier in Augsburg
- ↑ Beim Turnier in Weiden in der Oberpfalz
- ↑ Jahresbericht des Schuljahres 1980/81
- ↑ Abi-Durchschnitt – Münchens Gymnasien im Noten-Test
- ↑ Turn-on Finale 2015: Die Sieger stehen fest! ( vom 12. Juni 2018 im Internet Archive)
- ↑ Unternehmertalente in Bayern sind Spitze – Das beste deutsche Schülerunternehmen 2003 kommt aus Pasing