Liebschützberg

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Liebschützberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Liebschützberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 21′ N, 13° 8′ OKoordinaten: 51° 21′ N, 13° 8′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 68,67 km2
Einwohner: 2937 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04758
Vorwahl: 03435
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 170
Gemeindegliederung: 17 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Straße der Jugend 5
04758 Liebschützberg OT Borna
Website: www.liebschuetzberg.de
Bürgermeister: David Schmidt (CDU)
Lage der Gemeinde Liebschützberg im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Liebschützberg ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen.

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Niederung der Döllnitz westlich der Elbe und südlich der Dahlener Heide. Die Nachbarstädte sind Oschatz (5 km), Dahlen (15 km) und Riesa (15 km). Die Bundesstraße 6 verläuft durch den Süden der Gemeinde, die Bundesstraße 182 östlich entlang.

Die Bahnstrecke Dresden–Leipzig verläuft durch den Ortsteil Bornitz. Der dortige Bahnhof ist nicht mehr in Betrieb. Außerdem verlief die 1972 stillgelegte Schmalspurbahn Oschatz–Strehla durch das Gemeindegebiet. Dessen Trasse wurde später für die Strategische Bahn Oschatz–Röderau genutzt, die heute ebenfalls stillgelegt ist.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegend um Liebschützberg war bereits zur Jungsteinzeit besiedelt, davon zeugen einige Funde in der Gegend. Nach der Völkerwanderung, etwa ab dem 6. Jahrhundert, ließen sich hier die slawischen Daleminzier nieder. Die einzelnen Ortsteile der Gemeinde sind deshalb meist slawischen Ursprunges. Um ihre Siedlungen zu verteidigen legten sie in den sumpfigen Niederungen der Döllnitz bei Canitz und Borna Wasserburgen an.

Kirche in Liebschütz
Bockwindmühle, Ort Liebschütz, Bergfunkstation

Der ostfränkische König Heinrich I. besiegte sie in den Jahren 927 und 929 und brachte erste fränkische Siedler ins Land. Das Gebiet wurde dann dem Markgrafen von Meißen unterstellt. Der Ort Borna wird am 2. August 1185 in einer Urkunde des Markgrafen Otto von Meißen erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert herrschten mehrfach größere Hungersnöte und ab dem 14. Jahrhundert traten hier auch Pestepidemien auf. Im 15. Jahrhundert richteten die Hussitenkriege in der Gegend um Oschatz große Verwüstungen an und auch der Dreißigjährige Krieg fordert einige Opfer, so wird das Schloss in Borna völlig zerstört. Wesentliche Bedeutung für die Gegend hatte im Mittelalter die von Halle über Dresden nach Polen führende Handelsstraße, die „Hohe Straße“ (alte Salzstraße).

Bei der Gemeindereform am 1. Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Gaunitz, Wellerswalde (mit Leisnitz) und Laas (mit Klötitz, Leckwitz und Sahlassan) zur Gemeinde Liebschützberg zusammen.[2] Am 1. Januar 1997 kam noch die Gemeinde Borna hinzu.[3]

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Friedhof des Ortsteiles Ganzig befindet sich eine Grabstätte für zehn polnische und ukrainische Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und am 30. April 1945 von Soldaten einer Wehrmachtseinheit im Dorf erschossen wurden.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1990: 4.067 1
  • 1998: 3.938
  • 1999: 3.901
  • 2000: 3.808
  • 2001: 3.751
  • 2002: 3.721
  • 2003: 3.651
  • 2004: 3.600
  • 2005: 3.522
  • 2006: 3.457
  • 2007: 3.397
  • 2008: 3.347
  • 2009: 3.298
  • 2010: 3.234
  • 2011: 3.197
  • 2012: 3.151
  • 2013: 3.071
  • 2014: 3.039

Datenquelle ab 1990: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 1 3. Oktober

360°-Panorama vom Liebschützberg im Jahr 2014

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 65,9 % (2014: 55,8 %)
 %
50
40
30
20
10
0
46,8 %
32,2 %
15,3 %
5,6 %
n. k. %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−2,3 %p
+13,8 %p
+7,0 %p
−1,8 %p
−14,1 %p
−2,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b SV Borna e. V.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 8 Sitze
  • Sportverein Borna e.V.: 5 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft (FWG): 2 Sitze
  • LINKE: 1 Sitz

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2022 Sebastian Sommer.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Sebastian Sommer Sommer 98,6
2015 David Schmidt CDU 39,0
2008 Karl-Heinz Börtitz Börtitz 96,6
2001 CDU 79,3

Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Liebschützberg

Bockwindmühle Liebschütz 1975

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Liebschützberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  4. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019