Beilrode

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Wappen Deutschlandkarte
Beilrode
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Beilrode hervorgehoben

Koordinaten: 51° 34′ N, 13° 4′ O

Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Verwaltungs­gemeinschaft: Beilrode
Höhe: 82 m ü. NHN
Fläche: 93,29 km2
Einwohner: 4045 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04886
Vorwahl: 03421
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 030
Gemeindegliederung: 11 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstr. 21
04886 Beilrode
Website: beilrode.de
Bürgermeister: Rene Vetter (parteilos)
Lage der Gemeinde Beilrode im Landkreis Nordsachsen
ArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemarKarte
Über dieses Bild

Beilrode ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Beilrode.

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Elbniederung östlich der Elbe und am Südrand der Annaburger Heide an der Grenze zum Land Brandenburg. Die Nachbarstädte sind Torgau (4 km), Belgern-Schildau (10 km) und Falkenberg/Elster (13 km). Die Bundesstraße 183 verläuft südlich, die Bundesstraße 87 und die Eisenbahnstrecke Halle–Cottbus verlaufen durch das Gemeindegebiet. Im Gemeindegebiet befindet sich ein kleiner Flugplatz.

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beilrode, Luftaufnahme (2015)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beilrode entstand 1938 durch den Zusammenschluss der beiden selbständigen Dörfer Zeckritz und Zschackau, in dessen Rahmen die beiden sorbischstämmigen Ortsnamen im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierungspolitik verschwanden, da sie nicht als Ortsteile weiterbestanden. Der neu geschaffene Name „Beilrode“ wurde an den alten Namen Zeckritz angelehnt, der vermutlich vom sorbischen Wort für „Axt, Beil“ stammt, vgl. obersorbisch sekera.[2]

Nach 1990 wurde auch das Dorf Döbrichau an der B 87 in Richtung Herzberg/Elster eingemeindet.

Die Freiwillige Feuerwehr in Beilrode feierte 2006 ihr 110-jähriges Bestehen.

Die Windmühle im Ortsteil Zschackau wurde am 4. Dezember 1779 durch einen Sturm zerstört.

Am 1. Januar 2011 schlossen sich die beiden Gemeinden Beilrode und Großtreben-Zwethau zur neuen Gemeinde Beilrode mit nun elf Ortsteilen zusammen.[3]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Gemeinde bzw. Gutsbezirk Datum Anmerkung
Böhlen 1. April 1874 Teileingliederung der wüsten Mark in die Gemeinde Großtreben und in den Gutsbezirk Großtreben
Dautzschen 1. April 1974 Eingemeindung nach Großtreben
Döbrichau 1. Januar 1999
Döhlen, Gutsbezirk zwischen 1928 - 1930 Umwandlung des Gutsbezirk zur Gemeinde Döhlen
Döhlen 20. Juli 1950 Eingemeindung nach Rosenfeld
Eulenau vor 1910 Eingemeindung nach Zwethau
Eulenau, Gutsbezirk Rittergut vor 1910 Eingemeindung nach Zwethau
Gostewitz 1. April 1874 Teileingliederung der wüsten Mark nach Großtreben und in den Gutsbezirk Großtreben
Großtreben, Gutsbezirk zwischen 1928 - 1930 Eingemeindung des Gutsbezirks nach Großtreben
Großtreben 1. Januar 1994
Großtreben-Zwethau 1. Januar 2011
Kreischau 20. Julil 1950 Eingemeindung nach Zwethau
Kreischau, Gutsbezirk zwischen 1928 - 1930
Last (Last Mockritz) zwischen 1880 - 1900 Eingemeindung des Gutsbezirks nach Dautzschen
Neubleesern, Gutsbezirk 1901/1902 Eingliederung in den Gutsbezirk Döhlen
Rosenfeld 1. April 1974 Eingemeindung nach Zwethau
Rosenfeld, Gutsbezirk Oberförsterei zwischen 1928 - 1950 Teileingliederung nach Beilrode, Döbrichau und Rosenfeld
Zeckritz 1. Oktober 1938 Zusammenschluss mit Zschackau zu Beilrode
Zschackau 1. Oktober 1938 Zusammenschluss mit Zeckritz zu Beilrode
Zwethau 1. Januar 1994 Zusammenschluss mit Großtreben zu Großtreben-Zwethau

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 57,0 % (2014: 44,6 %)
 %
40
30
20
10
0
31,7 %
27,0 %
20,3 %
10,1 %
6,6 %

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 3 Sitze (−2)
  • FDP: 1 Sitz (−2)
  • LINKE: 1 Sitz (−1)
  • Bürgerinitiative Ostelbien gegen unsoziale Kommunalabgaben e. V. (BIKO): 6 Sitze (+2)
  • Unabhängige Wählervereinigung (UWV): 5 Sitze (+3)

Bürgermeister ist René Vetter. Er wurde im Oktober 2016 mit 56 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt.[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Dorfkirche Dautzschen ist eine romanische Saalkirche aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, die Ende des 15. Jahrhunderts umgebaut wurde. Im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt erfolgte im 17. Jahrhundert der Wiederaufbau. Um 1777 wurde das Turmobergeschoss mit einer Turmhaube und Laterne versehen.
  • Waldgebiet Falkenstruth mit Naturlehrpfad (Ortslage Beilrode)
  • Tiergehege Beilrode
  • Otto-Dienst-Straße (die ältesten Häuser des Ortes)
  • Panzer T34-85 „Denkmal der Befreiung“ im Park

Die Holländerwindmühle ist eine Turmwindmühle; sie wurde 1870 erbaut. 1908 erfolgte der Umbau auf elektrischen Antrieb und der Einbau eines Walzenstuhls. Weitere Modernisierungen gab es im Jahr 1945 und Mitte der 1950er Jahre. Dabei wurden auch die zum Ende des Zweiten Weltkriegs entstandenen Schäden beseitigt, an die noch einige sichtbare Einschusslöcher erinnern. Die Mühle blieb bis 1978 in Betrieb. Seit 2002 ist sie als voll funktionstüchtige Windmühle eine Touristenattraktion. Mit ihren fünf Etagen gilt sie als eine der höchsten Windmühlen in Sachsen.[6]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard Klapproth (1921–2010), Politiker, 1966 bis 1989 Oberbürgermeister von Esslingen am Neckar
  • Erwin Ziesmann (* 1925), Politiker (DBD), LPG-Vorsitzender

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Ernst Eichler, Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band I, Berlin 2001, S. 52
  3. Landesdirektion Sachsen: Freistaat Sachsen unterstützt Gemeindefusion. Pressemitteilung 117/2010 vom 8. Dezember 2010.
  4. sachsen.de: Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. http://www.torgauerzeitung.com/Artikel/default.aspx?t=NewsDetailModus(87147)
  6. Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, abgerufen am 2. Juni 2015

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Beilrode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien