Ludwigsau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 54′ N, 9° 46′ O keine Zahl: 192–520 | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 192–520 m ü. NHN | |
Fläche: | 111,92 km2 | |
Einwohner: | 5812 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36251 | |
Vorwahlen: | 06670 und 06621 | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 1 36251 Ludwigsau | |
Website: | www.ludwigsau.de | |
Bürgermeister: | Thomas Baumann (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Ludwigsau im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Ludwigsau ist eine Großgemeinde im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Sie ist mit 112 km² die größte Flächengemeinde Hessens.
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt an der Fulda im Städtedreieck Bad Hersfeld, Bebra und Rotenburg an der Fulda. Die Gemeindegemarkung liegt am Rande des Seulingswaldes und erstreckt sich entlang des Rohrbaches und Endersbaches in das östliche Knüllgebirge hinein. Der Rohrbach fließt bei Reilos in die Fulda. Das Rohrbachtal wird auch Besengrund genannt, was sich auf die Korbmacher und Besenbinder bezieht. Diese Berufe kamen hier in den vergangenen Jahrhunderten oft vor.
Nachbargemeinden
Ludwigsau grenzt im Norden an die Gemeinde Alheim und die Stadt Rotenburg an der Fulda, im Osten an die Stadt Bebra und die Gemeinde Ronshausen, im Südosten an die Gemeinde Friedewald, im Süden an die Stadt Bad Hersfeld sowie im Westen an die Gemeinde Neuenstein (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die zum Schwalm-Eder-Kreis gehörende Gemeinde Knüllwald.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den 13 Ortsteilen Beenhausen , Biedebach, Ersrode, Friedlos, Gerterode, Hainrode, Meckbach, Mecklar, Niederthalhausen, Oberthalhausen, Reilos, Rohrbach und Tann.
Geschichte
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform 1972 wurden im Fuldatal, nördlich Bad Hersfeld, im Besengrund und angrenzenden Tälern zwei Großgemeinden gegründet. Nach kurzer Zeit wurden diese Gebietskörperschaften und weitere bis dato politisch selbstständige Dörfer zu der Großgemeinde Ludwigsau verschmolzen. Die Namensgebung bezieht sich letztlich auf Landgraf Ludwig I. von Hessen, der auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde die Errichtung zweier nach ihm benannter Burgen - Schloss Ludwigseck und Burg Ludwigsaue (erbaut 1416) - veranlasste. Von der zuletzt genannten Burg gibt es keine sichtbaren Spuren mehr, sie stand an der Mündung des Rohrbaches in die Fulda.
Eingemeindungen
Mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 entstand die Gemeinde Ludwigseck durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen. Zur gleichen Zeit entstand die Gemeinde Ludwigsau durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Biedebach, Friedlos, Gerterode, Meckbach, Mecklar, Reilos, Rohrbach und Tann. Insbesondere Friedlos war daran interessiert, um einer Zwangseingemeindung in die Kreisstadt Bad Hersfeld zu entgehen.
Da sich Niederthalhausen dem Zusammenschluss zur Gemeinde Ludwigseck widersetzte, wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. August 1972 die Gemeinde Ludwigseck wieder aufgelöst und die dazugehörigen Gemeinden und Niederthalhausen wurden in die Großgemeinde Ludwigsau zwangseingemeindet.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 38,8 | 12 | 38,3 | 12 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 61,2 | 19 | 61,7 | 19 |
gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 61,1 | 63,6 |
Der Gemeindevorstand besteht aus acht Mitgliedern. Davon entfallen fünf Sitze auf die SPD und drei Sitze auf die CDU.
Bürgermeister
Der Bürgermeister Thomas Baumann (parteilos) wurde am 26. März 2006, mit einem Stimmenanteil von 92,8 % wiedergewählt. Er hatte keine Gegenkandidaten und tritt seine dritte Amtsperiode an.
Wappen
Blasonierung: „Das Wappen ist mit einer blauen Doppelwellenlinie schräg geteilt. Rechts oben auf Silber eine rote Burg und links unten auf Silber ein rotes Mühlrad.“
Bedeutung: Die 13 Schaufeln des Mühlrades stehen für die Ortsteile der Gemeinde und die Burg stellt das Schloss Ludwigseck dar. Die Doppelwellenlinie steht für die Fulda und den Rohrbach.
Gemeindepartnerschaften
Ludwigsau unterhält Partnerschaften mit dem französischen Changé in der Nähe von Le Mans (seit 1997) und mit dem thüringischen Struth-Helmershof (jetzt Teil von Floh-Seligenthal) in der Nähe von Schmalkalden (seit 1990).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Ludwigseck, zwischen Beenhausen, Ersrode und Sterkelshausen gelegen, erbaut um 1400, heute im Besitz der von und zu Gilsa
- Fliegergedenkstätte „In der Nonnenrod“
Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet „Fuldaaue“ mit renaturierter Kiesabgrabung (bei Mecklar)
- Landschaftsschutzgebiet Malchustal (bei Ersrode),
- Landschaftsschutzgebiet Haugrund (bei Biedebach),
- der Gernkopf (417 m ü. NN, oberhalb von Oberthalhausen)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch die Ortsteile Mecklar, Reilos und Friedlos führt die Bundesstraße 27. Im Ortsteil Friedlos besteht ein Bahnhof, der von Cantus (Linie R5 Kassel - Bebra - Bad Hersfeld - Fulda im NVV) angefahren wird. Der Bahnhof Mecklar, der auch einen größeren Güterbahnhof umfasste, wurde bereits in den 1980er Jahren geschlossen. Zwischen allen Ortsteilen der Gemeinde Ludwigsau und der Kreisstadt Bad Hersfeld verkehrt regelmäßig die Buslinie 320 der ÜWAG.
Ansässige Unternehmen
In dem Industriegebiet in der Fuldaaue in Mecklar-Meckbach befindet sich seit 2007 die Firma DHL Exel Supply Chain mit einem eigenen Gebäude. In Mecklar-Meckbach befinden sich vier Ferngasleitungen in der Nähe und ein größeres Umspannwerk liegt in dem Ortsteil. Dadurch entschied sich der Stromkonzern Iberdrola hier ein Gas- und Dampfkraftwerk zu bauen. Die Bauarbeiten beginnen im Jahr 2010 [1].