Schönberg am Kamp

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Marktgemeinde
Schönberg am Kamp
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schönberg am Kamp
Schönberg am Kamp (Österreich)
Schönberg am Kamp (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Krems (Land)
Kfz-Kennzeichen: KR
Fläche: 53,27 km²
Koordinaten: 48° 31′ N, 15° 42′ OKoordinaten: 48° 31′ 0″ N, 15° 42′ 0″ O
Höhe: 226 m ü. A.
Einwohner: 1.859 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 35 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3562, 3564
Vorwahl: 02733
Gemeindekennziffer: 3 13 55
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 16
3562, 3564 Schönberg am Kamp
Website: www.schoenberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Peter Heindl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(19 Mitglieder)
13
4
2
13 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Schönberg am Kamp im Bezirk Krems (Land)
Lage der Gemeinde Schönberg am Kamp im Bezirk Krems-Land (anklickbare Karte)AggsbachAlbrechtsberg an der Großen KremsBergern im DunkelsteinerwaldDroßDürnsteinFurth bei GöttweigGedersdorfGföhlGrafeneggHadersdorf-KammernJaidhofKrumau am KampLangenloisLengenfeldLichtenau im WaldviertelMaria Laach am JauerlingMautern an der DonauMühldorfPaudorfRastenfeldRohrendorf bei KremsRossatz-ArnsdorfSchönberg am KampSenftenbergSpitzSt. Leonhard am HornerwaldStraß im StraßertaleStratzingWeinzierl am WaldeWeißenkirchen in der WachauKrems an der Donau
Lage der Gemeinde Schönberg am Kamp im Bezirk Krems-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Schönberg am Kamp.
Schönberg am Kamp.
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Schönberg am Kamp ist eine Marktgemeinde mit 1859 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Kamptal im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt am südöstlichen Rand des Waldviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 53,28 Quadratkilometer. 48,33 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Kamptal-Schönberg.

Nachbargemeinden

Gars am Kamp Burgschleinitz-Kühnring Maissau
St. Leonhard am Hornerwald Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg
Langenlois Straß im Straßertale

Gemeindegliederung

Die Gemeinde gliedert sich in folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2015[1]):

  • Altenhof (62)
  • Buchberger Waldhütten (31)
  • Fernitz (38)
  • Freischling (105)
  • Kriegenreith (21)
  • Mollands (301)
  • Oberplank (51)
  • Plank am Kamp (226)
  • Raan (39)
  • Schönberg (549)
  • Schönberg-Neustift (146)
  • See (28)
  • Stiefern (198)
  • Thürneustift (61)

Postleitzahlen

In der Marktgemeinde Schönberg am Kamp finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Der Hauptort Schönberg am Kamp und die Ortsteile Buchberger Waldhütten, Mollands, Schönberg-Neustift, See, Stiefern und Thürneustift haben die Postleitzahl 3562. Altenhof, Fernitz, Freischling, Kriegenreith, Plank am Kamp, Oberplank und Raan haben die Postleitzahl 3564.

Wappen und Flagge

Mit Bescheid der Niederösterreichischen Landesregierung vom 31. März 1981 erhielt die Gemeinde Schönberg am Kamp ein Gemeindewappen verliehen. Seine Blasonierung: „Ein blauer Schild, belegt mit einem silbernen Adlerflug, der rechts oben von einer goldenen Weintraube begleitet wird.“ Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Schwarz.[2]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Quelle:[3] Vorlage:Demography 8col

Geschichte

Schönberg am Kamp, Ansichtskarte um 1900

Schönberg am Kamp war bereits 1168 ein Besitz der Kuenringer, die auch Besitzer der heutigen Ruine Schoneberg oberhalb Schönbergs waren. 1372 besiegte Markgraf Leopold III. von Österreich auf dieser Burg sitzende Raubritter. Anschließend wurde die Herrschaft landesfürstlich. 1483 wurde Schönberg von den Hussiten, 1485 von den Ungarn besetzt. Zwischen 1540 und 1629 war der Ort protestantisch.[4]

Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Schönberg am Kamp neben Langenlois, Gars am Kamp und Rosenburg zu einer der bedeutendsten Sommerfrischen des Kamptals. Nach 1945 konnte Schönberg am Kamp nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.

Am 1. Januar 1968 entstand durch die Zusammenlegung der Gemeinden Mollands, Schönberg am Kamp und Schönberg-Neustift die Marktgemeinde Schönberg, der sich am 1. Januar 1970 auch die bis dahin selbstständige Gemeinde Freischling als Ortsteil anschloss. Am 1. Januar 1971 entstand mit der Eingliederung von Zöbing die Marktgemeinde Zöbing-Schönberg. Zum 1. Januar 1972 verließ der Ortsteil Zöbing diese Großgemeinde und schloss sich als Ortsteil der Stadtgemeinde Langenlois an. Der verbliebene Teil der Großgemeinde besteht seitdem mit dem Namen Schönberg am Kamp.[5] Seit den 1990er Jahren profitiert Schönberg am Kamp zunehmend vom Weintourismus und anderen Formen des sanften Tourismus.[6]

Politik

Bürgermeister der Gemeinde ist Peter Heindl (ÖVP), Amtsleiter ist Peter Leopold. Im Gemeinderat gibt es insgesamt 19 Sitze.

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Jänner 2015 gilt folgende Mandatsverteilung:

Partei Sitze
Liste ÖVP 13
SPÖ 4
FPÖ 2

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Schönberg am Kamp

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schönberger Bauernmarkt – 2. oder 3. Juliwochenende (Freitag bis Sonntag)
  • Schönberger Sommerfest – 1. Augustwochenende
  • Jungweinsegnung – letztes Novemberwochenende
  • Schräger Advent – 2. Adventsamstag und -sonntag

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 55, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 232. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 830. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,61 Prozent.

Der Wein spielt in Schönberg eine Hauptrolle. Die 4,2 km² Weinbaufläche machen Schönberg zu einem der größten Weinbaugemeinden im Kamptal. In den Weinbergen Schönbergs werden hervorragende Weine gekeltert. Hauptsorten sind Grüner Veltliner und Riesling (Weißer Riesling oder Rheinriesling).

Regionale Zusammenarbeit

Die Marktgemeinde Schönberg am Kamp ist Mitglied der Kleinregion Kamptal Süd.

Verkehr

Schönberg am Kamp wird von der Kamptalstraße (B34) durchquert. Die Gemeinde liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bahnhöfe Schönberg/Kamp und Plank/Kamp sowie die Bedarfshaltestellen Altenhof am Kamp und Stiefern. Der 115,6 Kilometer lange Kamptalweg mit seinem Ausgangspunkt in Altenwörth und seinem Zielpunkt in Zwettl führt durch den Hauptort Schönberg am Kamp.

Seit 1995 fährt der Garser Bus, eine Initiative des Wirtschaftsvereins „Gars Innovativ“, jeweils dienstags und freitags sämtliche Orte der Marktgemeinde Gars am Kamp und weitere Orte der Umgebung, darunter auch Freischling und Raan im Gemeindegebiet von Schönberg am Kamp an, um Personen, die keinen PKW besitzen und keinen Anschluss an den ÖPNV haben, Einkäufe und Erledigungen in Gars am Kamp zu ermöglichen.[7]

Bedeutende in Schönberg am Kamp geborene oder hier wirkende Menschen

  • Karl Bregartner (* 1933), österreichischer Politiker, wurde im Ortsteil Plank am Kamp geboren.
  • Theodor Eggendorfer (1901–1980), österreichischer Politiker (ÖVP)
  • Ilse Helbich (* 1923), österreichische Publizistin und Schriftstellerin, lebt in Schönberg am Kamp.
  • Robert Kammerzell (1887–1950), österreichischer Künstler und Heimatforscher, lebte von 1923 bis zu seinem Tod im Ortsteil Plank am Kamp.
  • Trude Marzik (* 1923), österreichische Erzählerin und Lyrikerin, langjähriger Sommerfrischegast im Ortsteil Oberplank, dem sie mit dem autobiographischen Werk Geliebte Sommerfrische ein literarisches Denkmal setzte.[8]
  • Erich Landgrebe (1908–1979), österreichischer Schriftsteller und Maler, Sommerfrischegast im Ortsteil Plank am Kamp, dem er mit dem Roman Michaels erster Sommer ein literarisches Denkmal setzte.[9]

Literatur

  • Josef Filsmaier: Schönberger Heimatbuch. Eine Chronik der Marktgemeinde Schönberg am Kamp. Wien 1966.
  • Josef Filsmaier: Loatwagen und Busserlzug. Das Kamptal um Schönberg als Landschaft für Winzer und Wiener. Ausstellung der volkskundlichen Sammlung des Niederösterreichischen Landesmuseums, 19. März bis 31. Mai 1982. Wien 1982.
  • Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3205983156.
Commons: Schönberg am Kamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  2. Kundmachung der Niederösterreichischen Landesregierung vom 19. Mai 1981.
  3. Quellen: Bevölkerungsentwicklung 1869–2011 der Statistik Austria (PDF-Datei; 35 kB) und Historisches Ortslexikon Niederösterreich (PDF-Datei; 1,15 MB), Teil 2, S. 104.
  4. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 207–208, ISBN 390017301X.
  5. Herman Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungender Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (= Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2). Linz 1989, S. 180. ISBN 3-90038722-2.
  6. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
  7. Artikel zum Garser Bus im Magazin Raum und Ordnung der NÖ Landesregierung (PDF-Datei; 14 kB).
  8. Trude Marzik: Geliebte Sommerfrische. Wien 1994, ISBN 3218005833.
  9. Erich Landgrebe: Michaels erster Sommer. 1. Auflage, Wien 1940.