Kauern

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Wappen Deutschlandkarte
Kauern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kauern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 51′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 50° 51′ N, 12° 9′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Verwaltungs­gemeinschaft: Ländereck
Höhe: 285 m ü. NHN
Fläche: 8,31 km2
Einwohner: 459 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07554
Vorwahl: 036602
Kfz-Kennzeichen: GRZ, ZR
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 034
Gemeindegliederung: Hauptort, 1 Ortsteil
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Platz der Republik 1
07554 Kauern
Website: www.kauern.de
Bürgermeisterin: Ingrid Amm
Lage der Gemeinde Kauern im Landkreis Greiz
KarteAuma-WeidatalBad KöstritzBerga-WünschendorfBethenhausenBockaBrahmenauBraunichswaldeCaaschwitzCrimlaEndschützGauernGreizGroßensteinHarth-PöllnitzHilbersdorfHirschfeldHohenleubenHundhauptenKauernKorbußenKraftsdorfLangenwetzendorfLangenwolschendorfLederhoseLindaLindenkreuzMohlsdorf-TeichwolframsdorfMünchenbernsdorfPaitzdorfPölzigReichstädtRonneburgRückersdorfSaaraSchwaaraSchwarzbachSeelingstädtTeichwitzWeidaWeidaWeißendorfZedlitzZeulenroda-TriebesThüringen
Karte

Kauern ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz. Der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ländereck.

Geographische Lage

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Kauern liegt im Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet zwischen den beiden Städten Gera und Ronneburg. Das gesamte östliche Gemeindegebiet war Bergbaugebiet und ist in die Neue Landschaft Ronneburg umgewandelt worden. Im Süden der Gemeinde verläuft die Wipse in Ost-West-Richtung zur Weißen Elster bei Gera-Liebschwitz. Die nördliche Gemeindegrenze wird vom Gessenbach tangiert.

Nachbargemeinden

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Angrenzende Gemeinden sind Hilbersdorf und Ronneburg im Landkreis Greiz sowie die kreisfreie Stadt Gera. Gera grenzt mit der Kernstadt (Kaimberg und Poris-Lengefeld) sowie den Ortsteilen Falka (Otticha) und Thränitz (Collis) an.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde untergliedert sich in Kauern und den Ortsteil Lichtenberg mit der Ortslage Loitzsch. Zum Gemeindegebiet gehört der frühere Ort Gessen.

Schloss des ehemaligen Rittergutes

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1465, als die Herren von Rudenitz mit dem Rittergut zu Kauern belehnt wurden. Weitere Lehnsherren waren ab 1488 drei Generationen der Familie von Friesen. Ihnen folgten unter anderen von Watzdorf, von Zehmen und von Bose.[2]

Das Dorf Kauern gehörte zum Herzogtum Sachsen-Altenburg und besaß dadurch eine historisch gewachsene, enge Bindung zur nahegelegenen Stadt Ronneburg. Der zweigeschossige Westflügel des Schlosses stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde 1710 durch die Herren von Nauendorf barock überformt; eine stuckierte Felderdecke des 16. Jahrhunderts blieb erhalten. Der Nordflügel wurde 1945 abgebrochen. Die ehemalige Kapelle des Schlosses ist jetzt eine Filialkirche der Marienkirche Ronneburg.

Um den 25. März 1945 wurden mehr als 300 KZ-Häftlinge eines Todesmarsches in den Ort getrieben und mussten eine Woche in der Scheune des Rittergutes zubringen. Vor dem Abmarsch in Richtung Gera-Zwötzen begruben Mitgefangene mehrere Tote auf dem Friedhof.[3]

Am 1. Juli 1950 wurden die Orte Lichtenberg und Gessen nach Kauern eingemeindet. 1958 begann die SDAG Wismut bei Lichtenberg mit der Errichtung des Tagebaues Lichtenberg. Bis 1976 entstand so ein bis zu 240 Meter tiefes Loch, dem Gessen und weite Teile des Ortes Lichtenberg zum Opfer fielen. Danach musste die Uranerzförderung in diesem Tagebau eingestellt werden, da eine Erweiterung aufgrund der Nähe zu Ronneburg und zum Bergwerk Schmirchau unmöglich wurde. Bis 1990 wurde der Tagebau teilweise mit Material aus den umliegenden Schächten verfüllt. Bis zur Bundesgartenschau 2007 wurde er wieder vollständig aufgefüllt und in die Neue Landschaft Ronneburg integriert.

Einwohnerentwicklung

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Kirche Kauern
Blick in den Kindergarten, 1963
Fachwerkscheune Straßenseite

1933 wohnten im Ort Kauern 283 und 1939 266 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1994: 470
  • 1995: 483
  • 1996: 482
  • 1997: 473
  • 1998: 478
  • 1999: 461
  • 2000: 475
  • 2001: 479
  • 2002: 470
  • 2003: 460
  • 2004: 447
  • 2005: 452
  • 2006: 443
  • 2007: 445
  • 2008: 458
  • 2009: 447
  • 2010: 445
  • 2011: 423
  • 2012: 418
  • 2013: 410
  • 2014: 411
  • 2015: 401
  • 2016: 401
  • 2017: 393
  • 2018: 409
  • 2019: 416
  • 2020: 410
  • 2021: 428
  • 2022: 427
  • 2023: 459
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Der Gemeinderat besteht aus sechs Mitgliedern. Zuletzt wurde er zur Kommunalwahlen in Thüringen 2024 in einer Mehrheitswahl bestimmt. Vier der Gemeinderatsmitglieder sind in der Interessengemeinschaft Kauern zusammengeschlossen, zwei in der Gruppe Miteinander für Kauern. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,0 % (+8,2 %p).[4]

1994 setzte sich Matthias Spindler (UWG) im ersten Wahlgang mit 71,2 % der gültigen Stimmen durch. 1999 unterlag er Dietmar Scholz, der im ersten Wahlgang 85,0 % der Stimmen errang. Bei einer vorgezogenen Wahl am 1. Dezember 2002 wurde Jörg Bräunlich zum Bürgermeister gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Kauern ist über die Kreisstraßen K 115 von Gera-Zwötzen nach Ronneburg und K 116 von Kauern über Hilbersdorf nach Pohlen erschlossen. Ein schmaler Fahrweg führt nach Poris-Lengefeld. Die Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera (GVB) bindet mit der Buslinie 18 Kauern–Zwötzen–Kleinfalke–Großfalka die Gemeinde an die Geraer Straßenbahn in Zwötzen an. Die nächste Bahnstation befindet sich seit Aufgabe des Haltepunktes bei Gera-Kaimberg in Ronneburg. Der dem Luftsport dienende Flugplatz Gera-Leumnitz ist lediglich vier Kilometer entfernt.

Wasserver- und Abwasserentsorgung

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Die Gemeinde Kauern ist Mitglied im Zweckverband Wasser / Abwasser Mittleres Elstertal. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Persönlichkeiten

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Commons: Kauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kauern: Rittergut und Schloss. In: schlossarchiv.de. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 115, ISBN 3-88864-343-0.
  4. https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2024&zeigeErg=GEM&wknr=076&gemnr=76034