Tadten
Tadten
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 36,06 km² | |
Koordinaten: | 47° 46′ N, 16° 59′ O | |
Höhe: | 122 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.191 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7162 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 20 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 1 7162 Tadten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Robert Csukker (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2012) (19 Mitglieder) |
||
Lage von Tadten im Bezirk Neusiedl am See | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Tadten ist eine Gemeinde mit 1191 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich.
Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Téteny.
Geografie
Tadten ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Tetény verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Etymologie
Die meisten Ortsnamen im Burgenland können von Ortsnamenforschern einer Sprache zugeordnet werden. Forscher sind der Meinung, dass der Name Tadten („Teteny“) der ungarischen Sprache entstammt.
Die Regierungsform der landnehmenden Ungarn basierte auf einem politisch regierenden Großfürsten und einem sakralen Herrscher, dem so genannten „Kende“. Die Herrschaftsbereich der ungarischen Fürsten wurden entlang der Flussläufe aufgeteilt. Das rechte Donauufer zwischen Budapest und dem Neusiedlersee, wurde dem Kende Kurszan zugesprochen. Er richtete einen Sommersitz in der Tiefebene östlich des Neusiedlersees ein. Im Jahr 904 wurde Kurszan nach einem Treffen mit den Bayern ermordet. Dadurch fiel der Uferstreifen östlich des Neusiedlersees wieder an den zu dieser Zeit regierenden Fürsten Árpád zurück. Nach dessen Tod und der Machtübernahme durch den dann regierenden Fürsten Fajzs um 950, wurde ein neuer Kende für das Gebiet östlich des Neusiedlersees bestimmt. Sein Name war „Teteny“. Der Name des heutigen Orts Tadten kann daher auf den sakralen Herrscher Teteny aus dem 10. Jahrhundert zurückgeführt werden.
Das Dorf Tadten wurde im Jahr 1357 erstmals urkundlich als „Tetun“ erwähnt. Dies geschah vor dem Domkapitel in Raab (heutiges Győr), als es um die Enteignung eines Mannes aus „Tetun“ und um die Enteignung eines anderen Mannes aus dem Komitat Moson ging. Es ist sicher, dass es sich hierbei um Tadten handelt, weil Tetun auch im Komitat Moson lag.
Der Name der Ortschaft Tadten wurde mit der Zeit immer wieder verschieden geschrieben. Der Hauptgrund für die unterschiedlichen Schreibweisen war die Sprachzugehörigkeit. Es muss unterschieden werden, ob der Schreiber ungarisch- oder deutschsprachig war. Die folgenden Varianten sind belegt:[1]
|
|
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Politik
- Bürgermeister ist Robert Csukker von der SPÖ.
- Die Mandatsverteilung (19 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 10, ÖVP 8, FPÖ 1, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Tadten
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Franz Hautzinger (* 1963), Jazz- und Improvisationsmusiker
- Johann Hautzinger (1909–1973), Politiker (ÖVP) und Landwirt
- Edith Sack (* 1960), Politikerin (SPÖ), seit 2000 Abgeordnete zum Burgenländischen Landtag
Literatur
- Ludwig Volker Toth: Evangelische Kirchen im Burgenland, sichtbar - erlebbar. Salzburg (Edition Tandem) 2011, S. 28–29.
- Österreichische Kunsttopographie, Band LIX: Die Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Neusiedl am See (Bearbeitet von Henny Liebhart-Ulm). Horn (Berger) 2012, S. 677–689.
- Gemeinde Tadten (Hrsg.): Chronik Tadten – Menschen und Geschichten. 2006, „Ur- und Frühgeschichte“.
Weblinks
- 10720 – Tadten. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gemeinde Tadten: Offizielle Website
- Musikverein Tadten: Website rund um den Musik- und Kulturverein Tadten
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde Tadten (Hrsg.): Chronik Tadten – Menschen und Geschichten. 2006, „Ur- und Frühgeschichte“.