Bruckneudorf
Bruckneudorf
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Wappen | Österreichkarte | |
![]() |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 36,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 1′ N, 16° 46′ O | |
Höhe: | 150 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.042 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2460, 2462 | |
Vorwahlen: | 0 21 62 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 03 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofplatz 5 2460 Bruckneudorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerhard Dreiszker (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (23 Mitglieder) |
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Lage von Bruckneudorf im Bezirk Neusiedl am See | ||
![]() Gemeindeamt | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bruckneudorf (ungarisch Királyhida, Bruckújfalu, Bruck-Újfalu)[1] ist eine Gemeinde mit 3042 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland, die geographisch und historisch den über die Landesgrenze hinausgewachsenen Teil der niederösterreichischen Stadt Bruck an der Leitha darstellt.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
- Bruckneudorf (2743) samt Feriensiedlung Bruckneudorf und Fohlenhof
- Kaisersteinbruch (248)
- Königshof (51)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bruckneudorf und Kaisersteinbruch.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bruck an der Leitha (BL) | Rohrau (BL) | |
Sommerein (BL) | ![]() |
Parndorf |
Breitenbrunn (EU) | Winden am See | Jois |
Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bruckneudorf
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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gebiet war zu römischer Zeit bereits dicht besiedelt, auf dem Truppenübungsplatz, beim „Öden Kloster“ gelegen, befand sich die römische Villa von Königshof-Ödes Kloster, wenige Kilometer östlich des heutigen Ortes liegt mit der römischen Kaiservilla Bruckneudorf einer der wichtigsten Villenfundplätze Ostösterreichs.
Bruckneudorf entstand Mitte des 19. Jahrhunderts als Vorstadt von Bruck an der Leitha auf damals ungarischem Gebiet. Die Stadt stellte auch die Geldmittel zur Gründung zur Verfügung. Auf dem heutigen Ortsgebiet wurden 1846 der Bahnhof und 1867 ein Militärlager errichtet. Der ursprüngliche ungarische Name Bruck Ujfalu wurde 1900 in Királyhida geändert. Anders als andere ganz an der Grenze liegenden Gemeinden im ehemaligen Deutsch-Westungarn hatte Bruckneudorf einen vergleichsweise sehr hohen ungarischen Bevölkerungsanteil, der aber hauptsächlich aus Zoll- und Bahnbeamten sowie Soldaten bestand (1910: 54,3 %). Nach Angliederung des Burgenlandes an Österreich nach Ende des Ersten Weltkriegs bzw. dem Rückzug großer Teile der oben genannten Berufsgruppen nach Ungarn änderte sich auch die ethnisch-sprachliche Situation. Die letzten Volkszählungsergebnisse (2001, 1991) weisen einen Anteil von jeweils 1,7 % ungarischsprachiger Bevölkerung aus (Wohnbevölkerung mit österreichischer Staatsbürgerschaft); für Kaisersteinbruch 6,1 % bzw. 4 %.
Historische Landkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kaiservilla Bruckneudorf
- König-Franz-Joseph-Denkmal
- Schloss Königshof
- Katholische Pfarrkirche Kaisersteinbruch Hll. Rochus und Sebastian
- Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch
- Bunkeranlage Ungerberg
- Die ehemalige k.k. Militär-Konservenfabrik – heute ein Supermarkt – steht unter Denkmalschutz. Zu ihrer Anlage gehört auch ein Lagergebäude und eine ehemalige Erbsenschälerei (beide Gebäude ebenfalls unter Schutz), letztere wird umgebaut, es soll die Volksschule und ein Kulturzentrum dort untergebracht werden.
König Franz Joseph-Denkmal
Dazu kommen noch etliche Marterl und sonstige Flurdenkmäler z. B. das Bäckerkreuz auf dem Truppenübungsplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Überregionale Bedeutung hat der Truppenübungsplatz Bruckneudorf (TÜPL BN) des Bundesheeres.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bahn: Der Bahnhof Bruck an der Leitha ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Ostbahn. Er ist von großer Bedeutung auch für Bruckneudorf.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 23 Mitglieder.
Partei | 2022[3] | 2017[4] | 2012[5] | 2007[6] | 2002[7] | 1997[7] | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | ||
SPÖ | 986 | 78,32 | 19 | 906 | 67,36 | 16 | 830 | 61,99 | 14 | 902 | 70,41 | 17 | 1052 | 74,19 | 18 | 849 | 75,27 | 17 |
FPÖ | 183 | 14,54 | 3 | 222 | 16,51 | 4 | 281 | 20,99 | 5 | 63 | 4,92 | 1 | 79 | 5,57 | 1 | 139 | 12,32 | 2 |
ÖVP | 90 | 7,15 | 1 | 129 | 9,59 | 2 | 228 | 17,03 | 4 | 266 | 20,77 | 5 | 287 | 20,24 | 4 | 140 | 12,41 | 2 |
Grüne | nicht kandidiert | 88 | 6,54 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||
FBL | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 50 | 3,90 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||
Wahlberechtigte | 2569 | 2354 | 2337 | 2286 | 2087 | 1768 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 57,49 % | 65,25 % | 66,80 % | 62,07 % | 73,36 % | 71,95 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister ist seit 2012 Gerhard Dreiszker (SPÖ).[8] Bei der Bürgermeister-Direktwahl 2017 setzte er sich bei zwei Gegenkandidaten mit 79,99 % der Stimmen durch.[4] Bei der Wahl 2022 erhielt er 86,84 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang.[3]
Vizebürgermeister ist Gerold Eder (SPÖ).[8]
Ortsvorsteher von Kaisersteinbruch ist Josef Hofer (SPÖ).[9]
Chronik der Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
von | bis | Bürgermeister[10] |
---|---|---|
1898 | 1918 | Joszef Schöberl |
1919 | 1922 | Karl Schöberl |
1922 | 1934 | Heinrich Sachs |
1934 | 1938 | Johann Tyl |
1938 | 1939 | Hans Oskar |
1950 | Karl Mliner | |
1950 | 1951 | Hans Sachs |
1951 | 1959 | Franz Pschill |
1959 | 1965 | Rudolf Vihanek |
1965 | 1983 | Johann Margl |
1983 | 1985 | Ferdinand Bauer |
1985 | 1987 | Ernestine Schötz |
1987 | 2007 | Franz Schmitzhofer (SPÖ) |
2007 | 2012 | Gerlinde Weiss (SPÖ) |
seit 2012 | Gerhard Dreiszker |
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
![]() |
Bruckneudorf wurde das Wappen am 22. Oktober 1994 verliehen Blasonierung: „In rotem Schild eine goldene, gefugte und mit fünf Zinnen versehene Brücke, überhöht von einer goldenen Blätterkrone.“ |
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Raymundus Regondi (1652–1715), Abt des Stiftes Altenburg 1681–1715
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ferenc Gyurcsek (* 1942), Bildhauer und Restaurator
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Petra Weiß, Walpurga Antl: Bruck-Ujfalu – Királyhida, Bruckneudorf, eine wechselvolle Geschichte an der Leithagrenze. Gemeinde Bruckneudorf, 2011.
- Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk, Rowohlt Verlag, Seite 325
- Franz Sauer, Fundstelle Bruckneudorf, das awarische Gräberfeld. Die archäologischen Grabungen auf der Trasse der A6. Bundesdenkmalamt 2013. ISBN 978-3-7030-0840-5
- Franz Schmitzhofer, Christian Zenger: Die Königsbüste in Bruckneudorf. Gemeinde Bruckneudorf, 2020.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 10703 – Bruckneudorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Harald Müller u. Benedikt Hensellek (Hrsg.), Migration und Flucht–Bundesheer, Der Zerfall der kommunistischen Regime 1989−1991. Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie Bd. 14/2017. S. 49 ff.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 78.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 30. Oktober 2022.
- ↑ a b Land Burgenland: Wahlergebnis Bruckneudorf 2017 (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Bruckneudorf 2012 (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Bruckneudorf 2007 (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ a b Land Burgenland: Wahlergebnis Bruckneudorf 2002 (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ a b Gemeinde Bruckneudorf: Bürgermeister (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ Gemeinde Bruckneudorf: Ausschüsse (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ Gemeinde Bruckneudorf: Gemeinderat (abgerufen am 28. November 2017)
- ↑ Gemeinde Bruckneudorf: Wappen (abgerufen am 28. November 2010)