Victor Bartley

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Victor Bartley

Geburtsdatum 17. Februar 1988
Geburtsort Ottawa, Ontario, Kanada
Größe 183 cm
Gewicht 92 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Karrierestationen

2003–2008 Kamloops Blazers
2008–2009 Regina Pats
2009 Providence Bruins
2009–2010 Utah Grizzlies
Bridgeport Sound Tigers
2010–2011 Rögle BK
2011–2016 Milwaukee Admirals
2013–2016 Nashville Predators
2016 Canadiens de Montréal
St. John’s IceCaps
2016–2017 Minnesota Wild
2017–2018 Örebro HK
2018–2020 Kunlun Red Star
2020–2021 Unia Oświęcim
2021–2022 Kunlun Red Star
seit 2022 Utah Grizzlies

Victor Bartley (* 17. Februar 1988 in Ottawa, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit Oktober 2022 bei den Utah Grizzlies aus der ECHL unter Vertrag steht und dort auf der Position des Verteidigers spielt. Zuvor nahm Bartley einen für spätere NHL-Profis eher ungewöhnlichen Weg über diverse unterklassige Ligen in Nordamerika und Schweden, ehe er knapp fünf Jahre in der Organisation der Nashville Predators verbrachte.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Victor Bartley wurde in Ottawa geboren, zog allerdings im Alter von fünf Jahren nach Maple Ridge in der Provinz British Columbia. Mit dem Umzug begann er mit dem organisierten Eishockey und spielte in Maple Ridge zehn Jahre in der Ridge Meadows Minor Hockey Association, ehe er sich im Alter von 15 den Delta Ice Hawks im ca. 50 Kilometer entfernten Delta anschloss. Zudem hat Bartley einen drei Jahre älteren Bruder, der ebenfalls Eishockey spielte, unter anderem für die Vancouver Giants und die University of British Columbia.[1] Im Jahr 2003 wurde Victor Bartley im WHL Bantam Draft an 13. Stelle von den Kamloops Blazers ausgewählt, blieb allerdings vorerst bei den Delta Ice Hawks und absolvierte so in der gesamten Spielzeit 2003/04 nur drei Spiele in der Western Hockey League (WHL). Erst in der Folgesaison etablierte sich der Verteidiger bei den Blazers und kam auf 68 Einsätze, woraufhin er das Team Canada Pacific bei der World U-17 Hockey Challenge 2005 im August 2005 vertrat und mit der Mannschaft die Silbermedaille gewann. Im Jahr darauf war er Teil der U-18-Nationalmannschaft Kanadas, die bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2006 den vierten Platz belegte. Ferner steigerte er seine persönliche Statistik bei den Kamloops Blazers und kam so in der Saison 2006/07 auf 43 Scorerpunkte aus 67 Spielen.

Im Januar 2008 gaben ihn die Blazers an die Regina Pats, die ebenfalls in der WHL spielen, ab und erhielten im Gegenzug Nick Ross, wobei noch zwei weitere Verteidiger sowie ein Draft-Wahlrecht getauscht wurden.[2] Auch bei den Regina Pats blieben Bartleys Leistungen konstant durchschnittlich, sodass er in keinem NHL Entry Draft ausgewählt wurde.

Umweg über unterklassige Ligen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner letzten Saison in Regina – er musste die WHL altersbedingt verlassen, da es sich um eine Juniorenliga handelt – unterzeichnete Bartley einen Probevertrag bei den Providence Bruins aus der American Hockey League (AHL). Der Kanadier absolvierte dort bis zum Ende der Saison 2008/09 zehn Spiele und kam somit zu seinem Profi-Debüt, wurde allerdings danach nicht fest verpflichtet.[3] Für die Folgesaison unterschrieb er bei den Bridgeport Sound Tigers aus der AHL, wobei diese ihn hauptsächlich bei deren Farmteam, den Utah Grizzlies, in der ECHL einsetzten. Nachdem er sich im Januar 2009 einen Riss des Trizeps zugezogen hatte, war die Saison 2009/10 verletzungsbedingt beendet, in dessen Folge ihn auch die Sound Tigers nicht weiter unter Vertrag nahmen.[3]

In der Folge entschloss sich Bartley, Nordamerika vorerst zu verlassen und verbrachte die Spielzeit 2010/11 beim Rögle BK in der HockeyAllsvenskan, der zweithöchsten schwedischen Eishockeyliga. Dort beendete er die Saison mit 34 Scorerpunkten als zweitbester Scorer aller Verteidiger der Liga, wodurch er das Interesse einiger Franchises der National Hockey League (NHL) weckte.[4][3] Obwohl er noch im April einen Einjahresvertrag bei Djurgården Hockey unterschrieben hatte und damit in der höchsten Elitserien gespielt hätte[5], schloss er sich nur einen Monat später den Nashville Predators aus der NHL an.[4]

Karriere in der NHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Predators gaben den Kanadier direkt an die Milwaukee Admirals, ihr Farmteam aus der AHL, ab, wo Bartley die gesamte Saison verbrachte und als einziger Spieler der Admirals alle 76 Saisonspiele bestritt.[6] Nachdem er seine konstanten Leistungen auch in der Folgesaison 2012/13 bestätigte und am AHL All-Star Classic im Januar 2013 teilnahm, beriefen ihn die Predators im März 2013 erstmals ins NHL-Aufgebot, wo er in der Folge 24 der letzten 25 Spiele der regulären Saison bestritt.[6] Nach diesen Eindrücken unterzeichnete er im Sommer 2013 einen neuen Dreijahresvertrag in Nashville.[7]

Mit Beginn der Saison 2013/14 stand Bartley fest im NHL-Kader, gab diesen Stammplatz allerdings mit Beginn der Spielzeit 2015/16 wieder ab. Im Januar 2016 wurde Bartley im Rahmen eines größeren Tauschgeschäfts zu den Canadiens de Montréal transferiert. Dabei verpflichteten ihn erst die Arizona Coyotes im Tausch gegen Stefan Elliott, ehe diese ihn dann samt John Scott an die Canadiens abgaben. Im Gegenzug wechselten Jarred Tinordi und Stefan Fournier von Montréal nach Arizona.[8] In Montréal beendete Bartley die Saison 2015/16 mit etwa gleichen Spielzeiten in NHL und AHL, ehe sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde. In der Folge schloss er sich im Juli 2016 als Free Agent den Minnesota Wild an, für die er nach einer Verletzung in der Saisonvorbereitung kein Spiel absolvierte.

Rückkehr nach Europa und Wechsel in die KHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Spielzeit 2017/18 kehrte er nach Schweden zurück und schloss sich dem Örebro HK an. Im Sommer 2018 unterschrieb er einen Vertrag bei Kunlun Red Star aus der Kontinentalen Hockey-Liga und absolvierte in den folgenden zwei Jahren über 100 KHL-Partien für den chinesischen Klub, in denen er 23 Scorerpunkte sammelte. Anschließend war er vereinslos, ehe er im Dezember 2020 von Unia Oświęcim aus der Polska Hokej Liga unter Vertrag genommen wurde.

Im Jahr 2021 kehrte Bartley zu Kunlun Red Star zurück, ehe er im Sommer 2022 zum EHC Linz aus der ICE Hockey League wechselte. Bevor er jedoch einen Einsatz für das Team absolvierte, lösten beide Parteien den Vertrag bereits Mitte September wieder auf. Der Kanadier kehrte daraufhin nach Nordamerika zurück und schloss sich einen Monat später den Utah Grizzlies aus der ECHL an, für die er bereits 13 Jahre zuvor aufgelaufen war.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2021/22

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2003/04 Kamloops Blazers WHL 3 0 0 0 ±0 0
2004/05 Kamloops Blazers WHL 68 4 6 10 −4 58 5 0 3 3 −1 4
2005/06 Kamloops Blazers WHL 65 3 24 27 +1 114
2006/07 Kamloops Blazers WHL 67 4 39 43 +9 104 4 0 2 2 +1 8
2007/08 Kamloops Blazers WHL 36 3 15 18 +2 51
2007/08 Regina Pats WHL 25 7 17 24 +4 42 6 1 3 4 ±0 8
2008/09 Regina Pats WHL 72 15 31 46 −4 97
2008/09 Providence Bruins AHL 10 0 0 0 −6 6
2009/10 Utah Grizzlies ECHL 21 2 11 13 +12 21
2009/10 Bridgeport Sound Tigers AHL 8 2 0 2 −5 6
2010/11 Rögle BK Allsvenskan 52 11 23 34 +11 56 10 2 7 9 −6 8
2011/12 Milwaukee Admirals AHL 76 9 30 39 +12 64 1 1 0 1 −1 0
2012/13 Milwaukee Admirals AHL 54 7 19 26 +4 35 2 0 1 1 ±0 0
2012/13 Nashville Predators NHL 24 0 7 7 +2 6
2013/14 Nashville Predators NHL 50 1 5 6 ±0 23
2014/15 Nashville Predators NHL 37 0 10 10 +1 26 4 0 0 0 ±0 2
2015/16 Milwaukee Admirals AHL 14 0 1 1 −7 10
2015/16 Nashville Predators NHL 1 0 0 0 −1 0
2015/16 St. John’s IceCaps AHL 10 1 2 3 −4 6
2015/16 Canadiens de Montréal NHL 9 0 0 0 +3 6
2016/17 Minnesota Wild NHL nicht gespielt wegen Verletzung
2017/18 Örebro HK SHL 44 2 13 15 −14 32
2018/19 Kunlun Red Star KHL 51 6 6 12 −8 68
2019/20 Kunlun Red Star KHL 53 3 8 11 +6 56
2020/21 Unia Oświęcim PHL 9 0 6 6 47
2021/22 Kunlun Red Star KHL 25 0 3 3 −14 20
WHL gesamt 336 36 132 168 +8 446 15 1 8 9 ±0 20
AHL gesamt 172 19 52 71 −6 127 3 1 1 2 −1 0
NHL gesamt 121 1 22 23 +5 61 4 0 0 0 ±0 2
KHL gesamt 129 9 17 26 −16 144

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt +/− SM
2005 Canada Pacific WHC 2. Platz, Silber 6 0 5 5 4
2006 Kanada U18-WM 4. Platz 7 1 1 2 +6 10
Junioren gesamt 13 1 6 7 14

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Troy Landreville: Mom still helping from sidelines. Maple Ridge Times, 27. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2015; abgerufen am 12. Februar 2015 (englisch).
  2. Ross ready for return to Regina. canada.com, 27. Februar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2016; abgerufen am 12. Februar 2015 (englisch).
  3. a b c Steve Ewen: Victor Bartley: “It was a dream of mine to play in the NHL. Anything less than that would be a failure.” The Province, 14. März 2013, abgerufen am 12. Februar 2015 (englisch).
  4. a b Preds Sign Defenseman Victor Bartley. predators.nhl.com, 24. Mai 2011, abgerufen am 14. Februar 2015 (englisch).
  5. Mattias Ek: Djurgården värvar backen Victor Bartley. Expressen, 11. April 2011, abgerufen am 14. Februar 2015 (schwedisch).
  6. a b Nashville Predators Media Guide 2014–2015. Nashville Predators Hockey Club, 2014, S. 50.
  7. Nashville Predators Sign Bartley to a Three-Year Contract. predators.nhl.com, 19. Juni 2013, abgerufen am 14. Februar 2015 (englisch).
  8. Coyotes get defenseman Tinordi in three-team trade. nhl.com, 15. Januar 2015, abgerufen am 16. Januar 2015 (englisch).