Thal (Steiermark)

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Marktgemeinde
Thal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Thal
Thal (Steiermark) (Österreich)
Thal (Steiermark) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Fläche: 18,60 km²
Koordinaten: 47° 5′ N, 15° 21′ OKoordinaten: 47° 4′ 42″ N, 15° 21′ 15″ O
Höhe: 440 m ü. A.
Einwohner: 2.455 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 132 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8051, 8052, 8113, 8151
Vorwahl: 0316
Gemeindekennziffer: 6 06 48
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Thal-Kirchberg 2
8051 Thal
Website: www.thal.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Peter Schickhofer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(15 Mitglieder)

9 SPÖ, 3 ÖVP, 3 THAL

Lage von Thal im Bezirk Graz-UmgebungVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Thal (Steiermark) im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)DeutschfeistritzDobl-ZwaringEggersdorf bei GrazFeldkirchen bei GrazFernitz-MellachFrohnleitenGössendorfGratkornGratwein-StraßengelHart bei GrazHaselsdorf-TobelbadHausmannstättenHitzendorfHitzendorfKainbach bei GrazKalsdorf bei GrazKumbergLaßnitzhöheLiebochNestelbach bei GrazPeggauRaaba-GrambachSankt BartholomäSankt Marein bei GrazSankt Oswald bei PlankenwarthSankt Radegund bei GrazSeiersberg-PirkaSemriachStatteggStiwollThalÜbelbachPremstättenVasoldsbergWeinitzenWerndorfWundschuhGrazSteiermark
Lage der Gemeinde Thal (Steiermark) im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Thal ist eine Marktgemeinde im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark (Österreich). Bekannt wurde der Ort durch die von Ernst Fuchs ausgestaltete Kirche und als Geburtsort von Arnold Schwarzenegger.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt ungefähr 4 km westlich der steirischen Landeshauptstadt Graz. Thal gehört zur Weststeiermark.

Die natürlichen Grenzen zu den Nachbargemeinden bilden nach Norden und Nordwesten der Frauenkogel und der Generalkogel, im Osten der Plabutsch.In die dazwischenliegenden Hügel und Wälder liegt der Thalersee eingebettet, der gerne als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Gemeindegliederung

Thal ist eine Streusiedlung, deren Häuser in 19 Weiler gruppiert sind. Diese Weiler heißen: Eben, Eck, Hardt, Haslau, Kirchberg, Kötschberg, Linak, Oberbichl, Oberthal, Plabutsch, Schlüsselhof, Steinberg, Unterbichl, Unterthal, Waldsdorf, Waldsdorfberg, Wendlleiten, Windhof, Winkel.

Nachbargemeinden

Sankt Oswald bei Plankenwarth Judendorf-Straßengel Graz
Rohrbach-Steinberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Graz
Hitzendorf Attendorf Graz

Geschichte

Bis zum 9. Jahrhundert war das heutige Gemeindegebiet unbesiedelt. Erst im 10. Jahrhundert wurde mit Waldsdorf die erste Siedlung gegründet. In den folgenden zwei Jahrhunderten folgten die übrigen Dörfer.

Am 1. Jänner 1850 konstituierte sich in Thal der Vorläufer der heutigen Gemeinde, in den ersten Jahren noch unter dem Namen "St. Jakob Thal".

Am 1. Jänner 1995 wurde Thal zur Marktgemeinde erhoben.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 854
1880 825
1890 895
1900 860
1910 813
1923 928
1934 874
1939 863
1951 1.132
1961 1.248
1971 1.402
1981 1.639
1991 1.925
2001 2.138

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Pfarrkirche St. Jakob
Innenansicht

Pfarrkirche St. Jakob

1735 an der Stelle einer vermutlich über einem Pestfriedhof errichteten Holzkapelle in barockem Stil erbaut und ursprünglich dem Hl. Sebastian geweiht. 1772 wurde die Jakobusstatue aus der verfallenden Kirche der Burg Untertal in die neue Kirche übertragen, die seither diesem Heiligen geweiht ist. 1992 (Grundsteinlegung am 23.Mai) bis 1994 (Kirchweihe durch Johann Weber am 15. Mai) erfolgte ein Zubau zur bestehenden Kirche unter dem Architekten Dr. Manfred Fuchsbichler sowie dem österreichischen Maler, Grafiker und Architekten Prof. Ernst Fuchs der die künstlerische Ausgestaltung des gesamten Komplexes mit phantastischer Farben- und Formenvielfalt und beeindruckenden Lichteffekten realisierte.

Schloss Oberthal

Bereits im 12. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses der Sitz der Herren von Waldsdorf in Form eines wehrhaften Edelhofes mit einer großen Meierei. Von 1315 bis 1605 war die Adelsfamilie Windisch-Graetz Eigentümer. 1563 wurde die Burg infolge größerer Umbau- bzw. Instandsetzungsarbeiten unter dem damaligen Bauherrn und Besitzer Erasmus von Windisch-Graetz um einen Schlossbau im Stil der Renaissance mit einem an drei Seiten durch dreigeschossige Säulenarkaden umschlossenen Innenhof erweitert. Aus dieser Zeit existiert auch ein unterirdischer Gang der in Richtung Graz führt und nach einigen hundert Metern nicht mehr begehbar ist. 1605 bis 1622 im Besitz von Bernhard Walther von Walthersweil, 1622 bis 1624 im Besitz der Familie Schranz zu Schranzenegg, danach wurde es an Siegmund Friedrich Graf Trautmannsdorff verkauft. In der Zeit der Herrschaft von Siegmund Friedrich d. j. von Trautmannsdorff wurde das Schloss Oberthal zwischen 1656 und 1661 zu einem der glanzvollsten Schlösser in der Umgebung der Landeshauptstadt um- und ausgebaut. Oberhalb des Schlosses entstand ein großer, nach französischen Vorbildern angelegter Lustgarten, umgeben von einer Mauer und ausgestattet mit Grotten und Lusthaus. 1798 wurde Schloss Thal samt Herrschaft an Leopold Edler von Warnhauser verkauft und blieb bis 1841 im Besitz dieser Familie. Von 1841 an gehörte das Schloss den Freiherren von Walterskirchen. 1846 wurde das Schloss im romantisierenden Stil eines schottischen Schlosses umgestaltet. 1905 wurde Oberthal an eine slowenische Unternehmergruppe verkauft, die das Anwesen nach kurzer Zeit aus finanziellen Gründen abgeben mussten. In der Folge wechselte das Anwesen noch mehrmals den Besitzer und verfiel zunehmend bis es in den Besitz von Dr. Friedrich Schuster kam der das Schloss wieder instandsetzte sowie die Umbauten aus 1846 beseitigte und so den ursprünglichen Barockbau wieder herstellte. 1940 kam das Schloss und der Besitz in die Hände der Familie Essberger. Von 1945 bis 1955 war hier die britische Kommandantur untergebracht, von 1955 bis 1957 ein Teil des Schlosses an die Englische Botschaft vermietet. Mit 1. November 1958 wurde der Besitz an John Theodor Essberger zurückgestellt, 1959 verstarb dieser und der Besitz kam in die Hände seiner Tochter Lieselotte verehelichte von Rantzau. Frau Liselotte von Rantzau verstarb 1993. Von diesem Zeitpunkt an ging der Besitz an Ihre Söhne Dr. Eberhart und Heinrich von Rantzau.

Burgruine Thal

Die Burg wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt und wahrscheinlich Anfang des 13. Jahrhunderts auf einem Hügel zwischen der heutigen Pfarrkirche und dem Thalersee erbaut. Die Burg war von einer mächtigen Wehrmauer mit Schießscharten und Wehrgängen umgeben. Innerhalb der Mauer lag der Palas und andere Wohnbauten sowie die die dem heiligen Jakob geweihte Burgkirche. 1569 wurde die Burg Unterthal mit der Herrschaft von Sebastian von Windisch-Graetz an den Kärntner Landeshauptmann Georg von Khevenhüller verkauft. Ab 1621 im Besitz der Eggenberger verfiel die Burg zur Ruine. 1715 zerstörte ein Brand weite Teile der Festung. Um 1750 war nun auch die Burgkapelle verfallen. 1772 wurde die Statue des Kirchenpatrons feierlich in die jetzige Pfarrkirche überführt und die Kirchenruine abgebrochen. In der Folge wurde nur noch der Rundturm bis 1979 bewohnt. 1996 wurden Teile der Burg restauriert und wieder bewohnbar gemacht.

Sport

  • Sport- und Freizeitanlage
  • Thalersee: Dieser künstlich angelegte See zieht nicht nur Erholungssuchende an, sondern dient auch als Sporttreffpunkt zum Walken, Laufen, Eislaufen und Eisstockschießen. Seit 2007 ist auch ein Bogensport-Parcours im Weiler Haslau in Betrieb.
  • Arnold-Schwarzenegger-Wanderweg: Rund um die Medienaufmerksamkeit, die durch die Wahl von Arnold Schwarzenegger zum Gouverneur von Kalifornien entstand, wurde dieser Wanderweg zusammengestellt und im Oktober 2004 eröffnet.
  • Grazer Golfclub in Thal bei Graz: Der Grazer Golfclub in der Gemeinde Thal bietet seit kurzem eine 18-Loch-Anlage mit weiteren 9 Loch als attraktive Ergänzung. Die Arbeiten zur Erweiterung auf 27 Loch sind abgeschlossen. Ab 2007 beginnt der Spielbetrieb. Die 9 Loch-Anlage wird vom Golfclub Thalersee betrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Die wirtschaftliche Struktur von Thal bilden zum einen die Land- und Forstwirtschaft, zum anderen einige kleine Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.

Bildung

Im Weiler Hardt liegt die Landwirtschaftliche Handelsschule Grottenhof-Hardt. Im Ort Thal gibt es eine Volksschule und einen Kindergarten.

Verkehr

Verkehrsmäßig sind die Ortschaften durch Individualverkehr (PKW) gut erschlossen. Die Pyhrn Autobahn (A9) verläuft im Plabutschtunnel durch das Gemeindegebiet und kann über die Anschlussstelle Graz-Nord (175) in ca. 8 km erreicht werden. Die Grazer Straße (B 67) ist ca. 5 km entfernt.

Der öffentliche Verkehr durch Busse der Graz AG Verkehrsbetriebe spielt eine sehr geringe Rolle. In Thal selbst befindet sich kein Bahnhof, der nächste Bahnhof ist der Hauptbahnhof Graz in ca. 8 km Entfernung.

Der Flughafen Graz ist ca. 20 km entfernt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 3 ÖVP
  • 9 SPÖ
  • 3 Thaler Alternative Liste / Die Grünen Thal (THAL)

Bürgermeister

Bürgermeister ist Peter Schickhofer (SPÖ), Gemeindekassier Mag. Franz Sölkner (ThAL).

Wappen

Seit 1. Juli 1987 ist Thal berechtigt, ein eigenes Wappen zu führen: In Rot zwei silberne Pfähle, jeder Pfahl belegt mit sechs Muscheln in Schattenfarbe.

Die Pfähle stammen aus dem Familienwappen der ältesten nachweisbaren adeligen Grundherrschaft "von Waldsdorf".
Die Muscheln weisen auf den Pfarrpatron, den Apostel Jakobus d.Ä.

Die offizielle Verleihung erfolgte am 11. Juli 1987.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

(In der Klammer der Datum des Gemeinderatsbeschlusses)

  • Johann Bloder (15. Juni 1987)
  • Fritz Dulnig (15. Juni 1987)
  • Otto von Habsburg (11. April 1936)
  • Franz Purkt (15. Juni 1987)
  • Lieselotte von Rantzau (15. Juni 1987)
  • Arnold Schwarzenegger
  • Peter Urdl (25. September 2008)
  • Simpert Wehinger (18. Juli 1929)

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

Weblinks