Hedingen

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Hedingen
Wappen von Hedingen
Wappen von Hedingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Affolternw
BFS-Nr.: 0005i1f3f4
Postleitzahl: 8908
Koordinaten: 676449 / 239158Koordinaten: 47° 17′ 56″ N, 8° 26′ 58″ O; CH1903: 676449 / 239158
Höhe: 501 m ü. M.
Fläche: 6,59 km²
Einwohner: 3871 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 587 Einw. pro km²
Website: www.hedingen.ch
Sicht von Affoltern am Albis aus
Sicht von Affoltern am Albis aus

Sicht von Affoltern am Albis aus

Karte
Karte von Hedingen
Karte von Hedingen
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Hedingen (schweizerdeutsch: Hedingä oder Hedigä) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.

Geographie

Geografische Lage

Hedingen liegt im Südwesten des Kanton Zürich und ist mit 6,59 km2 nach Wettswil am Albis, Maschwanden, Ottenbach, Knonau und Rifferswil die sechstkleinste Gemeinde im Bezirk Affoltern. Zur Gemeinde gehören die Weiler Fromoos und Ismatt. Affoltern ist 13 Kilometer Luftdistanz von Zürich und 17 Kilometer weit von Zug gelegen.

Nachbargemeinden von Nordosten aus, im Uhrzeigersinn sind: Bonstetten ZH, Stallikon und Affoltern am Albis, sowie im Kanton Aargau (Bezirk Bremgarten) Jonen, Arni AG und Islisberg.

Geologie

In geologischer Hinsicht liegt Hedingen im Molassebecken des Schweizer Mittellandes. Das Becken wurde im Verlaufe des Tertiärs mit dem Abtragungsschutt der entstehenden Alpen aufgefüllt, wobei sich die Sedimente in verschiedene Schichten unterteilen lassen. Ablagerungen unter marinen Bedingungen werden als Meeresmolasse, solche unter fluviatilen Bedingungen als Süsswassermolasse bezeichnet. Die Gemeinde liegt westlich der Albis-Bergkette in einer sich gegen die Reussebene öffnenden Moränenlandschaft.

Die entscheidende landschaftliche Überprägung erhielten Hedingen und die anderen Gemeinden des bezirks Affoltern durch den Vorstoss des Reussgletschers während den verschiedenen Eiszeiten. Durch den Gletscher wurden bereits existierende Talmulden vertieft und erweitert sowie neue Täler geschaffen. Bestimmender Wasserlauf ist der Hofibach, der in hedingen entspringt und in den Jonenbach mündet.

Klima

Hedingen liegt im Bereich der gemässigten Klimazone. Prägend für das Klima sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise (Ost- oder Nordostwind), welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf Hedingen. Die nächstgelegenen Klima-Messstationen von MeteoSchweiz befinden sich in Luzern und Zürich-Affoltern in 13 bzw. 27 Kilometern Entfernung. Beide Stationen liefern annähernd gleiche Werte. Daraus ergibt sich für Hedingen ungefähr eine Jahresdurchschnittstemperatur von 8,7 °C. Der kälteste Monat ist Januar mit -0,4 °C, der wärmste ist Juli mit 21,0 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt rund 1100 mm pro Jahr, wobei besonders während der drei Sommermonate aufgrund der konvektiven Niederschläge höhere Mengen gemessen werden als im Winter.

Geschichte

Archäologische Funde zeigen Siedlungsspuren aus dem 7./8. Jahrhundert v. Chr. Auf dem Kreuzrain fand sich eine Ansiedlung aus der Römerzeit. Der Name "Hedingen", mit der Endung "-ingen", stammt aus dem ältesten alamannischen Siedlungsraum im 6./7. Jahrhundert. Die heutige Kirche wurde 1510 gebaut, ihre Vorgängerin im 10./11. Jahrhundert. Kirche und Dorf gehörten um 1116 zum Kloster Pfäfers, dem Hedingen niedergerichtlich unterstand.

Hinter der Kirche befand sich die 1298 erstmals erwähnte Burg Hedingen. Es ist nicht bekannt, ob das im 13. und 14. Jahrhundert lebende Rittergeschlecht von Hedingen auf der Burg wohnte. Hedingen gehörte hochgerichtlich zum Zürcher Freiamt und wurde 1512 in die Zürcher Landvogtei Knonau eingegliedert.

Die Krise am Ende des 17. Jh. zwang über 200 Personen aus dem Knonaueramt, 77 davon aus Hedingen, zur Auswanderung nach Brandenburg.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1634 448
1689 689
1850 992
1888 807
1900 1138
1960 1840
1990 2190
2000 2991
2004 3107
2007 3318

Verkehr

Durch die Gemeinde Hedingen führt die 1864 von der Zürich-Zug-Luzern-Bahn eröffnete Bahnstrecke Zürich–Zug; sie wird von den Linien S9 und S15 der S-Bahn Zürich bedient. Seit der Eröffnung des Uetlibergtunnels im Mai 2009 bedient die Buslinie 200 Hedingen; sie verkehrt werktags zwischen Affoltern am Albis und dem Zürcher Bahnhof Enge.

Wirtschaft

Die wichtigsten Arbeitsstellen in Hedingen sind die Kolb AG und Ernst Schweizer AG.

Politik

Gemeindepräsident:

  • Paul Schneiter (SP)

Zum ersten Mal in der Geschichte von Hedingen ist seit der Wahl vom 26. März 2006 der Gemeindepräsident ein Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.

Gemeinderat:

  • Margaret Wildhaber (SVP)
  • Leonhard Grimmer (SVP)
  • Fornaro Rudolf (FDP)
  • Robert Pupikofer (FDP)

Wappen

Blasonierung

In Gold eine schrägrechte, gestürzte schwarze Spitze

Das Hedinger Wappen zeigt symbolisch eine Egge vor einem goldenen Kornfeld. Es ist identisch mit dem Schild der ehemaligen Vogtei Hedingen.

Sehenswürdigkeiten

Im Weiler Ismatt befindet sich eine Gruppe von Bohlenständerhäuser aus dem 17./18. Jh. Das Maienbrunnenhaus wurde im Jahre 1983 an seinem bisherigen Standort im Industriegebiet Maienbrunnen zerlegt, jeder Balken nummeriert, gezügelt und in Ismatt neben einem Zeitgenossen, einem Bohlenständerbau aus dem Jahre 1804, wieder aufgebaut.

Der 1938 von der Gemeinde erworbene Hedinger Weiher, ein ehemaliger Mühlenweiher, ist seit 1945 eine Badeanstalt.

Persönlichkeiten

Galerie

Weblinks

Commons: Hedingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023