Rankweil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. März 2010 um 22:42 Uhr durch ArthurBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: vi:Rankweil). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Rankweil
Wappen Österreichkarte
Wappen von Rankweil
Rankweil (Österreich)
Rankweil (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 21,87 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 47° 16′ 0″ N, 9° 39′ 0″ O
Höhe: 468 m ü. A.
Einwohner: 12.150 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 556 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6830
Vorwahl: 05522
Gemeindekennziffer: 8 04 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Am Marktplatz 1
6830 Rankweil
Website: www.rankweil.at
Politik
Bürgermeister: Ing. Martin Summer (ÖVP)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2010)
(33 Mitglieder)
Lage von Rankweil im Bezirk FeldkirchVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Rankweil im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)AltachDünsDünserbergFeldkirchFrastanzFraxernGöfisGötzisKlausKoblachLaternsMäderMeiningenRankweilRönsRöthisSatteinsSchlinsSchnifisSulzÜbersaxenViktorsbergWeilerZwischenwasserVorarlberg
Lage der Gemeinde Rankweil im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Rankweil ist eine Marktgemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 11.927 Einwohnern.

Geografie

Rankweil liegt im oberen Rheintal in Vorarlberg, Bezirk Feldkirch, in der Grenzregion zur Schweiz (St. Galler Rheintal) und zum Fürstentum Liechtenstein, auf 468 Metern Seehöhe. Rund 70 % der 22 km² großen Gemeinde liegen in der Rheinebene, der Rest im größtenteils bewaldeten Hügelland.

Zwischen dem Hohen Sattel (752 m) im Süden und dem Sattelberg (575 m) im Norden bei Klaus bildet die Rheinebene die geschützte Bucht des „Vorderlandes“ mit ausgesprochenem Gunstklima, das anspruchsvolle landwirtschaftliche Kulturen erlaubt. 30 % der Fläche Rankweils sind bewaldet.

Ortsteile der Gemeinde sind Brederis und Rankweil.

Nachbargemeinden

Die Marktgemeinde Rankweil hat gemeinsame Gemeindegrenzen mit zehn anderen Gemeinden im Bezirk Feldkirch. Dies sind (von Norden aus im Uhrzeigersinn) Koblach, Röthis, Sulz, Zwischenwasser, Laterns, Übersaxen, Satteins, Göfis, Feldkirch und Meiningen.

Geschichte

Zur Zeit des Römischen Reiches war das heutige Rankweil unter dem Namen „Vinomna“ ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem die befestigten römischen Straßen zusammenliefen, unter anderem die Hauptverkehrsstraße von Chur nach Augsburg. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 842.

1375 verkaufen die Grafen von Montfort die Herrschaft Feldkirch, und damit Rankweil, an die Habsburger. Diese verwalteten ihre im heutigen Vorarlberg gelegenen Herrschaftsgebiete abwechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Im späten Mittelalter, in der Zeit der Appenzellerkriege (1405–1429, zwischen dem mit Habsburg verbündeten Fürstabt von St. Gallen und den ihnen untergebenen Appenzellern) ergab sich die Herausbildung der in der Neuzeit abgeschlossenen staatlichen Territorien.

Signifikant dafür sind unterschiedliche Bündnisse der Städte und der Stände, wie auch der Herrschaft Feldkirch (Rankweil) mit den Hofleuten zu Altstätten, Berneck und Marbach, mit der Stadt St. Gallen sowie mit den Landleuten am Eschnerberg.

1405 erfolgte durch die Aufnahme der Herrschaft Feldkirch, und damit von Rankweil, die eigentliche Gründung des nach eidgenössischem Vorbild organisierten „Bundes ob dem See“, des wichtigsten Bündnisses dieser Zeit. Dieser dehnte sich rasch aus (u. a. Bludenz, Rankweil, Sax, Gaster und Toggenburg). Gewagte militärische Unternehmungen und Erhebungen gegen die Herrschaft der Habsburger (Tirol, Allgäu, Thurgau) waren kurzfristig erfolgreich und führten zur Zerstörung zahlreicher Adelsburgen. Am 13. Januar 1408 unterlag der Bund jedoch bei Bregenz dem habsburgischen Ritterheer.

1618 wurde Rankweil das Marktgemeinderecht verliehen. Von 1805 bis 1814 gehörte Rankweil mit Vorarlberg zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Rankweil seit der Gründung 1861.

Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.


(Quelle: Statistik Austria[1])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 8.6549.92610.50911.17111.824

Am 30. September 2006 hatte die Gemeinde 11.824 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 16,5 %.

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 33 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2010 ist ÖVP: 21 Sitze, SPÖ 3 Sitze, FPÖ 2 Sitze und Grüne 7 Sitze. Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2008 als Nachfolger von Hans Kohler Ing. Martin Summer. Das Jahresbudget der Gemeinde wird für 2010 auf knapp € 38 Mio geschätzt. Für Investitionen wendet die Gemeinde € 13,7 Mio auf (Seniorenheim, Schul- bzw. Kindergarten Bifang Zubau als wichtigste Positionen). Der Schuldenstand beträgt 2010 € 957,-- pro Kopf der Bevölkerung.

Sehenswürdigkeiten

Mutterkirche St. Peter

Die Pfarrkirche St. Peter ist ein barockisierte romanische Kirche in ummauertem Friedhofhof mit Beinhaus und Denkmal zu Josef Sigmund Nachbauer.

Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frauen Mariä Heimsuchung“

Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frauen Mariä Heimsuchung“

Die Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frauen Mariä Heimsuchung“ hat ihre Anfänge im frühen Mittelalter um etwa 700 in einer churrätischen Kirchenburg mit Mauerring und Friedhof. Seit dem 9. Jahrhundert war die Kirche Zentrum einer Großpfarrei. 1445 wurde sie im Zürcher Krieg durch einen Brand stark beschädigt.

1657/58 erbaute der Barockbaumeister Michael Beer die berühmte „Loretokapelle“, das Zentrum der Wallfahrt mit dem „Gnadenbild“, einer Lindenholzskulptur um 1480 von Hans Rueland. Bis 1816 gehörte Rankweil mit dem Vorarlberger Oberland zum Bistum Chur. Den Titel einer päpstlichen Basilica minor erhielt sie 1985 [2].

Römervilla

Die Römervilla von Brederis war zum ersten mal 1954 Gegenstand archäologischer Untersuchungen durch das Vorarlberger Landesmuseum. Die damals ausgegrabene Anlage wurde konserviert und bildete das erste Freilichtmuseum Vorarlbergs.

In den Jahren 2003 bis 2007 wurde ein weiterer Teil der Römervilla ergraben, der sich als das eigentliche Hauptgebäude herausstellte. Seitens der Marktgemeinde Rankweil wurde dazu eine umfangreiche Grabungsdokumentation veröffentlicht, die beim Rathaus der Marktgemeinde erhältlich ist [3].

Spinnerei Rhomberg

Spinnerei-Gelände (heute Gewerbepark)

Diese Anlage wurde 1839 von Ohmaier erbaut, ist mit wenigen Zubauten in zwei Bauphasen entstanden und wirkt heute wie aus einem Guss. Der Hochbau gehört zu den ältesten Spinnereibauten des Landes.

Durch die Lage zwischen Wasser und Straße waren keine Ausdehnungsmöglichkeiten vorhanden, sodass notgedrungen ein kompaktes Objekt entstand, das mit der Topographie wie verwachsen scheint. Die ruhigen Volumen, Fensterfronten und nicht zuletzt der gut aufgesetzte Wasserturm ergaben einen Industriebau von elementarer Schönheit.

Sport

Der Fußballballverein FC Rot-Weiß Rankweil spielte bis 2009 in der Regionalliga West.

Seit 8. August 2008 verfügt Rankweil des Weiteren über einen 18-Loch Golfplatz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 242 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 4.435 Beschäftigten und 302 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 4.885. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 47,3 %. Größter Arbeitgeber in Rankweil ist der Fruchtsafthersteller Rauch.

Bildung

Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 2.644 Schüler, davon keine an allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und 1.296 an berufsbildenden höheren Schulen.

In Rankweil gibt es zudem 9 Kindergärten, 3 Volksschulen, 2 Hauptschulen, eine Polytechnische Schule und 1 Sonderschule.

Kultur

Wichtig für die Marktgemeinde ist der „Kulturtempel“ Altes Kino. Seit über 20 Jahren macht ein ehrenamtlicher Verein Kultur und das auf einem Niveau das über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung von Rankweil. (PDF)
  2. Basilika Rankweil
  3. Freilichtmuseum Römervilla Rankweil-Brederis

Weblinks